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38. Jahr« Nummer 91 SüWM Volkszeitung MnaMchtt v«jug»pk«I, durch Irüger «InM « Psg dz». «0 Psg. Trügerlohn 1.70; durch dl« Post 1.70 elnschllltzllch psstüberwrliung^ebühr. zuzüglich öS Psg. Post-Brstrllgrlv. «luzrl-Nr. 10 Psg., Sonnabend« u. F-sttag^Nr. A> P!g. Ibbistolluugen müffrn spülest«», «In« Woch« vor Abl-us de« vezugrzelt schriftlich beim Verlag «Ingegangrn sein. Uns«« lräg« dllrs«, kl« «bbepellunge, «ntgegenne-me». V«rl-g,»r1 vr«,d«». Anzeigenprels«! dk Ispaltlg« N «» dr«U« gell« > Vt>4 für 8»millenanz«lge« I Pf», gür Platzwünsch« ttni— »tr Kino «<wä»r lilstm. 87° --.4" Lchrlstlelturrg: vr»«d«»-»„ Pollrrstr. 17, genrruf 10711 u. voll ideschäst^klk, vrrul und Verlag: ««nnanlo Buchdrucker«! ». Verlag LH. ». <d. Winkl, Polkrslrotz» 17, gernruf voll, is!ostsch«ck: Nr. Ist», vantr Stadtban! vread«» Nr. «707 Monlag, 19. April 19S7 Im Fall« von höher«, Gewalt, verbot, «lntrrkird« Betrieb« stSrungen hat d«r ««zieh«« oder Werbungiretbend« kein« Ansprüche, fall, di« 3«i«ung in beschrönklem Umfang«, o««- spület oder nicht «schein». Erfüllung, ortlftvr«,»«» Ansprache Ar. Luthers in Washington Das deutsche Volk geschloffen hinter Hitler «?,«>» Washington, IS. April. Vor etwa 890 amerikanischen Abgeordneten, Senatoren und Journalisten hielt der demnächst Washington verlassende Botschafter Dr. Luther auf einem Bierabend eine Ansprache, für die er, wie er eingangs erklärte, die hier übliche „Rede freiheit" auch ihm zu gewähren bat. Er analysierte die Kri tiken und Vorwürfe, die er während seiner hiesigen vierfährl- aen Amtszeit immer wieder bezüglich des Dritten Reiches habe hören müssen und erläuterte darauf in grohen Zügen die Ziele der Rcichsregierung. Die ablehnende oder abwartende Hal tung der amerikanischen Presse sei letzten Endes darauf zu rückzuführen, dah man hier immer noch glaube, das deutsche Volk sei uneinig. Das sei eine auherordentlich bedauerliche und völlig irrige Auffassung. Das dentsche Volk stehe geschlossen hinter Adolf Hltler. Je eher sich das Ausland entschliche, dies zu erkennen und Deutschland zu nehmen, wie es ist. nm so eher werde man in der Welt zu einer Befriedung kommen. Im Namen der Anwesenden dankte Senator Ashurst für die Ansprache des scheidenden Botschafters. Minutenlanger Beifall folgte. Abgeordneter Knudsen, der 1917 gegen den Eintritt Amerikas in den Weltkrieg gestimmt hatte, ging an- schliehend auf eine kürzliche Rede des jüdischen Oberbürger meisters von Newyork, Laguardia, ein. in der dieser gesagt hatte, „er habe sich entschlossen, aussenpolitische Dinge dem Außenminister Hüll zu überlassen". Knudsen sagte, diese Hal tung hätte Laguardia schon sängst einnehmen sollen, denn Amerika wünsche keine Differenzen mit Deutschland. Seltsame predigt eines Hochkirchlers Der anglikanische Dekan von Lanterburh spricht zugunsten des Bolschewismus London, IS. April. Die Abordnung anglikanischer Kirchenmttglieder, die die von den Bolschewisten noch besetzten spanischen Gebiete besucht hat, ist wieder nach London zurückgekehrt. Ihr Führer, der Dekan von Canterbury, machte in seiner gestrigen Predigt in der altberühmten Kathedrale zu Canterbury kein Hehl aus seinen bolschewistischen Neigungen, die er, wie seinerzeit be richtet, schon in mehreren Auslassungen während seiner Spa nienreise zum Ausdruck gebracht hat. In seiner Predigt ver teidigte dieser merkwürdige