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Dresdner Nachrichten : 26.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187310266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-10
- Tag 1873-10-26
-
Monat
1873-10
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1873
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„ i i N»r. »ä« «ik-ri. 8^ «t« «ü<k,a»c «tn-e- t°idt«r «miu<cr<»lk ««»».Ich dt« «kdactu» «tcht derdtudlich. Annahme aukff .in Hamburg. «,r- — itaL lio,«» in verltn, Wien, Hamburg, Sranlfur, a. M.. Mü». men. — vaad» « Lv. t» Jranifurt a. M. — kr. »algr in ilhemnttz. — 8» W», l>,Utr«, SaUI»r P La, Tageblatt für Unterhaltung .Dm« und Mg-Nthum de, Herausgrber: Ltepsch L Vletchardt in Dresden. Verantwortl. Redakteur: Julius Neichardt. ipalttgen VerNzetl« ladet >L ^itL^Iandt dt» Eine «arantie iür da» nächlttaatä« LU«ki- nen der Inierate wird »tchl grgeten. Autwürtlar «inna»«». »utträge »an un» unde. kannten Firmen a. Per ionen tniertre» tmr nur «egen Pränumerando. Zadlang durch «Srtes- marken oder Poftelngah- lung. » Silben kosten >>L Nar. tkuiwärtige können bte Zahlung auch «Uf eine DrebdnerFirma «»«eilen. Die Er». Nr. 29». Achtzehnter Jahrgang. m. Dresden, Sonutag. Ls. Oktober 18M Politische-. Beendet sind nunmehr die Atonarchencongreffe während der Wiener Weltausstellung. Einen würdigen Abschluß jener glanz vollen Schauspiele bot die Zusammenkunft und die Verabschiedung des deutschen und des österreichischen Kaisers. Wie anders muthet doch die Böller dieser „Wiener Congreß" an, als jener, der vor 60 Jahren stattfand! Beim ersten Wiener Congresse die Diplomaten, beim zweiten die Monarchen selbst. Statt der traurigen Wiener Eongreßakte haben wir heutigentags eine mündliche, auf die Iden tität der Interessen beruhende Vereinbarung. Statt einer willkür lichen Veränderung bestehender Verhältnisse — man denke nur an die Zerreißung Sachsens durch die Diplomaten jenes Congresses! — haben wir hier die Anerkennung des «tstus quo, wie ihn die Frie densverträge geschaffen haben. Der Wiener Monarchenbund ver folgt unzweifelhaft ein konservatives Interesse, die Wahrung des Be stehenden, die Erhaltung des Friedens nach außen, des Besitzstandes des Einzelnen gegen die Umsturzparteien. Er gestattet aber auch die Entwickelung der Völker nach der freiheitlichen Seite im Kampfe gegen römischen Geistesdruck. Aufgabe der Völker selbst aber wird es sein, Nicht zu ermatten in dem Ringen gegen den Militärstaat, der — warum sollte man eü verheimlichen? — jedenfalls auch nicht zu kurz bei der Zusammenkunft der mächtigen Herren der irdi schen Heeresschaaren gekommen ist. Die Manifestationen aufrich tiger Gesinnungen seitens der Wiener Bevölkerung ^wenn diese auch mitunter über das Ziel hinausschoß), die Beweise einer die -Herzen durchdringenden Begeisterung, mögen den Kaisern eine Mahnung sein, an den Leib ihrer Staaten nicht eine Rüstung zu legen, deren Schwere die freie Bewegung gesunder Glieder hindert! Wien kommt aus den Festen nicht heraus. Gestern ging die feierliche Eröffnung der Hochquellenleitung vor sich. Ein flüssiges, 14 Meilen langes Band führt der Stadt Wien an den Donau niederungen die Helle, gesunde Frische des Alpengebirgs zu. Wenn an den Hängen der Schneeberge die kleinen