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SszirKS-j^NZSiger und Zeitung lelegr.-NLr.: Wochenblatt Pulsnitz lnssrms kür denselben lag sind bis vormittag« !O Uhr aufzugeben, vis künk mal gsspalienZ Zsile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis l 2 pk. Reklame 30 Pf. Bei Wiederholungen Nabwk. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach bk- gndsrem 7arik. Erfüllungsort ist P anitz, blatt des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Lr schein« r viEtaz, Oormsr«4L>2,«>.SrmkmLenL. .LanÄWirt. MAS A schsWcher VLÜsg«" And .Mode kür MLs". VIWVV KiSMlnsmsnti MsiWLkich 43 pk-, visrtsMHMch §StS° Oul^nit^ umfassend Lie Ortschaften-Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Sroßröhrsdorh Bretnig, IZauswalde, Ohorn, Obelfteino, >r<ed«-r- - ^Ulrrillr); Mn«, Weißbach, Ober-u.sr>ederhchtenau,§rieüersdork-7hiemendork, Mittelba, Sroznoundors, Lichtenberg,i^iem-vittmannsdoikk. Sruck und Verlag vsn C« L. Sörstsr's Crdsn (Inh.: Z. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Sismarckplatz Nr. 265. Verantwort er Zedeb.leur: XV. Mohr in Pulsnitz« Nr. 18. Dienstag, 9. Februar 1915. 67. Jahrgang. Das Wichtig st e. Kaiser Wilhelm besichtigte am Sonntag Teile der im Bzura- und Rawka-Abschnitte kämpfenden Truppen. In den Argonnen entrissen die deutschen Truppen dem Gegner Teile seiner Befestigungen. In der Bukowina wurden weitere 400 Russen gesangen genommen. Der englische Dampfer „Lusitania" erhielt auf der Fahrt nach Liverpool von der englischen Admiralität ein Telegramm, daß er die amerikanische Flagge hissen soll. Die überseeischen Getreidetransporte nach England haben so gut wie aufgehört, -da die Frachtsätze von Amerika eine außerordentliche Höhe erreicht haben. Das nordamerikanische Kabinett hielt eine Sitzung ab, wo rüber verlautet, daß die Union jetzt gegen die Blockade Englands nicht protestieren will. Die nächste Plenarsitzung des Reichstages findet am Mitt woch, den 10. März, nachmittags 2 Uhr statt. In Berlin hat sich unter dem Fürsten v. Hatzfeldt ein inter nationaler Hilssausschutz sür die vom Kriege betroffenen Teile Russisch-Polens gebildet. In Frankreich dürfen während der Dauer des Krieges Deutschen, Oesterreichern und Ungarn keine Patente aus gestellt werden. Die Verluste Frankreichs an Gefallenen sollen nach einem geheimen Berichte bis Ende Januar über 450 000 Mann betragen. In Odessa herrscht große Nahrungsmittelnot. Der deutsche Botschafter in Amerika, Gras Bernstorff erließ eine Warnung, wonach amerikanische Schiffe die Küsten Frankreichs meiden sollen. Die wirtschaftlichen Verluste in Russisch-Polen infolge des Krieges beläuft sich bis jetzt aus eine Milliarde Rubel. Der Weltkrieg. Grotzes Hauptquartier, 7. Februar. Amtlich wird gemeldet: Südwestlich Dpern nahmen wir einen französi schen Schützengraben und erbeuteten dabei 2 eng lische Maschinengewehre. — Südlich des Kanals bei La Bassee drang 1er Feind in einen unserer Schützengräben ein (der Kampf dort ist noch im Gange). — Im Uebrigen auf beiden Kriegsschau plätzen nutzer Artilleriekämpfen keine wesentlichen Ereignisse. (W. T.-B.) Oberste Heeresleitung. Amtlich. Berlin, 7. Fobruar. Se. Maj. der Kaiser besuchte gestern die schlesische Land wehr in ihren Schützengräben bei Gruskzczym östlich Wloszczowa. (W. T.-B.) Grotzes Hauptquartier, 8. Februar. