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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 23.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192107236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19210723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19210723
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-23
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
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Druck lind Verlag: Sldgau ViichdruSerei lllld verlagdaustalt Herküann ve«er L er« , «lasewltz. / Verantwortlich für di« Schriftlett»«,: Ott» Fr. Ztnuurru»»»», Dredde«; für »en Avirigrntetl: Paul jteopOl». Drestze». Lageszeitung Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekauntmachaage« !tz« Amtshnnptmannschaften Dresden-Ältst, und Dresden-Nenst., des Amtsgerichts Dresden, der Superintendentnr Dresden H, des ^»ie der Gemeinde« Biaservitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Nochwitz, Bühlan, Weitzig, Schönfeld, Wachwitz, Niederpoypitz, Hosterwitz, Pi Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. DrzuaSvreiS: durch die Post viertclj. 12.90 einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei in» Hans vierteljährlich 12 —, monallich 4.—; berGesmäftSstegenierteliäkrlichll.—.monatlich.3 75 Dom Nationalismus »Der Wert unserer Mart nähert sich dem Werte des Sow- jrtrubels; unsere Industrie kann jeden Augenblick lahmgelegt vnden, und jeden Augenblick kann die Geduld selbst der Beson- „msten in unserem Volke reißen.-. So kennzeichnet der „Dzien- nik Poznanski- in Nr. 132 vom 5. Juli d. I. die wirtschaftliche I?age im neuen polnischen Freistaate. Am 20. Mai d. I. zahlte man für 1 Pfund Sterling auf der Londoner Börse 3500 bis WO polnische Mark; am 20. Juni d. I. erhielt man für 1 Pfd. Sterling 5000 bis 5600 polnische Mark. Rach der „Times- gab «i im Juni d. I. Augenblicke, da 1 Pfund Sterling 6000 pol nische Mark erreichte. Die österreichische Krone repräsentiert dem gegenüber den dreifachen Wert. Mit vollem Recht verglich der sozialdemokratische Abgeordnete Diamand im Warschauer .Sejm- die wirtschaftlichen Verhältnisse Polens mit der Lage Deutschlands, während des Krieges. „Der niedrige Wert der polnischen Mark-, so bemerkte er treffend, „blockiert uns wirt schaftlich- Die Industrie ist kaum noch imstande, Rohstoffe aus dem Auslande zu beziehen. Die Arbeitsgelegenheit ver ringert sich infolgedessen von Tag zu Tag. Streiks und Arbei- terrcvolten gefährden die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Die Lebensmittel steigen andauernd im Preise. Das Staats budget weist Ausgaben in Höhe von 213 Milliarden Mark auf, denen Hinnahmen nur in Höhe von 118 Milliarden gegenüber- ßehen. Das Defizit im polnischen Staatshaushalt beziffert sich auf rund 100 Milliarden Mark. Wie es in den Gemeindever waltungen aussieht, zeigt ein Blick auf Warschau. Die Steuern »er Hauptstadt bringen monatlich 60 Millionen Mark ein. Da gegen betragen Vie Ausgaben für das Personal allein 135 Mil lionen Mark. Die neuen Steuern, die zur Deckung des Defizits erhoben werden müssen, vergrößern aber nur die Teuerung. Die Regierung wähnt, der Katastrophe durch Einführung »cs freien Handels im ehemals preußischen Teilgebiet die Spitze abbrechen zu können. Durch diese Maßnahme jedoch wer den auch Pomerellcn und Posen in das wirtschaftliche Chaos «inbezogen. In Erkenntnis dieser Tatsache hat Dr. Wachowiak, »er Unterstaatssekretär im Posener Teilministerium, bereits de missioniert. Die verzweifelte Stimmung der städtischen Bevöl kerung kam in einer der letzten Bromberger Stadtverordneten- siyungeu zum elementaren Ausbruch. Wie der „Dziennik dndgoski- in Nr. 148 vom 2. Juli d. I. berichtet, schilderte Stadt verordneter Wojciechowski die Gärung unter den breiten Massen in eindringlichen Worten. Die erwerbstätige Bevölkerung werde »urch den Mangel an Kartoffeln und die strafwürdige Ausfuhr »ou Lebensmitteln nach dem Auslande aufs höchste gereizt. Venn die Behörden nicht auf Abhilfe bedacht feie», könne es zu neuen Unruhen kommen. Der patriotisch gesinnte Arbeiter werde «llem gegenüber gefühllos, wenn ihm der Hunger zusetzc. Die Führer des Volkes könnten heute für nichts mehr die Verant wortung übernehmen. Die erbärmlichen Löhne und die Teue rung riesen die Anarchie hervor. Auf der Bahn hätten sich die Arbeiter bereits der Werkstätten bemächtigt und die Vorgesetzten zur Auszahlung von Vorschüssen gezwungen. Diese Ausfüh rungen des polnischen Stadtverordneten beweisen, daß der na tionale Gedanke, von dem die polnische Berussvereinigung getragen wird, nicht mehr die Kraft besitzt, innere Wirren hint- «nzuhaltcn, wenn sich die wirtschaftliche Krisis weiter verschärft. Im Gegenteil, ein zügelloser Nationalismus begünstigt »ur die Auflösung der sozialen Ordnung. Das haben vor allem die blutigen Vorgänge bewiesen, die sich kürzlich in Bromberg abspielten. Sie wurden in erster Linie durch die Deutschenhetze veranlaßt, die vor allem der „Dziennik Bydgoski- in skrupel loser Weise betrieb. Gleichzeitig richtete sich die Agitation gegen die sozialistische Bewegung. Nach den« Beispiel der italienischen Faszisten wurden der Mord sowie das Niederbrennen von Lo kalen und Klubs als geeignete Kampfmittel verherrlicht. Außer dem sollten sämtliche Kongreßpolen und „Galiläer" vertrieben werden. So kam es, daß verbrecherische Banden ihre Zer störungswut zunächst an deutschen Geschäftsleuten und der so zialdemokratischen Volkszeitung in Bromberg auslteßen. Die Polizei tat nichts, um der Hetze Einhalt zu gebieten und die Ausschreitungen zu verhindern. Sie sah vielmehr der Ent wicklung der Ereignisse gleichgültig zu bis zu dem Augenblick, Zuspitzung der oberschlefischen Frage. Wie vorauszusehen mar, geht Frankreich in der vber- jchicsischen Frage eigene Wege und scheut sich auch nicht vor einem Bruch mit seinen bisherigen Bundesgenossen. 'Nach den bisher vorliegenden Meldungen scheint England nicht ge neigt zu sein, sich ins Schlepptau Frankreichs nehmen zu lassen. Da aber Lloyd Georges Stellung sehr ins Wanken geraten ist, und mit seinem Rücktritt gerechnet werden mutz, ist cs immerhin sehr zweisett-aft, ob England fest bleibt. Wir lassen hier alle eingelausenen Meldungen folgen: Paris, 21. Juli. Die Note von Lord Curzon, die im wesentlichen den „Anregungen" der alliierten Kommission in Oppeln entspricht und in der der 28. Juli als Eröffnungstag der Konferenz des Obersten Rates vorgeschlagen war, ist be reits gestern nachmittag von -er franzÄischen Regierung be antwortet worden. Brian- erklärt, datz Frankreich darauf bestehen müsse, noch vor Zusammentritt des Obersten Rates Truppenverstärkungen nach Oberschlesien zu entsenden und das, während der Zeit -er Transporte eine Sachverständigen konferenz, bestehend aus einem Diplomaten, einem Juristen und einem Ingenieur, sich weiter mit der oberschlesischcn Frage beschäftigen soll. Wenn die französische Regierung den Termin des 28. Juli auch ablehnen müsse, so wolle si« doch damit nicht die Konferenz deS Obersten Rates überhaupt fal len lasten. Nur für den Augenblick müsse sie von -er briti tckchen Regierung fordern, daß sie der Truppenverstärkung »trd Einsetzung der DochverstSndigenkonferenz -«stimme. Fer- Blasewttz Sonnabend» 23. In» 1S21. zum Bolschewismus. als die Exzesse den Charakter einer Kampfansage gegen die Kaufmannschaft überhaupt annahmen und die Gefängnisse ge stürmt werden sollten. Dann erst trat die Bromberger Kriegs schule auf den Plan und machte von der Schußwaffe Gebrauch. Mit Entsetzen gewahrten jetzt die verantwortlichen Stellen, wie die nationalistische Propaganda in die bolschewistische Anarchie umschlug. Anstatt aber mit der bisherigen, grundverfehlten Politik zu