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Weißeritz-Zeitung : 11.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192312119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-11
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.12.1923
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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, SchMe-eberg U.A. «elleste Zeilvug -es Bezirk» Deranlworlllch« Redakteur: Aeltr Te-ne. — Druck und Verlag: Earl 8edne in Dtvvoldlswalde. Dienstag den 11. Dezember 1923 vs. Jahrgang Wirtschaftspolitische Sündeuböcke INN «je. ik«. Solf, üscr, :meln il an. hr iuse frau. Anzeigenpreis: Me 42 Millimeter breit« Petitzeile 20 Goldpfennige. Eingesandt und Reklamen 50 Goldpfenntge. Bezugspreil: Diese Woche 850 Milliarden mit Anträgen, einzeln« Nummern 150 Milliarden. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer S. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. ilde mit hiesigem ten der ndsserie vorging, folg, da i gehen mit der, men Ist. Sülle zu iswald«, ekamen, >s über- er Tor- n hätte göffent- m stakt- Rr. 287 anijchen lgendes: r Berlin r gehabt anlschen lieber i, lehnte ung ob, dlunaen ig aber ist die ran aus auf der siger zu- lisvolleu Dieses Blatt enlhätt -le amtliche« Bekanntmachuageu -er Umlshamtlmanafchast, -es Amlsgertchls uu- -es Sla-lrals zu Dippoldiswalde Mucker tvarea Schule M- Zwickau. En bedauerlcher Unglücksfall mit tödlichem Aus gang ereignete sich in dem zu Rittergut Niedermosel ^«HSrtgen Waide. Dort war der Maurer Otto Burkhardt aus Mosel mit einigen arbeitslosen Kollegen mit Stöckeausgraben beschäftigt- Bei dem Herausdrücken eines Stockes mit dem Druckdaum löst« sich, trohdem alle Vorsichtsmaßregeln getroffen waren, bl« Be festigung und der Druckbaum schlug Burkhardt so unglücklch gegen die Schläfe, daß der Tyd am anderen Tage eintrak. Meerane. Im benachbarten Hainichen wurden zwei mU Säcken beladene Personen von der» Ortswache gestellt. Rach erfolgter Festnahme entriß einer dem Wächter die Schußwaffe und feuerte mehrere Mal«, glücklicherweise ohn« zu treffen. Darauf flohen die Verbrecher, doch konnte einer wieder fefigenommen und der Polizei ausgeltefert werden. Crimmitschau. Jetzt ist der Brückenbau im Zug« d«r Köntg- Friedrich-August-Straße soweit beendet, daß der letzte Stein zur Brücks der Schlußstein, versetzt werden konnte. DaS ist hi« Deck platte des südöstlichen BrückenpostamenlS. Ein« Feier aus düse» Anlaß fand nicht statt. Nur wurden von der Crimmitschauer Bank A.-V. als Bauherrin der Brücke sowie vom Stadtrat bzw. Stadl bauamt in dieses Brückenpostament «in« Anzahl Urkund« «in gelegt. Glaucha«. In Oberwiera wurden von 220 Obstbäumen, di« die Gemeinde vor 3 Zohren angepflanzt hatte, 30 Stück umgebrochen. 20 gestohlen und außerdem 30 Baumpfähl« herausgerissen und «nt- weadet. Oelsnitz t.E.Da« Finanzamt Oelsnih hat den GasthofSbepher und Pferdehändler Gustav Schmidt in Pobstleithea zu 1228 Gold mark und den Gutsbesitzer und Viehhändler August Schtuldt in Tiefenbrunn zu 1185 Goldmark Strafe wegen Versuchs der Ein- kommensteuerhlnterzlehllng verurteilt. — Eud« September war in Flur Auerhammer aus «inem verschlossenen Pulverhaus im dortigen Steinbruch «in Zentner Sprengmatertal gestohlen worden. Am Tatort« hatten di« Spltz- bubru einen Zettel hinterlassen mit den Worten: „Bitte wieder füllen l" Vor einiger Zett wurden auS.dem verschlissenen Unter stände des Auerhammer