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Der Kamps um unsere Stellung südlich des Ka nals südwestlich La Basiee dauert noch an; ein Teil des vom Feinde genommenen kurzen Gra bens ist wieder erobert worden. — In den Ar gonnen entrissen wir dem Gegner Teile seiner Befestigung. — Sonst hat sich im Westen nichts Wesentliches ereignet. Oestlicher Kriegsschauplatz. An der ostpreutzischen Grenze südöstlich der Seenplatte und in Polen rechts der Weichsel fan den einige kleinere für uns erfolgreiche Zusam menstöße von örtlicher Bedeutung statt. — Sonst ist auch im Osten nichts zu melden. (W. T.-B.) Oberste Heeresleitung. Der deutsche Kriegs-Tagesbericht von heute befindet sich Seite 2. Bsm «estliHe« KrW-SAilM. verschanzt haben, weil Ostende Seebrügge deckt, aus dem der Feind eine wichtige Basts sür seine Unterseeboote gemacht hat und wo er sich um jeden Preis zu halten sucht. Man mutz sich also aus einen heftigen Widerstand von dieser Seite gefaßt machen. Gleichzeitig fahren die Deutschen fort, ihre Linien aus dem Zentrum, der Front und in Flandern zu ver stärken. Frische Truppen wurden einige Kilometer östlich von Roulers versammelt, von wo sie leicht je nach Bedarf in die Front zwischen Dixmuiden und Bpern oder in die Front zwischen ^pern und Armentieres geworfen werden können. Eine andere Versammlung wird in Pilkem gemel det, südlich Lanqemearck gegenüber den von den Verbünde ten aus der Straße von Ypern nach Dixmuiden besetzten Stellungen. Von anderer Seite wird eine Tätigkeit der Deutschen mit Maschinengewehren ausgerüsteten Motorboo ten auf den Kanälen in der Gegend von Ostende und Brügge gemeldet. Die australischen Hilfstruppen. 7.0. Rotterdam, 8. Februar. Nach englischen Blät tern zählen das erste und zweite australische Kontingent zu sammen 42000 Mann. Diese Kontingente kosten zusammen 200 Millionen Mark; die Transportkosten betragen allein 40 Millionen Mark. Gottesdienst für den Frieden in Frankreich und England. Paris, 8. Februar. In Frankreich wurde gestern in sämtlichen Kirchen das vom Papst angeordnete Gebet für den Frieden verlesen. Die Geistlichkeit war angewiesen, den mit der Regierung vereinbarten Kommentar zu diesem Fcie- densgebet hinzuzufügen. In der Pariser Notre-Tame drückte der Lie Zeremonie leitende Kardinal Amctte seine Freude über das zahlreiche Erscheinen der Gläubigen aus, welches ein neues Beispiel von der Einigkeit unter den Franzosen gebe. Indem der Papst dieses Gebet für den Frieden be fohlen habe, wünsche er. daß ein dauerhafter Frieden diesem Krieg, den Frankreich um jeden Preis verhindern wollte, be endige. Zum Schluß sagte der Kardinal, der Frieden werde nicht unterzeichnet, bevor alles Unrecht wieder gut gemacht sei, und dies könne nur geschehen durch den Sieg der Ver bündeten. Vm östlichen Kriegr-SchmM. Zur Lage im Osten. 7. v. Wien, 8. Februar. Die amtlichen russischen Be richte geben zu, daß auf der Strecke zwischen dem Duklapatz und der von Stry nach Munkacz führenden Bahn die Ge- fechtslaae infolge der Ueberlegcnheit des Feindes und der schwierigen Geländeverhältnisse eine sür die Russen nachtei lige Gestalt angenommen hat sodaß gewisse rückgängige Be wegungen der russischen Truppen notwendig geworden sind. In offiziellen Berichten des russischen Generalstabes heißt es, daß die Offensive der Oesterreicher aus den Pässen von Dukla und Wyskow erbittert geworden ist. Im Raume des Sat tels von Beskid haben sich die russischen Vorhuten vor stär keren im Angriff fortschreitenden Kräften ein