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MMM Tageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postbestellung 1,8a RW. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. . Geschäftsstelle, nehmen zu jederZeilBestellungenent- Wochenblatt sllk WllsVlUsf U. UMgkgeNd gegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg od. sonstiger - —> > Betriebsstörungen besteht Lein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung cingesandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die «gespaltene Raumzeile 20 Rpsg., die 4gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs pfennige, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebühr 20 Aeichspfennige. 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In Nürnberg fand am Sonntagabend in der von 30 080 Menschen gefüllten, festlich beleuchteten Luitpold- Halle die Schlußsitzung des Parteikongres- f es, die gleichzeitig auch das Ende der Veranstaltungen des Parteitages bedeutet, statt. Wieder hatten sich zahl reiche Ehrengäste des Parteitages und der größte Teil der Führerschaft eingefunden. Nachdem der stellver tretende Parteiführer Rudolf Hetz den Kongreß er öffnet und die Diplomaten, die zum erstenmal an dem Kongreß teilnahmen, besonders begrüßt hatte, nahm Reichskanzler Adolf Hitler das Wort zu einer überaus bedeutsamen, programmatischen Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Wenige Stunden noch und die große Kundgebung der Partei ist beendet. Zug um Zug rollt durch die Nacht hinaus in die deutschen Gaue. Jeder fährt wieder zurück zur Arbeit, der eine auf seinen Acker, der andere in die Fabrik, ein dritter ins Büro. Der Kampf des Lebens nimmt Sie wieder gefangen und kann Ihnen doch nicht die Erinnerung löschen an die verlebten Tage. Mancher, den das Wesen dieser Bewegung nicht er faßt hat, weil er sie selbst nicht erfassen kann, legt sich vielleicht die Fragen vor: Erstens: Warum wird eine solche Veranstaltung ge macht, und zweitens: Wieso können die Menschen zu ihr kommen? Wie ist es möglich, daß Männer weit über das Land fahren, um irgendwo dann aufzumarschieren, im Zeltlager zu schlafen, mit armer Kost vorlieb zu nehmen, und alles das, ohne dafür bezahlt zu werden? Wieso 1 st dies möglich? Diese Frage habe ich mir, meine Parteigenossen und -genossinnen, gestellt, ehe ich dieses Werk begann. Ich frug mich damals: Wird man dies vom deutschen Volk fordern können? Erne sehr schwerwiegende Frage, denn von ihrer Beantwortung hing nicht etwa die Gründung einer Partei ab, die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, eine Bewegung ins Leben zu rufen, sondern von dieser Ant wort hängt ab das Schicksal der deutschen Nation! Wurde diese Frage verneint, dann war jeder Versuch einer Regeneration unseres Volkes vergeblich; glaubte man sie bejahen zu können, mußte man dieses kühne Unter fangen wagen! Wenn ich jahrelang in allen Situationen und unter allen Umständen an den Sieg der nationalsozialistischen Bewegung geglaubt habe, dann kam diese unerschütterliche Überzeugung aus einem gründlichen Durchdenken der Lebens- und Entwicklungsgesetze. Meine politischen Gegner hatten versäumt, dasselbe zu tun. Wenn ich nun nach dem Siege, statt wie bisher nur vor den Führern, über diese Gedanken frei spreche, dann aus zwei Gründen: Erstens kann sie der Gegner nunmehr ruhig auch kcnnenlernen. Und zweitens soll die gesunde Bewegung diese Erkenntnisse für alle Zukunft als eine fortwährende Verpflichtung auffassen, sic nie vergessen und ihre Lehren stets befolgen. Es gibt in der Natur keine unerklärlichen Zufälle. Was dem Menschen ungeregelt erscheint, ist in Wahrheit nur ihm nicht verständlich. Jede Entwicklung verläuft nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Da die Wirkung nun das in erster Linie Seh- und Fühl bare ist, Pflegen sich die meisten Menschen auch nur mit wr zu beschäftigen. Die Scheu vor dem Suchen und auch Finden der Ursachen steckt dem Menschen tief im Blut, be sonders dann, wenn sein verdorbenes Ich aus dem plötz lichen Aufdecken bestimmter Ursachen unangenehme, weil verpflichtende Erkennntisie wittert. Und doch wird man eine dauernde Heilung kranker Zustände nur dann erreichen, wenn man ihre Ursache klärt. Erst dann wird der innere Verlauf der Ereignisse im Völkerleben verständlich, das Rätselhafte im Vülkerkommen und Völkervergehen verliert sein Ge heimnis. Kein Volk, das erst einmal die schiefe Ebene nach unten betreten hat, wird von ihr zurückgerissen außer durch eine positive Berücksichtigung solcher Erkenntnisse. Ob nun dies aus Vernunft oder unbewußten Instinkten erfolgt, bleibt sich gleich. Glücklich das Volk, das schon in seinem naturnahen Instinkt den Mahner und damit Retter besitzt; unglücklich das Volk, das glaubt, des Instinktes entbehren zu können. Sein Schicksal hängt dann nur an der Möglichkeit, daß einmal die wirkliche Vernunft über das eigene ober flächliche Wissen den Sieg davontragen möchte. Um die Krankheiten eines Volkskörpers zu erkennen, ist es