WasserkroftwerkbauplaheS Sprrngkapseln und Zündschnur entwendet, um vorausflchtllch zur Entzündung des vorher gestohlenen Sprengmatertals benutzt zu w«rd«n. Liida«. Auf dem hteflgen Wochenmarkt« gab «s am Freitug «tn« Ueberraschung. Die PreiSprüfungSkommisston setzt« den Prets für Gänse auf 1—1,20 Goldmark pro Pfund herab. Das begehrte Federvieh war natürlich im Handumdrehen vergriffen und es gelang den Verkäufern, denen dt«ser Preis zu niedrig erschien, das versuchte Entkommen nicht. St« drohten aber, nicht «ehr auf dem Markteerscheinen zu wollen. OerlllcheS ««d Sachfisches. Dippoldiswalde. Am Montag früh verstarb hier der Ver walter -es Stadlkrankenhaufes Okto Clemens Fickert. Selt I. Zult 1804, also nahezu 30Fahre, verwaltete er diesen oftmals recht schweren Posten und erwarb sich dabet allseitiges Vertrauen. Zm Verein mit anderen Gleichgesinnten gründete er die hiesige Freiwillige Sanilätskolonne, deren Führer er von der Gründung dis zu seinem Tode war. Verschiedene Auszeichnungen seilen des LandesveretnS vom Roten, Kreuz wurden ihn dafür zu teil. Allzufrüh, noch nicht 80 Jahre alt, wurde er den Seinen entrisst- Er ruhe in Frieden. — Amv.d.M. hielt die Freiwillige SanttätSkolonne Dippoldiswalde in einem ln der Müllerschule freundlichst über lassenen NüiM« thr« Hauptversammlung unter pem Vorsitze des stellvertretenden Führers ab. Vor Eintritt tn -le reichhaltige Tagesordnung begrüßte der Vorsitzende zunächst^ den Kolonnen- arzt Santtätsrat vr. Voigt sowie RegierungS-Medtzinalrat Or. s Endler und den Vorsitzenden -es Zweigveretns Dippoldiswalde oom Roten Kreuz, prio. Kaufmann Schmidt, dankte für ihr Er scheinen und entbot den 28 anwesenden Kameraden «in herzliches Willkommen, wobei er der Freude Ausdruck gab, daß sie so zahl reich dem Ruse Folge gegeben. Nach Feststellung der vorschrifts mäßigen Einberufung der Hauptversammlung erstattete der Vor sitzende den ZahreSberich«, in dessen Einleitung er die Kolonne mit einem Wanderer verglich, der im heißen Sonnenbrand« die Spitze -es steilen BergeS als sein Ziel schweißtriefend erreicht hat, ruhend Rast halte und befriedigt seine Blicke zurück ins Tal und auf die mrückgelegt« Wegestrecke lenke. So bllcke auch die Freiwillige Sanitätskolonne Dippoldiswalde zurück auf den Weg, den sie bis Ende September 1923 in elf Geschäftsjahren zurückgelegt habe. Weiter betonte der Bericht, daß die Kolonne ohne inneren Schaden sich umgewandelt habe aus einem Kriegs- tn ein FrtedenSwerk- zeug der Nächstenliebe und sich nicht zur Untätigkeit habe oer- urteilen lassen, obwohl verschiedentlich ihr die Daseinsberechtigung deshalb abgesprochen worden sei, weil mit dem unglücklichen Aus gange des Krieges und der Auflösung des Heeres die ursprüng liche Lebensaufgabe der Kolonne, nämlich die Unterstützung und Ergänzung des amtlichen Heeres-SanitätSdiensteS im Kriege sowie dir Vorbereitung im Frieden, ihre Bedeutung verloren hatte. Die Dienstfreudigkett und der kameradschaftliche Geist waren dank der tatkräftigen Unterstützung des hochgeschätzten Kolonnenarztes eine allzeit gute, und glücklich sei DipppldtSwalde, dessen Bevöl kerung gleich einer Freiwilligen Feuerwehr «ine Freiwillige Sa- nitätskolonne vom Roten Kreuz als freiwillig« Krankenwthr zur Verfügung steht. Vom Arzt« sorgfältig ausgebildet und in prak- lischen Uebungen dauernd geschult, mit Rettungsgeräten reichlich ausgerüstet und tn fest« Ordnung eingewöhnt, gewährleist« die