Eisflocken, deren sym metrische Schönheit erst das Vergrößerungsglas ganz zu erschließen vermag, unter den Strahlen der Sonne zusammenschmelzen und in die Klüftungen des Kalksteins hinuntersinken, so kommen sie nach langer unterirdischer Wanderung endlich zum Reservoir des Kaiser- brunuenS und wieder fließen sie weiter durch Stoffen, Tunnels, in gemauerten Kanälen, die Thäler in kühnen Aquädukten übersetzend, oiS zu den großen Sammelplätzen auf dem Rosenhügel und der Schmelz, um von da in einem unendlichen eisernen Adernsysteme in alle Gegenden der Stadt sich zu vertheilen, um in die höchsten Stockwerke hinaufzusteigen, um die öffentlichen Brunnen zu speisen, um den Staub der Straßen zu löschen, um Maschinen in Bewegung zu setzen, um endlich, wenn die Lärmglocke angeschlagen hat, den malten Kampf zwischen Feuer und Wasser siegreich auszunehmen. Doch die Extreme berühren sich. Die Freude der Wiener wird getrübt durch die Verwüstungen des Börsenkrachs. Immer grauenvollere Blicke in das Gewebe von Diebstahl und Betrug ge statten die Nachwirkungen des Zusammensturzes des Finanzschwin- dels. Ein Musterexemplar eines Betrügers ist der in Untersuchung gerathene Direktor der Carl-Ludwig-Bahn, Ritter Herz von Rode- nau. Dieser Biedermann hatte sich in Hietzing eine Villa erbauen lassen, welche die Kunst des Malers, des Architekten, des Bildhauers, des Gärtners mit dem raffinirtesten Luxus ausstattete. Ein kleiner See wurde gegraben und konnte mit einen, Dampfer befahren wer den. Alle diese Herrlichkeiten bezahlten aber die Carl-Ludwigsbahn actionäre unter dem harmlosen Titel „Betriebskosten" des „Regie aufwandes" der Bahn. Der Bahndirector, Ritter Herz, schloß un ter fingirten Namen Bauverträge mit der Bahn ab, bei denen er natürlich nicht zu kurz kam; er kaufte von einem galizischen Kohlen werke in Jaworzno die Kohlen, pro Centner um 10 Kreuzer für die Bahn thcurer als die Kaiser Ferdinand-Nordbahn und strich die Differenz in seine Tasche. Was sind derartige luxuriöse Villen von rücksichtslosen Jndustrierittcr, die nur dem Grundsatz huldigen: Tox railil -VHu! anders als die Raubdurgen der Ritter des Mittel alters, die das freie Gewerbe der Wegelagerei trieben und die ihres Weges daher ziehenden Kaufleute plünderten? In Preußen ist dem gleichen Schwindel, den der frömmelnde Quistorp betrieben, bereits ein Menschenleben zum Opfer gefallen: der Rentier Riedel, der sein gesammteS Vermögen von 20,000 Thlr. in Quistorpschen Werthen angelegt hatte und nun mit geöff neten Pulsadern im Stadtgraben von Stettin gefunden wurde. Herr v. Bleichröder erklärt in der „N. Fr. Pr.", daß es ihm nie in den Sinn gekommen sei, „das Eigenthum der N. Fr. Pr." zu erwerben. In Berlin tritt der Gerichtshof für kirchliche Angelegenheften am 30. October zusammen. Wahrscheinlich wird der erste Verhand lungsgegenstand die Angelegenheft des Erzbischofs Lcdochowski sein, dessen Absetzung bevorstcht. Die preußische Regierung bereitet den Abdruck des italienischen Originaltextes des päpstlichen Briefes vor. Die „Germania" läßt sich aus Rom berichten, der kaiserliche Brief sei kein eigenhändiges Schreiben; nur die Unterschrift sei von des Kaisers Hand. Die Actien des Grafen von Ehambord sind wieder um einige Prozent gefallen. Mac Mahon