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Sächsische Elbzeitung Sächsische Schwei- und Wissen". „Unterkultungsbellllge", Dgg Leben im Bild // Bad Schandau, Montag, den 7. November 1927 71. Jahrgang Nr. 2b0 Ständige Modrenböltageni ber Zrau". Illustrierte Senntegsbellllge - Taacszcituiig für die Landgemeinden Allendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf. Krippen, Lichtenhain. Mittclndorf, Ostrau. Porschdorf, Poslelmih, Prossen, Rathmannsdorf, Ne'mhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Malterodors, Wcndischfähre, sowie für das Gesamlgebict der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Inh. Malter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlappcr Anzeigenpreis (in RM.): Die 7gespaltcnc .15, mm breite Dctitzeilc 2» Dfg„ für aus wärtige Auftraggeber 25 Hfg„ 85 mm breite Rcklamezeilc 80 Pfg. Tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird enNprcchcndcr Rnbnll gewähr!. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zcilungen Nichterscheinen einzelner Nummern infolge höherer Kewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung usw, berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitu,»^ Tageblatt für die Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 - Drahtanschrift: Elbzeitung Bad Schandau MLN LLmlM L' "K p" , , ,, -> Vin Bei Produktionsvcneucrungcn, Erhöhungen der Ü-l------ °°-ltl-chl.-».-»»« --- Die Denkschrift des Reparationsagenten BefLirchlungen sUe die Finanzen des Neicheü Parker Gilberts Eingreifen. Veröffentlichung der Dokumente. Das Geheimnis ist gelüstet. Die seit Wochen durch die deutsche Innenpolitik spukende Denkschrift des Generalagenten für Reparationszahlungen Parker Gilbert ist veröffentlicht worden. Man hat «ungesehen, das; die im Anfang anscheinend beabsichtigte Geheimhal tung schädlicher gewirkt hat als die o,,enc Bekanntgabe, die vielleicht sofort hätte erfolgen sollen, nm den zahl- losen Lcgendenbildungcn und den dadurch bedingten .Hindernissen im Fortgang der Gcsehgcbnngsarbcitcn den Boden abzugraben. Die große Unsicherheit, die sich namentlich in bczng auf die B e s o l d u n g s r e f o r m für die Beamten nnd das Verhältnis des Reiches zu den Ländern entwickelt hat, wäre vermieden worden oder zu- mindestens nicht so stark in die Erscheinung getreten, als es nun doch der Fall gewesen ist. In einem Schreiben vom 20. Oktober kündigt der Generalagent für die Re parationszahlungen dem Reichsminister der Finanzen, Dr. .Köhler, die gleichzeitige Übersendung au und be merkt dabei, das, er sein Memorandum für die deutsche Negierung zu dem Zwecke ausgcarbeitet hätte, um die Aufmerksamkeit auf die derzeitigen Tendenzen des öffent lichen Finanzwesens, der Kreditpolitik und ans die Ge- fahren hinzulenken, welche diese für die deutsche Wirt- schäft sowohl >vie für die Durchführung des Dawes- Planes hcraufzubeschwörcn schienen. Die Denkschrift wurde auch au den Reichskanzler und an den R c i ch s a u h e n m i n i st c r versandt. Parker Gilbert erklärt sich bereit, jederzeit weitere persönliche Be sprechungen abzuhnltcu. Die Denkschrift Varker Gilberts. Der Neparationsagcnt sagt zunächst, er habe den Gesichtspunkt fcstgchaltcu, das, das, Ivas im Interesse der deutschen Wirtschaft liege, gleichfalls das Interesse zur Ausführung des Dawes-Planes sei. Dann werden fol gende Gedanken entwickelt: „Ich möchte