brechen, suchte man die nationalistische Hetze durch die Ent lastung polnischer Arbeiter aus deutschen Betrieben im Reiche zu rechtfertigen und deutsche und russische Kommunisten für die blutigen Unruhen verantwortlich zu machen. Die polnische Re gierung sollte demgegnüber nicht länger einen Nationalismus be günstigen, der sich als Vorfrucht des Bolschewismus erweist. Polen hätte vielmehr allen Anlaß, angesichts des drohenden wirtschaftlichen Zusammenbruches eine Politik der Versöhnung gegenüber den nationalen Minderheiten zu treiben. Die deut sche Bevölkerung könnte beim Wiederaufbau des polnischen Staates wertvolle Hilfe leisten, wenn ihrer Vergewaltigung end lich ein Ziel gesetzt würde. Hofft aber die polnische Regierung, die Erbitterung, die infolge des wirtschaftlichen Zusammen bruches unter den breiten Masten entstanden ist, durch die natio nalistische Hetze gegen das Deutschtum in den ehemals preußischen Gebieten abzulenken, so bereitet sie dadurch nur dem Umsturz die Wege. Dieser Tatsache sollte sich auch der Oberste Rat nicht ver schließen, wenn er die Entscheidung über Oberschlesien fällt. Auch dort hat der von Korfant entfesselte und von Warschau begün stigte nationalistische Aufstand dem Bolschewismus in ungeahn ter Weise Vorschub geleistet. Welche Stimmung unter den In surgenten herrscht, läßt eine Aeußernng des Krakauer „Jllustro- wany Kurjer Eodzienny- erkennen, der in Nr. 160 von, 25. Juni d. I. von den Aufständischen sagt: „Die Erreger des Bolschewis mus, die heute auf den ehemaligen Staat des Zaren beschränkt sind, werden unter diesen zu allem entschlossenen Menschen einen ergiebigen Boden finden; von hier aus werden sie die Kraft ihrer vernichtenden Tätigkeit nach dem Westen werfen, um in dem Trümmerhaufen seine Zivilisation zu begraben und die Grund lagen der heutigen sozialen Ordnung in Blut zu tauchen.- Tas Bandenunwesen macht nach Mitteilung der polnischen Presse Oberschlesiens daselbst unheimliche Fortschritte. Wie der „Gor- noslonzak" in Nr. 148 vom 2. Juli d. I. mitteilt, hat Harald Stuart, der englische Delegierte bei der Interalliierten Kommis sion in Oppeln, die Aufmerksamkeit der Londoner Regierung auf die kommunistische Bewegung in Oberschlesien gelenkt und darauf hingewiesen, daß diese in allernächster Zeit einen gefähr lichen Umfang annehmen dürfte, wenn nicht sofort Gegenmaß nahmen ergriffen würden. Wie die Sektion der kommunistischen Internationale den oberschlefischen Boden unterwühlt, beweist ein Aufruf, der an die Arbeiterschaft des Abstimmungsgebietes gerichtet ist und nach dem „Kurjer Poznanski- vom 2. Juli d. I. folgende Aufforderung enthält: „Arbeiter Polens! Laßt Euch nicht länger verführen! Das neue Blutbad, zu dem man Euch drängt, ist nur der Bourgeoisie Nötig, die sich an den Kriegsfraß gewöhnt hat, die ohne Krieg weder leben noch regieren kann. Oberschlesien läßt sich nur durch den Sturz der bürgerlichen Regierungen in Polen, in Deutschland und in Schlesien befreien! Diese Befreiung läßt sich nur durch ein gemeinsames revolutio näres Aufgebot des polnischen und deutschen Arbeiters gegen den gemeinsamen Feind, die Herrschaft des Kapitals erreichen. Wenn in Polen und in Deutschland Arbeiterräte regieren wer den, dann wird Oberschlesien zwischen diesen Ländern nicht ein Zankapfel, sondern ein Band der Brüderlichkeit sein.