Kolonne die Ausübung dieses Dienstes In einer Weis«, wir «S eine andre Körperschaft kaum und keinesfalls besser zu tun ver möge und rühmend wurde noch hervorgehoben, daß die Kolonne den auf Selbstlosigkeit und Hilssbereitschaft gegründeten guten Geist aus aller Zelt sich bewahrt hab« und allzeit freudig bereit sei, wie früher für das Volk in Wehr und Waffen, so jetzt für das Volk tn Rock und Ktttel Hilfe zu leisten, sobald es deren bedürfe. D>« Kolonne zählte nach Aufnahme 25 neuer Mitglieder Infolge bestandener Prüfung am 5. 11. 22 als freiwillige Kranken träger zurzeit 55 Mitglieder und 2 junge Mädchen, hat an Hilse- lelswngen S schwere und 97 leichte Fälle sowie di« Ausführung von 18 Transporten zu verzeichnen und trat zu 10 Uebungen an. vir letzt« Uebuna am 29. 9. fand als eine gemeinsame mit den Kolonnen Freital und Tharandt tn Seifersdorf statt. Auf den lv. 10. 23 fiel das 20jährige Bestehen der Kolonne. Mit Rücksicht «uf di« Zeitverbältniffe mußte von einer festlichen Veranstaltung aus diesem Anlaß abgesehen werden; es mag aber der Kolonne im Jahre 1928 vergönnt sein, ihr 25jährig«r Bestehen umso fest licher zu feiern. Lücken durch den Tod wurden tn die Reihen der Kolonne nickt gerissen. Mitgliederversammlungen fanden nicht statt, wohl aber S Vorstandssthungen. Mit dem Wunsch« baldiger Gesundung des Führers und dem Ersuchen an die Kameraden, Lazu deizutragen, daß auch fernerhin frisches Leben in der Kolonne pulsiere, schließt der Bericht. Zu Punkt 2 erstattete Kamerad Paul Schauer Vortrag über die Kassenverhältnisse im verflossenen Vereinslahr und wurde die Rechnung nach sofort oorgenommener Prüfung richtig gesprochen und dem Kassierer Entlastung erteilt. Zu Punkt 3 wurde der Vorschlag des Kam. Florian, vom 1.10. 23 ab einen Monatsbeitrag von 10 Pf. von jedem Mitglied zu er heben, einstimmig genehmigt und zu Punkt 4 gemäß dem Vor schläge des Kameraden Gläßer von der Festsetzung der Zahres- oeitrSge für dir außerordentlichen Mitglieder auf das neue Ge schäftsjahr abzusehen und di« jeweilige Höhe in daS Ermessen des . «inzelnrn zu stellen. Zu Punkt 6 berichtet« Kamrrad Bormann, j daß sich für «Inen neu zu veranstaltenden Lehrgang 22 Teilnehmer ' gemeldet hätten. Der Kolonnenarzt erklärte sich zur Freude der Kameraden bereit, den neuen Lehrgang zu leiten. Er wird vor aussichtlich Montag den 14.1.1924 seinen Ansang nehmen. Als Zeugwart wurde Kamerad Franz Koadner gewählt. Zu Punkt 8, Spenden bei silbernen und grünen Hochzeilen sowie Begräbnissen von Kameraden betr„ fand d«r Vorschlag des Kameradin Schmidt, Spenden bei grünen Hochzeiten in Rücksicht auf die Hohen, für di« Kolonn« un«rschwtngllch«n Kosten künf tighin in Wegfall kommen zu lassen, einmütige Annahme. Zu Punkt 9 wurde nach längerer Aussprache über Einführung einer Straf«'gegen solch« Mitglieder, die ohn« genügend« Ent schuldigung d«n Uebunge» und Versammlungen d«r Kolonn« f«rn- ; vieiben, auf Anraten d«S Kolonn«narzt«S beschlossen, von jenrr I Maßnahme vorläufig noch Abstand zu nrhm«n und d«r Vorstand Mi« d«r Aufstellung «Ine- Arbeitsplan«- für 1924 b«auftragt. Nach Erledigung d«r Tagesordnung bot d«r Kolonn«narzt «inen kurzen, fesselnden Vortrag üb«r „Ansteckend, Kiankhellen und deren Verhütung", dem die Kamerad«» aufmerksam und mit üroß«m I»t«r«sse folgt««. Zum Z«ich«n dr- Dank«« «'hoben sich die Kameraden von ihr«» Plätzen und fand di« Versammlung, nachdem d«r stellvertretend« Führ« allrn