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Dresdner Nachrichten : 10.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188703101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-10
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.03.1887
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tz-Ehtellei» 12 Neust. »Dresden. -ie»>rierteltiistckl« M. 9.60, die Poll M. L.7». - Snlerate enilr. »3 dis, Siailiinitt, 3 Ulu. la»L dl» »2MittffNnRe»st«cht: Wra. biiura>iWEnla»ik» bis i »der no» ttelltaaei, ru Pw, str« ä>>>L tEttiaointtd» Zeile 40 , Ncllome» aul der Priuat- e Zelle so Pi» Sine Gnimai« d»0 näMiiaoioe »iriäicinen der Inale wild iiickl >ie,el>si, -lud' rtme J»ieri>o,>s.«»n»aae »>4>e,i !nuinelaiid0loti>>iiii» diiltti Blies- 7ir» ed. Üjolieiiimtiluiiil. Iniemie me» idniiiiilKlit lkiioiiiiiiinc q». «en l.'l>>idi>,oiieli »». i)»l ick- X kiiiiiel. Mdiiutclivte leuie >ll«r- dliidtlchleit. Tageölatt für Politik, AMsMMlil, HtsWrmW. MwkMiljl, IrmdcMr. ... >I,SK1i« M 2.60. lost M s>76, - Snleröte dis Kackimiw s Udr, ls Miir Sn Neustadl / . 6 nuran Woaieiitaae» dis 6 miian Wl>a>ki»aaeii bi« un. Die livaltiar itzela Silben) l» Mg., Nil Lion nach ,,ei,lasen 20 V,n «kinselandt! >tr>« «kinaeland» Zeile ->o »amen am der Privai ! so Pi» Line ljtamiiiie WMttasiae ikrlckiemen dcl lte wird „ich! aeaedei, Äu> >e JnleNions Aimiaac aeaeu imerandomalunä durch Brie) od Po>lein»ak>una Iiilerole lamniUiche reuommiiie 0>„ «oncen Llvediiioneii an. Aiir glück, «ldc eins«,. Mamiicnvte keine Äel- vlndtiLkeit. MV Ui! ttiiimliüeiiei'lLiie» I» vkerilel!: «0»KLEV7ttL«<c, LIr»»1»ekee rlat», -ivitktttüL. ülLSVLLrvll ^ s jeäor ^rt aus äen hoüoutvminten Olunlrültou <!>/> in- u»ä L -VunI-lNkiou, omptolrlon i» rsiclibirltiscer -V»8rv!rI>I L ^llli. lUlil L « § IVvuiurarkt II. I «»AN-pi, 4-»,»»t«N« ISN». ^ s>»ck4«m«enff»r "WU («cefflbällper, geräutiffc-ker i."' ... „„ s Inurscnliessor ^ » ^rof^eete gratis uud frarits. AufLvunsch «4 tüa Probekoft^tl'r.— Steine Tburbrschäd.- 120«,l» Lt. i,n Krl'rauch. SurtHsrlisst.!»»«, I);c!;6oi>-X..1'I>6ie8ioii8tr.2. ,F e, »7> « , » e^a » M» H H HU l» ^VU»«ll uir«;r!'tr»!'>'0 17, II. mui III. lim (litt, M. IllWick 8 MM- II. IIMii-6iirilHi chtz l. ilLHW, '« Nr.«». «.».h»'««7. To»»c>sta,,,n> «Ärl veruitwottlicher Nedaktenr für PollltschkA vr. Emil Biere» In Dresden. Herr li. Lessepk. „der nwhe Franzose", darf des auSaezeichnelsten Cinpsangs in Berlin newch sein. In dem nrnialen Erbauer deS TuezkanalS tritt, dem deutsche» Volke persönlich ein Stück jenes .(iooiiiopolilismnS entnenen, der dem deutschen Geist und Wesen so ungemein verwandt und wcrthvoll ist. Daß cs nerade ein Fran zose ist, der das unterschiedslose Weltbürqertlinm verkörpert, kann die deutsche Bewunderung um keinen Wärmegrad mindern. ES geliörl von je zu den edelsten Seiten des deutschen Wesens, neidlos alle Verdienste um die Menschheit anzuerkenneu und nicht nach der Äbstliiiimung Testen zu fragen, der ein solches Verdienst sich er worben. Nur darin ist gegen sniher eine Wandlung, d. h. ein er freulicher Fortschritt eingetreten, das; der deutsche Weltbürgersinn nicht mehr ziellos in die unbekannte, zerstiebende Ferne hinauS- uebclt, sonder» von dem festen Untergründe einer