scheint seiner Armee nicht ganz sicher zu sein. Wenn dem „Gaulois" recht berichtet ist, so wird jetzt in einem Hause in den Elysäischen Feldern ganz bureaumäßig und vor aller Welt das Corps der päpstlichen Zuaven, welches vor einigen Jahren auf Befehl des Kriegsministers aufgelöst worden war, reorganisirt. Die Sache ist um so leichter, als diese 6000 Mann sich eigentlich nur zerstreut, aber ihre Ordres, ihre Matrikel und Uniform behalten, die Bedürftigen unter ihnen sogar ihren Sold fortbezogen haben. Diese Truppe nun soll den Kern der königlichen Leibgarde bilden, da der Graf Chambord zu der regulären Armee kein rechtes Vertrauen hätte, und sie soll, im Verein mit Cavaleric regimentern, an deren Spitze man bewährte Legitimisten stellen würde, den König an der Grenze abholcn. ! Der 2. deutsche Handwerkertag, der jetzt in Leipzig sich zu einem allgemeinen deutschen Handwerkerbunde umgestaltet, mar in seiner 1. Sitzung besonders auch dadurch interessant, daß lebhafte Beschwerde über die Behandlung der Petition von 40—50,000 deutschen Handwerkern erhoben wurden, die sie seiner Zeit im Reichstage gefunden hatte. Der betreffende Referent vr. Birnbaum hatte bekanntlich sich in äußerst cavaliermäßiger Weise über die ge rechten Beschwerden des Handwerkerstandes ausgesprochen und sein ganz oberflächlicher Bericht hierüber war gar nicht zur Verhandlung gekommen. So groß war die Mißstimmung im deutschen Hand werkerstande gewesen, daß I)r. Birnbaum für gerathen fand, zwei mal im Handwerkertage das Wort zu seiner Entschuldigung zu er greifen. Zuletzt mußte sich dieser Vorkämpfer des Nationallibera lismus dazu verstehen, zu versichern, daß „eine mit gegliederten Be weismaterial versehene Petition" der Handwerker an ihm einen Fürsprecher finden würde. Der Handmerkerbund beschloß erneut die Petition einzureichen. Wir rathen den Handwerkern, nicht zu fest auf die Fürsprache des plötzlich bekehrten Professors sich zu ver lassen. sondern auf eigne Kraft und Thätigfeit zu bauen. Ist es ja doch höchst wahrscheinlich, daß I)r. Birnbau« gar nicht wieder in den Reichstag geivählt wird. In den Reichstag gehören, wie I>r. Roscher aus Zittau ausführte, nicht so viele Prvsessoren, sondern eine An zahl Vertreter des Handwerkerstandes. Locale- und GSchfischeS. — Die neueste» Bulletins lauten: Pillnitz, Sonnabend, 25. October, früh 7 Uhr 38 Minuten. Die Bewußtlosigkeit dau ert bei Sr. Maj. dem Könige ununterbrochen fort. Fieber, welches zeither nicht beobachtet wurde, hat sich im Laufe der Nacht eingestellt. — Nachmittags 2 Uhr 50 Minuten. Das Fieber hält in gleicher Weise an. Eine weitere Veränderung im Zustande Sr. Majestät des Königs ist nicht zu berichten, vr. Fiedler. Or. Ullrich. k>r. Brauer. Das neu auftretende Fieber ist, sichern: Vernehmen nach, ein solches, welches die Möglichkeit durchaus nicht ausschließt, daß die Krankheit des Königs nicht den so lange schon befürchteten Aus gang nimmt. Diese neuerdings gesteigerte Ungewißheit über die nächste Zukunft des Landesherrn hat, wie uns versichert wich, -u höchst wichtige« Berathttngen im Gesammtministerium aesührr. Er ist nämlich auf die Länge deij Zeit nicht mit der Verfassung Lr.