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67. Jahrgang. 46S Dienstag. 24. Oktober 1922 Gegründet 1886 DnchKmlchrMi ».chklchl«, Sr»,»«». A»rnIpr»ch»k.Samm»>i>uinm»r SS 2^1 vur Mr Dachl,NprLch»: S0S11. Bezugs-Gebühr »u I»,I«ch», 3u>ra,un, m >dr«»d«v »d»r durch di, P,» m-n-IIich M. 31».—. Ei«^,lnummer 5vt. IS,—. Sonntag.au.g.b» 5M. IL.—. Di» >ipa!i>„ U mm dr»ii» 3„l, M. S^—. auiierhol» Sachirn, M. 3'.—. Namilt«»- Äuzelueu-Brelie. «>»»>,»« und un>»» m»2>au >».»» ««.<,»» in. >3.—. " " Dori»,»pliltz» >au> Lar». iUu»u>3l >,« 4lu,IrL,,,»,»» B«rau»d,zad>Iun,. SchiMi»»»« und Naa»c»-cchM»I>«>«I W»-cr»N-»tz» SS/chS. »»» ».Ichch«rIch«rdIlnLl Vosllch«t-t1«nt» 1OSS «achdruch nur mil d«i«tch» vu«II«n»n;»d» >.Dr»,Ln»r Doch».'» - Um>«r'.»n,I» SchrXMKch» w«r»»n nich' -mN-emadN. Lenkin§-5pArker6e tNr Nl»tii^oUnun»on. tterräcl» rNskNc!>?n unll 0roKd2lri«da. unüderlrokkvn tn Leistung un6 doi bedeutender l^oklenersp^rnls. Allein vertrau l: lütt' ligi'ms l'"' «kestarckt vi'.rniiiMZLi'.» SSIII » GIUI IIIII I-«rn»oiecNe-: IS2S2 VINN» k^osipliltr. Nalrav »»isebms'isler Llleiisr Sibliollieken d ^ Xuotölsticke. ssälicirsiejinimosli. suost ci'oke vbieltts. >mu« vlrkllck «i.ru.rr»».»«!. q»»IIt2< petroici L kulbom vrssclsn Xuptslsticks. ^snärsieiinungsn. suvli g'oke vbjeltts. k»u« vueklisnülung V. Lskn L Isensck s, nvbsn ckam eentrnl-Ikantvr Moratorium für Ausgleichszahlungen? DasEraebriis öer Berliner Derhandliinaen.lDradbury für die französischen üontrollmatznahmen? Paris, 23. Okt. Wie Havao miitcilt. führte die Rcpara- B e r l i n. M. Okt. Die Verhandlungen N it den Vrr-I treteru der alliierte» Ausgleichsämter sind am Sonnabend' abgcschlos.cn werden. Die Vertreter der beiderseitigen Ans- ' gleicheämter Huven ein Abkommen vereinbart, nach dem D e n «s ch > a n d bis znm Juli 1»28 v o n Z a h l » n g e n, im Ansglcichsversahrcn befreit ist. DaS Ab^ kommen ist den Negierungen zur -Innahm: vorzulcgen. Tie Entscheidung der Rcichcrcgttrnug wird im Zusamulcnhang mit der Regelung der allgemeinen Rcparattonofrag? zn er folgen haben. Tie Negierung bereilrt eine Denkschrift iibrr die gesamte Frage der Ausgleichszahlungen vor, die dem Reichstage nächstens vorgelcgt werden soll. sW. T. B I Die scharfen Gegensätze in Ser Aeparaiions- kommissLon. lEIgner Drahtberich! der „Dreödn. Nachrichtc n" t Paris, 23. Oktober. Der „Excclsior" verösfeittlicht ein Interview mit einem Mitglied der Neparationskommissio», dessen Inhalt recht wenig Aussicht dasiir bietet, dost cS inner halb der Ncparationokommission zu einer Einigung kommen werde. Das befragte Mitglied c/klär.c. die scanzölische Delegation habe de» formellen Auftrag der s.augSsi-chen Negierung erhalten, sich jedem neuen Moratorium »bncPsändcr zn wider letzen, >nLb:sond:rc aber auch jedem Lcrsnch cntgcgenzntretcn. der daraus h-uanS- aehe. die ZallungSnusähigkeit DcntschlaudS kcltznstrllen. Sir John Bradburn e--'ärie. das, cS in Deutschland keinerlei erkennbare Aktiva mehr gebe. Ter sran.