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Sie Wahrheit Sher 1914 die de? Me ErWung des Vertrages. Ter Streit in der Reparutionskommission. Neber gewisse Fragen, die den Artikel 235 des Friedensvertrages betresfen, hat sich die Reparations- kommission immer noch nicht einigen können. Es han delt sich anßer nm die Festsetzung des Preises der von Deutschland auf dem Wasserwege gelieferten Kohlen um die Festsetzung des Betrages der belgischen Kriegsschuld und ferner nm die Verteilunfl " t sa> e n Z a h lu n g e n unter die Kleinstaaten. Die Reparatronskomnnsson hat nunmehr die Alliierten Regierungen ersucht, sich zunächst untereinander zu einigen. Infolgedessen sind zwischen Frankreich. Eng land, Italien und Belgien Verhandlungen einoeleitef worden. Tie erste Milliarde. Nach einer amtlichen Mitteilung der ReparationK- ^ouw nsion hat Deutschland bis zum 10. Juni rund 3 4 0 Millionen Goldmark in Gestalt von Schatz- b°ns mit Fälligkeit am g,. August 1921 und rund ^00 Millionen Goldmark in fremden Devisen! de« kurzer Zeit veröffentlichten Ermittluntze« ^^^"6s-Ausschusses des Reichstages über de» Nen von 1914 finden jetzt weitere Ergänzun- ^oräffentlichungen, herausgegeben vom Ma- Archiv, über die Tätigkeit unserer Flotte in dem licket ^bÄladium. Es hat in der Tat an Unbegreif- n^'len mcht gefehlt, die sich! eben nur dadurch einh- iv „ ^Egreifen lassen, daß unsererseits nicht an den tz-n. - Krieg gedacht, und daß außerdem noch d« 3ner falsch beurteilt oder unterschätzt wurde. de>,.r^^lese falsche Beurteilung lieferte der damalige j>.""che Reichskanzler den besten Beweis. Es lag aus s„,- Hand, daß ein deutscher Seeangriff auf England Eingang der britischen Kriegserklärung uns brn^^'-chllich e^en großen militärischen Erfolg ge- und jedenfalls einen gewaltigen moralischen Ein- vkn!- , der ganzen Welt gemacht haben würde. Grost- d^i„ don Tirpitz empfahl ein solches Vorgehen Endend, aber Bethmann Sollweg war dagegen, weil De? w - dadurch bis aufs Blut gereizt werden würde, dnu»- ichskanzler erkannte den englischen Charakter könn "big, obwohl er aus der Geschichte hätte wissen kein» Großbritannien niemals Schonung gegen ^.Etischen, militärischen und kommerziellen Ge» gekannt hat. Kl«- " wenig war die Bedeutung des Weltkrieges bei Beginn an leitender deutscher politische Stell« in worden. Und, es ist traurig, sagen zu müssen, ser militärischen Oberleitung stand es nicht bes- Juli 1914 war der österreichisch-ungarische ^Emöchtigte Graf Stürgk beim Grafen um Chef des Großen Generalstabes in Berlin, berantnk^^nd zum Losschlagcn gegen Rußland zu Her ren. Wenn Graf Moltke dieses Ansinnen mit nickt abgelehnt hätte, daß der Friede noch Newes-- eitbar gescheitert sei, so wäre das verständlich c^WN, aber der deutsche Generalstabschef erwiderte.' Oesterreich er habt ja eine gute Armee, Ihr wer- sol/ti den Russen allein fertig werden." Wenn Auffassungen herrschten, so whrd es allerdings als^- daß Hindenburg erst in zwölfter Stunde, . » Me Not im Osten schon riesengroß geworden war, wirsen wurde. e« Sachen der Aktion der deutschen Marine war sot^ vom größten Nachteil, daß nichts für ein ' wrnges gemeinsames Vorgehen des deutschen Hee- r,it deutschen Flotte nach Westen hin vorbe- war. Es ist nichts geschehen, um den Trans- britischen