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Dieses Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Nbetia-Mrgabe zugestellt, während es die Posl-Abonnenlen am Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen. 58. Jahrgang. ^ L79. Bezugs-Gebühr vierlelsührl. für Dre». den Sei tätlich zwei- maliger Zulranung <an Lonn- und rllioniagen nur einma» 2.8V M., durchauswiiriigeNvm. Missionare I>is.1,dilM. «ei einmaliger Zu- ftellung durch di» Post :iM.<ohneBes>eiigeld>. Ausland: Oesier- reich Ungarn 8,18 Nr., Schweiz 8,88 Frk.. I>ai,en 7,11 Lire. — Aachdruck nur mtt deutlicher vuellei» angab« «„Dresdner Nachr.">zuia>sig.- Un- verlangte Mnnuskriple «erd. nicht ausdcroalirt. Donnerstag, 9. Oktober 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. 185E Druck und Verlag von Licpsch L Rcichardt in Dresden. Sammelnummcr sür sämtliche Liauptgeschäftsstellc: Marrenftrafre SSM. Tclepkonanschlüssc: 25241. Nachtanschlust: 11. Anzrigen-Daris. Annabme von Anilin, digungen bis »achm. 8 Uhr. Sonntags nur Siiarienslrahe »8 von II i>is i,!i Uhr. Di» emliminge Zeile <elw» b Lüben» »u Pi., die zweiipaitige Zeile aus Leriseiie 70 Ps.. die zmeispiili. Acliamezeiie 1,8» M. Familien Nachnchle» aus Dres den die einspalt. Zeile 28 Pi — Zn 8!um mcrn nach Sonn und Feiertagen erhöhnr Tarif. — AurwSrlige AusirSge nur gegen Lorausbezahiung. Jedes PelegdioiilvPs. I^ksisvpslst bei kervorraßencker tJualltät, Ksitis vur-clisclinitlswsl-s - sondern originelle dlodelle, 3orZ^äI1i§SlS Ourckkülirung aller-Zusträge bei coulantester Bedienung sind die LNefkLilNtStl Vorzüge — 6rö61er klmsast bei kleinem lausten ist das ^kinrip der Vilelori-tstralZs 5/7. s klgkllk fSdckSlW von WWWUjMlMl! Silks ^lilsi'tkll. Avrv oitrgo Losov. In dem Wettbewerb zur Erlangung von Plänen für den Neubau der modernen Abteilung der Dresdner Gemäldegalerie sind 58 Entwürfe eingegangcn. Der König von Spanien und Präsident Poincarö wechselten in Madrid beim Ga lad in er herzliche Trinkspr ü ch c. DaS griechische H a u p t g u a r t i c r wurde von Athen nach Kawalla verlegt: im Halle eines griechisch- türkischen Krieges wird Bulgarien neutral bleiben In K o n st a n t i n v ;> e I nahmen die türkisch-bul garischen H a n d c l S v c r t r a g S v c r h n n d l u n g e n ihren Anfang. Ein Utas dcS Zaren verössentlicht die Anord nungen für eine P r o b e m o b i l m a ch u n g in fünf Kreisen des Snr-DarjagcbieteS. Die mexikanische Stadt El Paso wurde von den Bundeötruppcn den Ausstänöischen übergebe». Japan hat die Republik China eine Viertel stunde nach der Wahl Juanschikais znm Präsidenten an erkannt. Sie Kriegsgefahren aus dem Balkan. Die griechisch - tiirkisdm Spannung, DaS griechische Hauptquartier ist pon Athen nach Kawalla verlegt morde». Nnlgarisän? Standen in Serbien. Eine starke bulgarische Bande ist am Dienstag bei Kot- fchana in serbisches Gebiet cingebrochen. Serbisches Mili tär verfolgte sic. Es kam zu einem heftigen Gefecht, das spät abends noch andauerte. Rückbcrnsniig der türkischen Ossizicrc. Das türkische Prcssebureau veröffentlicht eine Aufforde rung des Militärgouvcrncnrs von Konstantinopcl, durch die alle Offiziere des 0. Armeekorps in Thrazien ersucht werden, sofort auf ihre Posten zurüüznkehrcn. Die Neutralität. Der Konstantiuopeler