wenig zurück gezogen und zwar in eine von der Natur zur Verteidigung wie geschaffene Position. Die russischen Blätter erwähnen, daß der Geist der in den Karpathen kämpsenden Truppen bedauerlicherweise nicht mehr so gehoben sei wie früher. Es mache sich eine nicht zu verhehlende Mißstimmung im Offi zierkorps bemerkbar, die man unterdrücken müsse. Aus Po len melden die russischen Berichte einzelne Teilerfolge und anhaltende unbedeutende Gefechte. Die Kriegsberichterstatter sprechen von einem langweiligen, eintönigen Positionskampf, der sich durch lärmende Artillerieduelle auszeichnet. In einem amtlichen Bericht findet sich der Passus, daß die Deutschen, um den russischen Stellungen näher zu kommen, einen Fest ungskrieg provozieren. Die Niesenschlacht im Osten. 7. o. Mailand, 8. Februar. Der Petersburger Be richterstatter des „Secolo" meldet: Die ungeheuerste Schlacht, welche die Weltgeschichte aufweist, findet zwischen Weichsel, Rawka und den Karpathen statt. Die Deutschen haben nur einen Scheinrückzug an der Front Rawka - Bzura unter nommen, um sich desto mehr zwischen Weichsel und Rawka zu verstärken, wo sie zehn frische Armeekorps haben. Gleich zeitig drücken mit aller Kraft die '.österreichischen Truppen und drei deutsche Armeekorps aus das russische Zentrum in den Karpathen und suchen das Tal des Stry zu besetzen, wo wahrscheinlich die Entscheidungsschlacht stattfinden wird. Die Deutschen find in Ostpreußen und an der Pilica. die Oester- rncher an Ler Nida und am Dunajez in Anbetracht dessen, daß ihre Hauptkräste an anderen Fronten sich befinden zur Defensive übergegangen. Tag und Nacht greisen die Deut schen in fest aneinander geschlossenen Massen die Russen an, die so zu menschenraubenden Gegenangriffen genötigt werden. Heftige Kämpfe bei Vorzrmow. Neue heftige Kämpfe in Flandern. eine gewisse Entwickelung zu geben. Es ist bekannt, daß , rung immer wieder angreisen. Aus einer strecke von nur die Deutschen sch in der Amgegod ren Lsurte jiuchmlichzehn Werst unterstützen 100 Kanonen die deutsche Offensive. 7. V. Budapest, 9. Februar. Wie die Blätter melden sind bei Borzimow Kämpfe mit außerordentlicher Heftigkeit imgange. Die Russen erklären, daß die Deutschen offenbar die dortige russische Front um jeden Preis durchbrechen wol len, weshalb sie in geschlossenen Reihen mit^ größter Erbitte- 7. v. Gens. 8. Februar. Zu den Kämpfen in Flandern wird dem „Temps" gemeldet: Das günstige Wetter in Flan dern gestattete, den kriegerischen Operationen längs der Küste I Der österreichisch - ungar. Generalstabsberichtz 7.0. Wien, 8. Februar. Amtlich wird verlautbart: An der allgemeinen Situation in Russisch-Polen hat sich nichts geändert. Unsere schwere Artillerie am Dunajec be schoß bei günstigen Sichtverhältnissen mit Erfolg den Raum um Tarnow und erzielte auch gegen lebende Ziele sichtlich gute Wirkung. — In den Karpathen wurde auch gestern überall gekämpft. — Im weiteren Vordringen in der Buko wina erreichten einige Kolonnen das obere Suczowatal und machten 400 Mann zu Gefangenen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. (W. T.-B.) von Höser, Feldmarschalleutnant. Der Krieg W See. Die „neutrale" Flagge. 7. o. Landon, 8. Februar. Die Passagiere der „Lusi tania", die in Liverpool gelandet worden sind, erklären, daß der Dampser bei der Annäherung der englischen Küste ein drahtloses Telegramm erhalten habe, er solle das amerika nische Sternenbanner hissen, um das Schiff gegen den An griff deutscher Unterseeboote zu schützen. Die „Lusitania" ist tatsächlich unter amerikanischer Flagge eingelausen. „Aeberfällig." 