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Frankenberger Tageblatt So»«ave«S »e« l> Mai 1918 77. Jahrgang mit Mr Nr. 859 H. 0. Balkan. in er Sü bi > in issr äsr, »ob- aus rov- tsr ssn. aks, 2Ü- K >8- tv, >r- zr, dm. eick- Ibr. 1V8 Rübenkrnut mit Kartoffelbeigabe dars oun s«üv" Vo^-vigung «u»««;»«» und nicht an Ortsfremde verkauft werden. Stadtrat Frankenberg, den 10. Mai 1918. Genehmigt. Dresden?am 23. April 1918. . (Sgl.) Minlsterlum des Innern. Vitzthum. runa, den Einfluß der hohen Pforte am Kaukasus zu er- weitern und zu festigen. Rumänien wird aus diesem Kriege zwar geschwächt, aber doch lebensfähig hervorgehen und es wird ihm um ,o eher und leichter gelingen die ihm geschlage- . neii Wunden ausheilen zu lassen, je schneller und tatkräftiger es den/Weg betritt, den ihm die geschichtliche Ueberliefcrung und seine wahren wirtschaftlichen und politischen Interessen w-isen. Wird Rumänien zu einem Teil des großen Wirt schaftsgebietes, das wir gemeinschaftlich als das größere Mittel europa zu bezeichnen pflegen, so wird es sehr bald wieder zu einer wirtschaftlichen Kräftigung gelangen. Geht damit Hand in Hand eine innere Gesundung des korrupten rumä nischen Staatswesens, dann wird dieser Friede mit Rumänien den Beginn einer neuen und besseren Epoche bedeuten, und hoffentlich nicht nur für Rumänien, sondern für den gesamten Dobrudscha, die ihm ihre Huldigungsgrüße darbrachten und ihm ihre Unruhe darüber ausdrückten, daß der in Bukarest geschlossene Friede den Bewohnern der Dobrudscha nicht die erwartete Vereinigung der gesamten .Dobrudscha mit Bul garien gebracht habe. Sie fügten hinzu; daß sie trotzdem dir Hoffnung hegten, daß das mächtige verbündete Deutsche Reich und sein großer Monarch den innigen Wunsch der Be wohner der Dobrudscha unterstützen würden, der dahin gehe, die gesamte Dobrudscha mit ihrem Mutterlands Bulgarien vereinigt zw-Hhen. Staatssekretär von Kühlmann erwiderte der Friede von Bukarest, von dem sie schon wahrscheinlich Kenntnis genommen hätten, habe die Verwirklichung eines großen Teiles der bulgarischen Bestrebungen mit sich gebracht; es bestehe die berechtigte Hoffnung, daß der noch verbleibende Teil dieser Bestrebungen in kurzer Frist gleichfalls verwrrk- " licht werde. Die Kaiserliche Regierung habe bisher stets diesem Wunsche vollkommene Sympathie entgegsngebracht. r Sofia, 8. 5. (Meldung der bulgarischen Telegraphen- Agentur.) König Ferdinand verlieh dem Staatssekretär von Kühlmann in der gestrigen Audienz das Großkreuz des St. Aleiander-Ordens mit Schwertern. Der König empfing später auch den Gesandten von Rosenberg, sowie den Vertreter des Auswärtigen Amtes im Deutschen Hauptquartier, Arei- hcrru von Lernner. r Bukarest, 9. 5. Der rumänische Minister des Aeutzern Konstantin Arion gewährte kurz nach der feierlichen Unter zeichnung des Friedensveftrages dem Vertreter der Lumina eine Unterredung, in welcher der Minister u. a. erklärte: Der Friede von Bukarest ist das Ergebnis des mit so viel techlsran und mangelhafter Vorberellung geführten'Krieges. Daher cntha.t er auch schmerzliche Abmachungen, vor allem in den territorialen Zugeständnissen, aber dennoch ist' für unser Land nach den mühevollen Verhandlungen eine wirt schaftlich^ Lage' geschaffen worden, die ihm ein fruchtbares Arbeiten gestattet und seine Zukunft sicherstsllt. .Rumänien wird in Zuiünst allen kriegführendtn Staaten gegenüber eine strenge, ehrliche Neutralität wahren. — Der Abschluß des Friedens ist von der gesamten Bukarester Presse mit großer Befriedigung ausgenommen worden. .. ... . r Berlin, 10. 