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undAn^tM Freilag. den 28. August 1925 «rlchedri leben wer«», «achmiU«»». — gerniprecher Nr. IV — P°fiI4«cklon!o Leipzig r»<«4. — Lemeindegirokonto l< — «and k«nt» Dermstiidter Bank Lwelgntederlagun, Hohenilein-Srniltbal — Unverlangt Unge>anbt« Manugrlpt« «erden nicht zurüUge- Ichirlt Sinlendunre» ohne Namensnennung finde» lelne Ausnahme »et »lagen, »onlnrien, Vergleichen »i«. »>,» der Brnttodetrag i» lfiechnung gestellt. Im Fall- Hb derer Sewall — ilre, ad« sonstiger irgend welcher Lllruu, de» vetrtete» der LeUnn», der Lieserariten oder der B-sL-derungletnrtchtungen — hat »er Be zieher leinen ilniprirch ans Lieferung »der Rachtteserun, der Leitung »der ani Mi-hahlrmg de» BezuglpreUe». Ämevalanzelge» für Hohenstein»Trnstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, HermLdors, BernLdorf, RüLdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchurödorf, Reichen bach, Tallenberg, Grumbach, Lirschheim,' Kuhschnappcl, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für Lie Schriftlcitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. BezuaSvreik halbim-naMch SV Goldvlennlge I 7L einl-bliefili» Trnüerlobn. f tO. OUylg M'm »»»»» Der Preis der einsvaliinen dlnzeiccen-eile beirSnt 15, iZuu, /Vv der Neklamezclie 45 awldvsenniae. stür den Nawwei^ werden 15 Goldpsecimg« berechnet. Hoheustern-Trnstthalev Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt- und deS StadtratL zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaft«», MW L MWldk Nach vielstiindigen, bis in die heutigen Morgenstunden dauernden Verhandlungen im Neichsarbeissministerium ist im Bauge- w erbe in letzter Stunde eine Einigung zu- ftandegekommen und der Frieden wieder herge stellt. Wir erhalten über die Verhandlungen felgende Drahtnachricht: Berlin, 28. August. Der Reichsverband des Deutschen Tiesbaugcwerbes teilt mit: Die im Neichsarbcitsministerium gestern nachmittag cin- geleitrten Verhandlungen zwecks Erklärung der Verbindlichkeit des am 14. August gefäll ten Schiedsspruches haben nach außerordentlich schwierigen, während der ganzen Nacht durchge- siihrten Verhandlungen heute früh zu einer Einigung geführt. Hierdurch wird die ange- kiindigte General«ussperrung aufge hoben. Es muh festgestellt werden, daß diese Einigung durch die Arbeitgeberverbände des Hoch- und Betonbaugewrrbes mit schweren Opfern erkauft wurde. Richt nur die Facharbei- terlöhne in den strittigen Gebieten wurden er höht, sondern auch die Löhne der Hilfsarbeiter erfahren teilweise eine Erhöhung bis zu 5 Pfen nig je Stunde. Lediglich der Reichsverband des deutschen Tiefbangewerbcs e. B. hat jede Er höhung abgelehnt. Für die Tiefbauarbeiter ist deshalb in den strittigen Gebieten eine tarif liche Vereinbarung nicht zustandegekommen. Man darf wohl annehmen, daß nunmehr die seit nahezu 8 Wochen unterbrochenen Bauarbei- ten überall in vollem Umfange wieder ausge nommen werden. U LU iS W AltWM teilt man aus Dresden mit, daß die Gewerk schaften, die sich bis zum Sonnabend zu dem Berliner Zwangsschiedsspruch zu erklären haben, am heutigen Freitag in einer Konferenzzu dem Spruche Stellung nehmen werden. Wie «eiter mitgeteilt wird, ist mit einer Annahme des Spruches durch die Arbeiter nicht zu rech nen. In diesem Falle wird die Aussperrung un vermeidlich. Trotz dieser allerneuesten Nachricht hoffen wir immer noch, daß, wie im Baugewerbe so auch in der Textilindustrie schließlich noch eine Eini- gung zustande kommt, die das