Berichterstatter des „Echo de. Paris" meldet, eine bulgarische Persönlichkeit habe ihm er klärt. das; Bulgarien im Halle eines t ü r k i s ch - g r i c ch i- schen Krieges neutral bleiben werde. Sollte jedoch Serbien den Griechen zu Hilfe kommen, so würde Bulgarien seine Neutralität ausgcben und Serbien augreifcn. Ru mänien, das sehr gute Beziehungen zur Türkei unterhält, werde sich nicht in den Krieg mischen. Demselben Blatte wird aus Janina berichtet, da» die Kaufleute von Santi Quaranta angesichts der Haltung Italiens in der EviruS frage beschlossen haben, alle Handelsbeziehungen zu den italienische» Kauslculen abzu- brechcn und sich auch nicht mehr der italienischen Schisse zu bedienen. Oesterreich und Albanien. Wie unser Wiener Korrespondent crsäbrt, be urteilt mau die durch die Kämpfe au der serbisch-alba nischen Grenze geschaffene Lage in den österreichischen offiziellen Kreisen vollkommen ruhig. Alan erwartet keineswegs, dast sich aus dem Aufstande der Albaner neue! Berwicklungeu ergeben und ist gewillt, an den Abmachungen mit Italien in der albanischen Frage und au de» Beschlüssen der Londoner Botschasler-Rcunion über die Nordgrenze Al baniens festzuhalten. Dies geht auch ans einer Bemerkung des Ministers des Aeustercn Grafe» Berchtold hervor, die dieser beim letzten Empfange im Baühause machte. Auf die Bemerkung eines Besuchers, das! Oesterreich zugunsten der Albaner einschreiien möge, zuclle er bedauernd die Achseln und sagte, da» sich da nichts mehr machen lasse. Oesterreich wolle keine neue Affäre herausüeschwüren: an pekuniärer tlnterstützniig der Albaner habe cs übrigens nie gefehlt. Telegraphisch wird weiter gemeldet: Tie Berschärfuug der gricchisch-türkisclnm Beziehungen. Konjtantiuopcl. Die Zeitung „Terdjuman i Hakikat" schreibt: So lange die mazedonische und die alba nische H rage nicht gelost sind, kann der Friede zwischen der Türkei und Griechenland nicht wicderhergestcllt werden. Ta die Türkei an der Friedenskonferenz von Bukarest nicht tcilgenommen h-at, so ist sie auch nicht an ihre Ent scyeidnngen gebunden. Das Blatt erklärt dann, dafi Gric- chentaiid, da auch die Londoner Entscheidungen ihren Werl verloren hätten, sich für die Lösung der Jnsclfrage ans seine eigene Kraft verlassen müsse. Die türkisch-bulgarischen HandelsvcrtragSvcrhandluugcu. Konstantinopcl. In der gestrigen vorbereitenden Sitzung der türkisch-bulgarischen Handclsvcr- tragskom m ission wurde die erste geschäftliche Sitzung ans den 20. Oktober festgesetzt. Neueste Irahtmeldrmgen vom 8. Oktober. Zur Braimschweiger Thronfolgefrage. Berlin. Wie von zuständiger Seite mitgcteilt wird, ist Prinz Ernst August von Cumberland der Meinung, dasi feine Acusicrungcn in dem bekannten Briese an den Reichskanzler über das im Fahneneide liegende Bersprechcn so klar und bestimmt seien, dasi niemand das Rechte habe, an seinen Worten zu deuteln und zu rütteln. Es sei für ihn unverständlich, wie jemand daran zweifeln könne, das; dieses Versprechen auch in Geltung bleibe, so bald er deutscher BundesfUrst geworden sei, und das; er sich an sein Versprechen gebunden fühle. Berlin. iPriv.