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Ob vor der Plenarsitzung noch der Auswärtige Ausschuß zusammentritt, steht noch nicht fest.' sich im Jahre 1881 im deutschen Reichstage also vernehmen: „Es gibt Zeiten, wo man liberal regieren mutz und Zeiten, wo man diktatorisch regieren mutz; es wechselt alles!" Otto von Bismarck war es. Derselbe Bismarck, dessen Haupt sturmumwcht ost das Steuer führte. Sturmumwcht nicht nur von den Ereignissen, die seine Zeit umbrandeten, sondern viel mehr noch von dem Gebrüll der Meinungen über ihn und um ihn. Liner Zeit der letzten neun Jahre war es Vorbehalten, mit ihm Vergleiche anzustellcn. Mutzte sie sich so in Der „München-Augsburger Abendzeitung" wird von ihrem Berliner Bureau gedrahtet: Reichskanzler Dr. Stresemann, dem die sozialdemokratischen Minister ihre Rücktrittsabsichten mitgeteilt haben, hat den Herren erwidert, es muffe jeder so handeln, wie es ihm die Pflicht gebietet. Irgendeine Anregung, ihre Absicht nicht durch zuführen, wurde von dem Reichskanzler nicht unternommen. Man schließt daraus, daß Herr Stresemann auch bei der Auf lösung der großen Koalition nicht an eine Aenderung seiner Politik denkt, und daß er auch ohne die Sozialdemokratie weiter regieren wird. Die Möglichkeit einer Reichslagsauflösung ist im weiteren Verlauf der Krise immer gegeben. ihre Beutemacherei durch den Schein des Rechts vor jever Verurteilung schützen wollen. Gleichzeitig aber erscheint in dem Pariser Blatt „Humanitä" ein Bericht über eine Korrespondenz des Smeets mit den französischen Be satzungsbehörden. Und diese Korrespondenz enthüllt mit aller Schärfe, wie energisch die Franzosen den gesamten Separatismus zu unterstützen entschlossen waren, — wenn dieser Entschluß überhaupt noch notwendig war. Wenn es in den Erklärungen des französischen Delegierten heißt, man werde jede Gegenkundgebung durch französische Trup pen niederschlagen, man werde die Führer der gegnerischen Parteien und Gewerkschaften bei der Organisierung eines etwaigen Widerstandes sofort verhaften und aus weisen, wenn schließlich zugesagt wird, daß die Separa tisten von der französischen Regierung Waffen und große finanzielle Unterstützungen erhalten würden, so sind es nämlich gar keine Enthüllungen mehr, sondern diese Zu sagen von damals haben sich seit dem Ausbruch der sepa ratistischen Revolte allüberall in die Wirklichkeit umgesetzt. Daher wird England, dem diese Dinge natürlich be kannt sind, Wohl die Komik, aher die unfreiwillige, ge bührend zu würdigen wissen, die in der f r a nz ö s i s che n Antwort auf die englische Beschwerdenote enthalten ist. Frankreich erklärt nämlich mit eiserner Stirn, es steht den Ereignissen im Rheinland vollkommen fern, habe auch gar kein Recht, sich in innere Angelegenheiten Deutschlands zu mischen, überall, in Aachen ebenso wie in Krefeld, in Bonn ebenso wie in Mainz, kurz, dort, wo die Separa tisten erfolgreich geblieben sind, haben sie es nur dem zu verdanken, daß die Franzofen und Belgier jeden Versuch deuischer Gegenwehr mit Gewalt und Waffen bedrohen, ja mit Blutvergießen unterdrückten. Besonders ist dabei natürlich Frankreich vorweg marschiert, während sich Belgien in letzter Zeit etwas zurückhaltender benom men hat. Und der ganze Separatistenspuk von Frankreichs Gnaden wäre von der einheimischen Bevölkerung sofort Frankreichs Eeparatifienspuk. Etwas Erfreuliches darf man doch endlich einmal feststellen. England hat die Botschafter in