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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegerck 1 des Gememderates Mit den Beilagen »Neue Illustrierte', »Mode und Heim* und »Der Kobold'. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. «IlllllllllllllllllllllllHIIIllllll!» - Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diene- tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. « Im Falle höherer Bemalt (Krieg od. sonst. -- »» irgendwelcher Störungen de» Betriebes der « L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Bcfördcrmws- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Ln- » sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der - - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«. » »iieiiiiiiieiiiisizeiiiieiieieeiiiii,» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Z Gemeinde - Gko«KE» 8^ amtlichen Bekanntmachungen s zu Ottendorf-Okrilla. § Nummer l22 Mittwoä), den ^7. Oktober 27. Jahrgang. eigenen die 2. Otten- erren- »erreu- die Lehre, das es zu halten als noch sie diese Taktik dr allen die wertvollen Leipzig. In der Nacht zum Sonnabend wurde in ein Konfektionsgeschäft, das sich in eine» Ladenneubau an der Ecke Preußen- und Connewitzer Straße befindet, ein Einbruch verübt. Die Täter überstiegen zuerst das Eingangs tor, um aui den Hof des Grundstückes in der Connewitzer Straße zu gelangen. Vom Hof aus versuchten sie, in die Ladenräume zn kommen, und drückten da ihnen ein anderer Weg nicht offen stand, die Fensterscheibe einer au den Lade« grenzenden Stube ein und stiegen dann durch die so ge schaffene Oeffnung in den Raum. Da die Verbiuduugstür zum Laden nicht gesichert war, konnten sie nun ungestört in den Laden kommen und alles Milnehmenswerte zusammen Jahn II — Wehlen II 2:1 (0:1) Nur mit 8 Mann traten die Wehlener gegen Jahnels an. In der 6. Minute wurde von Seiten dorfs im Strafraum Hand gemacht. Der darauf folgende elfmeter Ball wurde glalt verwandelt, so daß Wehlen mit 1:0 in Führung stand, welches Ergebnis sie auch bis Halb zeit halten konnten. Erst in der 56. Minute glich Jahn auS. Für Wehlen wurde die Situation nun kritisch und stellten sich nur auf Absperrung ihres Tores ein. Die Jahnleute drückten ununterbrochen auf des Gegners Tor. Wehlen da gegen schoß alle Bälle ins Aus. In der 86. Minute ge- lang es Ottendorf endlich die schwer überwtndliche Wehlener Verdeiilgung zu umgehen und den Ball zum 2. siegbringeude« Tor zu verwandeln. raffen. Alst demselben Wege schafften die Einbrecher das ge stohlene Gut fort. Gestohlen worden: Damenmäntel, Hs"- Überzieher, Herrenanzüge, Bettwäsche, Damen- und Hl Wäsche, Seiden schals, Selbstbinder Pullover usw. im Ge« samtwert von etwa 800 bis 1000 Mk. Penig. Montagabend stieß ein von Rochlitz kommender Motorradfahrer beim Ueberholen eines Autos gegen ei« Pferdegeschirr. Er fuhr dabei vermutlich gegen die Wagen deichsel und wurde durch den heftigen Anprall sofort getötet. Das Rad wurde zertrümmert. Tannenberg. Hier entstand bet einem Tanzver gnügen zwischen auswärtigen Bauarbeitern eine Schlägerei. Dabet wurde ein 19 Jahre alter Arbeiter aus Großenhain so schwer im Genick verletzt, daß er nach seiner Ueberführung ins Krankenhaus, ohne die Besinnung wiedererlangt zu habe« verstarb. Als Täter kommt ein aus Schönfeld bei Aunaberg stammender Arbeiter in Frage. Die Ermittlungen nach ihm sind noch im