aber zuerst nötig, seinen Aufbau zu begreifen. Fast alle Völker bauen sich heute aus verschiedenen rassischen Grundstoffen auf. Diese Urelemente sind die Träger voneinander abweichender Fähigkeiten. Nur in den primitivsten Funktionen des Lebens kann eine Gleich heit für alle Menschen angenommen werden. Darüber hinaus aber beginnen sie sofort in ihrem Wesen, in ihrer Veranlagung, in ihren Fähigkeiten auseinanderzufallen. Die Differenzen zwischen den einzelnen Rassen können zum Teil sowohl äußerlich als damit selbstverständlich auch innerlich ganz enorm sein und sind es auch. Würde es auf dieser Welt einige Rassen nicht geben, die zur Zeit ihr kulturelles Antlitz bestimmt, dann würde von einer menschlichen Kultur überhaupt wohl kaum die Rede sein. Ein Blick in die Natur zeigt nun, daß Geschöpfe einer reinen Rasse nicht nur körperlich, sondern auch im Wesen und in den Fähigkeiten mehr oder minder gleich wertig sind. Diese Gleichheit ist das größte Hindernis zur Bildung einer höheren Arbeitsgemeinschaft. Denn wenn jede höhere Kultur ihre Ausprägung durch Leistun gen erhält, die nur einer Zusammenfassung menschlicher Arbeitskräfte verdankt werden können, dann muß eine Vielzahl von Individuen einen Teil seiner individuellen Freiheit opfern, um sich dem Willen des einzelnen unterzuordnen. Die beiden Begriffe „Befehlen und Gehorchen" erhalten aber in dem Augenblick einen ganz anderen zwingenderen Sinn, wenn Menschen verschiedener Wertigkeit auf- oder zueinander stoßen und nun durch den stärkeren Teil eine gemeinsame Zweckver bindung geschaffen wird. Die höhere Rasse unterwirft sich eine niedere und geht damit ein Verhältnis ein, das nunmehr zwei nicht gleichwertige Rassen umfaßt. Damit erst erfolgt die Unterstellung einer Vielzahl von Menschen unter den Willen von oft nur Wenigen. So wenig der wilde Mustang freiwillig oder gar freudig das Koch des Menschen auf sich nimmt, genau sowenig ein Volk die Gewalt eines anderen. Allein im Laufe einer langen Entwicklung ist trotzdem sehr oft aus diesem Zwang für alle ein Segen geworden. Und so ist nicht dort eine arische Kultur von Größe und Bedeutung ent standen, wo Arier rein und ausschließlich unter sich leben, sondern überall dort, wo sie mit andersgearteten Rassen eine lebendige Verbindung eingingen. Nicht im Sinne einer blutmäßigen Vermischung, sondern einer organisatorischen Zweckgemeinschaft. Unbewußt wurde in dem Herrenvoik immer schärfer als Moral die Er kenntnis lebendig, daß sein Herrentum nicht Willkür sein darf, sondern edle Vernunft. Sowie aber der Prozeß der Volks- und Staaten bildung eingeleilet wurde, war das kommunistische Zeitalter der Menschheit beendet. Denn der Kommunismus ist nicht eine höhere Entwicklungsstufe, sondern er ist die primitivste A u s g an g s f o rm. Menschen vollständig gleichen Wesens und gleicher Art und damit auch gleicher Fähig keiten werden zwangsläufig auch in ihren Leistungen gleich sein. Mit dem Zusammentreffen verschieden zu wertender Menschen wird auch das Ergebnis ihrer Leistun gen verschieden sein, d. h.: die qualitativ höher stehende Nasse wird mehr zum Gesamtergebnis der gemeinsamen Arbeit beisteuern als die qualitativ schlechtere. Ins besondere aber werden die Fähigkeiten auf verschie denen Ebenen liegen. Damit wird die Verwaltung des Arbeitsertrages zwangsläufig einer Aufteilung ver fallen, die von der Berücksichtigung der Leistung ausgeht, d. h. mit anderen Worten: das Ge schaffene wird als Eigtenum in dem Maße wieder ver waltet als es entstand. Der Gedanke des Privateiqcntums ist daher unzertrennlich verbunden mit der Überzeugung einer verschiedenartigeü und verschiede n- wertigen Leistungsfähigkeit der Menschen und damit wieder mit der Verschiedenartigkeit und -Wertigkeit der Menschen selbst. Es ist aber unlogisch, zu erklären, das Privateigentum sei moralisch berechtigt, weil die Leistungsfähigkeit der Menschen infolge ihrer verschiede nen Veranlagung nicht gleich ist, und umgekehrt auf dem wichtigsten Gebiet der Gesamtverwaltung des Lebens überhaupt, auf dem der Politik, die gleiche Fähigkeit für alle zu behaupten. Denn daß alle Menschen in einer Nation fähig wären, einen Hof oder eine Fabrik zu verwalten oder deren Verwaltung zu bestimmen, wird bestritten; allein daß sie alle fähig sind, den Staat zu verwalten oder dessen Verwaltung zu wählen, wird im Namen der Demokratie feierlich attestiert. Es ist dies ein Widerspruch in sich. Die gemeinsame Verwaltung der Werte durch alle soll deshalb nicht möglich sein, weil sie nicht alle gleich mäßig an der Schafsung dieser Werte beteiligt waren. Dann ist aber die gemeinsame Verwaltung des Staates durch alle noch viel weniger möglich, weil der Staat am wenigsten seine Existenz allen verdankt, sondern nur einem bestimmten Teil, der der staatstragende und damit der staatserhaltende ist des halb, weil er einst auch der staatsbildende war. Die Luitpoldhalle während der Eröffnung des Parteikongresses Hitler begibt sich zur Redner-Tribüne aus den Zeppelinwiesen, W