- Solange deshalb Polen nicht den vollgültigen Beweis er bringt, daß es dem wirtschaftlichen Zusammenbruch erfolgreich zu steuern und zügellose nationalistische Instinkte in Schranken zu halten vermag, muß es trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, als Schrittmacher des Bolschewismus angesprochen werden. Es wäre ein nicht wieder gutzumachendes Verbrechen an der Kultur und dem Fortschritt der Menschheit, wollte der Oberste Rat solch einem Staatswesen das blühende deutsche Wirtschaftsleben Ober schlesiens ausliefern. Dr. Paul Fleischer, M. d. R. ner müßte die französische Regierung größten Wert darauf legen, -atz Lloyd lveorge selost an der eventuellen Konferenz des Obersten Nates teilnehme und sich nicht vertreten lasse. Paris, 21. Juli. Der englische Botschafter in Puris wurde angewiesen, die französische Regierung nicht darüber im ,-iveifel zu lassen, datz London sich ein fait accompli in Oberschlesien nicht gefallen lassen merde. Der amerikanische Botschafter in London wurde gebeten, zu erklären, ob er oder ein anderer Vertreter -er Bereinigten Staaten an der Sitzung des Obersten Rates teilnchmen würde. Der Botschafter er klärte, er werde wahrscheinlich selbst der Konferenz bei wohnen. Paris, 21. Juli. Aus London wird gemeldet: Man betrachte die Lage in London als kritisch und gewisse einflutz reiche Politiker denken schon daran, die Vermittlung der Ver einigten Stuten anzurusen. Lloyd (George stehe aber auf dem Standpunkt., datz dies zwecklos sei, da Har-ing unzweideutig zu verstehen gegeben lmbe, datz er mit europäischen Grenz fragen nichts zu tun haben wolle. Lloyd George befürchtet aber von -er Zuspitzung der Lage eine ernstliche Bedrohung deS Weltfriedens und, um ein selbständiges Vorgehen der Franzosen zu vermeiden, habe er auf rascheste Einberufung -er Konferenz -es Obersten Rates gedrängt. Er habe Nach richten von englischen Vertretern in Oberschlesien erhalten, welche befürchten, datz die Ankunft neuer französischer Ver stärkungen neue schwere Unruhen in dem Abstimmungsgebiet zur Fotae haben werd«. . „ . . - Anzeigen-Preis die ^gespaltene Gcundzeile oder deren Rau» 1.— Mark, im Tertteile die Zeile 2 50 Mark, für Tabellen- uoo schmierigen Satz SOHo Aufschlag. -cn»,,,»"Ti »i S»WSSSSSSWMS«SSSWWSSWSWMS»SSSSUS«M!!»MWMii»iM» Washington, 21. Juli. Reuter. Das Staatsdepar tement teilt mit, -atz es nccht aufgesordert worden sei, in -er oberschlefischen Frag« zu intervenieren. Es erklärt, datz -re Veränderungen im umstrittenen Gebiet nicht bedeutungsvoll genug seien, um die Regierung zu veranlassen, von sich aus eine Intervention in Erwägung zu ziehen. London, 21. Juli. In einer Mitteilung -er alliierten Kommission an die Botschafterkonserenz wird ausgeführt, daß, wenn -ie oberschlesische Frage nicht sofort im Obersten Rate in Angriff genommen iverde, die alliierten Streitkräfte in Oberschlesien von 20000 aus 60 000 Manu erhöht »ver-en müßten. AuS Oberschlesien selbst liegen nachstehende Meldun gen vor: Berlin, 21. Juli. Wie das „B. T." meldet, nimmt das polnische Bandenunwesen im oberfchlesischen Industriegebiet mmer gröberen Umfang an. Als Beamte der Abstimmungs polizei in -en Ortschaften Janow, Schvppinitz, Birkentlntt, Boutschütz, Eichenau und Wilhelminenhütte ihren durch -e» Putsch unterbrochenen Dienst wieder aufnehmen wollten, kam es zu ernsten Zusammenstößen mit polnischen Insurgenten, -ie sich bewaffnet in den Ortschaften hernmrreiben. Die Be amten wurden gezwungen wieder abz»lziel>en. In Biskcditz greifen die Insurgenten die durch -en Ort fahrenden Stratzen bahnen an. mitzhandeln die Passagiere und durchsuchen sie nach Waffen. In Mnslowitz üben -ie polnischen Aufstandsbehör- den noch immer die Gewalt aus. Wegen der Verteilung eines KrcisblatteS, das eine Bekanntmachung des interaltiicrren Kreiskontrolleurs enthielt, wonach -ie Anordnungen Korfan- tns über Steuern, Firmenschildern und Aushebung als lin- gesetzlich erklärt wurden, wurden -er Stadtrat Michatz, -er Obersekretär Bellmann und ein Magistratsangcstellter von den polnischen Behörden festgenommen. Der polnische Orts kommandant erklärte, daß der Kreiskonlrolleur nichts zu sagen habe. Oppeln, 21. Juni. Bekanntlich ist der italienische Ne- gicrungskommiffar, General de Martini, nach Rom gereist. In Oppeln hegt man die Befürchtung, daß er endgültig von seinem Posten abberufen sei. De Martini erfreute sich