anuchmeii, das? das allgemeine Zlcl Dcutfch- lands wie auch anderer moderner Industriestaaten die fort laufende Entwicklung der Industrie und des Handels, und zwar sowohl des inneren wie des äusseren ist, um den Lcbens- hnltungoltandnrd seiner Bevölkerung stufenweise zu heben. Dafür scheint die günstige innere Vorbedingung in dcr stän digen Verbilligung dcr Erzeugung zu liegen, begleitet von der- jenigcn Steigerung ver Löhne, die die Verbilligung der Erzeugung gestattet nnd die weder die Preise noch die Kosten der Lebenshaltung in die Höhe treibt." Der Reparatiousngciu erklärt zu diesem Zweck für not wendig den gleichmässigen Zustrom neuen Kapitals durch heimische Ersparnisse oder Kredite im Ausland. Die deutsche Regierung habe ihre feststehende Politik so charakterisiert, das; sie zur Erfüllung der von ihr übernommenen Verpflichtungen alles in ihrer Macht Stehende tun werde. Neuerdings schienen Entwicklungen, wie sie ans dem Gebiet des öffentlichen Finanzwesens vor sich gegangen seien, weder im Interesse des deutschen Wirtschaftslebens, noch in dem dcr Durchführung des Dawes-Plans zn liegen. Es seien ständig sich erweiternde Programme sür Aus gaben und Anleihen unter nur geringer Berücksichtigung der finanziellen Auswirkungen ausgestellt worden. Tas steigende Niveau der öffcmlicheu Ausgaben gäbe dem Wirtschaftsleben schon fehl einen künstlichen Austrieb und drohe, die wesentliche Stabilität des öffentlichen Finanzwesens zu untergrabe». Das Anhalten dieser Tendenz bedcnlc, das, die Folgen m ernsthaftem wirtschaftlichen Rückschlag nnd einer heftigen Erschütterung des deutschen Kredits im In- und Auslände be stehen würden. Es müsse also statt dcr bisherigen Gepflogen heit cm System strikter Sparsamkeit nnd geordneter öffentlicher Finanzen zur Anwendung gebracht werden. Die Finanzpolitik des Reiches. Parker Gilbert erinnert daran, das; er schon früher z V am 10. Juni 1927, daraus hingcwicsen habe, das, dcr Reichs haushall eine fortdauernde Steigerung der Ausgaben auf weise. Im Dezember 1926 habe dcr Reichstag einen Nach- traßsctat sür 1926/27 bewilligt, der den Ausgabeposten un gefähr 1000 Millionen Reichsmark hinzusügc. Es werden dasnr noch weitere Belege angeführt, auch Aussprüche dcr Reichsminister dcr Finanzen, die ans die Notwendigkeit der Sparsamkeit hinwiescn. Trohdem sei der Etat für 19°>7/og um Ermächtigungen zu Ausgaben von 600 Millionen Reichs- Marl erhöht worden. Von 1925/26 bis 1927 habe sich dcr Etat nm 1700 Millionen Reichsmark erhöht. Der endgültige Finanzausgleich zwischen dem Reich einerseits und den Landern nnd Gemeinden andererseits sei nm zwei Jahre hmansgeschoben worden. Schon am 17. März 19'7 habe der Neparationsagcnt durch einen Brief an den Ncichs- uunistcr dcr Finanzen ans die entstandenen Bedenken hin- gewiesen, und zwar nicht allein sür die Gegenwart, sondern auch für die Znkunsi Der gegenwärtige Finanzansgleich rwlschcn dem Reich einerseits nnd den Ländern nnd Gemeinden andererseits kann nicht als eine voransschanendc Regelung für das Reich angesehen werden. Er bicte vielmehr Anlas; ,n Einwendungen sundamenlalcr Arl. Die Länder und Gemeinden erhalten zurzeit vom Reich größere Zahlungen als fc zuvor und werden nuö alle» cr- höhten Einkünften den Hnupluuhcn ziehen. Gleichzeitig scheine oic Verantwortung einerseits sür die Steuererhebung und andererseits sür die »fscntlichcn Ausgaben