7. o. Rotterdam, 8. Februar. .Courant" meldet aus London: Die Regierung hat bei allen englischen Schiffahrts gesellschaften, die ihre Dampferlinien infolge der deutschen Blockade vorübergehend eingestellt haben,' die Wiederauf nahme des Dienstes gefordert. Die Mehrzahl der Gesell schaften ist bisher dieser Aufforderung der Regierung nicht nachgekommen. Die Liverpooler Schiffahrtsgesellschaften ge ben bekannt, daß insgesamt S Liverpooler Dampfer überfäl lig und wahrscheinlich von deutschen Unterseebooten torpe diert sind. Der Krieg im Süden. Der englische Rückzug bei Basra. 7. o. Ronstantinopel, 8. Februar. Die Engländer sind von Kurna nach Basra zurückgegangen, während sehr bedeutende türkische Hilfstruppen in Bagdad eintrasen. Die Zahl der Freiwilligen aus arabischen Stämmen ist so groß, daß weitere nicht angenommen werden können. Der Feldzug der Senussi gegen Aegypten. 0 7. Wien, 8. Februar. Die „Südslavische Korrespon denz" meldet aus Konstantinopel: Berichten der türkischen Blätter von der ägyptischen Grenze zufolge hielt der Groß- Scheich der Senussi in Solum einen Kriegsrat ab, zu dem er alle Scheichs der Senussi einberufen hatte. Der Groß- Scheich erklärte in seiner Ansprache, daß das Ziel des Hei ligen Krieges, den der Kalif proklamierte, es unbedingt er fordere, daß alle Stämme nur die Waffen gegen die Eng länder kehren und sich unbedingt jedes Angriffes gegen die Italiener enthalten müßten. Der Groß-Scheich erklärte, er werde jeden Führer hinrichten lassen, der sich diesem Befehle widersetze. Gleichzeitig erließ der Groß-Scheich eine Prokla mation an die ägyptischen Stämme, in der er erklärt, daß die Senussi zu den Waffen gegriffen hätten, um Aegypten und den Sudan von der englischen Fremdherrschaft zu befreien. Der türkische Krieg. Türkische Erfolge. 7.0. Aonstantinopel, 9. Februar. Die offiziöse Agence Milli meldet, daß sich türkische reguläre und irreguläre Streit kräfte nach heftigen Kämpfen der Stadt Hauwise nordwest lich von Kurna bemächtigten und die Engländer von dort völlig vertrieben. Dieser Erfolg ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil Hauwise zum Gebiet des Sultans Moham- mera gehört, dessen Unterstützung es den Engländern ermög lichte, bis Kurna vorzudringen. Jetzt haben sich 10000 Mann seiner Lewe und die in diesem Gebiet wohnenden persischen Stämme den Türken angeschlossen. Die bei Kurna in den letzten Kämpfen siegreich gebliebenen türkischen Truppen und arabischen Stämme rücken weiter gegen Bassora vor. Verlust-Liste Nr. 105 der Rgl. Sachs. Armee vom 6. Februar (9(5 Namen aus unserer Gegend. Schützen- (Füsilier-) Regiment Nr. M. Schütze Emil Hermann Gebauer Elstra — bish. schw. v. am 17. 9. 14. gestorben. Schütze Oskar Hermann Müller Klein- röhrsdorf — bish. verw. a, 4. 10. 14, im Feldlaz Oulxoicourt gestorben. Schütze d. R. Paul Gerh Richter III Gersdorf bish. vermißt ist gefallen. Lefr. Erich Anton Kühne Nie- derstetna — bish, vermißt, i. gefallen. s2. Infanterie-Regie- ment Nr. (77. Gefr. d. Res. OZkar Tübel Gelenau — schw. v. Ers.-Res. Artur Venus Schwepnitz — l. v. Ers.- Res. Karl Richard Uhlig Kamenz — l. v. Ers.-Res. Bern hard Paul Mißbach Großröhrsdorf — l. v. Kopf. (5. In fanterie-Regiment Nr. 178. Res. Otto W i n k l e r II Haus-