nychmal- herzlichst für treu, Mitarbeit und Aufopferung gedankt, Ihren Abschluß. — Mit Rücksicht auf da« Urteil d«S Reich-gericht« über die Aufwertung der Hypotheken Ist auch «in« Aufwertung der LandeS ergerlckt 1923 j« M einer ud «in« w«rd«r Woche che n» auf i gleich, en i< »blatte n Au», nnt zu b«rg. «»Hälfte ug vom 1923 o» Marden er 1923. kullurrenken zu erwarten, nach einer Bekanntmachung tn der sächsischen Staatszeiiuna' hat die Landeskulturrentenbank di« Gemeinden ersucht, dis am weiteres von der Erhebung der LandeS- kulturrenten abzusehen. Besteht jemand auf Zahlung seiner Rente, so hat die Hebebehörde die Zahlung zwar anzunehmen, aber die weiteren Rechte der Landeskulturrentenbank ausdrücklich vorzube- halten und dies in der Quittung zu vermerken. Pretzschendorf. Das 25jährige Ortsjubiläum feierte am zweiten Adventssonntag der hiesige Pfarrer Kunde. Er wurde von 25 Jahren tn sein jetziges Amt etngewiesen und ist seitdem besonder- bekannt geworden durch die beiden Äeilewerke .Eine Pilgerfahrt ins heilige Land' und .DaS Heimatland unseres Herrn Jesu ^vendischcarsdorf. Leherr Wild hier ist der Titel Oberlehrer verliehen worden. Lungkwitz. Der Bezirksverband der Grund- und Hausbesitzer- vereine der Ämtshauptmannschaft Dippoldiswalde hielt am Sonn tag hier seine 3. Bezirksversammlung ab, die aut besucht war und in der der Vorsitzende des Verbandes Fabrikbesitzer Schneider— Possendorf die allgemeine wirtschaftliche Lage der Hausbesitzer schilderte und eingehend das neue Ermächtigungsgesetz mit seinen Auswirkungen für den Aausbefltz und die Auswertung der Hypo theken und die Mietzinsbildung für den 1. Januar 1924 erläutert«. Ihm sowohl als auch Ingenieur Münch—Hänichen, der über die Schieosstelle mit ihren vielen Unzuträgllchkeiten berichtete, zollte man reichen Beifall. Die Darbietungen beider Herren riefen eine lebhafte Aussprache hervor. Ingenieur Münch gab alsdann den Kassenbericht, der eine Erhöhung -er Steuern mit sich brachte. Als Ort der nächsten Bezirksversammlung wurde für den 2. Sonntag im März Possendorf bestimmt. Dresden. Am Montag fanden zwischen den Demokraten und den Soizaldemokraten Verhandlungen über die demokratisch« For derung auf Rücktritt des Innenministers Liebmann wegen seiner Vergünstigungen der Kommunisten und wegen der von ihm ange ordneten Bespitzelung der Reichswehr durch sächsische Polizei. Di« Demokraten hielten an ihrer Forderung fest. Da nunmehr di« Entscheidung der Gesamlfraktion der VSPD. unterbreitet wird, dürfte die Entscheidung darüber am Mittwoch oder Donnerstag fallen. — Ein nicht alltMtches Schauspiel bot sich am Sonntag an der Friedrich-August-Brücke in Dresden. Dort hatte ein au« der Tschecho slowakei kommender Kahn durch ungeschicktes Steuern eine Havarie erlitten. ES wurde versucht, die in dem Kahne be findlichen 50 000 Zentner Zucker, 70 OM Zentner Gerst« und größere Vorräte an Margarine und Makkaroni in einem zu Hilf« kommenden Kahn umzuladen. Ein guter Teil der Vorräte dürft« jedoch vernichtet sein. — Aus Berlin meldet ein Drahkbericht der .Zittauer Morgen- zeitung', daß im Schoße der sächsischen Regierung eine Aufhebung der Kreishauptmannschaft Bautzen und «ine Angliederung dieses Regierungsbezirkes an die Kreishauptmannschaft Dresden erwogen werde. Das Zittauer Blatt gibt diese Information unter allem Vorbehalt wieder. — Die Senkung der Fletschpreise. Der Einwand deS Fleischer gewerbes, daß die hoben Fleischpreise