Gange. Chemnitz. Am Sonnabendabend streifte auf der Leipziger Straße ein etwa 38 Jahr alter Monteur mit seinem Motorrad einen vor ihm fahrenden Personenwagen. Er kam dabei zum Sturz und wurde von einem in entgegengesetzter Richtung kommenden Auto über fahren und sofort getötet. Sport. Sonntag, den 14. Oktober Handball. Radeberg II — Jahn I 5:4 (1:4) Die Jahumanuschaft scheint die Ueberraschungeu auch zu lieben, wenn es auch auf ihre eigenen Kosten geht. Bei Halbzeit noch mit 4:1 in Führung liegend und bei Schluß als Geschlagene das Feld zu verlassen ist tatsächlich eine überraschende Leistung der Jahnleute. Wenn die Mannschaft auch mit Ersatz antrat so ist das lange noch nicht ein Entschuldigungsgruud, denn in der ersten Halbzeit war Jahn- ständig überlegen. Schuld war das ungenaue Zuspiel in der 2. Halbzeit und d>e Schußunfähigkeit des Sturmes, wodurch viele Torgelegenheiten verpaßt worden. (Alle 4 Tore LlMMs „Kral Leppslin" I» MeMs glstt gelsMt. Nach einer Fahrzeit von rund 111 Stunden ist das Luftschiff „Graf Zeppelin" auf dem Flughafen in Lakehurst (Amerika), begrüßt von einer unzähligen Menschenmenge, am Montag abend Vs 6 Uhr (amerik. Zeil) glücklich gelandet. Das Luftschiff berührte auf seiner Fahrt zum Landungsplatz die Städte Washington, Baltimore, Philadelphia und New Aork und wurde überall stürmisch begrüß. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, am (6. Mktobcr (928. — WaS i st und wie hört man eine Messe? Die Messe ist die höchste Kulthandlung der kaiholijchen Kirche. Musikalisch betrachtet ist sie ein Wechselgeiang zwischen Priester und Chor. Alle unsere Großen — Bach, Mozart, Beethoven u. a., auch wenn sic nicht Katholiken waren, haben den alten lateinischen Messetext vertont. Beelhoven erweitert die Form der Messe so, daß sie, über den Rahmen kirchliche» Gebrauchs weit hinausgehend, als ein persönlich musikalisches Glaubensbekenntnis ohne dog matische Bindung gewertet werden muß. Ein solches Werk tiefstmuerllcher religiöser Kunst ist auch Schuberts Es-Tur° Messe. — Beim Anhören der Messe beachte mau folgendes: 1. Mau lese vorher den lateinische»! Text aufmerksam durch und vergleiche damit die deutsche Uebersetzung. (Texte an der Kasse). 2. In den kurzen Pausen, die^ die einzelnen Teile des Werkes trennen, überfliege man nochmals den folgenden Abschnitt. 3. Man vergegenwärtige sich den Ge- daukeniuhalt der Teile und versuche nicht erst, während des Gesanges Wort für Wort nuchzulesen. Man würde bald er kennen, daß das nicht möglich ist und sich erst recht um das Verständnis bringen. Ist man sich über de» Inhalt des Abschnitts klar, kann man sich ruhig der Musik überlassen. — Sächsischer Landesoerein vom Roten Kreuz. I» diese»» Tagen fand die diesjährige Hauptversammlung des Landesvereins unter Vorsitz des Geheimrates v. Bose statt. Nach dem von ihm gegebenen allgemeinen Bericht entwickelt sich das sächsische Kolonnenwesen in günstiger Weise weiter. Die Zahl der Kolonnen ist auf 213 gestiegen mit 11000 Mitgliedern darunter 1100 Helferinnen, die in 24 Inspektionen zusammengefaßt sind. Ueber die Aufgaben der Zweigvereine sprach der Referent beim Landesverein Oberst a. D. Paazig Während über die geldliche Lage sich der Schatzmeister Bauk- direktor Kühne, Komerzienrat Berneaud, Meißen, und Ober lehrer Thielmann, Dresden, verbreiteten. Die nötigen Wahlen in den Verband wurden nach einem Bericht