5. Staatssekretär von Kühlmann ist heute heute vormittag 8 Uhr in Berlin eingetroffen. Zu ,einem Empfang waren der Reichskanzler, sowie die Staatssekretäre der übrigen Reichsämter erschienen. Le» srieaen mit Rumänien Am 5. Mürz konnte in Vuftea der Vorfriede zwischen den siegreichen Mittelmächten und vem besiegten Rumänien abgeschlossen werde». Mehr als zwei Monate hat es ge dauert, ehe unter das endgültige Friedensinstrument die Namen der Bevollmächtigten der beteiligten Staaten gesetzt werden - konnten. Dem Abschluß des Friedens mit Rumänien stan den. erhebliche Schwierigkeiten gegenüber, die nicht nur darin begründet waren, daß die siegreichen Verbündeten unter sich über die Festsetzung der Friedcnsbedingungen einig werden müßten, .sondern noch mehr wohl in dem Umstand, daß durch den Friedensabschluß mit Rumänien die Grundzügr unserer gesamten zukünftigen Balkanpolitik gezeichnet werden mußten. Der jetzt mit Rumänien abgeschlossene Friede soll den Be ginn einer endlichen Gesundung der Verhältnisse aus dem Balkan und den Anfang einer zielbewußten Politik der Mittel mächte in der in den letzten Jahrzehnten so unruhigen Süd ostecke Europas bilden. ^Diese Zwecksetzung des jetzt getätigten Friedensschlusses muß auch bei der Beurteilung und Bewertung dieses Friedens mit Rumänien stets in, Auge behalten werden. Es konnte für die Mittelmächte nicht nur darauf ankommen, aus dem besiegten Rumänien herauszuholen, was "heraus zuholen war; es lag nicht in unserem wohlverstandenen In teresse, den Rumänen einen brutalen Machtfrirden aufzu zwingen, wir mußten vielmehr darauf bedacht sein, bei aller dem Sieger gebotenen Rücksichtnahme auf seine Lebensinter essen auch Rumänien doch so stark und lebensfähig zu erhalten, daß ihm dis Möglichkeit eines Wiederaufbaues seiner.Kräfte offen steht und die wirtschaftliche und politische Anlehnung an die Mittelmächte ihm erstrebenswert erscheint. Deutschland hat sich daher wohl mit vollem Recht erhebliche wirtschaft liche Vorteile von Rumänien gesichert, Vorteile übrrgens, an denen auch unsere Verbündeten in vollem Umfange Anteil nehmen, aber Rumäniens Lebenskraft ist nicht zerstört, seine wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeit nicht behrndert. Es ist durchaus unrichtig, daß die deutschen Interessen in wirt schaftlicher Hinsicht zugunsten irgendeines unserer Verbündeten in den Hintergrund gedrängt worden seien; vielmehr darf wohl jedes Nolt des Vierbundes das Bewußtsein haben, daß in diesem Frieden mit Rumänien feine Interessen in weiser Abwägung der gegebenen Verhältnisse vollauf gewahrt sind. Während Deutschland auf jede territoriale Verschiebung der rumänischen Grenze zu seinen Gunsten verzichten konnte^ hat die Donaumonarchie die ihr erforderlich dünkenden Grcnz- berichtigungen gegen Rumänien durchgesetzt und auch die seiner geographischen Lage und geschichtlichen Vergangenheit nach als wünschenswert erscheinenden Zugeständnisse erhallen. Am reichsten ist Bulgarien bei dem Abschluß des rumänischen Friedens bedacht worden. Während ihm der südliche Teil der Dobrudscha, deren größter Teil ihm nach seinem letzten unglücklichen Balkankrieg von Rumänien geraubt wollen mar, jetzt gleich zufällt, wird ihm auch der nördlichste Teil! der Dobrudscha bis zur Donau, über den vorerst noch ein Kon dominium der Mittelmächte errichtet-bleibt, gewiß in Bälde noch zugcsprochen werden, da die über die Abtretung dieses Teiles zwischen Bulgarien und den anderen Mächten des Vierbundes noch schwebenden Verhandlungen ein baldiges befriedigendes Ergebnis erhoffen lassen. Bulgarien ist dadurch der Erfüllung seines nationalen Traumes von der Einheit des gesamten bulgarischen Volkes ein gut Teil näher gekommen, und es darf sich uitt der Hoffnung tragen, daß es in der Tat aus diesem Kriege als ein Großbulgarien mit geeinter bul garischer Bevölkerung hervorgehen wird. Das deutsche Volk erwartet gewiß nicht umsonst, daß durch die reiche Belohnung der