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X«. »<i» «»«'» u»« Freitag, -eg 1. November 1940 Nr. 257 95. Jahrgang gegenn^mmt, werde« als Ergebnis dieser einen Kette W Vernich ¬ kriechen/ 4 hinweg. Die Besatzungen spähen «ach den startbereiten Maicki. «en. Dort hinten stehe« sie. Getarnt, aber ans so geringer KSbe für jeden erkennbar. Für AUgenMcke beben fick unsere Maschi nen etwa- vom Bode« ab, uw über die Engländer hinweazu- kämmen und etwas Spielraum für den Bombenwurf zu habe«. 25 englische Rachlbomber kurz vor dem Start nach Deutschland vernichtet Die Zerstörung war das Werk einer halben Minute Bon Kriegsberichter Herbert Hartmann Berlin, Sl. Oktober. Au» London liegen einig« Berichte »uSlänbischer Pressevertreter vor, hie offenbar der Aufmerl, iamkeit ter verschärfte« britischen Zensur entgangen sind. Sie mthüllen in fchonungsloser Deutlichkeit die katastrophale Lage, In der sich die belagerte britische Insel befindet, und stehen da mit in denkbar krassestem Gegensatz zu den JllufionSLerichten, die gerade in diesen Tagen von amtlicher englischer Seite mit besonderer Lautstarke verbreitet werde». Unter der Ueberschrift „Das alte England bricht zusam men" gibt der Londoner Vertreter von „Tokio Nitschi-Nitschi" einen eindrucksvollen Bericht über die Lage Englands. Der Zustand Londons erinnere in dem riesigen Ausmass der Zerstörungen an die Bilder des furchtbaren Erd bebens in Tokio im Jahre 1923. Der Egoismus herrsche. Die Maßnahmen der Regierung seien völlig planlos! Die arme Bevölkerung fände auf dem Land verschlossene Pillen und Bauernhäuser. Die Juden hätten dort bereits Häuser er worben und sich in Sicherheit gebracht. Die Katastrophe der armen Bevölkerungsschicht werbe noch durch die Mietfrei- gerungen vergrößert. Zehntausenbe seien wohnungSloS, so baß die Unruhe immer größer wird. Vorstellungen bei den Behörden seien wegen der komplizierten Bürokratie, der ständigen Luftangriffe und des allgemeinen Durcheinander Wecklos. Die Flucht nach Irland und Uebersee sei nur den Reichen möglich. Auch die Lage in den übrigen Landesteilen sei furchtbar. Die Lebensmittelversorgung sei knapp. Ein Aleukirch und Umgegend Bischosswerda und den'angrenzenden Gebieten L-, SSchftlch- Lqlhle, tp d« M B-MmMchung dn »mUIch-n d« L-ndM« ,u Boich.n und de, Bü,„nn-«Ie, ,u B«chol«»-rd» und Nnikk» behördlicherjeit» bestimmte Blatt und enthält ferner die Bekanntmachungen de« Finanzamt« zu Bischofswerda und anderer Behörden. DNB.... .,1. November. Scho« seit Lage« spürte« wir alle, Hatz etwa» Besondere» 1« der Luft la». liM^startberette MasAue», bie^^^dtt ÄÄen" »N ihr« Ueberfälle auf da» deutsche Ruhrgebiet ober auf die Reich». Hauptstadt planten. Jede Kette hat ihr Ziel, ihre eigenes Ziel, ihren Feindflug- hafen, den sie zerstören soll. Im Fluge geht es.uber den «anal, dann übe- englisches Land und nach B. Zuweilen sind auf den Straßen Kraftwagen oder Truppentransporte sichtbar. Obwohl sie diesmal nicht auf dem „Programm" stehen, werden sie mitge- nommen. DaS blitzschnelle Auftauchen der deutschen Maschinen hat sie alle so völlig überrascht, daß Ne an Abwehr gar nicht denken oder viel zu spät hinter den deutschen Maschinen her- ^urze Ze» später ist da» befohlene Ziel erreicht. Gleich hinter dem »alt nach der vahnabzweigung mutz e» lieg««. Jetzt st-kgt auch schon »er Beobachtungsturm de» Flughasens auf. Die erste Maschine nimmt ihn unter Feuer. Dan« rast sie auf die Flygzeughallen und Unterkünfte zu. .Bis jetzt schieße« die Engländer «och nicht. Also kamen Wir völlig überraschend. Erk al» die Bomben gefallen find und eine schwarze Rauchwolke unsere Erfolge anzeigt.. beginne« sie au» alle« Kaliber« auf uns zu schießen. Inzwischen find aü« die beide« andere« Wa tete oder schwer beschädigte englische «ampfmaschinen fest,»stellt. 