Dekan das bolschewistische Regime mit oen hohlen Phrasen, dah es in der „gemeinsamen Front für Freiheit und Gerechtigkeit und für eine neue soziale Ord nung" Kämpfe. Dieser Kamps sei den Absichten Ehristi näher als das frühere Kirchensystem in Spanien sGemeint ist damit die katholische Kirche in Spanien. Die Schriftlg.) und er stütze sich auf den Glauben, dah die Möglichkeit einer grohen brü derlichen Gemeinschaft vorhanden sei. Dah der Dekan von Canterbury, der eines der führenden Mitglieder der englischen Hochkirche ist, mit dieser „brüderlichen Gemeinschaft" den Bal- schewismus meinte, machte er sofort mit den Worten klar, dah dieselbe „religiöse Note" (!!), wie sie heute in Sowjetspanien angeschlagen werde, auch in Sowjetruhland vorhanden sei. Es sei, so meinte der anglikanische Geistliche, völlig unrichtig, wenn inan behaupte, dah diese Leute sin Spanien und in Sow- jctruhland) unreligiös seien, wenn sie Gott verneinten sl). Es komme nicht darauf an, was sie mit ihren Lippen sagten, son dern was sie in ihren Herzen dächten. Die konservative „Morning Post" weist In Zusammen hang init dieser höchst seltsainen Predigt des Dekans von Canterbury auf die kommunistische Propaganda hin, die z. Zt. von einigen anglikanischen Kirchenkreisen getrieben werde. Hinter dein Spanienbesuch der anglikanischen Priester stehe eine revolutionäre Gruppe von kirchlichen Extremisten, die zur Zett sehr aktiv sei. Ihr führender Geist sei der Priester Iredell. Die Gruppe habe einen Feldzug für scharfe Mahnah men gegen die nationaispanische Regierung eingcleitet und ver teile in diesem Zusammenhang Flugblätter unter den Kirchen besuchern Am kommenden Mittwoch iverde sie sich an einer grohen Versammlung beteiligen, auf der u. a. der Dekan von Canterbury, der Führer der Labour-Opposition im Unterhaus Attlee und Prof. McMurray sprechen iverden. Schliesslich übe die Gruppe zur Zeit bolschewistische Lieder und Schlagworte für die marxistische Kundgebung am 1. Mai ein. Ab heute Kontrollplan für Spanien Englische Stimmen zum Znkrastireten der Spanlenlontrolle London, IS. April. Dle Tatsache, dah der Kontrollplan slir Spanien heute um Mitternacht in Kraft tritt, wird von einigen Londoner Mor genblättern als wertvoller Erfolg der internationalen Zusam menarbeit im Nlchteinmlschungsausschuh angesprochen. Der „Daily Telegraph" schreibt, dah mit dein Inkraft, treten des Kontrollplanes etwas erreicht sei, das grohen Wert für den Frieden Europas habe. Es bestehe kein Grund zu der Annahme, dah die Ueberwachung nicht ausreichen würde, uin die Entsendung von Freiwilligen und Kriegsmaterial nach Spanien zu verhindern. Das Blatt Hoss», dah es auch möglich sein werde, das Problem der Zurückziehung der Freiwilligen zu behandeln. Deutschland und Italien hätten schon bei Beginn der Besprechungen des NIchtelnmlschungsausschusses auf die Wichtigkeit dieser Frage hlngewiesen. Obwohl setzt der allgemeine Wunsch vorhanden sei, der Ein mischung ein Ende zu machen, dürfe man die Schwierigkeiten, die giner baldigen Zurückziehung der Freiwilligen im Wege stünden, nicht unterschätzen. Diese Tatsache sei jedoch kein Gründ für den Aufschub der Vorbereitung eines solchen Pla nes. Abschließend spricht das Blatt die in letzter Zett In Eng land mehrfach geäuherte Hoffnung aus, dah der Nichtein- mischungsauslchuh zu einem späteren Zeitpunkt eine Ver mittlung in Spanien anftreben könnte. Die