opscrvoll ge wonnenen Nationaleinheit aus im Dienste weltbewegender Gedanken schasst, lieber dem Streben nach himmelhohen Idealen vergaßen und versäumten unsere Väter, sich ein Vaterland zu schaffen, in welchem der an den gemeinsamen Kulturarbeiten mitwrrkende Deutsche auch die Früchte feines Schaffens genießen und sich dessen srohbewußt werden konnte, daß er ein Deutscher war. Viele unserer besten Leistungen galten bisher wenig mehr als „Mturdüuger"; jehl liefern wir Kulturbaustrme. Jener kam aller Welt zu Gute, wir hatten die geringsten Vvrthcile davon; jetzt be- nufpruchc» wir für unsere Leistungen auch den entsprechenden Lln- lncil. Tie erworbene Machtstellung unseres Volks ist uns nicht Eelbsizwcck. sondern nur das Mittel zu dem Zweck, die reichen und »unmichfaltigcn Gaben des deusteven Geistes der Völker-Gcmein- 'chaft io dienstbar zu machen, daß wir selbst nicht mehr so leer aus gehen wie bisher und nicht ferner mehr das Gespött der Änderen abgebeu. Von dic'em Standpunkte des in aciundem Nationalgs- <>ihl wurzelnden, öch in ibm stet? rns's Nene vnjüngendrn Welt- bürgerthums auS wiirdigr Deutschland init voller Bewunderung die geistigen Großthatcn des ausgezeichneten Franzosen, der jetzt auf einige Tage sein erlauchter Gast ist. Herr v. Lesseps, der den Ge danken des Durchstichs der Asien und Afrika verbindenden Land zunge erfaßte und mit staunenSwcrthem Geschick, Eifer und 2chwu»gkraft durchführtc, hat damit nicht blos dem Welthandel ueue Vihncn angewiesen, sondern, indem er entlegene Völker und Meere einander näherte, der Völkergemeinschaft unschätzbare Dienste crwieien. Damit nicht genug! Jetzt schasst der mit seltener Lebenskraft ausgcstattete Mann trotz seiner hohen Jahre an einem zweücii Werke von nicht minderer Bedeutung: dcnr Durchstich der Landenge zwischen Nord- und Südamerika. Wie er am Suez den Lchisfcn des nördlichen Europa die kürzeste Straße nach Südasien erschloß, so gräbt Herr v. Lesseps jetzt am Panama den Schiffen Lrsleiiropas die Rinne zur schnellsten Erreichung Australiens und äsieiis. Die einstige Welt- n»d kulturgeschichtliche Tragweite dieser Landdnrchstiche und Kanalbautcn voll zu ermessen, dazu ist die Mgcnwart außer Stande. Der Name dieses genialen Landzer- (chnciders wird aber mit diesen stolzesten Thaten menschlichen Geistes imtrcnnbar verbunden sein. Willkommen denn, Hr. v. Lesseps, aus dcntschem Rcichsboden! WaS führt diesen erlauchten Besuch zu uns? Ter amtlich ange gebene Zweck, die Uebcrrcichung des Großkrcnzes der Ehrenlegion >nr den französischen Botschafter in Berlin, Herrn.Herbette, ist wohl Nur ein äußerer Anlaß. Man weiß nicht einmal, wodurch Hr. Herbelte diese höchste srauzösische Ordensauszeichuung gerade jetzt verdient hat. Er hätte zur Empfangnahme dieses Ordens auch »ach Paris gehen können. Statt dessen, warum muß diese Voll ziehung dieses feierliche Ordensccreinonicll in Deutschland erfolgen? Warum wählte der Präsident unserer Nachbar-Republik als Ver irrter der Staatshoheit Frankreichs dazu einen Mann wie Herrn v Leiseps? Vergebens hat diese ehrwürdige Person, deren unsterb liche Verdienste aus durchaus unpolitischem Gebiete liegen, alle gehcininißvollcn politischen Gründe für seine Sendung nach