-Tcl.j ES wird jetzt angenommen, das; Prinz Adolf von S ch a n m b n r g - L i p v e, der Schwager des Kaisers, als Bcrmittlcr zwischen den Höfen von Berlin und Gmunden nach Gmunden gegangen ist. Die an diesen Besuch geknüpften Gerüchte über eine Ver lobung der Prinzessin Olga von Cumberland. der Tochter des alten HcrzogSpaarcs, mit dem regierenden Fürsten Adolf zu Lchaumburg-Lippe gelten als nicht begründet. Anderseits wurde auch als Bräutigam der älteste Bruder des Fürsten. Prinz Moritz von Schanmbnrg-Lippc, genannt. Nach den der „B. Z." zugegangenen Informationen sind die letzten Kundgebungen der Welsen Partei in Gmnndcncr Kreisen nicht sehr günstig ausgenommen worden. Plan sei ans beiden Seiten, in Gmunden sowohl ivie in Berlin, eifrig bestrebt, die brennende Frage der Vcr- zichtleistuiig in einer Weise zu lösen, die niemand verletzt und ebenso auch kein Recht angreist. Hose N i c d c r d o d c l e b c n und fuhr ans einen im Bahn hose haltenden Gnterzng ans. Der Zugführer wurde leicht verletzt. Fünfzehn Wagen entgleisten, von denen sechs stark beschädigt wurden. Tie Gleise Magdeburg—Brannschwcig waren bis 0 Uhr gesperrt. Die Züge wurden über OichcrS- leben geleitet und erlitten Verspätungen bis zu 2 Stunden. Die deutsch-englischen Beziehungen London. Der hiesige Deutsche O s s i z i c r S k l n b gab gestern ein Tiner zu Chrcn des ans dem Amte scheidenden Lordmanor von London. Legationsrat von Schubert brachte einen Trinkspnich aus König Georg und Kaiser Wilhelm ans. Der Lordmanor dankte mit ivarm- empsundcnen Worten, die mit grostcm Beifall ausgenommen wurden. Er sprach über die Beziehungen der Heiden Nativ- nen und betonte, die Handelsrivaiität, die zwischen ihnen bestände, käme beiden zugute, und bilde keinen Grund zu elnstcn Misiverständnisscn. Die Frage der Schiffahrt im Karischcn Meere. Petersburg. Ter Organisator der Expedition in die Mündung des Jenissei Lid teilte einer Versammlung von Vertretern des Handels und der Industrie die Ergeb nisse seiner über die Schiffahrt angestcliten Untersuchungen mit. Er erklärte, er sei von der Möglichkeit einer Schiff fahrt im Karischcn Meere, die in jedem Jahre ausgenom men werden könnte, überzeugt und bestätigte die von Namen gemachte Beobachtung, das; das PvlareiS sich alle 2l Stunden zweimal znrnctzöge. Dieser Umstand mache es möglich, während der Zwischenzeiten vorwärts zu kommen. Ein Erfolg der Aufständischen in Mexiko. Ncwiiork. Aus El Paso wird gemeldet, das; der Be fehlshaber der Bnndestrnppcn die Stadl Torrcon den Aufständischen übergeben habe. Friede in San Domingo. Newyork. Wie der „Ncwyork Hcrald" aus San Domingo meidet, ist der Friede zwischen der Regie rung und den Aufständischen unterzeichnet worden. Anerkennung der Republik China durch Japan. Peking. Japan hat die chinesische Republik eine Viertelstunde nach der Wahl Juanjchiiais an erkannt. Berlin. Ter Direktor der Hochschule für bildende Künste i» Charlvttcnburg Wirtl. Geh. Rcgiernngsrat Prof. Anton v. Werner, hat einen sechsmvnntlichcn Urlaub angetreten, den er zur Kräftigung seiner Gesund heit benutzen wird. Zürich. In Erlcngut bei Zürich ist der vrdcntlichc Professor und Direktor des pharmazeutischen Instituts an der Universität Ltrasibnrg Dr. Eduard Schacr gesivrbcn. Znsammcnstos, zweier GütcrzLgc. Magdeburg. Ter in der Richtung ans Braun- schweig tommcndc Güterzug 7507 überfuhr heute früh 12 Uhr 20 Min. daS