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a « Bezugspreis: vierteljährlich t,2o Mark frei ins Lsaus. In der Geschäftsstelle abgcholr viertel jährlich t Mk. Einzelne Nuininer w pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. 8 S Unteriulltlittg«- unä Anzeigeiikalt y Anzeigenpreis: Für die kleinspaliige Aorpus-Zeile oder deren Raum so pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis ^2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. 1 r- —-. - - - - ü Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckeret in Groß-Okrilla. Verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Okrilla. Nummer Z Mittwoch, den 8. Januar WZ s2. Jahrgang bis spätestens zum 31. ds. Mts des 1 llsded"ger „Dcllken"-Teilen etwa 30 bereits Toten geladen handelt Ottendorf-Moritzdorf, den 6. Januar 19t3. Der Gemeindevorftand Jahre alter Männer gefunden, die zum Teil verwest waren. Bei den fand iran einen Revolver, der noch war. Nach einer weiteren Meldung cs sich um zwei Freunde, die jeden« matorenhauS in Löthain mit der Starkstrom leitung in Berührung. Er starb bald an den eiltitenen schweren Brandwunden. S 0 hland a. d. Spree. Weil seine Eltern gegen eine Verbindung der Beiden waren, sprang der Sohn des SchmieoemeisterS Schmidt mit feiner Geliebten, dem Dienstmädchen Richler in die Spree. Während das Mädchen ertrank, wurde Schmidt noch lebend aus dem Wasser gezogen. Bald darauf hat sich aber der junge Mann in der Scheune feines Vaters erhängt. Bautzen. Die Gehilfen des Töpferge- werbes von Bautzen und Umgebung sind in eine Lohnbewegung eingetreten und haben die Arbeit niedergelegt. Schandau. Aus dem Zuge, der am 4. Jauuar mittags von Bodenbach abging ist in der Nähe von Schandau ein 13jährige Knabe aus dem Wagen vierter Klasse gestürz», wobei er jedoch nur leichte Verletzungen erlitt. Freiberg. Vor einigen Tagen wurde in Heidersdorf bei Sayda ein vollständig eat- ich als „Teufel" ausgegeben hatte. Da man m für Geisteskrank hielt, brachte man den 7ann in die Bezirksanstalt Hilbersdorf. Obwohl er sich auch hier Geisteskrank gebär dete, erkannte man doch bald, daß man es mit einem fchweren Verbrecher zu tun hatte. Der Mann ist 22 mal im Inlands, 13 mal m Auslände bestraft und war schon in der lorrektionsanstalt Hohenstein untergebracht. Er scheint auch noch ein ungesühntes Ver brechen auf dem Kerbholz zu haben. Nach dem der Mann ein umfassendes Geständnis abgelegt, ändert er plötzlich sein Benehmen und gab ganz ruhige Antworten. Der Ver- fastete ist der steckbrieflich gesuchte Emil Kurt Winkler aus Oederau. Freiberg. Her Neubau für die Ka sernenanlage des fetzt noch in Königsbrück untergebrachten 2. Bataillons des Infanterie regiments Nr. 182 ist hier infolge des gün stigen Wetters bereits erheblich fortgeschritten. Fertiggesteül sind bereits einige kleinere Neben gebäude, während für die Hauptgebäude jetzt onsgefchachlet wird. Die Gebäude dürsten im Herbst bezugsfähig sein. Zittau. Tas Ausscheiden Zittaus aus dem BezirkSverbande wird von der Regierung abgelchnt. Als die Annahme des Bezirks verbandsgesetzes durch den Landtag, mit dessen Inkrafttreten das Ausscheiden der Stadt Zittau in Aussicht gestellt war, in der ver gangenen Landtagsscssion aussichtslos erschien, hatte der Rat der Regierung gebeten, den Ständen einen besonderen Gesetzentwurf be treffend das Ausscheiden der Stadt aus dem Bezirksverbande vorzulegen. Das Ministerium des Innern hat nun in dieser Angelegenheit die folgende Verordnung erlassen: Der Rat zu Z ttau wird beschielten, daß, abgesehen von der Möglichkeit des Einbringens eines be sonderen Gesetzentwurfes, das Ministerium keine Neigung hat, das Ausscheiden der größeren Mittelstädte aus den Bczirksverbänden durch Einzelgesetze zu regeln. Chemnitz. Im nahegelegenen Zeisigwald wurden am Freitag mittag die Leichen zweier Neuestes vom Tage. Die Friedensverhandlungen sind offiziell unterbrochen worden. Die türkische Flotte ist Sonnabend abend in die Dardanellen zurückgekehrt, wie ver lautet, in unversehrtem Zustande. Wegen verbotener Anwerbung deutscher Retchsangehöriger für die Fremdenlegion wurden in Metz fünf Franzosen verhaftet. falls durch Lysolvergiftung aus dem Leben geschieden waren. Die Namen lauten