immer unklarer zu werden. Länder und Gemeinden trete» mit »ciic» Forde rungen ans noch größere Zahlungen an das Reich heran und oicscö habe die Verwirrung noch erhöht, indem cü neue Vor- schlage mache, welche die Etats der Länder nnd Gemeinden weiter erhöhen. So wurde die Erhöhung dcr Bcamtcnbczügc akut, und als dcr Reichstag sich im I«li vertagte, verlautete, das; Er höhungen nm etwa 10 bei ihnen bevorständcn. Im September 1927 jedoch kündigte dcr Ncichsminislcr der Finanzen in Magdeburg an, er habe eine beträchtliche Steigerung in dem ursprünglich beabsichtigten Satze in Vorschlag gebracht und Has Rcichskabinctl habe sic gcnchmigt. Dcr Reparationsagcnt acht im einzelnen den Berechnungen nach nnd kommt zu dem Schluß, daß die Gcsamlkostcn aus etwa 1200 bis 1500 Millionen Mark berechnet werden und daß die Länder erklären, diese ll osten nicht tragen zn können nnd deshalb Zuschüsse vom Reich 'ordern. Parker Gilbert will sich keine Meinung gestalten über aas Für und Wider dcr Vorschläge aus Gehaltserhöhung dcr Vcamlcn, ist abcr dcr Meinung, die Ncichsrcgicrnng hätte ihren sigcncu Interessen bester dienen können, wenn sie solche wcscnt- ichcn Erhöhungen als Werkzeug zur sicheren Erzielung der jenige» Reformen dcr Verwaltung benutzt hätte, die während dcr letzten zwei oder drei Jahre v vielfach augcküudigl worden seien. Dazu sei cs möglichcr- wcisc jctzl uoch nicht zu spät. Wenn cs auch bisher den An schein habe, als wenn die Erhöhungen dcr Ncrwciltnngsrcsorm cher hindcrlich als förderlich zu werden drohten. Außerdem brächten die Vorschläge zur Entschädigung Pcnlschcr Staatsangehöriger sür Verluste oder Schäden nm Privntvermögcn durch den Krieg und andererseits die Vorlage sincS allgemeinen Rcichsschulgcscücs die AnSsichlcn auf weitere Erhöhung der Ausgaben die man bei den Liguidationsschädcn oicllcicht aus 1000 Millionen Mark beziffern könne, während beim Schulgesetz noch kein Kostcnnnschlng vorlicgc nnd man sich auch uni die finanziellen Auswirkungen nicht gekümmert habe. Ernste Besorgnisse in dieser Richtung würden ja selbst in Dculschlnud genügend laut. Jedenfalls lägen in allen diesen Erscheinungen Momente, die die Stabilität des Ncichsclats gefährden, zumal mau stei gende» Ncparalicmsvcrpflichtlingcn nachzukommcn habe» werde. Ei» »ilgcsundcS össciitlichcs Fiimnzwescn fei herrschend, das Geld, das sür die Landwirtschaft und für die Industrie dringend benötigt werde, würde durch Ausgaben verschlungen, die anscheinend ohne Rücksicht aus den von Deutschland erlittenen Verlust an flüssigen Kapitalien und an, die dringende Notwendigkeit zur Neuschaffung dieses Kapitals mit Hilfe von Sparsamkeit nnd Vorsicht beim Gcldnnsgcben übernommen wurden. Die infolge dieser Vcrhältnistc ge steigerten Produktionskosten, Preise nnd erhöhten Kosten der Lebenshaltung seien zu beklagen. Finanzwesen der Länder und Gemeinden. Über die Finanzlage dcr Länder nnd Gemeinden be hauptet der Reparationsagcnt keine näheren Angabe» ;n habe», doch ließen ihre Forderungen ans zusätzliche Bewilli gung durch das Reich und ihre häufigen Kreditaufnahmen im In- und Ausland erkennen, daß sie, als Ganzes genommen, über ihre Mittel leben. Die Zahlenangabcn sür die In- und Anslaudsauleihen der Länder und dcr Kommunen, die insgesamt ungefähr 2600 Millionen betragen, ließe» »och ihre kurzfristige oder Äiwe- bciidc Schuld gänzlich außer Betracht. Die