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MWM^kMMMMNffffMWWWWWMWWMMW WeikeM-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Sonnabend, den 23. März ISI2 78. Jahrgang. Nr. 36 >e", »darf, -tigen e nem onraq l der erlrtzt, nken- ischule s dem d das ! des ver- die 1, in S in soll, onal- )kische Presse z des ritten düng nlum ahnte mter- einen Hieb für uns letzte es dabet immer ab. Wir sind nach Churchills Worten ein Volk mit derbem Charakter; da hat er nun mal allerdings recht. Denn wenn wir so nervös wären, wie die Engländer in ihren Jnvasions- Phantasien, der Krieg zwischen den beiden Staaten wäre schon längst im vollen Gange. Alles in allem: England muh immer neue Kriegs schiffe bauen, weil Deutschland welche baut. Für die be stehende Notwendigkeit, uns zu sichern, hat man an der Themse kein Verständnis, es ist auch ganz vergessen, wie uns im vorigen Sommer von dort beinahe ein Krieg beschert ward. So wollen wir also die Dinge nur nehmen, wie sie sind, und einfach tun, was uns geboten erscheint. Denn praktisch, das hettzt für den Geldpunkt, kommt wohl in allen Unterhandlungen zwischen Deutsch land und England nichts heraus. : Dienstag, Donnevr und Sonnabend und andenvorhergehen- lbendenausgegeben. lltsche den , die itten. lästig : un- strie- rium über und kunft lhere Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerel von Carl Sehne, Dippoldiswalde. —I richter Neider in Döbeln, 30. Vorwerksbesitzer Ernst in Reinholdshain. Deuben, 2l. März. Als der Kutscher Emil Mar Wolf mit Geschirr gestern abend nach Tharandt fuhr, scheute das Pferd beim Nahen eines Eisenbahnzuges und ging durch. Dabei fiel der Wagen um. Während die Insassen, die Herren Eger jun. und Ingenieur Kropp, mit geringen Verletzungen davonkamen, verunglückte der Kutscher Wolf tödlich. Dresden. Dem Landespensionsverbande säch sischer Gemeinden sind neuerdings die politischen Ge meinden Lallnberg, Gornsdorf, Erfenschlag, Breitenbrunn, Albernau, Penig, Cranzahl und Cunnersdorf, Amthaupt mannschaft Annaberg, die Schulgemeinde Laubegast, sowie die Bezirksverbände der Königlichen Amthauptmann schaft Dresden-Neustadt, Zwickau und Dippoldiswalde bei getreten. — Keine alljährlichen Landtagssessionen. Be kanntlich bestehen im Königreich Sachsen im Gegensatz zu anderen Verfassungsstaaten zweijährige Etatsperioden, dem entsprechend tritt auch der Landtag nur in jedem zweiten Jahr zu einer Session zusammen. In einer der letzten Sitzungen der Rechenschastsdeputation der 2. Kammer stand nun ein freisinniger Antrag zur Debatte, der die alljährliche Einberufung des Landtags ^befürwortete. Er wurde aber abgelehnt, da Konservative wie National liberale der Ansicht waren, bah zu alljährlichen Sessionen kein Bedürfnis vorliege. — Die Osterferien des Landtages sollen am Frei tag, den 29 Marz, beginnen und bis Montag, den 15. April, dauern. Dann soll versucht werden, bi» Pfingsten die Tagung zu Ende zu bringen, woran jedoch mit Recht gezweifelt wird. Großenhain. Vom hiesigen Schöffengerichte wurde ein Gutsbesitzer und Viehhändler aus Niegeroda wegen Uebertretung von § 328 des Reichsstrafgesetzbuches zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Er war beschuldigt, die Abwehrmaßregeln gegen die Maul- und Klauen seuche wissentlich verletzt zu haben, indem er das gesetz lich vorgeschriebene Kontrollbuch für den