Einfahrtssignal vor dem Bahn- Sittliches und Sächsisches. Dresden, 8. Oktober. —* Le. Majestät der K ö n i g wohnte gestern abend der Konstantin- und Jahrhnudert-Fcier im Saale des „Tivoli" bei und kehrte hierauf mit Kraftwagen nach Rchcseld zurück. Te. Hoheit der Herzog von S a ch s c n - A l t c n b u r g ivird heute abend non dort wieder abreisen. — * Le. Majestät der König lies; durch den Kämmerer den Hinterbliebenen des verstorbenen Obcrhosprcdigers a. D. Wirkl. Geb. Ral k)k)i, Zs ctc r a n n sein Beileid anssprechcn und am Large des Verstorbenen einen Kranz nicdcrlcgcn. Kunst und Wissenschaft. Anton Graff-MOeLlUW. Von van Dyk als Porträtmaler zu Gainsborvngh, Ney nolds, Anton Grass und Lenbach führt ein weitgespannter Bogen, der in gewissem Sinne Gemeinsames miteinander verbindet. Dieses Gemeinsame, das selbstverständlich keine Gleichbcwertung in sich schlickt, liegt in repräsentativen Zügen der Darstellung und in dem Bestreben, daS innere geistige Wesen des jeweiligen Modells zu ergründen, also eine auf Psychologie beruhende Auffassung. Die Bewer tung der beiden deutschen Künstler ist in ausfallender Weise ähnlichen Schwankungen ausgesetzt gewesen. DaS Grab von Anton Grass in Dresden wurde bei der Aus lastung des Friedhofes vor dem Pirnaische» Platz der Erde gleichgemacht, so wenig bedeutete der Name den Späteren, nach Lenbachs Tode, der als Malcrsürst in seinen reichen Tagen eine fast uneingeschränkte Herrschaft eingenommen hatte, erlebten seine Werke, die sonst doch nach eines Künstlers Ableben zu steigen pflegen, eine auffallende Baisse. Man kann mit Sicherheit Voraussagen, dast wieder eine Steigung eintrctcn wird und das; man vielleicht unter unsäglichen Mühen nach 25 Jahren an dem Zn- stanöekommen einer Lenbach-Anöstellnng arbeite» wird, die von der Bedeutung dieses Meisters im Porträt der späteren Generation einigcrmastcn Kunde gibt. Änton Graff, der zwar in Winterthur geborene Künstler des achtzehnten Jahrhunderts, ist nach seiner Be rufung an die Dresdner Kunstakademie in Sachsen, speziell in Dresden, so heimisch geworden, das; er in seiner neuen Heimat vollkommen Wurzel schlug. Seine Bedeutung als hervorragender zeitgenössischer Porträtmaler wurde rasch erkannt und ihrem volle» Umfang nach gewürdigt. daS Vertrauen seiner eigenen Zeit ehrte ihn — von Neid und Scheelsucht blieben seine Tage ungetrübt. Er wurde znm Maler alter Grasten in einer überaus bewegten und reichen Epoche. In den Tagen des ancie,, regime musttc er schon durch die Energie seiner künstlerischen Ansdrucksmittel als selbständige, zielbewusste Persönlichkeit anssallen. Tie Zeit, i» der die Zusammenhänge mit der grosten künstleri schen Ueberliefernng des fünfzehnten, sechzehnten und sieb zehnten Jahrhunderts sehr lose geworden waren, neigte zu Konventionellem und Sühli.chcm, man darf sich nur der Werke des begabten, glatten Franzosen Antoine Pesne erinnern, der in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahr hunderts die höchste Wertschätzung erfuhr. Anton Grass, dessen historische Bedeutung für die Porträtmalerei zweifellos eine beträchtliche ist. mar nicht der Mann der lüustlerischen Geheimnisse: nachdem er sich selbst und seinen Stil gefunden hatte, schlug er sich mit Färb- und Licht- prvblcmen nicht viel