Berlin 1» Abrede gestellt. Da er vor seiner Abreise aus Paris mit dem dcuischcu Botschafter, Grafen Münster, eine lange Unterredung halte, widerlegte er selbst damit den rein unpolitischen Zweck seiner Vcrlmcr Reise. Es ist ein Zug von höchster diplomatischer Feinheit, daß die Franzosen in einem Augenblicke, da der Krieg mit uns jeden Augenblick ausbrechen kann, ihren berühmtesten Landsmann nach Berlin ienden, der für die dereinstige Völkerverbrüderung mehr geleistet hat, als Dutzende von Friedenskongresse». Wollen die Franzosen, welche sehr genau wissen, wie man ihre» nm die Werke des Friedens hochverdienten Landsmann in Berlin feiern wird, damit andeulcii, daß sie ein freundliches Verhältnis; zu Deutschland dem Lamp; aus Leben und Tod vorziehen? O, wäre Dem doch so! Aber rein ideelle Zwecke bestimmen nie das Handeln der Franzosen, dazu sind sic zu sehr Männer der praktischen Politik. Wir sehen einmal von der bulgarischen Frage ab, nehme» so» gar iür einen Augenblick ihre friedliche Austragung an. Da bleibt nir die Franzoscn eine andere Frage znrück, die für sic von dem höchsten Interesse ist, und bei der sie nm ihre nationale Existenz nicht io zu würfeln brauche», wie bei eiliem Kriege um daS Nheiu- nfcr. Das ist Egnpten. Niemand ist bemsener, die unzweifelhaften elliptischen Interessen Frankreichs darzulegrn, alS der Erbauer deS Änezkavals. Herrn v. Lesseps ist es mit diesenr seinen Werke un gefähr so gegangen, wie es sonst immer daS widrige Geschick der großen Entdecker und Erfinder Deutschlands ist. INicht er, nicht »ein Land hat von seiner Leistung den verdienten Vortheil gehabt, sondern das Ausland. Kein Staat bereitete anfangs dem Suczkanal io viele Schwierigkeiten, wie England, das in einer bei einem sonst >0 praktischen Volke imbegreifUcycu Kurzsichtigkeit alle möglichen eigenen Interesse» durch de» Suezkanal vcdrüht sab. AlS in Eng land aber das bessere Verständniß durchbrach, war Niemand so be dacht und verstände- so aut. wie England, nicht bloS die marttlneo und Handcls-Vorlhcile des Suezkanalsiauszilbeuteii, solider» die . . ausschließlich bald aick der ganzen Linie von England überflügelt und fand sich zuletzt sogar aus EgM'tc» hinausacwvrfen. Das nagt an dem französischen Nationalstolze ebenso scharf, wie es auch tief die Machtstellung Frankrerchs im Oriente und seine gewaltigen Handels- intercsten in Egypten schädigt. Als der jetzige Botschafter Herbette nach Berlin gefandt wurve, bczcichncte man es offen als dessen oberste Ausgabe, Deutschland ffir die eahptischen Interessen Frank reichs zu gewinnen. Bismarck zeigte dem Franzosen bisher nur eine kalte Schulter. Die Erfüllung aller französischen Forderungen betreffs Eghptens hätte nicht blos England aus die Seite aller Gegner Deutschlands gebracht, sondern auch die Interessen der Italiener, die im Pharaonenlande eine ansehnliche Kolonie bilden, diejenigen Oesterreichs und auch die eigenen Teulschiaiids verletzt. Soweit wird Bismarck niemals gehen könne», der ehrliche Makler wird die Interessen der Allgemeinheit nie opfern können. Aber auch eine Annäherung an die berechtigten Wünsche Frankreichs war nicht zu erlange». Was haben uns ähnliche Liebesdienste betreffs Tunis, Tonkings, Madagasears