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> ! § l l i I i I > ! Dar zkiMaderger ra-edlatt ist dar zur ««SssMll-ung der amtlichen Belanntmachungen der «mtr-auptmanner za zliiha und »es Ersten Wrgermetsters der Stadt zrantenderg dehördstcherseits bestimmt« Blatt Bk. S Donnerstag, den 7. Januar M7 nachmittags W. zahrgaag «Mau-Ätto Die Vorgänge in NorLchina haben wieder die Aufmerksamkeit der Welt auf Moskaus «nterirdische Wühlarbeit im Fernen Osten ge lenkt. Nicht umsonst hat Japan mit Deutsch land das bekannte Abkommen zur Bekämpfung Hes Bolschewismus abgeschlossen, Las so großes Aufsehen in allen Ländern erregt hat. Japan sieht in Moskau seinen Todfeind. Zwischen diesen beiden Mächten geht cs um die Vor herrschaft in Asien, aber die Ziele, die dabei verfolgt werden, sind grundverschiedener Natur. Sowjetrußland sucht Asien mit seinen zwei Dritteln aller Menschen völlig in seine Gewalt zu bekommen, um von dieser gewal tigen Ausgangsstellung aus um so leichter die ganze Welt mit dem Gift bolschewistischer Ideen zu verseuchen. Dabei erscheint es den Machthabern in Moskau sehr einfach, die Menschenmassen Asiens für ihre Ideen zu ge- Winnen, weil in diesem gewaltigen Ranm des Fernen Ostens stets Herde der Unruhe und der Unzufriedenheit vorhanden sind, wo man ansetzen kann. Ueberall, wo Unzufriedenheit herrscht, sammeln sich die roten Agenten wie die Fäulnisbazillen, die nur einen Krankheits herd suchen, um vou dort ans den ganzen Körper zu verseuchen. Japan dagegen will mit den Grundsätzen der Ruhe und Ordnung Aufbauarbeit und Kolonisation betreiben. Man Weitz, datz die ungeheueren, auf dem kleinen japanischen Lebensraum zusammengedrängten Mcnschen- massen eine Gefahr bilden, wenn man ihnen keine Ausbreitungsmöglichkeiten bietet. Dar- um hat man ein Zusammengehen mit China angebahnt, das natürlich nur gegen Moskau gerichtet sein konnte. Nicht umsonst hat Japan seinerzeit mit allen Mitteln die Kämpfe der Weißrussen in Sibirien gegen Moskau unter stützt. Aber der Kriegsschauplatz war zu weit weg, und so ließ sich dieser Widerstand auf die Dauer nicht erfolgreich gestalten. Seitdem aber ist die Todfeindschaft zwischen Moskau und Tokio erstanden, die im Laufe der letzten 20 Jahre immer wieder zum Ausdruck gekom men ist. Mit allen Mitteln hat Moskau iu China gegen Japan gehetzt, und man kann sich kaum diese asiatischen Methoden der Spionage, Wühlerei und Bestechung vorstcllen, mit denen hier gearbeitet wurde. Die Erfolge waren bald auf der einen, bald auf der anderen Seite. Jetzt scheint der Kampf in sein endgültiges Stadium eingctreten zu sein, und der Platz, auf dem die Entscheidung ausgefochten wird, ist vielleicht die chinesische Provinz Sianfu, die erst kürzlich der Schauplatz der Atlseinan- dersetzung zwischen den Marschällen Tschiang- kaischek und Tschanghsueliang gewesen ist. Zunächst aber etwas Vorgeschichte: Moskau versuchte vor langen Jahren, in Japan direkt einzudringcn und dort eine Revolution zu er reichen. Die heimliche Propaganda der Kom intern, in Japan die „gefährlichen Gedanken" genannt, hatte zunächst auch große Erfolge zu verzeichnen. In dem übervölkerten Land mit seiner nur schlecht entlohnten Jndustriearbei- terschaft und den notleidenden Bauern machte die systematische Vergiftung durch Moskau rasche Fortschritte. Man sparte nicht mit Geld, um die Pläne ihrer Vollendung ent- gegenzuführen, und Japan stand schon nahe vor dem gefährlichen Brand, als gesetzliche Zwangsmaßnahmen