wesentlich mit auf daS Fehlen von wertbeständigen Zahlungsmitteln zurückzuführen sei, hat nunmehr seine Bestätigung erfahren. Durch Verbindung vom Landesausschuß des sächsischen Handwerks wurde dem Fleischer gewerbe in den Großstädten Dresden und Leipzig vom Wehrkreis- Kommando «in erheblicher Betrag tn wertbeständigem Gelbe über wiesen, mit dem am Montag auf dem Schlachtvlehmarkt der Bedarf zum größten Teile bezahlt werden konnte. Die Folge war eine allgemeine Senkung der Vtehpreise um 15—205b, di« sich auch im Kleinverkauf auswirken wird. Da das Wehrkreis kommando die Bereitstellung eines gleichen Betrages auf «ine längere Zeitdauer zugeflchert hat, dürfte mit einer Stabilität der Preise, wenn nicht gar mit einem weiteren Sinken, zu rechnen sein. «ran» E»t,bo t. Die Kilowattstunde Lichtflrom Ist auf 30, Kraftstrom auf 25, der Kubikmeter Trinkwasser auf 18, Brauch wasser auf 15 Pf. festgesetzt. Pirna. Don jetzt ab wird auf der Linie Pirna—Großcotta an Sonn- und Festtagen der Personenverkehr völlig eingestellt. Meißen. Ein sonderbarer Spitzbube trieb in den letzten Tagen In einem Hause der Leipziger Straße sein Unwesen. Dort ver schwanden aus einem Zimmer im ersten Stock, dessen Fenster mehrfach offen gestanden hatte, auf zunächst unerklärliche Weis« 5 Damenlkümpfe, immer nur einer auf einmal. Man wußte zu nächst nicht, wen man in Verdacht nehmen sollte. Kürzlich nun ve- merkte der Hausherr am frühen Morgen im Rankengewlrr am Hause unmittelbar unter dem DachaestmS «in Nest, das sich als solches eines schon immer tn der Nähe beobachteten Eichhörnchens herausstellte, und an diesem hing einer der vermißten Strümpfe. Das Tierchen hatte zur besseren Auspolsterung seines Winter quartiers in höchst zweckwidriger Welse die teueren Damenstrümpfe benutzt, nachdem eS diese vorher aus der Kammer stibitzt hatte. Döbeln. Die Aktiengesellschaft Döbelner Straßenbahn hat sich aufgelöst. Die Postbeförderung wird weiter aufrechterhalten. Nossen. Zwei .schwer« Jungen' waren gegen 12 Uhr nachts im Modehaus von Herde vom Hofe aus nach Eindrücken einer Fensterscheibe ln einen Nebenraum des Laden- eingestiegen und wurden, als sie mit dem AuSräumen deS umfangreichen Waren lagers beschäftigt waren, von dem Besitzer und den Beamten erfaßt und beide Einbrecher in da- AmtsgerichlSgefängnIS einge liefert. Der eine von ihnen war mit einem Schlächlermesser be- waffnel. Mittweida. Vor kuz«m wurde hier «in total zerstochener Hund aufgefunden. Al« Täter hat di« Polizei ein«» 12 jährig«» Knab«» «rmi»»«lt, d«r im B«is«in und d«m Etnverständni« s«tn«r Mutt«r auf d«n Hund «ingestochen hat»«, um ihn zu töt«n und mit der Mutt«r zu v«rz»hr«n. D«r Zung« hat «ingtstanden, in d«r l«tzt«n Z«tt auf ähnlich« W«ts« 5 Katz«» g«tö»«t zu hab«». Taucha. Drei Knaben im Alter von 8—10 Jahren, di« sich auf der morschgewordenen Et-deck« der Parth« tummelten, brachen rin und wurden von den Fluten fortgeschwemmt. Zu Hilf« «ilenden Erwachsenen gelang e-, die Verunglückten zu bergen, doch waren zwei der Knaben bereit« tot, während bet dem dritten di« Mieder- brlebungsversuche Erfolg hatten. Dt« im Volke herrschend« Unkenntnis über wirtschaftlich« Zu sammenhänge macht eS Schlagwortaposteln leicht, für bestimmte Er scheinungen Formeln erfinden und tn Umlauf zu dringen, nach denen dann die ganz« Frage abgeurteilt wird. So soll bi« Der- fchlechterung der Lebenshaltung tn den breiten Massen und be sonders der fast völlig« wirtschaftliche