n. s. w. genützt? . Wir haben selbst los den Franzosen Gefälligkeiten über Gefälligkeiten erwiesen, sie politisch gestärkt ohne ihren Rachedurst zu stillen. Stein, sollen wir den Franzosen bis zu dem mit der Allgemeinheit verträglichen Grade in Egypptcn gefällig sein, so müssen sich dies die Franzosen durch ihre Stellung uns gegenüber erst verdienen. Zug um Zug l Selbst der Zauber der Person Lesseps wird uns nicht bewegen, wegen eines flüchtigen schönen Augenausschlags der Franzosen unsere eigenen Interessen preiszugcben. Bringt der große Franzose uns aber das Oelblatt, so sei er uns als Friedenstaube doppelt willkommen! Einstweilen stellen sich die Franzosen in Sachen der bulgarischen Verschwörer schamlos aus Seite Rußlands. Die „Rep. Franc." be zeichnet die Hinrichtung der Meuterer als „eine neue Herausforde rung an Rußland und Europa". Genau so verherrlicht der Pan- slavrst Katkow die in Rustschnk erschossenen Meineidigen als „Zeugen für Pflicht und Wahrhcrk. Jhr Ehrentod werde Ereignisse gebären und die Geschichte in Bewegung setzen." Die Drohung läßt an Furchtbarkeit Nichts vermissen, aber unser Geschlecht, das in Waffenlärm und initerKriegsvorbe^iturigen anfgewachseu, läßt sich nicht so leicht in'S Bockshorn jagen. Katkow selbst scheint seiner Sache noch nicht ganz gewiß zu sein, denn er fügt hi „Wir werden nicht vergesse», daß diese Leute als Opfer ihrer gcbenheit für Rußland fielen." Wenn Jemand auf den Empfang einer Ohrfeige entgegnet: „Ich werde das nie vergessen!" so weiß man schon, was man von dessen Rauflust zu halten hat. Rußland wird, weil seinen feilen Werkzeugen in Bulgarien ihr Recht wider fahre», nicht niit gewasfnetcr Hand einschreitcn. Es fehlte dazu jeder anständige Vorwand. Auch wer kein Freund der Todesstrafe für poli tische Verbrecher ist, kann Nichts einweudcn gegen die Hinrichtung treu brüchiger Offiziere. Eidvergessene Offiziere, die gegen den Staat, dem sie Treue geschworen, sich verschwören und rcvoitncii, finden in der ganzen Welt ihren Lohn mit Pulver und Blei, vielleicht ist das nur üi Rußland anders, wo man solche Elende kurzer Hand mifknüpft. Mit den Hinrichtungen in Rnstschnk ist aber eure fertige Thatsache geschaffen worden, welche zur Klärung der Lage im Orient beitragen niuß. Die Krisis ist akut geworden und geht jetzt rascher ihrer Lösung entgegen. Die Machtvollkommenheiten der Regentschaft haben in wenigen Tagen ein Ende, die Sobrcnrje wird znsammentrereu, um den Fürsten zu wählen. Nur wenn die Jürsteu- sragc bis dahin keine Löiung finden könnte, wird die Sobranje an die Verlängerung der Machtvollkommenheiten der Regentschaft zu denken haben. Es liegt also in der .Hand der Mächte, die Sobranje der letzteren Nolhwcndigkcit zu entheben. Man gebe Bulgarien seine» Fürsten, und die den Moskowitcn so verhaßte Regentschaft wird nicht mehr aus dem Plan erscheinen. Neueste Telearumme ver ..Dresvner Nachr." vom 9. März. Berlin. Reichstag. Zweite Berathung der Militärvor- lagc. Rickcrt erklärte sich damit einverstanden, daß die von den Freisinnigen eiugebrachre Resolution wegen der Reichscinkvmiueii- sicuer erst nach Erledigung der Militärvorlage beratheu wird, v. Franckcnstein erklärt Namens der Mehrheit