Truppen nach Frankreich zu hindern. Aw man sich endlich dazu entschloß, war der gün- ^8e Moment verpaßt. Und auch nach dem Osten hin Men Rußland lassen sich solche Versäumnisse nach- ^hen, die daraus entstanden sind, daß in Berlin keine Einsicht in die Lage herrschte und die geschlos- Uebereinstimmung zwischen Politik, Militär und Die Art der Behandlung der internationalen An- xswgenheiten hatte sich gerächt. Wir hatten uns mit Dieser Art Politik selbst fasziniert, wir bewegten uns Illusionen, und als der kritische Zeitpunkt da war, versagte die notwendige scharfe Erkenntnis für wahren Absichten und die tatsächlichen Kräfte Gegner. Verminderte Kampftätigkeit. An der Front ist es jetzt wesentlich ruhiger worden. Es liegt dies zum großen Teil daran, daß die Engländer sich zwischen die Deutschen und Po len gedrängt haben. Der Rückzug der Aufrührer a Rosenberg hält an, ohne daß von den Alliierten mch nur der Versuch gemacht würde, sie zu entmannen. Kandrzin wird weiter beschossen. Dagegen nehm n die Insurgenten weitere Sprengungen vor. Tarno- witz ist nach der Ankunft zweier französischer Gene räle geräumt. Der Schaden in der Stadt ist außer ordentlich groß. In den belagerten Städten sind infolge der Lebensmittelnot und des Wassermangels Massen- erkrankungcn an Grippe und Ruhr erfolgt. Kor fanty hat einen neuen Aufruf erlassen, in dem er mit Vernichtung aller Werk« droht, falls der deutsche Selbstschutz in das Industriegebiet einrücken sollte. Frankreich fordert volle Genugtuung. Nach Mitteilungen des „Echo de Paris" hat Briand erklärt, daß er sich mit der deutschen Entschuldigung wegen des Vorkalles in Kalinow nicht begnügen könne. Ter französisch- Botschafter in Berlin sei angewiesen, von der deutschen Regierung volle und genaue Genugtuung zu verlangen. Auch hoffe er, dis Einwilligung Englands für eventuelle Sanktionen zu erhalten. Frankreich zeigt hierdurch wieder einmal! sein wahres Gesicht. Sein wahres Ziel ist, Deutsch land immer von neuem zu demütigen und in tiefster Ohnmacht zu erhalten. Dazu ist ihm jedes Mittel! recht, besonders wenn es geeignet ist, auch für die lieben! Polenfreunde Vorteile zu schaffen und von den Deut schen neue Zugeständnisse zu erpressen. In Berlin ist an amtlicher Stelle nichts von einem solchen Schritt bekannt. Auch ist nach Lage der Dinge nicht zu er warten, daß ein solcher erfolgt. Ammer noch Gegensatz zwischen England und Frankreich. In der oberschlesischen Frage besteht immer noch «in scharfer Gegensatz zwischen England und Frankreich, besonders da die englische Regierung den englische» Truppen Vollmacht zu jeder notwendigen Maßnahm« erteilt hat. Während Frankreich diese Frage nur vom Standpunkt seiner persönlichen Wünsche betrachtet, er wägt England ernstlich das europäische Gesamtinter esse, das baldige geordnete Verhältnisse in Oberschle sien und damit eine baldige Entscheidung des Obersten Rates verlangt. Zwar hat auch Briand im Kabinetts« rat erklärt, daß er die Autorität der I. K. wiederher» gestellt sehen möchte, dennoch aber verbirgt sich Hinte« seinen Worten ein anderer Sinn. Zur Rede Churchills schreibt der Temps, daß die Sicherheit, die Frankreichs von Deutschland erhalten müsse, von der innerpoli», tischeu Entwicklung Deutschlands abhängig sei und daR die Frage der Reparationen