Aussichten einer solchen Entwicklung werden aber von dein diplomatischen Korrespondenten desselben Blattes recht pessimistisch beurteilt. Die „Times" bezeichnet das Inkrafttreten des Kontroll- vlanes als ein neuartiges und praktisches Experiment in der Internationalen Zusammenarbeit. Wenn es Erfolg habe, dann werde es den Nlchteinmlschungsausschuh für die Aufgabe stär ken, die Zurückziehung der Freiwilligen durchzuführen. Wenn die Nichteinmischung aus diese Weise zu einer positiven Wirk lichkeit gemacht werden könnte, dann wäre es kein allzu gro ßer Schritt mehr bis zur gemeinsamen Vermittlung. Ser nütionale Seere-dertcht Salamanca, 19. April. Nach dem nationalen Heeresbericht aus Salamanca vom Sonnlag verhindert« an der Biscayllsront schlechtes Wetter die militärischen Operationen. An der Front von Leon verbesserte die nationale Vorhut ihre Stellungen etwas. Bei der Süd- ormee wurden durch einen Handstreich der Nationalen bei Villaharta (Front Cordoba) dem Feind Verluste zugefügt. Zusammenfaffmig aller spanischen nationalen Frelwllliaenperbünde Ein« Rundfunkrede General Francos. Salamanca, 19. April. General Franco verkündatc am Sonntag in einer Rund funkrede die Zusammenfassung aller nationalen Freiwilligen verbände des befreiten Spaniens zu einer grohen Organisation. Dies« solle die politische Schulung und Erziehung des spanischen Volkes iin Sinne der grohen spanischen Vergangenheit und als Verwirklichung des spanisck)en Nationalgedankens übernehmen. Hiermit habe die Zersplitterung der spanischen Freiwilligen bewegung in Falang«, Reguetes und Monarchisten usw. bzw. Nationalsyndikalisten, Traditionalisten und Karlisten aufgehört. Es entstehe eine grohspanisch« Nationälbewegung. Der Entschluß General Francos, den viele herbeisehnten, hat graste Begeisterung Im Volke ausgelöst. General der Artillerie a. S. Mar v. Gallwltz 1- Freiburg i. Br., 19. April. Nach hier etngetroffenen Nachrichten starb ain Sonntctg in einem Sanatorium in Reapel Generai der Artillerie a. D. Ex zellenz Max von Gallwitz kurz vor Vollendung seines 85. Lebensjahres. Der General, der während des Krieges unter Hindenburg u. a. die 12. Arme« in Ostpreuhen, die 11. Armee in Serbien und später die Heeresgruppe von Gollwitz an der Westfront be fehligte, konnte vor zwei Jahren In Freiburg i. Br., wo er sich nach Beendigung des Weltkrieges zur Ruhe setzte, sein K5jähri- gcs MIlitäriubiläuin feiern. Der Perstorbene war Ehrenbürger der Stadt Freiburg. Die Universität Freiburg hatte ihin die Würde eines Ehrendoktors der philosophischen Fakultät ver liehen. Aum Geburtstag des Mm-Flaggen heran-! Berlin, 19. April. Der Reichsminister slir Volksaufklärung und Pro« paganda fordert die Bevölkerung auf, aus Anlaß des Geburtstages des FUHrers ihre Hauser und Wohnungen am 2V. April zu beflaggen. Hätte uns jemand vor zwanzig Jahren gefragt, wer Adolf Hitler sei, mir würden mit einem Achselzucken ge- antwortet haben. Der Name war unbekannt in Deutsch land. Wir wußten nichts von dem 28jährigcn Kriegs- freiwilligen, der wenige Wochen zuvor — kaum von einer Granatsplitterverwundung genesen — wieder in» Trommelfeuer der Westfront geeilt war. „Adolf Hitler, Gefreiter", stand eineinhalb Jahre später über einem Bett im Lazarett zu Pasewalk zu lesen. Gelbkreuzgas hatte die Sehkraft der Augen dieses Freiwilligen gelähmt. Ihn quälte aber weniger der kör perliche Schmerz, als das furchtbare Bewußtsein von dem gemeinsamen Verrat am deutschen Volk, das — auf den Schlachtfeldern unbesiegt — mit einem Schlage in den Strudel abgrundtiefen Unglücks gerissen war. Al» schließlich die Blindheit von den Augen wich und der Gefreite das Lazarett verließ, da ahnte niemand damal» in den Tagen des Zusammenbruchs, daß dieser einfache Frontsoldat das Unglück zum Glück wenden würde. 