28 Nachtbomber, die gerade zum Start «gen Deutschland auf. gefahren waren, die Maschinen in den Halle« nicht gerechnet. Sperrbavoue find M-euWe Flieger kein Hindernis Den Londonern blieb der Atem weg Madrid, 1. Nov. Der Londoner Korrespondent der Zeitung „ABE" sagt i« seinem Bericht über die deutschen Luftangriffe auf London — die alle Tage und alle Nächte von gleicher Hef. »gleit seien —, die Deutsche« hätte« sehr aut gelernt, die Lon. doner Sperrbaüonr zu umgehen. Sr stellt kam» dem tollkühnen Mut und der hohe« Geschicklichkeit »er deutsche« Flieger ei« glänzendes Zeugnis au». Ganze Formationen seien so niedrig geflogen, heißt «s weiter i« dieser Meldung, daß den Lonbonern der Atem wegblieb. „Wie Dünkirchen" El« Augenzeuge schildert die Wirkung der Bomben angriffe auf London Brüssel, 1. Nov. Ein Einwohner von Dünkirchen, der im Juni als perwundeter französischer Soldat «ach England ver schleppt wchchenMr, und dem es letzt gelüng?nist, von der briti schen Jufä HU -entfliehen, und in feine HeiMyL zurückzukehreu, berichtet bemerkenswerte Einzelheiten-, übe« die Wirkung der deutschen Bombenangriffe auf-Londpm In einer Mitteilung an die Presse erklärterer u..a.: „Ich habe die Lettische Hauptstadt aw 26. Oktober zusammen mit vier anderen Kameraden, die ebenfalls nach ihrer Verwundung im Juni nach England ge bracht worden waren, verlassen. Eine französische Nacht beför derte uns nach Cherbourg. DaS Leben in London wird unhalt bar. Die gewaltige Stabt sieht heute schon unter Berücksichti gung der verschiedenen Größenverhältnisse wie Dünkirchen aus. ichts als Trümmerhaufen. Dir Angriffe mobile würbe die durch Ruinen und Bombenlöcher entstand«, arn verkehrsschwierigkeiten in den Straße« London» nur noch erhöhen, vielfach seien die Straßen durch die Zerstörung zwangsläufig zu viabahnstratzen geworben; an anderen Stellen müßten größte Umweg« gemacht werben. , ...... Gerade während der Bombenangriffe müßte jedoch die größtmögliche Beweglich»«» des Verkehr» angestrebt werben. Und nun sollten Re Privatautomobile eingesetzt werben, wo böch erst,14 Privatautos eine gleiche Transportleistung auf. weise« könnten, wie sie ein Londoner Autobus zu schaffen ver- möge. Dabei solle durch besondere Kontrollbeamte der K»ft- wagenverkehr überwacht werben, unb schon machten sich An- Der*Berichterstatter deS schwedischen BlatteS weist weiter darauf hin, daß sich die britische Regierung nicht in der Lage sehe, das Transportproblem, vor allem für die Londoner Ar beiterschaft, zu lösen. Sie suche dies jetzt durch Inanspruch nahme einer Art privaten Wohltätigkeit zu meistern. Alles mache den Eindruck von umständlichen und planlosen Maßnah men, wie in einer Kleinstadt im KriegSsteber und nicht wie in »in« Weltstadt nach einem so heftigen Bombardement, „Die größte Gefahr für London her bevorstehende Winter" Bern«, 1. November. „Die Ratten aebeiben in den Ruinen London» ««» bas Ungeziefer vermehrt fich mit erschreckend« Schnelligkeit. Das größte Problem f-r London unb Re größte Gefahr »doch stellt der bevorstehend« Winter bar." Diese nüchternen Feststellungen deS Londoner Berichterstat- ter» einer schwedischen Zeitung kennzeichnen den Umfang der Not und die katastrophale Lage London», wie sie unter der Wucht der deutschen VergeltungSangrtffe, unter der Einwir- de,r deutschen Bomben entstanden ist. Die dauernden Erschütterungen de» Londoner Grund und BodenS durch die deutschen Bombenexplosionen zwinge die Züge der Unter grundbahn. vielfach nur mit halber. Geschwindigkeit zu fahren, da man Heu Einbruch der Wassermassen in die Tunnels^unb Schächte befürchte. . Da» brttische Transportministerinm ist nach brr Darstel. lung dieses »««nzeugenberichts nicht in Ler Lage, die Tran». Unzulänglichkeit »es Planes bes Transportministerium», durch H"°n»iehung de, privaten «utomobilLesitzer Re Transport. Probleme Londons zu Üsen. Der Verkehr zahlreicher Nato. Europa wird solidarisch Griechenland, Albions letzter Stützpunkt Churchill» grotze Jehlrechnung