Schlimmste ab- wcndct. »e WiWW Die R ei ch s r e g i e r u n g hat am Mittwoch unter Mitwirkung des Reichsbankpräsidenten hinsichtlich der allgemeinen Preisbil dung einstimmig folgende Beschlüsse ge faßt: 1. Gegen alle Bedingungen und Abreden, die unmittelbar oder mittelbar zu einer Steigerung der Preise oder zur Aufrechterhaltung überstei gerter Preise,führen und die von Kartellen, Syndikaten und gleichartigen Zusammen schlüssen oder von einflußreichen Ein- zelunt er nehm ungen ausgehen, werden künftig all« Machtmittel der Verordnung gegen Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellung vom 2. November 1923 (Kartellverordnung) in Anwendung gebracht werden und zwar auch dann, wenn diese Kartelle ufw. sich nur aus Teile des Reichsgebietes, z. B. auf einzelne Länder oder Gemeinden erstrecken. Dabei soll dieses behördliche Einschreiten nicht nur im Verwaltungswege, sondern auch im wei teren Umfange als dies bei der bisherigen Wirt schaftslage notwendig war, durch Klage vor dem Kartellgericht erfolgen. Klauseln, die eine preissteigernde Wirkung haben können, oder aus anderen Gründen wirtschaftlich schädlich sind, werden künftig im Sinne des tz 1 der ge nannten Verordnung als die Gesamtwirtschast und das Gemeinwohl gefährdend angesehen wer den. Hierzu gehören n a. Repartierungsklau seln, Handelsklauseln -ntwertungsklauscln, Klauseln, die eine e oder freibleibende Preisbewegung zum . haben, Treurabatt klauseln, Klauseln über oie Preisbildung der fol genden Wirtschaftsstellungcn, Eegenseitigkeits- und Ausschließlichkeitsklauseln. Falls die Durchführung dieser Maßnahme zeigt, daß kein genügender Erfolg ein tritt, wird die Reichsregierung den gesetzgeben- den Körperschaften eine entsprechende Ver schärfung der Kartellverordnung Vorschlägen. Insbesondere wird dazu eine Ab änderung der genaünten Verordnung derart in Aussicht genommen, daß im Verkehr mit L e b e n s m i t t e l n Verträge oder Beschlüsse der in tz 1 der genannten Verordnung bezeichne ten Art von jedem Beteiligten auch ohne wichti gen Grund fristlos gekündigt werden können, wenn sie Verpflichtungen über die Art der Preisfestsetzung oder die Forderungen von Preisen für Lebensmittel enthalten. 2. Das Reich wird in Anknüpfung an bereits ergriffene Maßnahmen innerhalb der Reichsres- sorts mit den Ländern und Eemcindeverbänden in Verbindung treten, damit bei Vergebung von öffentlichen Aufträgen die freie Konkur renz im vollen Umfange wieder zur Geltung kommt. Die Einführung einer Pflich 1 zur Bekanntgabe aller bei Abgabe der Offerten eingegangenen Preisbindungen wird dazu erforderlich werden. Vereinbarungen, die die freie Konkurrenz bei öffentlichen Verstei gerungen und öffentlichen Ausschreibungen zu beeinträchtigen geeignet sind, sollen gesetzlich unter Strafe gestellt werden. 3. Den gesetzgebenden Körperschaften wird ein Gesetzentwurf zur Aufhebung der Ge schäft s a u f s i ch t, die mit Bekanntmachung vom 11. Dezember 1916 zur Abwendung des Konkurses eingeführt worden war, unter gleich zeitiger Abänderung der Konkursverordnung vorgelegt werden. 