ösischc Standpunkt geht dagegen dahin, das, für die Reparationen nicht nur daS Vermögen des Reiches, sondern auch das der deutschen Bürger aufzn kommen habe. London, 23. Okt. Ter Pariser Berichiecstatter der «Times" schreibt, in der NeparationSkommission sei e.»e g r o st e S ch l a ch t über die einander widerstrebende» Pläne Vartlwus und Bradbnrns im Gange. Der englische Abge ordnete habe nicht seine feste Ucberzciigung vcrh'iml'ch', das,, wenn wcht srgeiideiiic entscheidende Aktion auf der vrn ihm angegebenen Grundlage »nicrnvmmcn werde, der Ruin bald erfolge» würde. Es w ird: nicht mehr lcnwie eine Nepa- ralionssrage geben, sondern wie im Halle Oesterreichs, nur noch die Hrage, was die Alliierten im eigenen Interesse und im Interesse dcö lvemcimoohlS Europas opfern miisitcn, bei der Aufgabe. Dcntsch'and z» retten. Rach Ansicht der Engländer würde lcdcr Versuch der Kontrolle der deutsche» Iinanzcn den Zusammenbruch nur beschleunigen. Dem Berichterstatter zufolge fehlt es nicht au Anzciclwn, dab so wohl di« Belgier, als auch die Italiener der französische» Aussassung stark zuuclgeu. In der Sitzung am Sonnabend war der Hauptpunkt der Ausführungen BradburyS, das, der Errichtuna der von de» Iranzosen angeregten K o » t r o l l m a s, n a h m c n iuri- st Ische Schwierigkeiten entgegenstündcn. da die Be fugnisse der Ncparationskvmmission und deS Garantic- komitees streng beschränkt seien. In dem Mantel des Ber- salller Bcrtrages werde ausdrücklich erklärt, das» sich die Lommission nicht in die innere Berwaltung Deutschlands «inmischcn könne. Ter Beschlub der Delegierten vom » Mal Ivrll scheine diese Auslegung zn bestätigen. Es sei wahr scheinlich, dasv wenn der französische Standpunkt siege, die britische Delegation die Verantwortung für die von ihr nicht gebilligten Mahnahmen ablchncn werde. DaS würde z« einer Schmächnng der Stellung deS Garautieausschussco führen. lW. T.V.I tlonskvmmissioii heute nachmittag in offiziöser Sitzung die Verhandlnngcn über das französische und englische Memo randum. insbesondere über die Borschläge BarthouS zur Kontrolle der deutsche» I-inanzen fort. Rach Angaben deü „Tcmps" hat es de» Anschein, als ob Bradbnrn. wenn er „ich daö z,vZ!äh>.!ge Mo-a.>.ri»!n für unerläßlich erklärt, sich der sranzösEchen Aussassung hinsichtlich der scharfen und sofort durchzusührcnden Kontrolle anschliekn:» werde. l"tb.) Ein neues Wirlschastsprogramm -es Reichskanzkers. Eine Kanzlc.redc im Reichstag? iEigner T r a b I b c r i ch t der „D i c ö i> n. Nachrichten"., Berlin, 23. Oct- Der Reichskanzler wird, wie wir auS parlamentarischen Kreisen hören, morgen zu einer grüneren Rede im Ne chStane daS Wort crgreisen. In dieser Rede wird der Reichskanzler z» den dringenden Iraaen der deut schen Wirtschaftspolitik Stellung nehmen. In der Besprechung, die Dr. Wtrlh deute abend mit den Partei führern hatlc. standen die Wirtschaftssraaen bereits im Mittelpunkte der Erörterungen und eS wurde besonders die Lage besprochen, die sich aus dem fortacsctzten Sturz der Mark ergibt. Bon selten der Negierung wurde in diesem Znsammcnha..gc betont, das, die deutschen Sachllefcrnngc» der gesnnkcnen denNchcn L-eistungSsähsgke.t angcpaht werden mühteru DicS reite besonders von den K»hl.