Handel mit Rindvieh nicht ordnungsgemäß geführt, weiter mehrere zum Handel bestimmte Kühe nicht in einem besonderen Raume untergebracht, sondern die Kühe unter seinen eigenen Viehbestand in seinem Stall eingestellt zu haben. Ferner soll er die Einstellung der Tiere dem Gemeinde vorstande nicht innerhalb zwölf Stunden angezeigt und während der zehntägigen Beobachtungszeit an seinem Stall nicht die vorgeschriebene Warnungstafel angebracht haben. Leipzig. Die russische Gedächtniskirche in der Nähe des Bölkerschlachtdenkmals wird nach dem Ent würfe des Petersburger Architekten Wladimir Pokrowsky eine der prächtigsten russischen Kirchen Mitteleuropas werden. Der Bau wird zwei Ideen, Denkmal und Kirche, zum Ausdruck bringen. Um den Denkmalselndruck heroor- zurufen, wird die Kirche auf einer 6 m hohen Terrasse sich erheben. Der Unterbau ist quadratisch, der Kuppel turm achteckig und geht in ein unregelmäßige» Sechseck über, auf dem sich die zwiebelsörmige Kuppel erhebt. Der Turm soll eine Höhe von annähernd 60 m erreichen. Der Bau wird in Weiß und Gold ausgeführt. Unter der eigentlichen Kirche befindet sich eine Krypta mit einem Völkerschlachtmusrum. Der prächtige Bau soll von der Leipziger Firma Weidenbach L Tschammer ausge führt werden. LY-, für !Nd, Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Frühlings-Anfang. Mit der ersten Stunde des 21. März hielt Junker Lenz seinen kalendermäßig«» Einzug, nachdem seine Vorboten in diesem Jahre schon seit Wochen für ihn Quartier gemacht haben. Von Schneeglöckchen, Veilchen und Himmelschlüsselchen be willkommnet, von den Menschen erhofft und ersehnt, nimmt er das Zepter zur Hand, sührt er die Natur dem Blühen und Gedeihen entgegen. Grüter und Blumen be ginnen zu sprießen, der Wald legt frisches Grün an, die Wiesen bedecken sich mit einem weichen Teppich, und die lustige Sängerschar such», von langer Reise ermattet, die alten Nistplätze auf. Andere Tiere haben ihren Winter schlaf beendet und kommen aus ihren unterirdischen Wohn stätten heraus. Und auch der Mensch verläßt die dumpfe Stube und atmet mit Wohlbehagen die frische Früh lingsluft. — Mit Genehmigung des Königs hat das Finanz ministerium beschlossen, den Wohnsitz des Vorstandes des Forstbezirks Bärenfels einschließlich des Sitzes der Ober- forstmeisterei Bärenfcls für die Zeit vom 1. April d. I. ab von Freiberg nach Bärenfels zu verlegen. — Für die am 29. April 1912 beginnende zweite Sitzungsperiode des König!. Schwurgerichts Freiberg sind als Hauptgeschworene folgende Herren ausgelost worden: 1. Gutsbesitzer und Gemcindeältester Zimmer mann in Friedersdorf, 2. Privatmann Nestler in Roß wein, 3. Kaufmann List in Rechenberg, 4. Fabrikbesitzer Reichel in Dippoldiswalde, 5. Gemeindevorstand Kubenke in Kreischa, 6. Gutsbesitzer Heber in Ruppendorf, 7. Fabrik besitzer Gutte in Oberneuschönberg, 8. Fabrikbesitzer vr. pkil. Richter in Nossen, 9. Vorwerkspächter Finke in Hohenlauft, 10. Gutsbesitzer Uhlemann in Großbauchlitz, 11. Kauf mann Westphal in Klrlnbauchlitz, 12. Rittergutsbesitzer Lehmann in Halrbach, 13 Forstmeister Reinel in Groß rückerswalde, 14. Fabrikdirrktor Thost in Freiberg, 15. Erbgerichtspächter Bohlandt in Pappendorf, 16. Hütten amtmann vr. ptiil. Falkenberg in Halsbrücke, 17. Rittrr- gutspächter Barth in Wingendorf, 18. Stadtrat und Fabrikant Streubel in Freiberg, 