Paul Rothe und Aino Käppler. Beruf und Wohn ort konnten noch nicht ermittelt werden. Plauen i. V,. Am Sonnabend vormittag wurde im Keller eines Hauses in der Schild- straße der 15 Jahre alle Kausmannslehrling Kurl Gade, der in einem hiesigen Geschäft in Stellung war und bei seiner Tante wohnte, durch Beilhiebe ermordet aufgefunden. Es liegt unzweifelhaft Raubmord vor. Wie die Untersuchung ergeben hat, war Gade am Vormittag von seinem Chef beauftragt worden, von der Post einen Geldbetrag von 650 Mk. abzuholen. Nach Erfüllung dieses Auftrag- blieb der Lehrling verschwunden. Es verlautet, daß man dem Täter bereits auf der Spur sei. — Als Mörder des getöteten Kaufmanns- lchrlings ist der Lehrkollege des Ermordeten, der 16 jährige Kausmannslehrling Hermann Petzoldt aus Plauen verhaftet worden. Der Mörder hat bisher noch kein Geständnis ab gelegt, doch wurde ein Teil des Geldes bei ihm vorgesunden. Auch zeigt er irische Kratz wunden, die augenscheinlich vom Kampfe mit dem Ermordeten herrühren: Der Ermordete Gade war am 4. Mai 1897 in Neumittel walde (Schlesien) geboren; sein Lehrherr war mit ihm sehr zufrieden. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, 7. Januar * Wie alljährlich, veranstaltete auch am letzten WeihnachlSfeste der Männergesang verein „Deutscher Gruß" im Gasthof zum Hirsch ein Weihnachtskonzert. Der ge räumige Saal des Herrn Lehnert war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, und das Publikum erwartete voller Spannung den Anfang. Als die Glocke zum Beginn er tönte und der Vorhang gezogen wurde, bot sich dem Publikum ein wirklich feier liches Weihnachtsbild. Die Bühne war in einen kleinen Wald umgewandelt und inmitten der Bäume erschien die frohe Sängerschar in einer Gruppe ausgestellt. Nach dem BegrüßungSgesang „Gott grüße Dich" und darauffolgendem Weihnachts- Prolog kamen in rascher Reihenfolge sehr auserwählte Lhorlieder, Melodramen, Quar tetts und Solonummern zum Vortrag. Besonders erwähnenswert ist noch das vom Musikschüler Knöfel zu Gehör gebrachte und von seiner kleinen Schwester begleitete Violin-Solo, welches von den Zuhörern mit großer Interesse ausgenommen und mit vielen Applaus belohnt wurde. Auch das erste Theaterstück „Im Forsthaus zu Talheim", welches zwar einen etwas ernsten Charakter trug, wurde mit großem Beifall ausgenommen. Aber al» das zweite Theaterstück „Christkindl unterm Weih nachtstisch" in Szene ging, wollten die Lachsalven kein Ende nehmen, sodaß die Spielenden,welcheausnahmsmeise zu diesem Stück sehr gut paßten, oft unterbrochen wurden unö zum Schluß mit großen, lange anhaltendem Applaus belohnt wurden. Mit voller Befriedigung über das Gebotene konnten die Konzertbesucher den Saal ver- lassen Es wäre dahre sehr wünschenswert daß der Verein unter seiner bewährten Leitung des Liedermeisters Herrn Lehrer Beeger so weiter arbeitet, sich immer mehr emporschwingt und sich dadurch immer mehr Freunde und Gönner erwirbt. — Freundliche Wünsche, die sie nie erreichen. Alljährlich, wenn der große postalische Sturm verrauscht ist, erwächst unseren Postbehörden noch eine peinliche, fast widerwärtige Arbeit aus der amtlichen Behandlung solcher Briefe und Postkarten, die aus moralischen Gründen oder weil sie offensichtliche Beleidigungen ent halten, nicht befördert werden. Bei den Briefen kann es sich natürlich nur um eine Aufschrift handeln, die Anlaß zur Beanstan dung gibt; bei den Postkarten kommen Aus schrift, Text und etwaige Bilder in Frage. Die Zahl solcher Sendungen, die angehalten werden, ist eine ungeheuere, aber sie erreicht bei weitem nicht die Zahl der Sendungen, die wider der Absicht der Postverwaltung durchfchlüpfen, denn in den Riesenbetrieb d.r Neujahrstage ist es kaum noch möglich, die Aufschriften genau zu studieren, geschweige denn die Rückfeite der Postkarten und deren Inhalt. Da bekommt denn mancher und zu meist manche eine Schandsendung ins Haus, die sie nicht nur persönlich kränkt, sondern IA inseriere nicht weil das Geschäft flott geht sagt der Eine — und denkt der flotte Geschäftsgang nimmt nie ein Ende. Ich inseriere nicht weil das Geschäft flau geht, sagt der Andere, — er fürchtet die Jnsertionskosten. Ich inseriere stets sagt der Dritte, — das Inserat