des Eentrums, daß diese bereit sei, nach Ablauf des Triennats die Erneuerung dessel ben zu bewilligen, wenn crsorderlich, daß sie aber in dem Seplen- nat einen Eingriff in die verfassungsmäßigen Rechte erblicke. An gesichts der fcstgcschlosscnen Mehrheit sür das Gesetz bleibe der Mehrheit des Eentrums nichts Anderes übrig, als sich der Abstim mung zu enthalten. Bamberaer bekämpfte das Lcptennat. Es sei für unser Berhältiiiß zu den Nachbarstaaten glrichgiltig, ob die Be willigung auf ll oder 7 Jahre erfolge. Wenn man einen wirklich cinmuthigcn Beschluß wünsche, jo möge man doch sür das Triennat stimmen. Reichcnspcrgrr erklärt, daß eine Anzahl Eentrumsmit- aliedcr nunmehr sür oas Septcnnnt stimmen würde, v. Helldorf lkons.) rechtfertigt den Vcriasstingsstandpunkt der Mehrheit. Die Wählerschaft habe sich sür ein kaiserliches und gegen ein Parla- mcntshecr entschieden. (Ter Reichskanzler tritt ein, bctheiligt sich aber nicht an der Debatte.) Richter: Die Parole „kaiserliches Heer" sei aus der Wahlagitation verschwunden. Man hätte die Wähler vor die Frage gestellt, ob sie Krieg oder Frieden wollten. Dirne Mehrheit sei nichts weiter als ein Angstprodukt. Der Antrag Bamberger aus 3jährige Bewilligung wird hieran; mit 222 gegen 24 Stimmen abgelchnt: nur die Freisinnigen stimmten dafür, bas Centrum (88) enthielt sich der Abstimmung. Hieraus wurde 8 1 in 223 gegen 48 Stimmen an- enthiclt sich der Ab- ^ . , . „ . Polen und Elsässer timmten mit Stein. Das Septennat ist also angenommen. 8 2 (Feststellmig der Cadres) ivurde mit 247 gegen W angenommen. Für denselben stimmten auch die Freisinnigen, 83 Centrumsleutc enthielten sich der Abstimmung. Der Rest der Vorlage wurde mit großer Maiorität angenommen. — Das MarinepensionSgcsetz, von, Chef der Marine, v. Caprivi befürwortet, wird ohne kommissarische orberathung direkt im Plenum zur zweiten Lesnua kommen. — aS Mllitürreliktengesed wurde vom KriegSmmister Bronsart ohlen. Pfaffrrott (Centr), Bernuth ^natlib.) v. Echellmdorffemph , .. und v. Manteuffel (kons.) äußerten sich sympathisch zu der Vorlage. Richter spricht gegen dieselbe, da seine Bedenken durch die von der Regierung gemachten Konzessionen nicht erledigt seien. Die Vor lage wird an eine Kommission verwiesen. — M zweite Berathung dcS Etats. Ackermann bracht«, unterstützt "'»träge Berlin, servgtiven Fraktion Gewerbeordnung (ü rechte) ein. - p. I orge» beginnt die .. - - von der deutschkon- seine früheren Anträge aus Abiu»dcruug der lesähigungsnachweis, Erweiterung derInnungs- Ileist-Retzow brachte im Heneuhnuje seinen An trag aus Selbstständigmachnng der evangelischen Kircke em. — Die ursprünglich ;ür den 2. Februar geplante landeskirchlichc Versamm lung der positiven Gruppen ist nunmehr aus den 2»>. April mit dem schon früher veröffentlichten Programm anberaumt G Berlin. Die Budgeltommissron des Reichstages hielt heute ihre erste Sitzung al>. in weicher das Ordinarmin des Post- etatS unverändert genehmigt wurde. M ünche n. Laut Uebercinkoimnen mit den Erbe» Wngner's hat die Hotthealcrnitendanz das Urheberrecht an „Parsiiai" den Erben unter gewissen Bedindungcn zngesagt Danzig. Die Zuckerfabrik Pelpliu ist abgebrannt. 