Ruin -er gebildeten Mittel schicht die Folg« der .skrupellosen Profitgier deS Großunt«- nehmertumS sein. Der Ruin unserer Währung wird den .Devisen schiebern' zur Last gelegt, zu welchen 7". „7 jeder einzelne Devtseninteressent gerechnet wird. Die jetzigen Krebitschwierigkelten zahlreicher wirtschaftlicher Unternchmunge» macht man ber .räpberischen Politik der Banken' zum Vorwurf. So wird jede Not prompt durch di« Untat einer einzeln«» Grupp« motiviert. DaS Publikum, welches aus eigener Anschauung kein« Gegengründ« aufzubringen weiß, nimmt die beauemen hin, spricht sie nach und richtet damit unübersehbare« M. Das Ausland erhält die Ueberzeugong, da« ganz« deutsche Volk bestehe aus scharf voneinander abgetrennten Gruppen, deren jed« auf den Augenblick lauert, an welchem st« die anderen Übervorteilen und ausplündern könne. Nicht nur die Gerechtigkeit, sondern auch die wirtschaftlich« Vernunft verlangt, daß solchen törichten und gefährlichen Formeln mit Energie «ntgegengetreten wird. Es ist ein Irrtum, wenn behauptet wird, die Röte d«r l«hten Jahre seien nur aus je einem einzigen Grund« zu erklären. Di« Gesamtheit aller au« dem unglücklichen Krieg hervorgegangener Folgen, zahlreiche Tat- und Unterlassungssünden der verschieden«» Regierungen, aber auch eine Mitschuld aller BevölkerungS- schlchten stellen sich für das scharf huckende Auge als die Quelle» deS über uns heretnaebrochenen Unheils dar. Gewiß hat «in Teil der Unternehmerschaft ln Verkennung seiner eigentlichen Interesse» seinen Bedarf an Devisen nach den Dorkriegsverhältntssen und nicht nach ber veränderten Lage von heute bemessen. Dadurch wurde der Kurs der Papiermark schneller und tiefer herabgedrückt, als es sonst der Fallgewesen wäre. Der eigentliche Grund aber für den deutschen Währungsverfall war der Vernlchtungswill» unserer Gegner und die eigen« Reformschwache. Gegenwärtig ist es im Publikum und in vielen Geschäftskreisen Mode, über di» Banken zu schelten. Zweifellos hätten die deutschenPrivatbankeo ein gewichtigere« Wort gegen die unselige Kredit- und Währungs politik de« Reiche« sprechen können. Sie haben da« nicht getan, weil sich überhaupt unsere Wirtschafts- und Finanzkretse »ich« zur Teilnahme an öffentlichen Aktionen berufen fühlien. Di« Banken nahmen von der RetchSbank den billigen Papiermark kredit, d«n st« später In entwertetem Gelde abtragen konnten; st» gaben aber diese Kredit« zum weitau« größten Teil an ihr« Kunde» weiter, sodaß man die Banken nicht als die eigentlichen Nutznießer der Inflation ansehen kann. Für die Banken hatten die erste» 9 oder 10 Monate diese« Jahre« ein lebhafte« Effektengeschäft ge bracht, welche« einigermaßen dafür entschädigt«, daß -er Zahlungt- Inkaflo- und Kreditverkehr immer mehr «Inschrumpst«. Jetzt, wo dt« Konjunktur der Divldendenpapiere thr End« gefunden zu habe« scheint, beginnt auch für die Banken eine Kris«. In diesen letzt«» Jahren haben dt« meist«» wirtschaftlich«» Unternehmungen Zette» d«r Scheinblüte erlebt; bei alle» dauerte aber da« Glück nur kurz» Zeit. Wir müssen erkennen, daß von der uni drohende» Kata- stroph« j«der einzelne Wirtfchasttzweia, ja, fast jede« einzeln« Unternehmen bedroht ist, und daß es die Ärbeittfreudigkeit unb d«n Opfersinn lähmt, wenn wir unser« Zeit damit vergeud««, nach den .einzigen Schuldigen' zu suchen, die et in Wirklichkeit gar nicht gibt. ßk, jl«».
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