1919 wurde in München sein Name unter vielen genannt. 1920 leuchtete er von aufreizenden Plakaten. Eine kleine Schar fanatischer Kämpfer um Deutschland- Wiederaufstieg grub den Namen als Glaubensbekenntnis ins Herz ein, nicht nur in München, in ganz Bayern und zunächst vereinzelt In anderen Gauen des Reiches. Dann kam der 9. November 1923. Durch ganz Deutschland ging der Name Adolf Hitler. Auch das Aus land horchte auf, zum ersten Male. Aber rasch wurde er wieder vergessen, nachdem der Prozeß über der» 9. No- vember abgeschlossen war. Nur die getreuen Mitkämpfer des in die Landsberger Festung verbannten Revolutio närs trugen den Namen weiter iin Herzen, bis zu der Stunde. . . ! Und die Stunde kam im Dezember 1924. Eine Zei tungsnotiz, daß Adolf Hitler durch Amnestie wieder auf freiem Fuße sei, wurde wenig beachtet. Wer war deM Hitler? Ach so, der vom November 1923! Aber nur wenige Wochen vergingen, dann hörte man den Namen wieder, erfuhr man von der Wieder aufrichtung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter partei und damit von der neuen Kampfansage des Führers. Propagandawellen auf Propagandawellen — erst klein, dann größer und immer gewaltiger — flutete»: über Deutschland hin. Immer mcbr Männer standen auf im Reich. Tausende und aber Tausende, die begeistert auf den Namen Hitler schworen. Andere lachten darüber, höhnten, verleumdeten und tobten. Adolf Hitler? Adolf Hitler! Lauter und ausrütteln der erklang dieser Naine von Jahr zu Jahr. Hundert tausende trugen ihn schon im Herzen, aber noch standen Millionen abseits. 1930 tauchte der Name in einem Lexikon auf: „Hitler, Adolf, Politiker, geb. 1889 in Braunau, Ober- Oesterreich, 1921 Bors. d. Nationalsoz. Dt Arbeiterpartei, Nov. 1923 fehlgeschlagener Putschversuch in München, Verf. v. „Mein Kampf", 1925, 2 Bde." Was das Lexikon nicht sagte, woran aber schon Millionen glaubten, das wurde bald Gewißheit für alle Welt: Adolf Hitler war nicht nur der Vorsitzende, son dern der Führer seiner Bewegung, berufen zum Führer des deutschen Volkes: Hitlers Sendung »vor nicht nur die eines Politikers, sie ist vielmehr die eines Staatsmannes von überragender Größe. Das Jahr 1933 brachte die erste Entscheidung, die Berufung Adolf Hitlers in das Amt des Reichskanzlers. Eine Revolution gleich einem Fühlingssturm ging Uber Deutschland. Sie ließ alle Welt aufhorchen und ver setzte sie in Staunen, denn es war keine Bürgerkriegs furie wie andere frühere Revolutionen, es war der fried liche Aufdruck) eines über alle trennenden Erscheinungen hinweg geeinten Volkes in eine glückliche Zukunft. Nach dem Ableben des Feldmarschall van Hinden burg übernahm Hitler im August 1934 die Amtsgeschäfte auch des Reichspräsidenten, ohne jedoch diesen Titel zu führen. Der unbekannte Soldat des Weltkrie ges wurde der Führer des deutschen Volkes! Heute weiß jeder, wer Adolf Hitler ist. Die Persönlichkeit, nicht der Name dieses Mannes hält die Welt in Atem. Er hat das deutsche Volk »nit neuem Lebenswillen erfüllt, Deutschland ein neues Ge-