arbeitet, während ich ruhe und die Jnsertionskosten kommen allemal wieder ein. Aer dar Hecht? Der Optimist, der da glaubt, daß die guten Zeiten nicht alle werden, der Pessimist, der überhaupt an einer Besserung der Lage verzweifelt, oder der praktische Geschäftsmann, der seinen Nutzen durch das Inserat zu finden gelernt hat? Ununtrrbrschener Inserieren verbürgt Sen krkoig! Inserate finden in der „Ottendorfer Zeitung" weiteste Verbreitung. auf der Scheffelstraße uvd später nach dem Hauptpolizeigebäude gebracht, Wie verlautet, stammen die Verhafteten aus Rußland. Klotzsche. In der Nacht züm Freitag brannte das hier an der Königsbrücker Straße in der Nähe de» Schänkhübels gelegene Bauern gut „Lindevgut", und zwar Haupt- und Nebengebäude, bis aus die Umsassungsmauern nieder. Die Brandursache ist bis jetzt noch nicht ermittelt. Das Lindengut ist Eigentum des Privatus Huck in Deidesheim. Großenhain. Im benachbarten Zabel titz geriet, wie erst jetzt bekannt wird, der 60 Jahre alte pensionierte Bahnbeamte Ernst Schleinitz im Hausflur seines Grundstücks an eine falsche Tür. Anstatt die Tür seiner Wohnung öffnete er die Kellertür und stürzte in den Kellerschacht. Dabei brach er das Genick und blieb tot liegen. Schleinitz war verheiratet. Er hinterläßt zwei Töchter. Lommatzsch. Der 20 jährige Monteur Böttger aus Burkersdorf kam im Transsor- schriftlich oder mündlich, ungeachtet der durch den Schutzmann vorzunehmenden Nach- aufzcichnung, hier anzuzeigen. Die Hundesteuer fürs laufende Jahr ist am 3t. Januar dS Js. bei der hie sigen Gemeindesteuerkasse gegen Entnahme der Hundesteuermarke zu entrichten. Nach Fristablauf beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren. Hinterziehung der Steuer wird mit dem dreifachen Satze der in § Hundesteuer-Regulatives festgesetzten Beträge bestraft. auch dritten Personen gegenüber ins übelste Licht zu setzen geeignet ist. — Die Tage nehmen zu! Diese Kunde g ht wie eine frohe Botschaft von Mund zu Mund. Zwar ist zu Anfang des Monats der Fortschritt nur ein ganz geringer; doch ist nicht jeder Anfang klein und bescheiden? Abwarten heißt's Hierl Gut Ding will Weile haben; aus Minuten werden ebenso mit der Zeit Stunden, wie aus Pfennigen Marken werden. An Kohlen wird im Januar keine Ersparnis zu erwarten sein, denn gewöhnlich ist der Gebrauch an Heizmateiial gerade in olesem Monat »ehr bedeutend. Wohl abcr w>rd der Petroleumverbrauch abnehmen; an Gas wird gespart werden. Immerhin dürfen wir uns jetzt nicht allzu großen Hoffnungen hingeben. Wenn erst das erste Schock Tage vorüber sein wird, und die Morgensonne ins Stübchen lugi, eröffnen sich ungeahnte Früh- linzsperspeklwen. Einstweilen müssen wir uns noch manchmal die frosterstarrien Hände reiben und zu den G filden des Sankt Petrus aufblicken mit der stummen Frage auf den Lippen: „Na zum Donnerwetter, will es denn heute gar nicht Tag werden?" Dresden. Der Arbeiter Alfred Mäge, der mit dem Arbeiter Konstantin Rosolski in Hoerlitz bei Senftenberg Ende Dezember von einem Landwirt 10000 Mark zu erpressen v rjuchie, wobei sich beide als Beamte des Landratsamtes zu Kalau ausgaben, ist von ver Dresdener Kriminalpolizei festgenommen worden. — Am Sonnabend in der sechsten Abend- stunde wurde einer Dame in der Wilsdruffer Straße das Geldtäschchen mit etwa 100 Mk. Inhalt gestohlen. Die Dame schlug sofort Lärm. Die Taschendiebe flüchtete« daraufhin in das Warenhaus von Messow u. Wrlb- fchmidt, ohne zunächst darin aufgefunden zu werden. Gendarmen in Uniform und ^Kri minal eamlen gelang es dann, zwei dieser in dem zwanziger Jahren stehenden Spitzbuben im ersten Stockwerk versteckt aufzafiuden; der dritte, etwa 40 Jahre alte Dieb wurde später auf dem Flur des vierten Stockwerks gleich falls in 'einem Versteck ermittelt. Die Ta-chea- kleidetec Mann aufg-ruumn, der sich den hieve wurden zunächst nach ver Polizeiwache j ganzen Lerd bis zum Kopse geschwärzt und Amtlicher Teil. Hundesteuer betreffend. Alle Hundcbesitzer in hiesiger Gemeinde werden nach ß 3 des Gesetzes vom 18. August 1068 in Verbindung mit tz 3 der Ausführungsverordnung zu diesen Ge setze aufaefordert, die am 10. Januar VS. Js in ihrem Besitze befindlichen Hunde - 5eilenflocken LM öäriner^ülnivdli» Ksdrderg