« n t ic s e r u n gen. Darüber hinaus halte man icdoch eine Zusammenfassung aller politischen und wirtschaft lichen Kräfte Z»r Ncbcrwtndnng der schweren Krise für not- wendig. Bo» der Durchs,lhrnna d'cses ProgrammeS werde der Reichskanzler voraussichtlich sein Verbleiben im Amte abhängig machen. AabineUsberalungen über Devisenordnung und Marksiurz. Berlin, 23. Oktober. Heute vormittag trat die Neichs- regierung zu einer Sitzung zusammen, um sich mit der Lcvisenverorinnng und insbesondere der Iragc, wie dem Markslurz durch weitere Massnahmen gesteuert werden könne, zu beschäftigen. Sin dieser Sitzung nahm eine An zahl Sachverständiger teil. Zwischen de» sozialistischen und bürgerlichen Mitgliedern der Regierung scheinen sich starke Meinungsverschiedenheiten in der Frage der Zwcümähigkcit der Dcvisenverordnnng herausgebildet zu haben. Die Sitzund dauerte den ganzen Vormittag über an. Heute vormittag empfing der Reichskanzler die Parieisührcr im Reichstage zu einer Aussprache über die Dcvisenvervrdnung. Wie von unter richteter Seite mitgeteilt wird, sind im NelchSwirtschaftS- ministcrinm weitere AuölMrungSbeslimmungen zur Tevisenrerordi.ung in Veaibeitung. in denen scdcch die Be schlagnahme oder die VcllnndSausnahmc der vor Inkraft treten der Dcvisenvcrordnung erworbenen anS!ä"dischen Zahlungsmittel »ich! gelüst werden soll. Hingegen sollen die Alisführnngsbcsttmmungen gewisse technische Lücke» der Verordnung zu schlichen suchen und dann den Ein wendungen gegen einzelne Bestimmungen der Devlscn- vervrdnung, soweit sie berechtigt sind. Rechnung tragen. Insbesondere soll eine Beseitigung des ZahlnngS- vcrbotö sür ansländische Devisen in solchen Fällen beab sichtigt sein, in denen der Einfuhrhändler importierte Waren an Iabrikationsbetricbe znm Zwecke der Verarbeitung weiter veränhcrt. Auch eine Regelung der Dcviscnzahlung bei lausenden Verträge» scheint geplant zu sein. Donar Law endgiillig Nachfolger Lloyd Georges. London, rn Okt. Die für heute einbernfcn« Konfe renz der uittonistischen Partei wählte Bonar Law zum Führer. Bonar Law nimmt damit formell die Wahl zum Premierminister an. Der König empfing heute Bonar Law. der den Anftrag znr Kabinettsbildung osslzicll übernahm. Wie Reuter er- fährt, hat Bonar Law dem König geraten, das Parlament anfzulösen. Die Auslösung >vlrd voraussichtllch am Donners tag verkündet werben- lW. T. B.I Das Programm Donar Laws. London, 23. Okt. Die Konferenz der Konfervativen be gann mit einer Rede Sir George Aoungers, der die Wahl Bonar Laws zum Führer der tonscrvativcn Partei warm besürwortcle. Hieraus wurde die Wahl Bonar LawS von Lord Eurzon vorgeschlagc» und von Stanlen Baldwin unterstützt. Sie erfolgte einstimmig. Bonar Law er klärte. die Aerzte Hütten ihm gesagt, daß er die Last eines VremiernttnisterS übernehmen könnte. Seine Politik legte er nur kurz dar. Als die führenden Punkte bezeichnet« er: Weniger Abenteuer in den verschiedenen Tellen der Welt, eine stetige Negierung, gröberes Zusammenwirken mit den Alilerteu. Bonar Law sagte noch, anscheinend Bezug neh mend aus die Tarifreform. eS fei setzt nicht die Zeit, „m grobe Pläne vorznlegen. die für bas Reich süri erlich sein könnten, wenn sie ihm auch noch so sehr am Herzen lägen. Man müsse eine Periode der Ruhr statt heftiger Streitig keiten erhoffen. Einzelheiten leine» Programms werde er erst ln selncr Rede am Sonnabend in Glasgow mltteilen. — An der Konferenz «ah« keiner der «nionistischeu Füh rer. di« Lloyd George unterstützt hatte», teil. Bonar Law gab jedoch seiner Hoffnung Ausdruck, dab die Untouisten. die in der Sitzung im Eartton-Club für die Koalition stimmten, sich mit den unioittstilchen Führen, znsammen- schlieben und als vereinigte Partei vor das Land treten würden. Er appellierte an alle Richtungen der konserva tiven Partei, zusammcnzuarbeitcn. und