4. Die öffentlichen Gelder des Reiches werden so bewirtschaftet werden, daß nicht nur keine Gefahr einer Steigerung der privaten Eeldsätze entsteht, vielmehr der Antrieb für ihre Senkung gegeben wird. Mit den anderen öffent lichen Geldgebern, insbesondere den Ländern und Gemeinden, wird das Reich in Verbindung treten, um die gleichen Grundsätze bei der Aus leihung öffentlicher Gelder an diefen Stellen zu gewährleisten. * Die Reichsregierung fordert die gesamte Be völkerung auf, Produzenten und Konsumenten, im eigensten Interesse die eingeleitete Gesamt aktion zur Verbilligung der Lebenshaltung der Bevölkerung zu unterstützen. Die Spitzenorgani- jntionen der Wirtschaft haben bereits zugesagt, ihren ganzen Einfluß dafür einzusetzen, daß die Auswirkungen der Steuerermäßigung, insbesondere der Ermäßigung der Umsatzsteuer auf 1 Prozent, i n d e n P r e i f e n z u m A u s- druck kommt. Von den Ländern und Gemein den erwartet die Reichsregierung weitestgehende Unterstützung. Die zuständigen Ressorts werden Verhandlungen in diesem Sinne aufnehmen. * Das R e i ch s b a n kd i r e k t o r i u m hat zu verschiedenen Beschlüssen der Rcichsregierung folgende Beschlüsse gefaßt: Das Reichsbankdircktorium ist den Maßnah men und Absichten der Neirhsregierung in der Richtung des Preisabbaues im vollen Um fange belgetreten und wird der Durch führung derselben in seinem Dienstbereich jede nur mögliche Unterstützung leisten. Insbesondere wird die Reichsbank bei ihrer Kreditpoli tik auf Auswüchse der Kartelle und Preiskon ventionen systematisch Acht geben und erforder lichenfalls entsprechende Maßnahmen ergreifen. * Unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Dr. Trendelenburg wurde gleichzeitig im Reichswirt- schaftsministerium mit den Vertretern der Er weis ch asten, Beamtenverbände und Konsumverein« über die Preisabbau- aktion der Reichsregierung verhandelt. Ministerialdirektor Schäffer erklärte, daß die Regierung bisher die Kart ellge setze im wesentlichen nur als Drohmittel verwandt habe; nun beabsichtige sie, das bisher in der Scheide bewahrte Schwert energisch zu gebrau chen. Bei etwa 4V Kartellen feien nach Auf fassung des Reichswirtschastsministeriums Preis teuerungen mit Klauseln zur Ausbeutung der autonomen Zölle vorhanden. Es wurde ferner in Aussicht gestellt, daß die Regierung die Er mäßigung der Umsatzsteuer in der Preiskalku lation der Wirtschaft kontrollieren werde. Die Ueberrrichung der deutschen Antwort Der deutsche Botschafter von Hoesch hat Donnerstag nachmittag 6V- Uhr dem französi schen Außenminister Briand die deutsche Antwort auf die kürzliche französische Note in der Cicherheitsfrage überreicht. Die Antwort, die sehr kurz ist und knapp eine Seite umfaßt, wird am Sonnabend früh in Berlin und Paris zur Veröffentlichung gelangen. Tie bevorstehenden juristischen Verhandlungen Ut tarn» Drabtm«l»u»a> Berlin, 28. August Wie wir hören, werden die Verhandlungen der j u r i st i s ch e n S a ch v e r st ä n d i g c n in London, zu denen sich der deutsche Delegierte Ministerialdirektor Dr. E a u ß bereits am Sonn abend nach England begeben wird, acht bis zehn Tage in Anspruch nehmen. Ministerialdirektor Dr. Gauß wird zunächst den alliierten Paktent wurf, der bekanntlich bereits von Briand vor der Zusammenkunft mit Chamberlain ausgearbeitet worden ist, entgegennehmcn und ihn einer gründlichen Prüfung unterziehen. Alsdann dürfte eine kurze Unterbrechung der Aussprache eintreten, da die deutsche Negierung sofort nach Kenntnisnahme des alliierten Entwurfes eine Gegenantwort ausarbeiten wird. Im Anschluß daran wird dann in einer Einzclberatung der beiderseitigen Entwürfe eingetreten werden, die möglicherweise mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann. Es ist möglich, daß man im Laufe der Sachvcrständigen-Konfereyz zu einer vor läufigen Einigung über einen gemeinsamen Ent wurf kommen wird, der als technische Unterlage