Brüss e l und Paris beauftragt, bei der belgischen und französi- fchen Regierung mitzuteilen, daß englischerseits die Legali tät der sogenannten provisorischen rheini- schen Regierung, also der Dorten-Smeets-Matthes- Regierung, nicht anerkan nt wird. Ferner, daß man jeden Versuch eines separatistischen Ausstandes in der bri tischen Zone, also im Kölner Brückenkopf, verhindern will. Außerdem soll die britische Note darauf Hinweisen, daß die sogenannte separatistische Bewegung nicht den Ge fühlen der örtlichen Bevölkerung entspreche. Und vor allem soll bei dieser Gelegenheit die Haltung der Brüsseler und Pariser Negierungen gegenüber den Separatisten als eine Verletzung des Versailler Vertrages bezeichnet worden sein. England wehrt sich also — vorläufig mit Worten — gegen das Treiben der beiden Einbruchsmächte, die nun Vie „Neutralität" Ser Ma-Suuaer. Dresden, 1. Nov. Nach einer Meldung aus Berlin hielt der Vorstand des Afa-Bundes im Reichstagsgebäuüe eine Sitzung ab, in der eine Erklärung beschlossen wurde, die sich gegen die Kritik an der Tätigkeit der Spitzenverbände richtet. In dieser Erklärung lehnt es der Vorstand des Asabundes zu nächst ab, die Spitzengewerkschasten als die „Prügelknaben der politischen Parteien" betrachtet zu sehen. Der Vorstand ver sichert, er werde auch künftig seine volle Unabhängigkeit gegen über den Parteien und jeder Regierung aufrecht erhalten. Im Gegensatz zu dieser hochtrabenden Erklärung des Vorstandes wurde jedoch den sächsischen Mitgliedern nachträglich die Zu stimmung zu dem von ihnen ausgerufenen Proteststreik mit der Zusicherung gegeben, daß sie auf die unbedingte Solidarität der GefamtorMnisation rechnen können. Wer ist nun der Prügel knabe der politischen Parteien? angereizt werden, Vergleiche mit der Gegenwart zu ziehen. „Hier geiht er hen, — dor geiht er hen," — so faßte ein Spötter von damals, auf den Perpendikel einer alten „Schwarzwälder" verweisend, die „Richtlinien" der Politik zusammen. Was damals nur harmlose Wellenlinien einer Rcgenwasfcrpfützc, — zum sturmgcpeitschten Weltenmeere ward die Pfütze! — Jahrhunderte vor uns lietz Shakespeare seinen Bürger im „Dritten Richard" die Worte sagen: „Weh einem Lande, das ein Kind regiert!" Doch Shakespeare war «in Brite! — Ein Anderer aber, und wahrlich kein Geringerer, ließ vr. Zlrestinsim erßrsM. Berlin, 2. Nov. Reichskanzler Dr. Stresemann ist leicht erkrankt und muß auf Anraten der Aerzte das Bett hüten. Aus diesem Grunde war es daher nicht möglich, die für Donnerstag vormittag 10,30 Uhr angesetzte. Kabinettssitzung, in der außer ordentlich dringliche Ruhrangelegenhetten auf der Tagesordnung standen, abzuhaltcn. rlentmm ima veiMralen kamen in getrennt abgehaltenen Besprechungen zu dem Be schlusse, an der großen Koalition festzuhalten. stu» So» ZachverMcklgMsnkmnr! Paris, 1. Nov. Dem Quai d'Orsay ging gestern eine Note s des englischen Kabinetts zu, worin mitgeteilt wird, daß alle alliierten Regierungen sich dem Vorschlag der englischen Regierung wegen Einberufung einer Sachverständigenkvnferenz zur Festsetzung der Leistungsfähigkeit Deutschlands angeschlossen hätten. Das englische Kabinett schlägt nunmehr vor, daß der Regierung der Vereinigten Staaten eine gemeinsame Einladung der europäischen Alliierten zugehen solle, damit die Vereinigten Stagten offiziell an dieser Konferenz teilnehmen sollen. Poin- carü beantwortete diese Note sosort und erklärte sich mit der gemeinsamen Einladung an