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Dresdner Journal 1913 Nr. 268 von Amtlicher Teil. (Fortsetzung deS amtlichen Teiles in der 2. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. al- die Fest- FriedenS- türkifch- Vertrag Erzherzog Franz Ferdinand und die Herzogin Hohenberg find am englischen Hofe eingetroffen. * Des Bußtages wegen erscheint die nächste Nummer des Dresdner Journals Donnerstag, den 20. November, nachmittags. HR' H's! Häfen a) — rjuge noch inten .rini- t de ,mas „schte loyd, Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 21295, Redaktion Nr. 14574. Abmachungen über Eisen tischen Türkei klären. Die Einzelheiten dieser Der- Handlungen entziehen sich naturgemäß der öffentlichen Kenntnis. Man darf aber feststellen, daß von beiden Seiten an die Lösung der Aufgaben mit gutem Willen herangetreten wird. Soweit es sich um Frankreich han delt, ist diese Stimmung in Äußerungen französischer Blätter zum Ausdruck gekommen. Aus afrikanische Kolonialsragen erstrecken sich die Berliner Verhand- aus Berlin, 17. November: Die jetzt in Berlin be ginnenden deutsch-französischen Verhandlungen sollen die Stellung der beiden Negierungen zu den zwischen deutschen und französischen Finanzlenten vorbereiteten ragen in der asia- narkes Angebot südwestasrikanischer Diamanten an den Markt gelangen zu lassen. Die zu treffenden Maß. nahmen wurden mit den Förderern des längeren er örtert, und grundsätzlich wurde völliges EinverständniL erzielt. Der Staatssekretär führte sodann aus, dir Diamantenregie habe sich in ihrer jetzigen Zusammen setzung, wie die Erfahrungen des letzten Jahres ergeben, nicht als zweckmäßig organisiert erwiesen. In, Aussichts- rat sei dnrch die überaus große Zahl seiner Mitglieder und ihre Gruppierung eine gute und schnelle Arbeit sehr erschwert worden. Da nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriften aber der Reichskanzler die Verantwortung sür die bestmögliche Verwertung der Diamanten trage, habe er sich entschlossen, die gesamten Negieanteile gemäß der Satzung der Regie für den f üdwestafrikaui - scheu Fiskus einzuziehen. Er würde an Stelle des zu schwerfälligen Apparates einen neuen Aussichtsrat be rufen und rechne dabei nach wie vor aus die Mitwirkung der Förderer. Die Förderer betonten, daß auch sie die Regie in ihrer jetzigen Verfassung nicht als richtig organisiert betrachten könnten. Fiuonzminifierium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Oberfinanzrat bei der General- direktiou der Staatseisenbahnen vr. v Geldern- Erispendorf in Dresden den von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen, ihm verliehenen Roten Adler orden 3. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Ober-Briefträger Franke in Glauchau sowie die Ober-Postschaffner Beischlag in Lengenfeld (Vogtl.), Rank in Plauen (Vogtl.) und Karl Beyer in Dresden das ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen, verliehene Allgemeine Ehren zeichen (in Silber) anlegen. Coburg, 17. November. Der König der Bul aren ist heute srüh im Sonderzug hier eingetroffen lnd hat im Bürglaspalais Wohnung geno umen. Die Türkei fordert Rückgabe der Inseln des Archipels von Italien. Paris, 18. November. Das „Echo des Paris" meldet aus Konstantinopel, daß die türkische Regierung »emnächst Italien amtlich ersuchen werde, entsprechend dem Vertrage von Ouchy die Inseln des Archipels zn räumen. Der Eindruck von Ghenadiews Rede in Bulgarien. Sofia, 17. November. Tie gestrige Rede des Mini sters des Äußeren Gheuadiew hat in politischen Kreisen einen ungewöhnlich starken und nachhaltigen Ein druck gemacht. Im Publikum herrscht große Erregung gegen die früheren Regierungsparteien. Tie Partei Geschows hielt gestern gleichfalls eine Wahlversammlung ab, in welcher der frühere Minister Theodorow in län gerer Rede auscinandersetzte, daß Rußland keine Schuld an dem Unglück Bulgariens treffe. Theodorow ver teidigte sodann die rufsophile Politik und wandte sich gegen die antirufsischen Strömungen in der bulgari schen Öffentlichkeit. Kleive