-eln bar, daß der Monarch, bei dem zum tiefsten Leidwesen des Landes die Bewußtlosigkeit anhält, ohne Stellvertretung bleibt. Nament lich angesichts des versammelten Landtags ist es auf die Dauer nicht ausführbar, daß jede Thätigkeit eines Staatsoberhauptes erlischt. Man wünscht daher dringend, daß die Bewußtlosigkeit des geliebten j Königs einem Zustande weiche, in welchem er Sr. k. H. dem Krön-' Prinzen die Regierung übergeben kann. Hier schlägt nämlich Art. 0 der Verf.-Urk. ein, da heißt es, daß eine RegieruugSverwesung eiu- tritt, wenn der König an der Ausübung der Regierung auf längere Zeit verhindert ist und für die Verwaltung des Landes nicht selbst Vorsorge getroffen hat oder treffen kann. Dann wird die Regie rungsverwesung von dem der Thronfolge nächsten volljährigen Agnaten geführt; sie besteht jedoch nur so lange, als der König an der Ausübung der Regierung behindert ist. Nun heißt es aber irr tz 11 weiter: Würbe der König während keiner Regierung oder bei dem Anfalle der Thronfolge burcb ein solches Hinberniß (nämlich daß er nicht selbst für die Verwaltung tcs Laubes Vorsorge getroffen» von ber eigenen Verwaltung des Lautes avgehaltc» sei», so soll längstens binnen sechs Monaten in einer von ter obersten Staatsbehörde zu veraulassenken Versammlung sämmtlicher im Königreiche anwesenten nach zurückgelegtem 21. Jahre voll jährigen Prinzen bcS Königlichen Hauses, mit Ausschlüsse tcS zunächst zur Regentschaft berufenen Agnaten, auf vorgängigeö Gutachten jener Betörte, über ten Eintritt ter RcgicrungS- verwcsung nach absoluter Stimmenmehrheit ein Beschluß ge- saßt, und solcher den versammelten Staunten zur Genchmig- iing vorgelegt werten. Sind nicht mindestens drei Königliche Prinzen zu Fassung eines tiessallstgcu Beschlusses gegenwärtig, so werten tie den Jahren nach ältesten rcgierenten Häupter ter Eruestinischeii Linie bis zu Erfüllung tiefer Zahl zu ter Versammlung elngelaten. Es unterliegt augenblicklich der Berathung unter den Ministern, ob Art. 0 einfach anzuwenden oder 8 11 in Ausführung zu bringen ist. — Als unser geliebter König am vorigen Sonntage, von seinen Leiden gerade recht hart heimgesucht wurde, rief er schmerz lich auS: „Ach, wenn meine Sachsen wüßten, was ihr König leidet, sie würden gewiß für ihn beten." Diese Worte des Königs wurden von seiner Familie aufgegriffen und sie waren, wie wir hören, der Anlaß, daß die Fürbitten-Gottesdienste angeordnet wurden. — Gestern fand eine Sitzung ter 2. Kammer von kaum V« Stunde Dauer statt. Abg. Stautz reichte eine Jntervellation betreffs ter RcchiSverhältnisse des Hauses Schönburg ein. Der Antrag des Abg. Fahuauer auf Eintritt der Kammer in tie Generaldebatte über bas Budget, ohne die Elnzclberlchte abzu- warten, wurde gegen 12 Stimmen abgelehnt, nachdem Abg. Krause, jedoch vergeblich, den Antragsteller zu vrovociren gesucht hatte, über die Tragweite seines Antrags sich zu verbreiten. — Von großem Interesse ist ein k. Decrct an den Landtag über die Deckung des außerordentlichen Budgets in den Jahren 1872—76. Bekanntlich sind von den französischen Kriegügcldern bisher 3,718,524 Thlr. eingcgangen, von denen 2'/z Millionen zur Einlösung von Schatzscheinen verwendet, der Rest der Finanzhaupt kaffe zugcsührt wurde. Zur Bestreitung derStaatSauügabeir Eisen bahn- und Hochbauten) laufen noch Schatzanweisungen im Betrage von 