4 Perio nen werden vermißt und sind wahrscheinlich nmgekommen. Wien. Die Mitthcilung, daß der Kaffer aus der vorgestrigen Hoiioirüe zu dem Grasen Andrassn gesagt, ein Krieg sei fast unmög lich, eS trage sich aber in Europa etwas Mysteriöses zu. dessen Schlüssel man erst in einige» Wochen haben werde, wird offiziös entschieden demcntirt. G R o m. Wie auS Massauah gemeldet wird, ist Salimbeni am 1. Mürz nach Asmara abgereist. Die Lage ist unverändert Eine Operation gegen Massauah scheint ausgeschlossen. HLissabon. In der Grenrstrcitigkeit zwischen Portugal und Zanzibar hat die portugiesische Negierung infolge ver freund schaftlichen Bermittclung DcutichlaudS dem Gouverneur vmi Mo zambique telegraphischen Befehl crtheilt, die Feiiidselfftkeite» gegen Zanzibar einzustellcn und einen mit Beschlag belegten Dampfer des Sultans freizugeben, nachdem Letzterer der ursprünglichen Forderung Portugals entsprechend einen Kommissar zur Regelung der streitigen Ärenzsragcn cmannt hatte. Petersburg. Tie Einführung des Tabakmonopols wurde prinzipiell beschlossen. Sofia. Tie Gerüchte von dem demnächstigen Zusammentritt der Nationalversammlung werden als unbegründet bezeichnet. Die Berliner Börse eröfsnete schwach, nachdem an der Vorbörse eine feste Haltung zu Tage getreten. Später trat aus Grund von Deckungen eine ziemlich scharfe Reprise namentlich sür Banken und fremde Renten ein. Deutsche Bahnen waren fest, österreichische still, Bergwerke unentschieden, russische Werthc hatten einen regen Unffatz. Im Kafscrverkehr herrschte feste Tendenz bei mäßigen Mrsätzen. Solbrig 2, Hartmann 1 Prozent höher. Von österreichischen Prioritäten waren Lombarden gefragt Privatdis kont 2'/» Prozenr. Sr»»r;-rt a. Di.. ». MLrz. «rr»u SIS'/,. e«o«e»l,alm »»>/.. »««. tardm —. Galizier «»»vier 7l,8(>. «pror. Ungar, »oldrrntr 76,90. DiSconio INSM. narr Rusiru —. Mecklenburger —. Abgeyhwöcht. » ten, !>. Mörz, «rebi« 277,6a. SlaalSbalm 241.00. «ombarbr» 89,ba. Oiordiveflv. ibii.üi). Marknotru 62,77>/,. Nng. Errdit 2i,5H0. Mitnftig. Daris, g. März. Schiutz. «rate 80.40. Dnlriiir 108,97. Italiener 96,10. ktaalsbabn 481,25. Lombarocu —, do. Drloritiitrn —. Svanier 64»/,. »»»vier NOä.OO. Ltiomane» 490,00. biene Anleihe —. Tüeien —. Träge. Vonbon. 9. März, Vor«. 11 Nbr 10 Mia. Uonsol» 101°/,,. 187.7er bluffen 92»/,. Italiener 94»/,. vombarbcn 7-/,. liouu. Türken 1.7'/,. 4»r«c. Urxdirtc Amerikaner I.7I. 4»roc. Ungar, «olbrcnie 7«",. Oefterr. »old- renic 87. Brcutz. cronsol« 103'/,. Sgvvtcr 72. Neue (-gqpker 8k?/«. Garant. Okgyptcr 97»/,. Litomanbank 9'/,. Suez - Aktien 78'/,. Spanier 64'/,,. — Stimm»«,: Fest. — Weiter: Trübe. vreöla», 9. März Viachui. iGrireibcniarkti. SbirltuS <per 100 Liter >00 Proc., Pr. 76.00. Pr. «Pril-Mai 36,70, Iuli-August.78.40. Roggrn »r. «Pr«. Mai 127,00, Pr. Mni-Iunt I29,aa, Pr. Iuni-Iull 131,00. RUböl loco »r. März 4ä,t>0, pr. April-Mai 46,00. Zink rulilg. — Wriicr: Slhlin. Amsterdam, 8. März. Dropnltcn lSchlusy. Wcizrn per Mai 2lS, behauplcl. Oioggra per März ll9, vrr Mai !22, »chanpiri. Lokales nnv Sächsisches. — Aus Einladung Ihrer Kgl. Majestäten waren gestern Abc-r> halb 9 Uhr im Marmoriaalc des Kgl. Residenzschloffes zu einem Hofconcerte Se. Kgl. .Hoheit Prinz Georg und Kgl. Hoheit Prinzessin