auch von den Hilfsquelle«? abhänge, die Deutschland im Osten und in Ueberse» finden werde. Beides aber seien Fragen, über die mar mit der englischen Regierung zu einer Verständigung^ kommen könne, Frankreich stimmt England z«. Nun endlich ist die französische Antwort auf di« englische Note betreffend das Vorgehen in Obcrschlesie» eingetroffen. Frankreich erklärt darin, daß es der ens- lschsin Auffassung beitrete und General Le Rond be reits Instruktionen erteilt habe, um ein gemeinsame» Vorgehen der Alliierten gegen die Insurgenten zu ge» wäbrleisten. Es heißt aber, daß Le Rond noch Bor» behalte macht. Wisser lebensnotwendgier Produkte künstlich nied rig zu halten. Diese Preispolitik hat niedrige Löhne und in manchen Industrien eine ungesunde Ex portprämie zur Folge gehabt. Sowie sie aukgegebm wird, ist auch ein Ausgleich der Löhne und Gehälter notwendig. Auch eine andere Art der Steuererhebung sei zu erwägen. Weiter käme die Schaffung von neuen Mo nopolen in Frage, ferner müsse die Gewinnbe teiligung des Reiches bei Betrieben, ähnlich wie sie schon bei der Reichsbank besteht, ernstlich ins Auge gefaßt werden. Zu diesen Ausführungen des Reichs wirtschaftsministers gab Staatssekretär Dr. Hirsch noch einige Ergänzungen. Er setzte die zu lösenden Fra gen über die Ausfuhrabgabe, die Ein- und Ausfuhrkon- trolle auseinander, streifte dann die Frage der inneren Finanzierung der Pasten der notwendigen Steuererhö hungen, insbesondere der Kohlen- und Umsatzsteuern, und der besonderen Besteuerung der Goldwerte und gab zum Schluß Richtlinien für die Gestaltung der allgemeinen Wirtschaftspolitik des Reiches. Tie künstliche Berbillisungsaktion müsse anchören. Die Selbstkosten der Produktion würden dann auf das durch die allgemeinen weltwirtschaftlichen Verhältnisse bedingte Maß steigen und sich den Weltmarktverhältnis sen angleichen. Die daraus in Deutschland entstehenden Zwischengewinne gehörten der Abdeckung der Repa- Der Ott des Schreckens. Räumung des Fn-ustriebezirks? Nach den neuesten Meldungen des Timeskorre- spondenten soll es der I. K. in Oppeln gelungen sein, auf die Deutschen sowohl wie auf die Polen dahin zu wirken, daß sie sich zum Rückzug bereit erklärten. Man habe umso mehr Hoffnung, daß diese Zusage ein- gchalten werde, da die Aufständischen bisher stets zum Gehorsam gezungen werden konnten. (Das würde be weisen, daß die I. K. bisher also keine Liquidierung des Aufstandes und keine Einstellung der Greuel von den Polen verlangt hätte.) Als Beweis für diese Be hauptung wird angeführt, daß die Insurgenten kürz lich einen Angriff auf Gleiwitz auf Wunsch der Alli ierten unterlassen hätten. Der neue Plan der I. K. gehe dahin, daß sich der deutsche Selbstschutz bedeutend von der Oder zurückziehen solle und daß gleichzeitig die Insurgenten das Aufstandsgebiet bis zur Grenze von Rhbnik und Ratibor räumen müßten. Die Eng länder hätten unter Umständen mit Gewalt für die Durchführung dieser Bewegungen zu sorgen. General Henne cker seien hierfür auch bereits die nötigen Vollmachten erteilt. Auch würden im Notfall englische Verstärkungen herangezogen werden. Als ersten Ver lust haben die englischen Truppen die Ermordung eines Unteroffiziers der Garde zu verzeichnen. Tie Beihilfe der Franzosen. Immer neue Nachrichten treffen ein, die