erklärte, Nr hätten sehr gute Aussicht, bet den nächsten Wahlen eine beträcht liche Mehrheit davonzutragen. lW. T. B.I Gründung einer deutsch-russischen Handelsgesellschaft. Moskau, 21. Okt. Wie die Russische Telegraphenagentnr meldet, sei dnrch ein von Lenin mtterzeichneteS Dekret des Rates der Volkskommissare ein Vertrag mit dem deutschen Konsortium Otto Wolfs, welcher einige grobe deutsche Jndustricwerke, darunter Phönix, Nheinstahl u. a. vereinigt, bestätigt worden, -lach dem Ver- trag werde eine rnsslsch-deutscheHgndelSaktien- gesetlschast mit einem Kapital von LiMvlX, Goldriibrl gegründet, welche die Handelskonzcision für Import und E port erhält. Das Konsortium gewähre der neuen Ge sellschaft einen Warenkredit von 7,tz Millionen Goldrubcl, an die Regierung auberdem 5 Millionen. Bei der Ziiscunincnslelluiig deS AussichtsratS der gemischte» Gesell schaft verzichten beide Parteien ans die Masortsierung. SO v. H. deS AktlenknpitalS solle» ln deutschen, M v. H. in russischen Händen sein. Der Gewinn wird derart ver teilt. dab biö zu lO v. H. des Aktienkapitals als Dividende und weitere <0 v. H. zu gleichen Tellen verteilt werden. vottsi' (kmltiek): 4088 lm ssrslvyrlcstzr »dunck» 6 Uhr: äOSS Der MMardcnleusel von DersaMes. Rach einem uralten, bei allen Völkern verbreiteten Glauben soll es Dämonen geben, welche die Menschheik plagen. In der Gegenwart hat die Führung dieser bösen Geister der Milliardcnteufcl von Versailles übernommen, den die dortigen Weltverdcrbcr ans die besiegten Staaten losgelassen haben und der nnier schwer geprüftes, von so viel Trübsal heinigesuchles Deutschland sest in den Krallen hält. W.hin wir bereiis geraten sind, zeigt die vor einigen Tagen gegebene offiziöse Erläuterung zu der Erhöhung der Kreditcrmächiigung sür den Reichssinanziittnister. Daraus geht hervor, das; die auf Grund des Moratoriums vom 21. März 1022 zu bewirkenden Barzahlungen »nd Sach- leisinngen. die nach dem ursprünglichen UmrcchnungSver- hältniS 1ö1,ü Milliarde» Papierinark anSmachte», inzwischen auf de.S Zehnfache, also aus 151!) Milliarden, erhöht werden mubten. Genau eine Woche ist seitdem verstrichen, und diese kurze Spanne hat genügt, um die Summe noch weiter bis zu schwindelnder Höhe ew.porzutrcibcn. Gegenüber solchen Riclenzissern, denen die Vorstellung nicht mehr zu folge» veiina-i. verliert man die Fassung: man hat das Gefühl, dab alles wankt und stürzt, und sucht vergeblich inmitten des Zittammcnbeuchö nach einem schützenden Halt. Und dabei handelt cs sich hier bloh um einen Teil der gegen Deutschland geübten Gesamterpressung, nur um die Bar- zablungcn und Sachleistungen, z» denen dann noch die er heblichen Ausgleichszahlungen und die unsinnig hohen Be- setzungslvsten kommen, die sich im Oktober 1021 bereits auf Milliarden Goldmark beliefen. Angesichts eines so un geheuerlich:» Zahlcnun'ugs, dessen knlturwidrige Wirkun gen sich in dem Taniedcrliegen der gesamten Weltwirtschaft offenbaren, ist es von grösster Wichtigkeit, dab jeder Deutsche sich völlig klar darüber wird, was bisher bereiis auS unserem nationalen Wirtschastskürper hcransgeschundcn worden ist und was noch weiter von uns gefordert wird. Ein kommerzielles Organ, die „Industrie- und Handclsztg.", hat sich daS Verdienst erworben, auS den einzeln verstreu ten gelegentlichen amtlichen Mitteilungen eine