Verschuldung sei also überaus groß. Die übermässige Kreditaufnahme im In- und Ausland entstamme der nämlichen Quelle, das heißt, steigenden öffentlichen Ausgaben, und nur durch Beschneidung dcr Ausgaben auf ein Mindestmaß sei Abhilfe zu finden. Die Denkschrift verbreitet sich weiter über das Verhältnis des Reiches zu den Ländern. Die Ankündigung der Reichs- rcgicrung vom 7. Oktober 1927 sei außerordentlich zu begrüßen, weil sic aus die gcsimde Grundlage finanzieller Reformen Hin weise, das; jede nicht dringliche oder unwirtschaftliche Ausgabe in Deutschland sei cs aus Auslandsaiileihcn oder aus an deren Queller., unbedingt zu vermeiden sei. Kredit» und Währungspolitik. Memor-mdui» behandelt ausführlich die Finanz, politik der Neichsbank und sagt, aus den Tatsachen ergebe sich Aü llenngcndcr Klarheit, daß die Verwaltung der öffentlich«« und der öffentlichen Baiiken dahin geführt habe, die Autorität dcr Neichsbank zu verringern und ihr Hilfsmittel zu entziehen, deren sie im allgemeinen Interesse der Stabilität dcr deutschen Wahrung und Valuta benötigte. Die Verhältnisse haben nicht weniger die Tendenz gehabt, das reguläre deutsche Banksystem seiner normalen Hilfsquellen zn berauben nnd große Mengen flüssiger Gelder in Kanäle abznlcnkcn, die einer gesunden Kreditpolitik znwidcrgehcn. Die Kreditpolitik der Notenbanken und des öfscntlichcn Finanzwesens könne ans die Dauer nicht nach anscinanderstrebendeu Richtlinien betrieben,werden. Es sei notwendig, einen klar, uinristcncn und umfassenden Plan in Wirksamkeit treten zu lassen, dcr cino gehörig milciuaudcr übereinstimmende Politik gewährleistet. Zum Schluß sagt Parker (Hilbert, cö liege auf dcr Hand, daß eine Wirtschaftskrise die nicdcrdrückcndstcn Folgen für das deutsche Volk haben, nnd daß sic einen ernsthaften Rückschlag in der Arbeit des Wiederaufbaus des deutschen Wirtschaftslebens bedeute» würde. A»ch vom Standpunkt des DawcS-Planö ans sei cö sür Dcutschlandö Gläubiger mir natür lich, die Empsindung zu habe», daß die im letzten Jahr befolgte Finanzpolitik nicht im Interesse von Deutschlands Rcpara- tiousvcrpslichtnngcn gewesen sei. Die Lage sei heute noch nicht kritisch, nvcr er habe sich verpflichtet gefühlt, die Aufmerksam keit dcr Ncichsrcgicrung ans alle angeführten Punkte zu lenken. * Die deutsche Antwort. Mündlicher Gedankenaustausch. Dcr Reichsminister dcr Finanzen hat dem Generalagenten die Ncpnrntiimöznhlmigcn mit dem Datum vom 5. November und die Erwiderung dcr Ncichsrcgicrung auf seine Denkschrift angckündigt und diese Erwiderung ist am 20. Oktober überreicht worden. Auch die Antwort der Ncichsrcgicrung behandelt die Angelegenheiten und die aufgeworfenen Fragen in erster Linie vom wirtschaftlichen und finanziellen Gesichtspunkt aus. Sic sagt aber, daß diese BetrachlungSweisc nicht ganz vollständig sein könne. In vielen Punkten stimme die Rcichörcgicrnng Parker Gilbert zu, während in andere» zmn Ausdruck gebracht werden müsse, daß sic die gegenwärtig«»! Tciidcnzcn anders nlö er oder nicht ganz so bedenklich nnschc. Es sei beabsichtigt, auf Grundlage des gegenseitigen Schriftwechsels die mündlichen Besprechungen zwischen Ncichs- rcgicruug und Ncparationsagentcil zu einem ersprießlichen Ergebnis zu führen. Und dcr Rcichsfinanzministcr hat die Hoffnung, daß dcr weitere Austausch dcr Meinungen zu einem günstigen Ergebnis führen werde. Entwicklung