5 Millionen um. Außerdem hat die Regierung fortgesetzt j Kriegsgelder verfügbar, d. h. nach Abzug einer Million für andere Zwecke und von 2^ Millionen zur Einlösung der Schatzscheine etwa 8—8*,'z Millionen." Ferner soll mit dem Verkaufe der 4pro«nti- gen Staatsschuldscheinc in Höhe von 4—6 Millionen fortgefahren, auch aus den Kassenbeständen etwa 2 Millionen entnommen werden. Im Ganzen sind daher 1b Millionen verwendbar. Wie nun dm Rest, 12—13 Millionen, schaffen? Wollte man für so viel 4pro- centige Staatspapiere verkaufen, so würde dies dm CourS der jetzi gen äußerst drücken. Die Regierung hat daher beschlossen, beim Reichsinvalidenfond eine Anleihe aufzunehmm. Das gewährt dm Vortheil, daß die neuen Schuldverschreibungen voraussichtlich ga« nicht auf den Geldmarkt kommen, sondern in den Kaffen des Jnva- lidenfonds liegen bleiben und somit nicht die übrigen staatSpapiere im Eours drücken. Die Regierung hat mit dem Jnvalidmfond eine Anleihe von 8 Millionen zu 4^/., Procent und in 52 Jahren mit jährlich ^ Procent tilgbar abgeschlossen. 2 Millionen giebt dieser Fond gegen sächsische Staatspapiere am 2. Januar 1874 -und 3 Raten L 2 Millionen in späteren Terminen des Jahres 1874- Braucht die Regierung für 1875 weitere Baarmittel, so borgt dieser Fond Sachsen eventuell noch weitere 4 Millionen zu denselben Be dingungen. Diese 4 ^procentige Anleihe darf der Jnvalidmfond nicht vor 1886 auf den Markt bringen. Auch sonst sind die Be dingungen des Jnvalidensonds sehr coulant. Die Kämmern wer den nun aufgefordert, baldigst den Vertrag der Regierung mit dem Jnvalidmfond zu genehmigen. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsgangeü. Im Monat October sind durch Blitz geschehende Entladungen der elektrischen Wolkm sehr seltm. In zu Dresden notirten meteorologischen Beobachtungen finden sich in einem Zeiträume von 44 Jahren nur 7 October-Gewittertage vor, und zwar sind Gewitter-Beobachtungen eingetragen: 1828 am l. October, 1846 am 3. und 8. October, 1863 am 6. October/ 1865 am 25. Oktober, 1860 am 1. und 2. October. Die Tempe» ratur war an den hier angegebenen October-Tagen in der Reihen folge: 12, 13, 12, 24,14, 23 und 22 Grad Celsius. Eine ausi fällige Temperatur-Erniedrigung folgte nicht auf die Gewitter, eM< blieb meistens mäßig warm in den daraus solgmdenWochm; einige mal folgten nach den ElectricitÄs-Entladungm längere Zeit sehr! warme Tage, so namentlich im Jahre 1863. — In dies er Woche wird zunächst bei großentheils bewölktem Himmel zeitweilig Rege« fallen, hierauf wird die Luftströmung sich verstärken, eine kälter« Temperatur entstehen und die Bewölkung allmälig sich vermin dern. HaronuUriuü. — Die Weinbergsiänonen verkünden der Meißner Gegend seit Anfang voriger Woche, daß die Weinlese nun allgemein im Gange ist. Die Weinernte auf dem Rathsweinberge soll morgen in Angriff genommen werden. Wie man hört, sollen die Trauben sehr gut mosten und auch süßen Most liefern. — In der heutigen Sonntagsbeilage veröffentlichen wir den Beginn einer Reihe Artikel über den Sinn der socialen Frage. - Gestern Nachmittag ist ein Felsblock in der Nähe des Fel- senkellerü auf die Bahngleise gestürzt, sodaß der kommende Zug einige Zeit halten und dann auf dao Nebengleis gebracht werden mußte, um weiter