herum. Das; seine Kunst trotzdem nicht in Planier und Leere verfiel, verdankt sie der inneren Kraft des Meisters, seinem Willen zu individueller Gc- stallnna. Es wäre nach den Wandlnngsprvzesscn, denen die Kunst in ihren Ansdrucksmöglichkeiten immer und einig nnterivvrfcn ist, ganz falsch, etwa bei Grass Halt zu machen, und in bczua ans die Pvrtratmalcrei zu dem Ausruf ver anlasst zn werden: Anton Graff als Erzieher lobmohl von der grunösolidcn ehrlichen Art des Meisters viel zu lernen wäret. Aber eins bleibt bewundernswert: die sichere, un- bcirrte Kraft in der Verfolgung des einmal eingcschla- aencn Wegs. Das ist in der vom Sächsischen Kunstvercin in sämtlichen Sälen des Ausstcllimgsgebändcs vereinigten grosten Anton Grafs-AnSstellnng deutlich erkennbar. Nein künstlerisch ist es natürlich vvn keiner erheblichen Bedeu tung. vierhundert Grasfs beieinander zu sehen, dazu war die Persönlichkeit des Malers zu wenig abwechslungsreich und schillernd — die Bedeutung einer solchen, mit ansicrordentlicher Mühe zusammcngcbrachtcn Kollektion liegt mehr noch auf kulturhistorischem Gebiete. Der Aus flug, den man hier ohne Anstrengung izr verklungene, ach so reiche Tage unternimmt, ist allerdings lohnend und bereichernd genug. Die Welt des Rokoko, dem Dres den seinen Reiz als eine der schönsten Städte Deutschlands verdankt, ersteht in den Porträts GrassS io bestrickend und liebenswürdig, das; man ganz und gar gefangen wird. Den zarten, ainnutrcichen Frauen im gepuderten Haar, deren snstcs, ein wenig leeres Lächeln die Sprache der zärt lichen Augen verdecken svllte, war er der liebenswürdigste Schilderer. in den Bildern der Gereisten, der Matronen, die stolze Würde mit der Reife erfahrenen Menschentums verbanden, zeigt er jenen Reichtum der Cbarakterisiernngs- kunst, in dex auch die Bedeutung seines Zeitgenossen Chvdv- iviccli liegt. Den Grosten seiner Zeit, den Mitgliedern des kurfürstlichen Hauses, den Ministern, Vertretern gräflicher Häuser und alter Patriziergeschicchter verlieh er jene un nachahmliche Hattnna. öic deutlicher als Schilderungen cs vermöchten, die Prärogative einer bevorzugten Gesell schaftsklasse dartnt. Es waren weniger Züge des vc- seelten Innenlebens, als öcr intellektuellen Veranlagung, die sein Malcrangc zn bannen vermochte. Freier und grösser, als in Porträts, bei denen er durch die Stellung der Persönlichkeit sich zu einer repräsentativen Auffassung veranlasst fühlte, mar er als Maler unserer Klassiker. Die Ausstellung zeigt die schönsten Stücke, aus Museen uni» Privatbesitz hergelichen, die eine lebendige Sprache von der Kunst des Meisters n»d ihrer psychologischen Vertie fung sprechen. Was den Porträts aller Epochen als wesent liche Erscheinung gemeinsam ist, ist das Geheimnis jeder ansehnlichen künstlerischen Wirkunc, überhaupt: die Kon- zcntrativn. Es ist keine llcbcrraschnng vorhanden, kein Neuland im Sinne der damaligen Zeit zu entdecken, wohl aber Ruhe, Schlichtheit und Kraft. — Und wunderbar bleibt cs, dast die künstlerische Linie Grasfs sich langsam und stetig aufwärts bewegt, das Rokoko starb unter dem Fallbeil und eine neue Zeit mit grosten Zukunstsverhcistungcn brach an. Es ist, als ob sich diese Zeit der Kühnheit, der jungen Empsindiingswelt. in Blick und Zügen den neuen Men.