ergriffen wurden, nm dem Treiben Moskaus ein Ende zu bereiten. Aber mehr noch als die gesetzlichen Gegen maßnahmen wirkte sich in der Folge die japa- Nische Denkungsweise aus, die die Menschen schließlich doch ungeeignet für den Bolsche wismus machte. Als schließlich die Ereignisse iu Mandschukuo auch eine außenpolitische Ab lenkung brachten, ivarcn die roten Umsturz, versuche in Japan endgültig gescheitert. Doch von jetzt an versuchte cs Moskau, dcn Todfeind im Osten überall dort zu treffen, wo er außerhalb des eigentlichen Stammlandcs empfindlich war. In Korea und Mandschukuo, in Formosa arbeiten die Agenten der Mosko witer, um Japan zu beunruhigen. Mau weiß, daß ein Aufstand in Korea während eines Krieges Japan unermeßlichen Schaden zufügen würde. Mandschukuo ist i» dauern der Unruhe durch die von Moskau finanzier ten Banden, die dort täglich durch Ueberfälle und Anschläge die ruhige Aufbauarbeit stören. Aber Japan lägt sich nicht beirren. In zäher. LIGA. Senat stoppt Waffenausfuhr Einen Riesenwaffentransport noch erwischt, zurückgehalten und wieder sreigelassen Neuyork, 6. 1. Der Senat hat di« Pittman-Entschließung angenommen »md sie sofort an das Unterhaus weitergttettet. Ter Frachtdampfer „Mar Lantabrico" mit einer Ladung Kriegsmaterial im Werte von 270DV0V Dollar für die spanisch«» Ro ten wurde kurz nach seiner Ausfahrt auf der Höhe von Sandy Hoo noch innerhalb der Treim i'n onr von einem Kiistenwachslugzeug und einem Wachschiff angrhalten und zur Um kehr ge'wunqen. Der Dampfer hat daraufhin gewendet, ist aber später wieder sreigelassen worden. Die Anhaltung des Dampfers und seine schnelle Freilassung hat folgende Vorgeschichte: 15 Minuten vor der mit aller Eile betriebenen Abfahrt des „Mar Eantabrico" vom Brooklyn- Vier war ein Rechtsvertreter der amerikanischen Flieger Bertacosta und Kavrtän Gordonberry, Vie kurze Zeit für die Bolschewisten in Spa nien gekämpft hatten, erschienen. Ter Nen- yorker Bundesricbter hatte diesem Nechtsver- tre^er einen Beschlagnahmebefehl gewährt, da beide Flieger auf je 6100 Dollar Gehalt für ihre Flugdienste in Spanien klagten. Die Ge- richtsbeam'en trafen jedoch am Brooklyn-Pier erst nach Abfahrt des „Mar Eantabrico" ein. Da der Beschlagnahmebefehl jedoch gegen die Schiffsladung anstatt gegen das Schiff selbst gerichtet war, hob Kommandant Baylis den Befehl, den Dampfer an den Pier zurückzu bringen, wieder auf. Die BolWaft Roo^oslts an den Konaretz Washington, 6. 1. Präsident Roose velt verlas am Mittwoch mittag vor dcn in gemeinsamer SiiMng versammelten beiden Häusern des Bundesparlaments seine jährliche Botschaft zur Eröffnung der diesjährigen Par lamentstagung. Der Präsident bezeichnete zunächst als dring lichste Maßnahme die Verlängerung der ihm vom Kongreß gewährten, aber in den nächsten Wochen ablaufenden Ermächtigungen, womit er u. a. die Regelung des Goldgehalts des Dol lars, di« Verwaltung des Stabklksierungs- fonds, den 'Abschluß von Handelsverträgen und das Neutralitätsgesch meinte. Ferner ver langte er "Ausdehnung der Neutralitätsbestim- mungen auf den Krieg in Spanien. Schließ lich verlangte Roosevelt Nachtkagsberilligungen für den Rest des laufenden Haushaltjahves. Hur eigentlichen Darlegung der Lage der Umon übergehend, glaubte Roosevelt zunächst eine Ueberlegenheit der Demokratie gegenüber anderen Regierungsformen feststellen zu können. Allerdings mußte der Präsident an Hand der bisher erreichten Ergebnisse seiner vierjährigen Amts Periode zugeben, daß