19 Friedensrichter Döring in Großschirma, 20. Eisengirßereibesitzer und Stadtrat Lehnert in Olbernhau, 21. Gemeindevorstand Mehlhorn in Kipsdorf, 22. Fabrikbesitzer Merbach in Freiberg, 23 Privatmann Girtzold in Dippoldiswalde, 24. Ge meindevorstand Thümmel in Gränitz, 25. Fabrikbesitzer Heinicke in Langenau, 26 Gutsbesitzer Neubert in Burkers dorf, 27. Fabrikant Kuntze in Hainichen, 28. Schicht meister Rupprecht in Dörnthal, 29. Rentner und Friedens- Dit höchste Offenheit. Die Flottenrede, die der englische Marineminister Hurchill im Unterhause des Londoner Parlaments ge ästen hat, bedeutet dis größte, wenn auch nicht freund- aftliche Offenheit gegenüber Deutschland; eine so hohe, aß man sich eigentlich fragen müßte, warum der Kriegs inister Lord Haldane vor mehreren Wochen in Berlin ur Anknüpfung von neuen deutsch britischen Besprechungen eweilt hat, wenn diese Rede folgen sollte. Wenn wir ns vergegenwärtigen, daß die Flottenstärke beider Länder icht in den Bereich der Erörterungen fallen sollte, mögen Ir freilich noch einige bessere Zukunftshoffnungen hegen, ber zu viel darf es nicht sein. Herr Churchill hat doch It klaren Worten gesagt, daß es allein Deutschland sei, egen dessen England seine Schiffe baut, und er meinte, aß wir ihm diese Aeußerung nicht übel nehmen würden, as ,ott auch nicht geschehen, aber wenn uns jemand agt, nur um Euretwillen betreibe ich militärische Rüstungen rößeren Stiles, so können wir darin wahrhaftig kein Freundschafts- oder Vertrauenszeichen erkennen. Die englische Flotte soll nach den Darlegungen des inisters um 60 Prozent stärker fein als die deutsche, it anderen Nationen rechnet der Vertreter der Londoner egierung nur so nebenbei, er stellt also diesen Staaten in Bertrauenszeugnis aus, das er uns verweigert. Tat sächlich hat ja England mit Frankreich sein „herzliches in Verständnis", zu Rußland seine Annäherung und von Wen Vereinigten Staaten fürchtet es keine Schwierigkeiten, ur wir können dem Britenlande gefährlich werden! Wie wir ihm aber eigentlich sollten zu schaden im Stande sein, das hat noch kein englischer Minister aus gesprochen, denn das Gerede von einer deutschen Invasion, das von der großen Menge und den Hetzblättern ver breitet wird, kann doch kein verantwortlicher Staatsmann ernst nehmen. Gelassen bemerkte der Leiter der englischen Marine verwaltung, wir Deutschen empfänden noch nicht die Aus gaben der Schiffsvermehrung, und darum bauten wir slott darauf los. Herr Churchill braucht nur in ein be liebige» deutsches Matt zu sehen, um zu finden, daß uns die Kostendeckung der neuen Wehrvorlagrn gerade jetzt Gedanken genug macht Und hüben wie drüben kommt zu den Marinelasten doch noch die Unterhaltung der Landarmee. Großmütig äußerte der Minister, wenn Deutschland langsamer Kriegsschiffe herstelle, so würde Großbritannien die» nachahmen, freilich in gewissen Grenzen, weil es auch auf andere Mächte Rücksicht zu nehmen habe. Ja, wir haben doch diese Rücksicht erst recht zu nehmen; England steht sich, wie weiter vorn ge sagt, mit Frankreich und Rußland besser wie wir, denn die Vorurteile in Pari» und in Petersburg gegen uns sind doch gerade groß genug. Da» schönste Wort in der ganzen Rede des Marine- niinisters ist aber der nachstehende Satz: „Die Deutschen werden an Seemacht durch eine Vermehrung nichts ge winnen und durch eine