des stellvertretenden Vorsitzenden General Polze einstimmig voll zogen. Um seine Aufgaben gegenüber der Allgemeinheit voll erfüllen zn können, bedarf der Landesverein, der, wie alle Rotkreuzorganisationen überparteilich und unpolitisch ist, all- seitiger Unterstützung. — Bajazzo-Automaten sind Glücksspielautomaten. Eine seit vielen Jahre», lehr heilig umstritiene Frage betrifft die Beurteilung der allerwärts in Gastwirtschaften ausgestellten Bajazzo-Automaten in der Richtung, ob selbige als Glücksspiel- oder Geschicklichkeitsautomaten zu betrachten seien. Die Rechtsprechung in den verschiedenen Staaten war nicht immer einheitlich. I» den letzten Jahren sind eine Reihe bemerkenswerter Gutachten vor» den für die Beurteilung der Bajazzo-Automaten in Frage kommenden Sachver ständigen erstattet worden, die diese Apparate als Glücks- spielaulomaten bezeichnet haben. Die neueren gutachtlichen AuSführullgen haben dahin geführt, daß in viele»» Länder»» des deutschen Reiches versucht wild, eine einheitliche Recht sprechung und gleichmäßige strafrechtliche Beurteilung zu er zielen. Vor noch nicht allzu langer Zelt hat das Reichsge richt bereits ein grundsätzliches Urteil gefällt und entschieden, daß die Bajazzo-Autamaten als Glücksspiel- und nicht als Geschicklichkeits- oder Kunstautomaten zu gelten haben. Nach dieser Reichsgerichtsenlscheidung macht sich jeder straibar, der derartige Automaten aufstellt oder Räume bereitstellt, damit diese aMgehängt werden können. Dresden. Von der Staatsanwaltschaft Dresden wird uns mitgeleilt, daß durch die Leichenöffnung und die bakteriologische Untersuchung des nach seiner Paratypuser- krautung verstorbenen 68 jährigen Fabrikdirektors Lehnert fistgestellt wurde, daß der Tod «ur deshalb eiugetrete« ist, wohl noch 2 Punkte nötig sei»» um in der ersten Klasse zu verbleiben. Den Vorteil hat die Jahnels, da die letzten 2 Pflichtspiele gegen Schandalt I und Klotzsche I auf Platze stattfinden. hat nur einundderselbe Stürmer erzielt.) Hoffentlich zieht aus dieser Niederlage die Mannschaft besser ist, den erzielten Torvorsprung mehr Tore schieße»» zu wollen. Hätten folgt, so konnten sie den Sieg und vor Punkte mit nach Hause nehmen. weil der Verstorbene an starker iKchlagaderverkalkung, Fettherz mit Herzklappenfehler, Schrumpfung der rechten Niere und entzündlicher Veränderung irr den Hornwegen gelitten hat so daß seinem Körper die nötige Widerstandskraft fehlte. — Am Sonntag sand in der Gemeinde zu Dresden Trachenberge die Weihe der drei Glocken statt, die den Sommer hindurch in der Ausstellung, Die technische Stadt ihr- ehernen Töne erklinge», ließen und nun die Gemeinde für ihr Bethaus und später zu erbauendes Gotteshaus er- wo.beu hat. — Eine Erpresseraugelegenheit gemeingefährlicher Art beschäitigt eben die zuständigen Stellen. In einer Dresdner Z.nung wcv zwei» al folgendes Inserat erschienen: Wer steht mit Herrn Walter Bär m Klotzsche in Verbindung? Adressen erbittet C. Wiele, Dresden Großenhainer Straße 91 bei Knauer. Dieses Inserat ließ natürlich alle möglichen Ve mutungen aufkommen. Der darin erwähnte Kau mann Bär wurde bereits seit längerer Zeit von einigen Personen unter allerhand Drohungen zur Zahlung von 50000 Mk. ausgefordert, andernfalls die angeblichen Beschuldigungen der Staatsanwaltschaft übergeben werden würden. Kaufmann Bär war vorübergehend Inhaber einer Getreidemühle