übersichtliche Darstellung darüber zu gebe», was sowohl an direkten wie an indirekten Leistungen bislang von deutscher Seile auf gebracht worden ist. Tie direkten Leistungen umfassen die Lachliesernngen, die Barzahlungen, die BesetzungSkosten. die Auölandsschäden, die Kolonialschäden, unsere Verluste von Ansprüchen an unsere Kricgsvcrbündeten und das deutsche liauidicrte Eigentum im AuSlande. Die einzelnen Posten sind genau beziffert, und als Gesamtsumme ergeben sich 86/L Milliarden Goldmark. Tie indirekten Leistungen be ruhen aus dem dauernden Verlust der landwirtschaftlichen und industriellen Produktionskraft unserer Kolonien, aus der Eiubube Elsab-Lothringcns, des Saargcbiets, Schleswigs. deS Polen zugciprcchcncn Teiles Oberschlesiens. Westprenstens, Poscns, Danzigs und des Mcmclgcblcts. Im englischen Unter- Hause veranschlagte Sir Mitchcl Thomson beim Abschluß deS Waffenstillstandes allein den Wert Elsab-Lothringcns und der Schutzgebiete aus 15 Milliarden Pfund Sterling gleich 800 Milliarden Goldmark. Weiter ergeben sich dauernde Verluste des deutschen Vvlksvcrmögcns durch die zwangs weise Zerstörung deutschen Kriegsmaterials, aus dem Auf kauf deutscher Werte und Grundstücke durch -lusländer tn Verbindung mit der Auspowerung des Warenmarktes, aus der Verminderung der deutschen Prvduktivnskrast dnrch daS gewaltige Anziehen der Steuerschraube, auS der Nvimcudtg- kctt, insvlgc der Wegnahme der Handelsslotte hohe Frachten sür die Beförderung deutscher Waren an ausländische Reedereien zahlen zu müssen, sowie endlich aus der dauern den Wertverminderung der Mark, die eine Folge der un sinnigen Rcparationsvcrpslichlnngen ist. Diese indirekten Leistungen sind, wenn man sie auch nicht unmittelbar in bestimmt abgegrenzten Geldsummen zum Ausdruck bringen kann, noch viel umfassender, als die zahlenmäbig greifbaren Barzahlungen und Sachleistungen aus dem FricdeiiSvcr- trage. Hiernach ist die im Londoner Ultimatum festgesetzte deutsche Nrparattonsschuld tn Höhe von 132 Milliarden Goldmark tatsächlich schon längst getilgt. Wenn nur noch ein bischen Vernunft, Billigkeit und Gcrechttgkctt beim Felndbunde vorhanden wäre, sollte man meinen, das, unsere Peiniger endlich zu der Einsicht hätten kommen müssen, e» sei nun genug des grausamen Spiels, und der Milliardcn- tcusel müsse gebannt werden, um seine zerstörende Wirksam keit cinzustcllcn. Statt dessen will man »ns die 132 Gold- nttlliarden »och einmal abzwacken, und wen» der Marlsturz tn den Abgrund unsere völlige Erschöpfung bis zum Weis,- bluten bekundet, so weist Pvineare nichts Besseres zu tun, als uns die absichtliche Verschlechterung der Mark vorzn- werten, die wir angeblich betreiben sollen, »in unseren Bankrott vvrzutäuschcn und uns dadurch um weitere Zah lungen herumzudrückcn. Man kann den Hellen Wahnwitz solcher ln» Aschgraue gehende» Forderungen nicht drastischer kennzeichnen, al» durch eine Beleuchtung der weltwirtschaftlichen Wirkungen, die ein verblendete- Beharren auf der Versailler Gcwalt- politlk zeitigen mühte. Dte deutschen Sachverständigen deS AnSwärltgen Amtes haben berechnet, wie hoch unsere Aus fuhr gesteigert werden müstte. um die unS abverlangien Summen in vollem Umfange aufzubrlngcn. Das Ergebul» ist. dast unsere durch den Krieg und seine Folgen in ihren Grundlage» erschütterte Wirtschaft eine Ausfuhr von vierzig