Mit den Waffen unserer Armeen und dem Glauben unse- rer Volker wird uns niemals mehr der Sieg entrissen." Dieser Satz aus dem Danktelegramm des Führers an den Duce steht Wie ein AuSruftmgszeichen hinter den Besprechungen von Flo renz. Er enthalt die beiden Faktoren, die gerade durch ihre Er gänzung den Endersolg der Achse unvermeidlich machen, nämlich neben der materiellen Rüstung die noch größere Macht de» re volutionären Geistes, von dem unsere beiden Völker beseelt sind. Man braucht sich'nur die militärischen und politischen Ereig- msse der letzten Woche zu vergegenwärtigen, um zu erkennen, daß es in der Tat die überlegene Geistigkeit der deutsch-italienl- schen Kriegführung ist, welche einen Erfolg nach dem andern hervorruft. Hätte beispielsweise der Führer in seinen Unter redungen mit Laval und Pstain nur LaS erdrückende Ueberge- wlcht unserer Waffenmacht sprechen lassen, ähülich wie eS der Zufallssieger ClSmenceau 1919 in brutalem Haß getan hat, so Wäre wahrscheinlich auf einen Erfolg dieser Besprechungen nicht zu hoffen. Dem Sieger von 1940 liegt es nicht, den zu Boden geschlagenen Gegner zu erniedrigen und zu demütigen. Frank reich hat den Krieg gewollt, begonnen und — verloren. Es muß ihn daher bezahlen. Gut. Aber wenn es in seiner Niederlage Männer findet und an die Spitze des Staates stellt, bie ein bes, seres Verständnis für die notwendige Neuordnung unseres Erd teils besitzen, dann wollen wir in diesem Augenblick nicht das. Prinzip verleugnen, die Mitarbeit aller aufbauwitligen Kräfte anzunehmen. Denn nur der Geist eines höheren Verantwor tungsbewußtseins, als ihn die plutokratischen Westmächte in ihrem hemmungslosen Egoismus jemals befassen haben, kann Europa endlich solidarisch machen. Und diese Solidarität her beizuführen, ist letztlich das große Ziel deS gegenwärtigen Kampfes, nachdem der öde Materialismus der FriedenSmacher von Versailles den geplagten Kontinent zu einem von Bajonett- bewachten Zuchthaus der Völker gemocht hatte. Um die Gefolgschaft der Volker, die bisher aus Gewohnheit oder Ver blendung der anglojüdischen Gelddiktatur gehorchten, ist UnS darum nicht bange. Sie werden früher oder später dem Geiste bes neuen Europa, repräsentiert durch Deutschland und Italien, ihre Anerkennung nicht versagen können. Für England ist diese fortschreitende Solidarität der Kon tinentalvölker ein unheimliches Phänomen, eben weil die Lon doner Kriegsgewinnler, die sich gar nicht vorstellen können, daß die von einem neuen Lebensideal ausstrahlende geistige Kraft größer sei als bie Wirkung britischer Bestechungsgelde- ober bri tischer Flottendemonstrationen. Das englische Rätselraten um die Begegnung Hitler—Pstain hält noch immer an, was nur ein Zeichen für die in Albion herrschende Nervosität und Verwirrung ist. Tatsache aber bleibt, daß nunmehr, auf dem ganzen Kontinent kein größeres Land mehr vorhanden ist, da» sich noch einmal als Glacis der britischen Kriegspolitik benutzen taffen möchte. Nur das kleine Griechenland, von einer anglovhilen Menschenkaste regiert, mußte sich noch in» Verderben führen lassen. Es bildete den letzten Stütz punkt, den England außer seinen eigenen Zwingburgen wie Gibraltar unb Malta in Europa noch besaß. Wieder wie im Weltkrieg gedachte der Hasardeur Churchill hier einen Ansatz punkt zu finden, von dem er über die Äalkanhalbinsel hinweg gegen die Mittelmächte operieren könnte. Nicht umsonst war kürzlich in der englischen Presse so viel die Rede von künftigen „Offensiven gegen bas Festland", nicht umsonst ließ sich die Athe ner Regierung die „Garantie" Englands gefallen, nicht umsonst konnten sich britische Agenten und britische Kriegsschiffe im grie chischen Hoheitsgebiet wie zu Hause bewegen. Das altehrwür dige Hellas sollte der englischen Kriegsausweitungspolitik den Boden bereiten und ihr zu einem letzten Triumph verhelfen. DaS faschistische Italien ist diesem