der Wirtschaft. Nach den Darlegungen des wirlschastlichen Teils betrachtet es die Reichsregicrung mit dem Generalagenten als das Ziel ihrer Wirtschaftspolitik, alle produktiven Kräfte zu entwickeln. Die Besserung dcr Wirtschaftslage, die seit der Stabilisierung erzielt ist, beweist, daß die dcr Wirtschaft aus Inland und Ausland zugeslossencn Gcldcr cinc rationcllc Verwendung ge- fuudcn haben. Die Höhe der Auslaudsvcrschuldungen gibt gegenüber den verpfändeten Werten und im Hinblick aus die Produktivität dcr dafür gcschafscncn Aulagcn keinen Anlaß zur Beunruhigung. Den Auskaudskrcdilcn und -aulcihcn folgten natürlich in entsprechendem Umsangc Importe von Auslandswarcu, zumal da Deutschland sür seinen Nohstoss- nnd Nahriingsinitielbcdars in weitem Maße ans ausländische Erzeugnisse angewiesen ist. Im Monatsdurchschnitt ist seit Juli d. I. die Mchremfuhr von Nohstosscn und Halbwarcn nm 16 Prozent znrnckgegangen, in der gleichen Zeit eine Er höhung dcr Mchranssnhr an Fertigwaren nm rund 24 Prozent cingctrelcn. Die Ausfuhr Hal Deutschland seil dcr Stabili sierung ständig steigern können. Mag auch die Entwicklung an cinzclncu Stelle» über schnell gewesen sei», so ist cinc Krisis doch nicht z» befürchten, nnd eine z» starke AiiSdchnnng wäre jcdciisnllS n»r zum ge ringsten Teil ans Maßnahmen der öffentlichen Hand znrück- zusührem. Inlandsanleihen und Steiler» können leine zu sätzliche Kaufkraft schaffen, weil sie lediglich Einlommcn im Inland nmschichtcn. Andererseits haben die Ausländsanleihen, gemessen an den Gesamtwerten dcr dcutschcn Wirtschaft, ihr keinen au- gesnnden Antrieb geben können. Für die Exportförderung hängt viel ab von dcr Erlcichtcrnng nnd Neiwrdnnng des internationalen .Handels, an dcr mitziiwirkcn, die Neick)s- rcgiernng jederzeit bereit gewesen ist. Noch mehr hängt ab von dcr Offnnng dcr Märkte dcr Glänbigerländcr sür deutsche Ware. Die deutsche Regierung blickt mit ernster Besorgnis ans die Entwicklung in einem Teile dcr Absatzländcr, da nnr dcr Abban dcr bestehenden Schranken Deutschland den für seine Leistungen notwendigen Exportüberschuß sichern kann. Die Finanzen des Reiches. Die Ncichsrcgicrung stellt den Gedanken voran, daß dle Rückkehr zur normalen öffentlichen Finanzgcbarnng Klarheit über die sich für die öfscntlichcn Körperschaften ergebenden Lasten voraussctzt. Die Lösung der AufwertnngSfrngcn gehört ebenso hierher mie die Fragen der Entschädigung dcr LiquidativnS- und Ge- ivaltgcschädigtc» und der B c f v l d n n g s r c s v r m. Wegen der Entwicklung dcr Finauzcn seit 1924 wird zu nächst allgemein auf die Rede des Reichsministers der Finanzen oom 26. Oktober 1927 im Haushaltsausschuß verwicfcn. Die Aufzeichnung gibt einige Zahlen, nm die eigentlichen Tcn- venzen der Entwicklung klarznstcllcn. Die gesamten Kriegslasten Deutschlands, d. h. die Repa rationsleistungen cinschließlich sämtlicher imiercr Verpflich tungen, die das Reich als direkte KricgSfvlgcn übernehmen 'nutzte, erfordern im Jahre 1927 über 9,5 Milliarde» Marl, a. h. nahezu zwei Drittel dcr gesamten ordentlichen Ausgabe» and mehr als die Hälfte dcr gesamte» ordentliche» »nd außer- rrdcutlicheu Ausgabe» deö Reiches. Im ordentliche« Haus- jnlt erfordern allein die gckcnnzcühtteten Kriegslasten, soweit sie den Haushalt belasten, im Jahre 1927 rund 2,6 Milliarden, B>a annähernd die Hälfte der gesamten ordentlichen AnSgabeu