bulgarischen Bündnistreue in dem verbündeten Volk auch der Entschluß gefestigt wird, den in dieser schweren Zeit so oft erprobten und bewährten Bund als kostbares Vermächtnis treu zu wahren. Auch di« Erwartung einer Vertiefung und Festigung des Bündnisses mit der Türkei wird durch diesen ersten Friedensschluß aus dem Balkan sicherlich nicht getäuscht werden. Eine nach innen und außen starke Türkei lieckt ! selbstverständlich im ureigensten Interesse der Mittelmächte, j SLcbMlm llsMzg wl Dresden, 8. Mai 1918. Erste Kammer Zunächst wird der Gesetzentwurf über die Vrandver- sicherung von Gebäuden, die von der Zwangsverficherung ausgeschlossen sind, nach den Beschlüssen der 2. Kammer an genommen. Sodann tritt das Haus über die Verhandlungen über die Anträge der außerordentlichen Deputation für Me u- ordnung und die Anträge zur Abänderung einzelner^ Be stimmungen der Verfassung. Der Berichterstatter Wirkt.-Geh. Rat Prof. Dr. Wach beantragt namens der Deputation,, das Haus möge sich den Beschlüssen der 2- Kammer insoweit «»schließe», daß über Mrsassungsänderu»gen nicht nur-zwei aufeinanderfolgende Landtage zu entscheide» brauche y, sondern ein einmaliger Beschluß genügen solle, um. den Unterschied zwischen dem Initiativrecht der Regierung und der Kammer zu betätigen, daß ferner zu Abgeordneten gewählte Staut»- Dieser Nachtrag erhält rückwirkende Krast ab 1. April 1918. Frankenberg, den 5. April 1918. ' (Sgl.) Der Stadtrat. Dr. Ärmer. (Sgi.) Die Stadtverordneten. Dr. Bähr. Der nachstehende Nachtrag zum Ortsstatut wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht Stadtrat Frankenbrrg, am 7. Mai 1918. 7. Nachtrag zuck Ortsstatut für die Stadt Frankenberg vom 2. Juni 1881. i. 8 14 lautet folgendermaßen: S " (Zu den 88 83, 84 und 106 der Revidierten Städteordnung.) Der Stadtrat besteht aus dem Bürgermeister, der die in 8 84 Absatz 2 der Reo. Stadt« ordnung bezeichnete Befähigung besitzen muh, und au» einem besoldeten und acht unveioioeien Äatsmitgliedern, die den Litel „Stadtrat" führen. , , Der Bürgermeister wird in Fällen seiner Behinderung von dem Vloldcten Stadtrat, b« dessen Behinderung von dem im voraus au« der Zahl der unbesoldeten Ratsmitgneder gewayuen 2. bez. 3. Stellvertreter des Bürgermeisters vertreten. , . . Der jährliche Gehalt des Bürgermeisters beträgt 5508 Mark, derjenige de« besoldeten Stadtrates 4880 Mark. / H. Der 5 Nachtrag findet seine Erledigung. m. OesfentUebe Gemirinderatssitzuna Montag, den 13. Mai 1918, abends 8 Uhr im Sitzungssaals des Rathauses. Tagesordnung hängt am Anschlagsbrett im Nathause aus. Ebersdorf bei Chemnitz, am 8. Mai 1918. Der Gemeindevorstand. Die Schlußsitzung fn Bukar-st Eine Ansprache Kühlmanns r Bukarest, 8. 5. Die gestrige Schlußsitzung der Frie- densverhandlungen mit Rumänien, die im Schlosse Cotro- ceni stattfand, wurde kurz vor 11 Uhr vormittags vom Staatssekretär von Kühlmann mit folgender Ansprache er öffnet: „Meins Herren! Es ist nach langen und mühevollen Verhandlungen gelungen, zwischen den verbündeten Mittel mächten und den, Königreich Rumänien den Frieden zu stande zu bringen. Mit diesem Frieden hat der Krieg im Osten für die verbündeten Mittelmächte seinen Abschluß er reicht. Wir hoffen, daß die Bestimmungen Mses Friedens nicht nur den politischen und wirtschaftlichen Bedürfnissen der Mittelmächte volle Rechnung tragen werden, sondern daß sie auch dem Königreich Rumänien die Möglichkeit gewähren, in Zusammenarbeit mit den Mittelmächten dir durch den Krieg geschlagenen Wunden wieder,zu Heils». Ich bitte Sie. meine Herren, zur Zeichnung des Friedensinstrumsntes kom men zu wollen und schlage dazu vor, haß die Bevollmäch tigten der einzelnen Länder ssch gruppenweise zusammensetzeii." Hierauf schritt man zur Zeichnung des Friedcnsvertrages, der