für die Sicherheitskonferenz dienen würde. Die deutsch-italienischen Wirtschafts- Verhandlungen Wie wir hören, dürsten die in den nächsten Tagen wieder beginnenden Wirtschaft»- Verhandlungen zwischen Deutsch land und Italien einen ziemlich guten Verlauf nehmen, da die beiderseitigen Wirt schaftsinteressen starke Berührungspunkte auf- weisen. Die Verhandlungen werden sich zunächst mit der deutschen Forderung auf das Meistbe günstigungsrecht beschäftigen, da Deutschland prinzipiell an dem Grundsätze der Meistbe günstigungen festhält. Später werden die ita lienischen Forderungen zur Erörterung gelangeir. Als Vertreter der deutschen Regierung ist Direktor Müller-Karlsruhe nach Nom ent sandt worden, während die Vertretung de» deutschen Industrie Dr. Cremer übernommen hat. Die Verhandlungen mit der interalliierten Militär-Kontrollkommission iSiaen « Drabrm«l»«ngl Berlin, 28. August Wie wir hören, wird der Chef der interalli ierten Militär - Kontrollkommission General Walch, der vor einigen Tagen zur Berichter stattung nach Paris gefahren ist, noch im Laufe dieser Woche wieder in Berlin eintresfen. Als dann werden die Verhandlungen der Kontroll- Kommission mit der von Deutschland eingesetzten Kommission unter Führung des Generals von Pawel über die Forderungen der letzten Ent waffnungsnote wieder ausgenommen werden. In deutschen Kreisen rechnet man damit, daß di« Verhandlungen in drei Wochen beendigt sind, worauf die vom Reichstage eingesetzte Kom mission dem Reichskabinett Bericht erstatten wird. Es wird damit gerechnet, daß es gelingen wird, die Schwierigkeiten zu beseitigen und eine Lösung z» finden, die auch vom deutschen Stand punkt aus als erträglich anzusehen ist. Kein Besuch Hindenburgs bei Ludendorff Wie die meisten Zeitungen, brachten auch wir die Meldung, daß der Reichspräsident während seines Aufenthaltes in Bayern sich zu einem Be such bei General Ludendorff angesagt hat. Wi« die T. U. hierzu erfährt, ist ein Besuch des Reichspräsidenten bei General Ludendorff nicht beabsichtigt. Der Landbund für Einführung des Einfuhr- scheinsystcms Der Präsident des Reichslandbundes Gras v. Kalckrcuth hat ein Schreiben an den Reichskanz ler gerichtet, in welchem er unter Hinweis auf di« Abfatzkrisis für die Ernteerträge dieses Jahres sofortige Abhilfe durch Einführung des E i n f u h r f ch e i n f y st e m s fordert. Nach Mitteilung des deutschen Landwirt schaftsrates haben die Spitzenorganisationen der Landwirtschaft eine Entschließung gefaßt und sie der Reichsregierung übermittelt, in welcher sie unverzügliche Inkraftsetzung des Einfuhrschein- fystems fordern. Keine Einlösung de« rotgestcmpelten Tausend markscheine Seitens des sogenannten Rcichsbankgläubü gerverbandes wirß in der Presse eine Notiz de» „Reichenbacher Zeitung" vom 15. d. M. verbrei tet, nach der ein Aufkäufer von Reichs banknoten fcstgenommen worden sei, der für einen Tausendmarkschein 300 Mark gezahlt habe, und daß man bei seiner polizeilichen Festnahme einen Ausweis der Reichsbank bei ihm gesunden habe, in deren Auftrage er die Noten angekauft habe. Di« Nachricht istfrei er funden, ihre Richtigstellung ist veranlaßt. Di« Reichsbank hat in keinem Falle ihre Noten auf gekauft oder durch Dritte aufkaufen lassen. Sia lehnt jede Aufwertung der alten Noten, insbe sondere auch der sogenannten Vorkriegsnoten, nach wie vor ab und wird die darüber schweben den RechtsstreitiMten, in denen si« bekanntlich - c » i » b c- s ri i- i. l- r. i» cl« !N !N 1g rs n, s r- : rn