Mathilde, die Herren Staatsminister und Gesandten mi! Gemahlinnen, sowie gegen 70 Personen, den hocharistoklatischcii Kreisen angehörcnd, erschienen. Nach erfolgter Begrüßung fand eine lebhafte Unterhaltung der Allerhöchsten Herrschaften mit ihren Gästen statt. Gegen halb 10 Uhr begann das Eonccit, welches bis nach halb 1l Uhr währte. iJn dem Conrcrtc wirkten unter Herrn Hosrath Schuch's Führung Frl. Spics, lowie die Herren Eoncertmcister Brodsk» (Leipzig), Kammersänger Schcideinantel und Kammervirtuos Scholtz mit. Frl. Epies fuhr direkt von ihrem eignen Eoncertc im Hotel de Saxc zu der Hofauffülirimg. In den Zwischenpausen wurden die im angrenzenden Speiscsaale errichtete» kalten Buffets ausgesucht. - - Von Herrn NeichStagsabgeordnetcn Gehlert geht uns folgendes Schreiben zu: „Wie mir mitaethcilt wird, geht durch verschiedene Blättor die Nachricht, daß ich bei einer Wahl rede zu Zschopau davon gesprochen habe, wie ein Arbeiter, de, jährlich 700 Mk. verdiene, „sparen könne", und wenn er nur 9Mk wöchentlich, also nur 450 Mk. jährlich erwerbe, er mit Fron und 4 Kindern auszukommen im Stande sei. Diese Nachricht ist von An fang bis zum Ende erfunden, ist Lüge und Verleumdung. Ich habe gegentheils in Zichopau, wie in allen meinen übrigen Kandidatcn- reden erklärt, daß es die Ausgabe unserer Zeit sei, den modernen Kavitalstaat in einen Sozialstaat zu verwandeln und den Lohnar beiter von dem furchtbaren, ehernen Lohnaesetz zu cmancipiren, d. h.. sein Einkommen nicht mehr blos dem Gesetze von Angebot und Nachfrage, also den Dascüisbcdmgungen der leblosen Waare, unter stehen zu taffen, sondern ihm ein menschenwürdiges Dasein sicher zu stellen wider Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und Arbeitsstockung. In Ansehung dcS ehernen Lohngesctzcs habe ich gegenüber Inter pellationen von Sozialdemokraten, welche die Unkenntniß desselben verriethcn, ausgesührt, wie cs sowohl Lohnerhöhungen, als Ver minderungen der Kosten des Lebensunterhalts ffir den Arbeiter auf die Dauer illusorisch mache, weil der Durchschnittslohn zuletzt immer wieder au; die Linie des nothdUrstigen, landesüblichen Lebensunter halts herabsinke. Zwecks dcffen habe ich dem Sinne nach gesagt: Gesetzt, der nothdürftiae, landesübliche Lebensunterhalt bei uns sei 700 Mk., oder mehr, oder weniger, so könne die Lage der Arbeiter verbessert werden entweder dadurch, daß er bei glcichbleibenden Kosten der Lebensbedürfnisse mehr Lohn erhalte, als zeithcr, oder dadurch, daß bei aleichbleibendem Lohn die Kosten der LcbenSbe- dürsnisie sä '' »--- ^ ^ . . - nach einer erreiche». einer gewiss/, . . . ... habe ich dann ausführlich auseinandcrgesetzt, und zugleich habe ich die Mittel angedentct, mit denen die Wirkungen ;enes Gesetzes aufgehoben werden kömiten. Von 9 Btt. Wochen- und 450 Mk Jahres-Lohn ist in keiner meiner diesjährigen Wahlreden auch nur zun» Zwecke des Beispiels die Rede gewesen. Dic>e Lüge ist noch vereniiirend ans der Wahlbewcgung von 1884, während welcher ich m als solche dusch Beibrinauna ortSbMrdlich« Zeugnis!« nackwies ch. daß v« alei , dürfnissc sänken. Stiege der Lohn von 700 auf 900 Mk., so würden 24 U»rivi»-8trL88v 24.
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