ncit seinen rechtspvlitischrn und handelspolitischen Zusatz verträgen tzmcn außerordentlichen Umfang ein nimm t. Von deutscher Seite unterzeichneten den Vertrag Staatssekretär von Kühlmann, Wirklicher Geheimer Nat von Körner, Mi nisterialdirektor Kriege, Generalmajor Hell und Kapitän zur See Beuel, von österreichisch-ungarischer Seite Burian; für die Bulgaren zeichnete Ministerpräsident Radoslawow, Fr- nanzministe^ Tontschew und General Tantiloff, ferner der Abgeordnete Kostosf und Professor Milititsch. Als Vertreter Rumäniens zeichnete Ministerpräsident Marghiloman, der Mi nister des Äeußeren Arion und die Minister Papini» und Vurghele. Bevollmächtigte der Türkei waren der Minister des Äeußeren Nessimy Bey, General Izzet Pascha und der llnterstaatssskretär des Äeußeren Rechad Hikmet Bey. Kurz vor 12 Uhr wurde die denkwürdige Sitzung geschlossen. r Berlin, 10. 5. Der Reichskanzler Dr. Graf von Hert ling hat an den Staatssekretär von Kühlmann aus di- Niel- düng von der Unterzeichnung des Friedens von Bukarest fol- des Telegramm gerichtet: Eurer Exzellenz spreche ich zu dem Abschluß des Friedcnsvertrages mit Rumänien meine herz lichsten Glückwünschr aus. Ein schwierige; Werk ist bannt dank der U»,sicht und der hingebenden Tätigkeit Eurer Ei- At«nz nnd Ihrer Mitarbeiter zu dem von mir erstrebten ßlucklichen Ende geführt worden. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Eurer Erzellenz und allen Mitgliedern der deut schen Delegation hierfür zu danke,i. (gez.) Hertling. r Bukarest, 8. 5. Die rumänische Regierung erließ aus Un.aß des Friedensschlusses an die BevMerung in den be setzte» und »»besetzten Gebieten folgende Kundgebung: Der Friede wurde heute mittags 12 Uhr geschlossen und trügt den Namen „Frieden von Bukarest". Alle Frage», die" zwi- Mn Rumänien und einem der anderen Staaten, mit denen es sich ,m Kriege befand, streifig waren, sr^d erledigt. Die nor- Amtsblatt fiir die KöM.AmtshMmalmschast Flöha, das König!. Amtsgericht und den Stadtrat zn Frankenberg «rankenbera i Sa. — Druck und »erlag von T. «. Roßberg in Frankenberg i. Sa- »erantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen- in Franrenverg MN «crüta» iahrt) ng uwaldc MIM 'es eselligem rS Gast- c werden ätzen zu ihnenden Mi reg« eln nach- »l". stand. kreis, indet eln ihjahrs n Herrn Sammeln „Weber- jahlreichs Norum verkolaen wir auch mit größter Aufmerksamkeit und malen Beziehungen mit diesen Staaten werden ausgenommen lcbloft/ das Bestteben der türkischen Regie- ' und das Land tritt wieder in Neutralität ein. Hmdernisse, lebhafter Eimayme »us die einer friedlichen inneren Entwicklung im Wege standen, sind endgültig beseitigt, und Rumänien kann nun rm Schutzs jeiiier vom Kriege unangetastet gebliebenen verfassungsmäßigen Einrichtungen ans Werk gehen, um die Spuren des Krieges zu bcseitigen und den durch den Frieden geschaffenen Zustand zu befestigen. - r Sofia, 8. 5. (Meldung der Bulgarischen Telegraphen- Agentur.) Staatssekretär von Kühlmann empfing in der Kaiserlichen Gesandtschaft die Vertreter der Vereinigung der Belauf von Quart Sonnabend, den 11. d. M., von vormittags 11 Uhr ab an die Bewohner de« 2. Brotkartenbezirke» Nr. 201 bis 45V bei Holler, Schaarschmidt und Nenning: 4., „ 1101 „ Schluß „ Fiedler, Leiteritz und Roth gegen 2. Abschnitt für April der Landessperrkarte. Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, den 10. Mai 1918. Nichtbaukwürdiges Rindfleisch gelangt Sonnabend, den 11. d. M., von vormittags 9 Ahr ab an Minderbemittelt« de» K. Brotkartenbezirkes Nr. 876 bi» Schluß in der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Die Hälfte der an sich erforderlichen Fleischmork«» sind abzugeben. — Die Auswelskarte ist vorzulegen. Stadttat Frankenberg, den 10. Mai 1918.