und Fmtermittelgroßhandlung. Dort hatte auch der Unterzeichner des Inserates ei», Innenarchitekt Wiele, die Möbelfabrikation betiieben. Dieser war seinerzeit mit Bär in Verbindung ge treten, der Betriebsmittel zur Verfügung stellte, es kam dann zu Differenzen. Daraus entstandene Zivilprozesse sind alle zugunsten des Kaufmanns Bär entschieden worden. Vor einiger Zeit wäre»» der Innenarchitekt Wiele die Kaufleute Giersch und Luthe mit der Forderung auf Zahlung von 50 000 Mk. an Bär herangelreten. Da sich dieser aber keiner strafbare», Handlung oder sonstigen Gesetzesübertretung bewußt war ging er scheinbar auf die gestellten Forderungen ein. Am 12. Oktober erschiene», Wiele, Giersch und Luthe in dessen Wohnung in Klotzsche um die geforderte Summe in Empfang zu nehmen. Es wurde einige Stunden verhandelt. Das Kleeblatt erklärte sich schließlich mit 30000 Mark zu frieden. Wiele versprach auch, wegen des Inserates eine Ehrenerkläinng zu veröffentlichen. Es wurden ihnen 1000 Mk. Bargeld und zwei Schecks über 6000 und 23 000 Mk. aus- gehändigl. Als sich W»ele und seine beiden Genossen darauf schnell entfernen wollten, träte», ihnen der Polizcikommissar Wunderwalt und noch einige Gedarmerie- beamte entgegen und »ahmen alle drei kest. Tas Bargeld und die beiden Schecks mußten sie sofort wieder herausgeben In einem telephonisch aus Dresden herbrigerufenen Ge- iangenentransportwagen wurde», die drei Erpresser der Staats anwaltschaft zugeführt. Ueber diese Angelegenheit wird noch näher zu berichten sein. — Der Stadtbezirksarzt berichtet zu der Paratypus erkrankung, daß Neuerkraukungen nicht mehr angezeigt wurden und und da soweit hier bekannt, die meisten Patienten schon wieder genesen sind, kann die Epidemie als geschlossen betrachtet werden. Danach steht der Wieder- eröffnung des Ratskellers bezirksärztlich nichts mehr im Wege nachdem auch dort alle Gesundheitspolizeilicheu Maßnahmen durchgeführt sind. Dasjenige Küchen- und Kcllnerpersonal mit dein der Betrieb wieder eröffnet wird, ist auf Grund der vorgenommenen eingehenden Untersuchungen der Landes stelle für öffentliche Gesundheitspflege als frei von Paratypus anzusehen, insbesondere sind darunter keine Bazillentäger ge- funden worden. Pirna. Der Schlossermeister Polei in Pirna-Copitz, der seinem Lehrling Höhl eine Oelflasche an den Kopf ge worfen hatte, wodurch dieser so schwer verletzt wurde, daß er einige Zeit später starb, ist auf Anordnung der Staats anwaltschaft in Untersuchungshaft genommen wordeu. Er dürfte sich wegen gefährlicher Körperverletzung mit tödlichen Ausgang demnächst vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zu verantworten habe»,. Oberhäslich. Vermutlich infolge zu schnellen Durchiahrens einer Kurve zwischen Wendtschcarsdorf und Oberhäslich fuhr am Sonnabend abends ein Vorführungs- wagen in den Teich. Die vier Insassen des Wagens konnte», nur durch die rechte freiliegende Tür des Wagens gerettet werden. Göppersdorf bei Burgstädt. Bei der Revision einer Transformatorenstation kam der Ingenieur Göttlich während er Aufzeichnungen machte, mit dem silbernen Blei- stist an die Zuleitung der 10000-Volt-Leitung und wurde sowrt getötet. Die sofort vorgenommenen Wiederbelebungs versuchs bliebe« erfolglos. Fußball. Jahn I — Wilsdruff I 4:2 (2:1) Wie erwartet kehrte die erste Elf als Sieger nach Hause. 4 wertvolle Punkte waren sicher. Doch werden