schändlichen Plan zuvorge kommen. ES wird, nachdem das römische Ultimatum abgelehnt und der Kriegszustand erklärt worden ist, durch seine Waffen dafür sorgen, daß die englischen Brandstifter auS der südöstlichen Ecke deS Kontinents ganz und gar verschwinden. * ES war also eine Fe hl rechn uns, die sich der feiste Lü genlord über den strategischen Gebrauch de» griechischen Terri toriums ausgemacht hat. Aber die Fehlrechnung gebt noch weiter, sie betrifft den ganzen Raum des Mittelmeers. Es gab von Anfang an in dieser Angelegenheit zwei Meinungsrich- tungen ort den Engländern. Die eine trat dafür ein, daß so fort Lei Kriegsausbruch da» gesamte Mittelmeer, geräumt und die britische Empireverteidigung auf baS Dreieck Aden—Süd afrika—Indien zurückverlegt werden müsse; die andere dagegen sah in den Positionen deS östlichen Mittelmeeres die Haupt- widerstandSlinie, deren Behauptung fast noch wichtiger sei al» die Verteidigung deS Mutterlandes selbst. Churchill hat sich für den zweiten Plan entschieden und bi» zuletzt die See-und Lanbstreitkrafte im und am östlichen Mittelmeer mit allen Mit teln, selbst auf Kosten der Heimatinsel verstärkt. Er wird nun auch die Konseauenzen seiner Handlungsweise in Betracht ziehen müssen. Denn die Italiener lassen keinen Zweifel dar über, daß sie gerade in der Verdrängung Englands au» dem Mittelmeer ihre nächstliegende und wichtigste Aufgabe erblicken. Schon beginnt die strategischeZange, die einerseits von Libyen, andrerseits von der griechischen In selwelt her angesetzt wird, zu kneifen, und zu drücken. Was Churchill sich immer gewünscht hat, einen Entscheidungskampf in, Mittelmeer, soll ihm werden. Wenn aber der Diktator Albions geglaubt hat, die Ver lagerung deS Schwergewichts der Kriegführung nach Afrika und dem vorderen Orient werde die Lage an der Nordsee- unb Kanalfront entlasten, so war daS ekye bittere Selbsttäuschung. Die Zermürbung der britischen Widerstandskraft auf ber Insel schreitet unaufhaltsam vorwärts. Durch Nebel unb Kälte Der SSchjW LrMer Tageklaü firAWoftwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk umusa 10 Pt. u PU «»« «Ich«««« «e« »««natza Dan« verschwinden sie hinter der nächsten Bodenwelle. Üeberall sieht man nichts als Trümmerhaufen. Dir Angriffe Als der StnsselkovitSn dann auf einem deutschen Einsatz- der deutschen Luftwaffe verursachen Tag und Nacht gewaltige Hase« an ber Westküste in Frankreich bie Erfoknsmesdung ent. Schäden und zwingen die Bevölkerung, sich in die Keller zu ver- Riesiges Ausmaß der Zerstörungen in London „Gähnende Bombenkrater und zerschmetterte Gebäude" großes Problem bestehe auch durch die Unmöglichkeit, zer störte Wasser- und Elektrizitätsleitungen »nd Verkehrslinien wieder genügend instand zu setzen. Diese auf- schlußreichen Angaben werden durch einen Bericht der Agen tur Domei aus Neuhork ergänzt. Die britischen Kanalhäfen einschließlich der Themse werften seien durch die deutschen Bombenangriffe vollkom men zerstört unb der einzige noch offenstebende versor- aungSweg über Liverpool sei jetzt da» Angriffsziel. Auch die Industrieanlagen hätten vor allem infolge »er mangelhaften Flakanlagen bedeutend schwerere Schäden erlitten, als von eng lischer Seite zugegeben werde. Im übrigen treffe man überall in London gähnende »ombenkrater unb zerschmetterte Ge- bäube, von denen nur noch die Mauern stehen. Eine gewaltige Armee von Arbetter« sei mit der Beseitigung der angerich- teten Schäden beschäftigt. „Ganze Fensterscheibe ein Museumsstück- Stockholm, 31. Oktober. Auch englische Zeitungen lüften jetzt hier und da den Jllusionsschleier, mit dem man in London ängstlich die verheerende Wirkung der deutschen Bomben zu ver hüllen suchte. So schreibt „News Chronicle" in einer Repor tage über einen Londoner Bezirk, der inmitten ber Dockanlagen des Ostens liegt, wörtlich: „Eine ganze Fensterscheibe stellt hier ein Museumsstück dar".