die offen sichtliche und wiederholte Unterstützung der Insurgen ten durch die Franzosen beweisen. In allen Städten ist die deutsche Bevölkerung den furchtbarsten Mißhand lungen ausgesetzt, denen unzählige bereits zum Opfer gefallen sind. Trotzdem ihnen der Aufstandsplan be kannt war, griffen sie nicht ein, sondern beschränkten sich nach Ausbruch desselben auf die Bewachung ihrer Kasernen. In Beuthen nahmen sie im Lause der letz ten Wochen sogar Verhaftungen von Deutschen vor. die sie den Insurgenten auslieferten. Diese Unglücklichen werden von ihnen in der schändlichsten Weise mißhan delt, getreten, geschlagen und bespien. Ein französi scher Offizier hat erklärt, daß er geschworen habe, überall gegen die „Boches" zu bekämpfen, wo sich ihm dazu die Gelegenheit böte. Kattowitz durchlebt ebenfalls weiterhin die ungemindertsn Schrecken einer unaufhör lichen Beschießung und der furchtbarsten Uebergriffe, die besonders ein in Zivil gekleidetes Polnisches Re giment verübt. Tie Franzosen sehen auch hier ta tenlos zu und haben den Aufrührern sogar den Bahn hof preisgegeben. rationSlast. Dadurch werde einerseits das sogenannte Valuta-Dumping und damit auch die Gegenmaßregeln der anderen Länder vermieden, andererseits zwinge die ser Druck zu einer Rationalisierung der Wirt schaft, die anders nicht in gleicher Weise zu erreichen sei. Die Produktionsgrundlage werde auch gefestigt werden durch Deckung des Etats und damit innere Festigung der Währung. Das Endziel der Re gierung für ihre Maßnahmen sei stets die Erhöhung der Produktivität, die dem deutschen Volke ver bleibt und dauernd nutzbar wird, auch wenn einst die Lasten abgetragen sind. Die Deckung der Reparationsfchuld. Pläne des NeichSwirtschäftsministcrS. In der ersten vertraulichen Sitzung der Ausschüsse ^es NeichswirtschaftSrats, die das deutsche Neparations- Aogramm ausarbeiten sollen, gab der Reichswirt- Mastsminstier Robert Schmidt eine Erklärung dar über ab, auf welche Weise er die zur Deckung der Ne- Parationsschuld nötigen Milliarden heraus zu wirt- iHasten hofft. Es seien im ganzen 3^/, bis 4 Mil liarden Goldmark oder 50 bis 60 Milliarden «l-apiermarkjährlich in Goldwerten aufzubringen. Tie 26 prozentige AnssnhrabMve Wil einen Teil dieser Leistungen bringen. Sie soll als ^ndxx unserer Leistungsfähigkeit gelten, kann aber dabei unsere Ausfuhr gänzlich erdrosseln. Hier einen bef eren Index zu finden, ist Aufgabe des NeichswirtschaftS- »nies. Hohe Steuern, hohe Preise, hohe Löhne. Tie Hauptaufgabe ist eine bedeutende Erhöhung «r Staatseinnahmen, besonders müssen die Steuern "eit ergiebiger werden. Es ist weiterhin unmöglich, auf Kosten deS ^ats durch Erhöhung der Schuldenlast die P.r e i je ge Morses Grenzvote HagM'att für Adorf und das oöere Vogtland. "»Lau«. Der Raum der 5-aespalteuen Petttzeile wird mit 60 Psg. berechnet, bei auswärtigen Anzeigen mit 78 Mg^ o «6^^-, !W Mi. Sfi Platzvorlchrilt 28°/. Zuschlag. Zeitraubender Satz noch erhöhtem Taris. Jnleratrnausgabe durch Fernsprecher sametzt wo» ^euomanm»^ « Anzeigenannahme bk 10 Mr früh; größere Inserate tags vorher erbeten. JLMsprecher Nr. 14 Beruutwürtlicher Schrift!eiter, Drucker und Derteper: On o Meyer r. dorf. -ei. - ?! Dienstag, den 14. Juni 1SL1. PoM-^w. Leipzig 873,69 Iahrg, 86 136. Gcmemüe-Dko-Konto Adorf 118