ivegeu seines Gerechtigkeitssinnes -er Achtung und Wertschätzung de» gesamten Bevölkerung. — In hiesigen Ententekreisen mach: sich die Ansicht geltend, datz die Entscheidung über Oberschlc- sien auf längere Zeit hinaus verzögert rocrden wird. Vcr- schiedene höhere Beamte haben daher ihre wegen des Aus standes fvrtgesan-icn Familien zurückkommen lassen. Auch hat die Interalliierte Kommission die Verträge über Zivil beamte, die Anfang August ablausen, verlängerr und eine An zahl neuer Beamte für den geheimen Dienst verpflichtet. Ebenso werden innerhalb der Polizei Umgruppierungen vor genommen und neue Hundertschaften gebildet. Oppeln, 21. Juli. General Lerond hat seine zwenc Inspektionsreise in das Aufstan-sgebiet angetreten. Er w»ü -en Engländern und Italienern zeigen, wie ruhig und fried lich es in den von den Franzosen besetzten Teilen Ober schlesiens ist und wie gut Franzosen und Polen zusammen arbeiten im Gegensatz zu -en Schwierigkeiten, die die Deut schen in -en Gebieten, in denen sie die Mehrtxüt haben, machen. Man ist franzöfischerseits um das Leben und -ie Sicherheit des General Lerond arg besorgt und fürchtet Attentate -er Deutschen auf ihn. Ter eftrg wir- nur von polnischen Eisen bahnern unter starker französischer Bedeckung gefahren, alle Brücken sind bewacht, die Bahnhöfe «-gesperrt. Ten Teut- scl-en rvird an dem Tage, an -em General Lerond sich in einem Ort aufhält, das Verlassen der Häuser verboten. Währen der Autofahrten ist -er ttzeneral dauernd von einer starken französischen Eskorte mit Ntaschinengelvehren umgeben. Die Polen bereiten -em General überall einen begeisterten Emp fang mit Ehrenpforten, Ehrenjungfrauen, spalierbildenden polnischen Schulen, Turn- und Sokolvereinen. In jedem Ort läßt sich General Lerond die von ihm eingerichteten und unter französischer Kontrolle stehenden Gemeindenmchen vorsührcn. Breslau, 22. Juli. Anläßlich einer Protestversamm- lung machte Dr. Kleinert arffsehenerregen-e Mitteilungen über das Zusammenarbeiien vvn Franzosen und Polen in Oberschiesien zur Vorbereitung eines vierten polnischen Auf standes. Ein polnisch-französischer Aktionsausschuß sei am 10. Juli gebildet worden. Er habe die Aufgabe, die Franzosen dabei zu unterstützen, in allen Ortschaften polnische Ortöweh- ren zu gründen und sämtliche Zloilverwaltungsbehör-en so wie die Gruben- und Polizeiverwaltungen zu überwachen. Ein polnischer tzieheimbund mit -em Sitz in Orzescho arbeite darauf hin, -urch Terror -ie Niassenauswanderung der Deut schen zu erzwingen. — In einem Rundschreiben an die fran zösischen T rrrppen ko mm andante n und Kreiskvntrolleure wird angeordnet, -atz sämtlichen Verwaltungs- und Militärstelle'» jede Unterstützung zu gewähren sei, um dadurch das neutrale Verhalten -er Engländer durch energisches französisches Vor gellen gegen die deutsche Bevölkerung abzuschwächen. Berlin, 22. Juli. Wie -er „Lokalanzeiger" aus Op peln meldet, haben die französischen Kreiskontrolleure Bestim- mlmgen erlassen, woimch -er Begriff Insurgenten nur auf Deutsche beschränkt wir-, -ie an der Kampffront zur Ablvehr des polnischen Aufstandes gestanden haben. Die ehemals pol nischen Platzkommandanten, die sich währen- -es Aufstandes die öffentliche Gewalt angematzt hatten, feien nicht als Jn^ furgenten zu bezeichnen. Die Kreiskontrolleure gewähren-: ihnen -ie weitere Ausübung ihrer Amtsgewalt. — Nach einen Meldung -es ,V. T." wir- in -en Landbezirken des Kreisest Hindenburg die Polizeigewalt weiter nur durch polnische In surgenten ausgeübt. In Makoschau, BiSkobih und Knnzen- -orf sind -ie Führer der Gemeindewachen bekannte Jnfuv- g«nt«nführer. B re s l au. 22. Juli. Die ,-Schles. LandeSztg." in Bres lau berichtete, -atz «in unter Leitung eines französischen Haupt manns stehendes srairzvsifch polnisches »Aeheinrkomman-o dir
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