die Vereinigten Staaten einver standen, wünschte aber, daß in dieser Einladung nicht gesagt werde, die Sachverständigenkommission solle die Zahlungsfähig keit Deutschlands beurteilen, sondern nur die gegenwärtige Leistungsfähigkeit. Poincarü erklärte ferner, er wünsche, daß die Reparationskommission ein genaues Programm für die Arbeiten der Sachverständigenkonserenz ausarbeite. Das englische Kabi nett gab seine Wünsche wegen des Ortes und der Zeit der Be ratungen der Kommission nicht bekannt. Poincarü läßt aber durch die offiziösen Blätter erklären, daß er gegen Berlin als Beratungsort nichts einzuwenden hätte. (Hört! Hört! Hat er Lust, etwa selbst zu kommen?! Dann würde ja Berlin nicht gerade der Platz fein, die von Poincarü verlangte gegen- s wärtige Leistungsfähigkeit (soll heißen: Loistungs-llnfähig- , keitj zu studieren!) Mixe Lttung kür eilige Leser. * Reichskanzler Dr. Stresemann Ist infolge L« AnMMch» der letzten Tage erkrankt. , ' * Ab 5. November tritt eine Verzehnfachung der am 1. No. venrber in Kraft getretenen Postgebühren oln. ' * VerschiedenMch verbreitete Nachrichten über den Rücktritt Botschafters in Berlin werden aus London amtlich als unrichtig bezeichnet. a^Di^besondercn Ausnahmeverordmmgen für Sachsen sind *_.Der bekannte amerikanische Staatsmann Hoover soll als Vorsitzender der Sachverständigenkommission über die Repa- rationell in Aussicht genommen kein. * vir KMMkoraimiig aukgeboben Berlin, 1. Nvd. Der Reichspräsident hat, nachdem in zwischen in Sachsen eine neue Regierung gebildet worden ist, durch Verordnung vom heutigen Tage die am 29. Oktober auf Grund des Artikels 48 der Reichsversassung erlassene Verord nung zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiete des Freistaats Sachsen wieder aufgehoben. An die Postbezieher! Die riesige Geldentwertung der letzten Tage zwingt sämt liche Zeitungen schon in den nächsten Tagen zur ersten Nach zahlung der Postbezieher für den Monat November. Es ist Ganz selbstverständlich, daß der von den Verlegern schon am 1. Oktober bei der Post mit 1—2 Milliarden Mark gemeldete Bezugspreis für November nicht maßgebend ist. Kostet doch schon eine Nummer in der laufenden Woche 1650 Millionen Mark. Aschen IMbM. „Der SSbel wackelt ihm a« Leib . . " — Eine historische Tat — Derordnnngeuhagel — Ranne« »nd Tuscheln, Fluchen und Drohe» — . . . ran« au« den Kartoffel»! — „AusBerlin!" - Wsrt- bestä»di-keit? — U»d wieder rast der Dollar — „Hier geiht'- hen» dor geiht'e hen" — „W-He eine« Lande ..." Kennen Sie das schöne Lied — von Liliencron stammt der Text — vom Heraufziehen der Wachtparade? Es heißt darin unter snderm angesichts des die Wache befehligenden Hauptmanns: „Der Säbel wackelt ihm am Leib, Verdammt — doch nicht zum Zeitvertreib!" Detlev Freiherr von Liliencron, einer her geistreichsten Poeten »er neueren Zeit, war selbst Offizier im preußischen Heere, machte die Feldzüge 1866 und 1870/71 mit und brachte es zum Hauptmann. Sein vorerwähntes Gedicht kann somit (von einer Scherzlaune, der es vielleicht fein Entstehen verdankt, abgesehen) nicht den Zweck ge habt haben, den Militarismus im allgemeinen und den Ofsiziersstand im besonderen herabzuwürdigen. Dazu saß ja auch der Respekt vor dem „Soldaten an sich" viel zu tief im Fleische jedes Deutschen. Soll man darob heute spötteln? — War es nicht in andern Staaten und Ländern ebenso? — — Unwillkürlich drängte sich die Erinnerung an Liliencron und sein Liebel auf: Ein