fahren zu können. — Me Hausfrauen Leipzigs, die sich einer gesegneten Wirth- schaftskasse erfreuen, sowie alle Feinschmecker in der ganzen Welt sind in Unruhe und Bekümmerniß versetzt worden durch die plötzliche Kunde, daß seitens der hohen Obrigkeit der Genuß der Leipziger Lerchen mit schwerer Strafe belegt worden ist; keines dieser reizen den Äsierchcn darf seit dem 16. October feilgehaltcn oder verkauft werden, bei Strafe von 50 Thaler» oder Hast bis zu 6 Wochen! Wer also jetzt Lerchen heimlich kauft und per Post versendet, hat mindestens deren Confiscation zu gewärtigen. — Das früher Bussius'sche Geschäftslotal auf der Neu städter Hauptstraße "Nr. 5, eines der schönsten Lokale Dresdens, ist in eine Restauration ersten Ranges verwandelt worden. Rach Maß des Baustnlcs der Höhe der Zimmer und der Decoration existirt ein ähnlich prachtvolles Restaurationslokal in Dresden noch nicht — so lautete das einheitliche Urtheil aller Kenner, die der vorgestrigen vorläufigen Eröffnung der Generalprobe beiwohnten und sammt und sonders die höchste Befriedigung aussprachen. Der Pächter, Herr Kaufmann, hat mit glücklichem Griff verstanden, nicht nur eine vorzügliche Küche herzustellen, sondern auch die Bierprobe: Stäf- felsteiner aus der Umgebung Nürnberg's) siel glänzend aus. Die vom Maler Herrn Hattenbach imVerein mit seinem bewähr ten älteren Kunstgehilfen ausgeführten Wandmalereien verdienen künstlerisch eine ganz besondere Würdigung und werden hoffentlich trotz Eigarrendampf und Ofenwärme, sich in ihrer Schönheit erhal ten lassen. Eine Ansicht von Jerusalem und aus der Schweiz das „Faulhorn" entzücken das Auge. Wir zweifeln nicht, daß das seit Eröffnung des Alberttheaters doppelt nöthige feine Neustädter Lokal eine sehr gute Zukunft haben und sich von nun an einer großen Frequenz erfreuen werde — der Eröffnung wenigstens lachte ein sehr günstiger Stern! — Auf der Hauptstraße 31, 5 Treppen hoch, feiert am 28. d. M. ein alter 75 jähriger Kaufmann, Namens C. Moritz NoSke, sein 50 jähriges Bürgcrjubiüium. Das seltene Fest wird der arme alte Mann, der ohne Weib und Kind ganz allein dasteht, in aller Stille begehen. Er hat 10 Jahre lang — bis 1866 —in der vormals E. Knobloch'schen Collection gearbeitet und lebt jetzt theils 4procentigc Staatsschuldscheine zumDurchschnittScourse von 97,329. von Unterstützung der Armcnversorgungsbehörde und einer win Procent verkauft und zwar hat sie für 1,713,500 Thlr. Nominal-j zigen Rente. Daß da der Tag des Jubiläums nicht glanzvoll werth baar 1,667,743 Thlr. erhalten. Augenblicklich besitzt du werden wird — ist richtig. - 1« Regierung noch an 4procentigcn Anleihen von 1852 68 für 5,354,200 Thlr. und von derAnlcihevon 1869nochfür 13,184,800 gestern Nachmittag beim Dachdecken in dem Hausgrundstück Pill — Ein lediger Ziegeldecker Namens Bischofs von hier ist vor- Thlr. "Nun erfordert aber die Bestreitung der außerordentlichen Staatübautcn in diesen 2 und den nächsten 2 Jahren ungefähr 20 Millionen. Zur Deckung derselben sind zunächst die französischen niycrstraße 38 drei Stockwerke hoch herab auf das Hofpflaster ge stürzt und hat dadurch einen Arm - und ein en Beinbruch erlitten. Man hat ihn nach dem Krankenhaus« geschafft.
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