Nachrichten. Valo na, 17. November. Das deutsche Mitglied der Kontrollkommission Legationsrat Winckel ist von einem tollwutverdächtigem Hunde gebissen worden und hat sich nach Neapel in das dortige Pasteursche Institut Deutsches Reich. vom Kaiserlicher» Hose. Kiel, 17. November. Ce. Majestät der Kaiser lveilte heute vormittag von 10 Uhr ab auf der Ger- mania-Werft, wo er eine Reihe von technischen Ein richtungen besichtigte. ES herrscht Regenwetler. Kolowtzow in Berlin. Berlin, 17. November. An dem zu Ehren deS russischen Ministerpräsidenten Kokolvtzow und seiner Gemahlin vom russischen Botschafter Swerbejew ver anstalteten Diner nahmen außer den Mitgliedern der Botschaft und deren Damen der Reichskanzler v. Beth mann Hollweg mit Gemahlin, Staatssekretär deS Reichs schatzamts Kühn, Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt vr. Zimmermann, Geh. Legationsrat Graf Weoel mit Gemahlin, der Direktor der Kredilkanzlci im russi schen Finanzministerium Dawydow, der Sekretär des Finanzministers Dorliak mit Gemahlin und Baron Ux- küll teil. Die deutsch-französischen Verhandlungen. Cöln, 17. November. Die „Köln. Zeitz." erführt > Beauftragt mit der Verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden.< Dienstag, 18. November Am Balkan. Beginn der türkisch-serbischen Friedens- Verhandlungen. Konstantinopel, 17. November. Heute nachmittag haben auf der Pforte die türkisch-serbischen Friedensverhandlungen begonnen. Der Minister >es Innern Talaat wohnte der Eröffnnng der Sitzung Tilly von von v. in Zerd. Kork. von nach exiko, Nov. cruz. oltke, von ovia, bürg, evia, »rfolk nach Nov. >onia phia, ando kxiko, von 49.) Ant- Nov. irossa Hein- mna. von Ausland. Zusammentritt der Delegationen in Wien. Wien, 18. November. Morgen treten die Dele gationen hier zusammen. Da- spanische König-Paar in Paris. Paris, 17. November. Der König und die Köniain von Spanien sind heute abend hier ein- getroffen. Der österreichisch-ungarische Delegierte der albanischen nzkommiffio» Generalkonsul BilinSki ist gestorben. * Das spanische KönigSpaar traf gestern abend in Paris ein. * Die türkisch-serbischen FriedenSverhandlungen haben gestern auf der Pforte begonnen. * Der türkisch-persische Greuzstreit wurde endgültig bei- gelegt. * In Mexiko glaubt man an einen bevorstehenden Staatsstreich. General Blanquet werde die Verhaftung Huertas anordnen. lungen nicht. Nachklänge zur Kelheimer Feier. München, 17. November. Die „Bayerische StaatSzeitung" beschäftigt fich Henle offiziös mit den Mitteln für die Kelheimer Feier und jagt: Frhr. v. Hertling hat km Finanzausschuß gelegentlich der Er örterung über die Lage der Zivilliste bemerkt, daß an die Ver anstaltung der Kelheimer Feier überhaupt nicht hätte heran getreten werden können, wenn nicht ein patriotisch denken der Mann die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt hätte. Diese Feststellung ist von verschiedenen Seiten als dem Ansehen der Krone abträglich bezeichnet worden. Eine derartige Kritik geht jedoch von irrigen Voraussetzungen aus. Tie Kel heimer Jahrhundertfeier ist nicht eine festliche Veranstaltung des bayerischen Hofes gewesen, sondern eine vaterländische Ge dächtnisfeier, an der Vertreter aller Volkskreise teilgenommen haben, und der die Anwesenheit unseres Kaisers und der übrigen deutschen Bundesfürsten einen besonderen Glanz verliehen hat. Es war keine höfische, sondern eine ausgeprägt politische Feier, die dartun sollte, daß Bayern sich mit freudigem und aufrichtigem Verständnis an den Ehrungen beteiligt, die im deutschen Vater- l lande dem Gedächtnis der Helden der Befreiungskriege ge- I widmet sind. Tie Kelheimer Feier hat gezeigt, wie lebendig in Bayern das Verständnis sür die Bedeutung der BefreiungS- I kriege ist, welche starken Wurzeln bei uns der Reichsgedanke geschlagen hat, und wie tlar sich das bayerische Volk der hohen Güter bewußt ist, welche die nationale Einigung auf der j Grundlage der durch blutbeschworene Verträge befestigten Reichsverfassung uns vermittelt hat. Tie Kelheimer