Hauptmann, mit „hauendem Schwerte", begab sich am Dienstag in das sächsische Rcgicrungsgebäude, die Inhaber der freistaatlich.säcbsischen Portefeuilles zur Nic-dcrlegung ihrer Aemter und zum Verlassen der Stätten ihrer Wirksamkeit aufzufordcrn. Eine historische Tal! Noch in des Hauptmanns Enkel- und Urenkel-Tage» wird sie sortleben! Denn — die Kurzweil der Folgen dieser Tat wird im Getriebe der gegenwärtigen Zeilen ebenso schnell vergessen werden wie so manches andere . . . Am 29. Oktober hatte der Reichs präsident „mit sofortigem Inkrafttreten" die Verordnung zur Dienst entlassung von Mitgliedern der sächsischen Landesregierung durch den gerade ernannten Reichskommisfar von Sachsen, Dr. Heinze, erlassen. Dann hagelte es einen ganzen Tag lang Verordnungen von diefem wie vom obersten Militärbesehlshaber: Verbot politischer Versamm lungen, Verbot der Landtagstagung (beide mit entsprechenden Straf androhungen!), Ernennung der neuen Minister, die bis zur Bildung der neuen Regierung die einzelnen Ressorts leiten. — Ein ängst liches Staunen und Tuscheln, ein leises Flüstern und Lispeln, ein bedeutsames Summen und Zischeln ringsumher, — untermischt von verhaltenen Drohungen und Warnungen, dumpfem Schmähen und Trotzen, kernigen Schcltworten und leidenschaftlichen Flüchen das lösten die „Maßnahmen" aus. Ein stilles Verharren des einen Teiles der Bevölkerung, in Demut und Geduld abzuwarten, wie der sichtbar gewordene „starke Arm" weiter zupackt, — «in flammender Ruf zum „Proteststreik gegen den Staatsstreich" von der Gegenseite. Abends aber konnte man den geheimnisvollen Reden eifernder und sich begeifernder Bierbankpolitiker andachtsvoll lauschen . . . Auf dem Nachhausewege aber schon meldeten ihnen die Dresdner Morgen blätter den Wiederzusammentritt des sächsischen Landtages, die Wahl des sozialistischen Abgeordneten Fellisch zum sächsischen Minister präsidenten und — das glückliche Ende des „Sturms im Glase Wasser" ... „Aus Berlin!" Wenn jemand aus dem Deutschen Reiche irgendwohin ins Ausland fährt und man frag) ihn nach dem „Woher?", so kommt er selbstverständlich aus Berlin. Mag es nun Kötzschenbroda oder Meuselwitz an der Schnauder, Buxtehude oder Kyritz an der Knatter gewesen sein, allwo ihn die Testaments eröffnung einer verblichenen Tante oder sonst etwas hinbericf. Er kommt eben — „ausBerli n"! — Aus Berlin kommen die Geister, wenn es gilt, in der „Provinz" irgendwo etwas zu „schmeißen" — aus Berlin die höheren und allerhöchsten Papiermarkschcine, — aus Berlin die teuersten Frauenkostüme und die verschobenen Juwelen, die neuesten Börsenberichte und die wichtigsten unpolitischen und politischen Nachrichten. Diese nämlich find es, die anderswo im Deutschen Reiche nicht zusammentreffen können. Weil sie nicht für zutreffend gehalten würden, wenn sie eben nicht aus Berlin kämen. Nur «die neuen „Wertbeständigen" wollen und wollen immer noch nicht aus Berlin kommen! Am Sonnabend bereits stürmte man in Berlin die Banken, um solche Papiercheü zu erhaschen. Und heute noch wartet die „Provinz" vergeblich apf ihr tröstendes Eintreffen. Dafür be kommen „die da draußen" aber die einstweilige Kehrseite jenes Trostes noch einmal in einem bitteren Reste zu kosten: der Dollar wieder um hundert Prozent gestiegen! — Auch das „Regieren" kommt aus Berlin. Wer da vor etlichen Zwanzig Jahren die Zickzacklinien des Kurses der alten Regierungs- lvrmen, ihrer Drahtzieher und Ausführenden mit erleben konnte, wird