Verminderung nichts verlieren." Weshalb befolgt denn Mr. Churchill diesen Satz nicht selbst? Die guten Lehren sind wohlfeil, wenn andere sich darnach richten sotten, und der inaktive Admirial Lord Veressord hatte ganz recht, wenn er alle diele ministeriellen Auslassungen al» wenig freundlich für Deutschland be zeichnete. Allerding» hat der Minister noch niemals «in Wohlwollen gehabt, er und sein Kollege Grey vom Aus wärtigen Amt sind immer di« Rufer im Streit gewesen, und wenn sie noch so sehr für den Frieden sprachen, obil- Ireis den). und neue An- und nene glich nach men eter- gen, be- lcher von cklen HvlMWrW. WeiWcaMrfer Revier. Gasthof „zur Heidemühle" in Wendischcarsdorf, Mittwoch, den 3. April 1912, vorm. 10 Ahr: 54 h. u. 5 w. Stämme, 7 h. u. 230 w. Klötze, 294 w Derb- u 40 w. Reisstangen, 27,5 rm ki. Nutzknüppel, 2 rm h. u. 37,5 rm w. Brenn scheite, 2,5 rm h. u. 146,5 rm w. Brennknüppel, 2,5 rm h. u 84 rm w. Zacken, 51,5 rm w Aeste, 129,5 rm w. Stöcke; Kahllchläge und Läuterungen in Abt. 6, 15, 16, 40, 54, 58 u. 69 (Hilschbach- und DIppoldiswalder Heide). Kgl. Forstrevierverwaltnng Wendischkarsdorf und Kgl. Forstrentamt Tharandt. 1 Haus" die Grasnutzungen des „Streichteiches" und der daneben liegenden „Kleinen Aue" unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen auf sechs hintereinander folgend» Jahre auf das Meistgebot, unter der Auswahl der Bieter, verpachtet werden. Dippoldiswalde, den 21. März 1912. Der städtische Flurausschutz. euer scher bis ks) Ächs. 236 ichs., pro »87, »sen, cken, Ito- itro: pro kk >-8 etto >,50, cker- ohl- sack ',50, hne M. ken) pro >-8 lten Verpachtung städtischer Wiesenflächen. Sonnabend, den 23. d. M, abends 6 Adr, sollen im Restaurant zum „Schützen- Pfg-, zweimonatlich Pfg., einmonatlich 42 >. Einzelne Nummern Pfg. — Alle Postan ten, Postboten, sowie ereAusträgernehmen Bestellungen an. Inserate w«S«n mit Iss Mg„ solche au» unser«» Amt-ihauptmuimschast mtt 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nm von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 8S bez. 30 Pfg. - Tabellarisch« und komplizierte Inserat« mtt entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, i» redaktionellen Teile, di Spaltenzeile 80 Pfg Amtsblatt für die Königliche UmLsßauptmannfchast, -as Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtseitige» „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastNcher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmte« Lagen wird keine Garantie übernommen. Vrrankworllichrr Redakteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Freitag und Sonnabend, den 29. und 30. d M., d die Geschäftsräume wegen Reinigung nur vormittag» für dringende Geschäfte geösfnet. Königlich« Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 21. März 1912. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des vormaligen Gasthossbesitzers nst Otto Pietzsch, früher in Naundorf, jetzt in Dresden wohnhaft, wird zur Abnahme r Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das chlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur eschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver werlbaren Vermögensstücke der chlutztermin auf Sonnabend, den 20 April 1912, vormittags 1/212 Uhr or dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Dippoldiswalde, den 20 März 1912 Königliches Amtsgericht.