Jahrhundert, feier hat ihrer ganzen Anlage und Bestimmung nach außerhalb des Rahmens einer höfischen Veranstaltung gestanden Sie ist eine nationale und eine VolkSfeier gewesen. Wenn in Bayern sich ein Mann gefunden hat, der für einen solchen edlen und im besten Sinne des Wortes vaterländischen Zweck die Mittel zur Verfügung stellte, so gereicht dies ihm und unserem Pater lande zur Ehre. Ärzteschaft und Krantenkasfeu. Cöln, 17. November. Der „Köln. Zeitg." meldet man aus Karlsruhe, 17. November: Die Verhand lungen zwischen der ärztlichen Lande-zentrale in Baden und der freien Vereinigung badischer Krankenkassen haben zu einem erfreulichen Ergebnis geführt. In allen wesentlichen Fragen wurde uber- einstimmuug erzielt. Eine Unterzeichnung des Ver trag- erfolgt aber erst dann, wenn der Friede zwischen den Zentralorganisationen für da- gesamte Deutsche Reich gesichert ist. Wie zuverlässig verlautet, hat sich die badische Negierung mit der bayerischen und württem- bergischen in- Benehmen gesetzt bezüglich etwaiger beim Reich-amt de- Innern vorzunehmender Schritte. Kleine politische Nachrichten. Höxter, 17. November. Der Landtagsabg eorduete AlberS für Warburg-Höxter (Z) ist in Godelheim im Alter von 70 Jahren gestorben. Koloniale-. vr. Solf üder die Dickmantenfrage. Berlin, 17. November. Bei einer Besprechung mit den südwestafrikanischen Diamantenförderern, die heute im Reich-kolonialamt stattfand, erklärte Staats sekretär vr. Sols, er sei zu dem Entschlusse gelangt, nm möglichst hohe Preise für die Diamanten dauernd zu erzielen,. der Marktlage Rechnung zu tragen. Er hoffe, daß sich die Marktlage schon zu Anfang des Jahres 1VI4 erholen werde, halte es aber für nötig, kein zu Bom Königlichen Hofe. Dresden, 18. November. Im Allerhöchsten Auf trage Sr. Majestät des Königs besuchte die Oberhof meisterin am Königlichen Hofe Fran v. der Gabelentz- Linsingen, Exzellenz, nachmittags die Verkaufsausstellung des Pestalozzi-Stifte- im Verein-Hause und bewirkte daselbst Einkäufe. Dresden, 18. November. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Fran Prinzessin Johann Georg zeichneten gestern abend 8 Uhr den Vortrag de- Hrn. Börries Frhrn. v. Münchhausen im Künstlerhanse mit Höchstihrem Besuche auS. Ihre Königl. Hoheiten die Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde besuchten heute mittag 12 Uhr in Begleitung Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck bez. Hofdame Frl. v. Schönberg den zum Besten des Pestalozzi- Stiftes veranstalteten Bazar im Verein-Hause. Dresden, 18. November. Ihre Königs. Hoheit die Prinzeffin Mathilde wohnte gestern abend der Auf führung „Der Freischütz" im Königl. Opernhause bei. Heute abend wird Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin da- Symphoniekonzert im Königl. Opernhause besuchen.. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der « S. Land- und LandeSkulturrentenbanl-Verwaltung Übersichten de» jk. S. Statistischen LandeSamtS über «in- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen deS K. S. LandeLversicherungSamtS, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande»- BrandverficherungSanstalt, Verk«nfSliste von tzolzpflanzen auf den K E. StaatSsorstrevieren. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnlündigungSteile 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem NedattionSstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. 11 Uhr. »ei. Der Gedankenaustausch bezog sich auf tellung der Fragen, die Gegenstand deS Vertrages sein sollen, der sich aus den bulgarischen und den türkisch-griechischen ründen wird. König Ferdinand in Coburg. begeben. Janina, 17. November. Der österreichisch-ungarische Generalkonsul BilinSki ist heute früh gestorben. Athen, 17. November. Zavitzianos, der Kandidat der Regierung, ist mit 119 gegen 21 Stimmen zum Präsidenten der Kammer gewählt worden. Athen, 18. November. Ter König hat die fran zösische Militärmifsiou mit General Eydoux an der Spitze empfangen und den Mitgliedern ihre Patente griechische Offiziere persönlich übergeben.