vieles noch uner ledigt sei, insbesondere hinsichtlich der Frage besserer Wohnungen für die unbemittelte Be völkerung in Stadt und Land und der Maß nahmen zur Behebung der Arbeitslosigkeit und der Not der Farmer. Sodann ging Roosevelt auf das ihm sehr am Herzen liegende Wirtschaftsreformprogramm ein, das ihm vom Obersten Bundesgericht durch die Auflösung des MIRA-Systsms zerschlagen wurde. Er betonte, daß das MIRA-Eesetz zwar für verfassungswidrig erklärt wurde, daß aber die MJRA-Probleme nach wie vor be ständen und daß die 48 Einzelitaaten diese Probleme nicht jeder für sich lösen könnten. Schließlich widmete Rooserelt der interame rikanischen Friedenssichrrungskonferenz in Bue- nos-Aires sehr herzliche Worte. Dort sei für 250 Millionen Menschen der westlichen Halb kugel Friede und Sicherheit geschaffen worden und er hoffe, daß dieses Beispiel «ine heil same Wirkung auf die übrige Welt haben werde. Tschechoslowakische Armee Wira ak Vorposten Her Komintern surgebililet Ein ansschluhrelcher Bericht des Budapester „MMrsap" SmWlten der »ooimttm l» Saasa Berlin 7. 1. (Funkspruch.) Der „Völkische Beobachter" meldet aus Budapest: Der außer ordentliche, ständig wachsende Einfluß, den Sowjetrußland heute in der Tschechosolalei ge wonnen hat und die planmäßige Durchdringung des gesamten öffentlichen Lebens ter Tschecho slowakei mit der kommunistischen Propaganda, wird heute in einem höchst aufschlußreichen Pra ger Bericht de; „Magyarsag" auf Grund reichen Tatsachenmaterials geschildert Der Bericht stellt zunächst fest, daß heute in führenden bürgerlichen Kreisen der Tschechoslo wakei geradezu Entsetzen und Besorgnis über den unglaublichen Einfluß und Druck herrsche, dcn Sowjetrußland gerade in den letzten 6 Monaten auf allen Zweigen des staatlichen Lebens der Tschechoslowakei ausübe. Die Moskauer Regierung habe es verstanden, sich in der Tschechoslowakei eine weitverzweigte, glänzend ausgebaute Maschinerie zu schaffen, die in alle Zweige der inneren Verwaltung, de; Heeres, der Polizei und Gendarmerie, der Volkserziehung und der Minderheiten cingreife. Mzer Tagesspiegel Der Führer und Reichskanzler hat Ihrer Majestät der Königin der Niederlande zur Vermählung Ihrer Königlichen Hoheiten, der Kronprinzessin Jüliane und des Prinzen Bernhard telegraphisch seine Glückwünsche über mittelt. Präsident Roosevelt verlas vor d«n in gemeinsamer Sitzung versammelten Häusern des Bundesparlaments seine Botschaft zur Er öffnung der diesjährigen Parlamentstagung. Er verlangte u. a. dis Ausdehnung der Waffen ausfuhr-Verbotsbestimmungen auf den Krieg in Spanien. Das Repräsentantenhaus nahm dann eine Entschließung an, dir die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien verbietet. Die Entschließung wurde dem Weißen Haus zur Unterzeichnung zugeleitet. Der amerikanische Frachtdamp fer „Mar Eantabrico", der 18 für Rot- Spanien bestimmte Flugzeuge an Bord hat, hat die Hoheitsgewässer der Vereinigten Staa ten verlassen und befindet sich auf dem Wege nach Spanien. Auf Grund eines Beschlag nahmebefehls, den zwei amerikanisch« Flieger wegen rückständigen Gehalts erwirkten, war der Dampfer vorübergehend von einem Kasten wachschiff innerhalb der Dreimeilenzone ange halten worden, mußte später aber wieder frei gelassen werden, da sich die Pfändung nicht auf das Schiff, sondern nur auf die Ladung bezog. r- Wie die englische unabhängig« Labour Party ankündigt, werden dis Freiwilligen, die sie als Freiwillige für di« spanischen Bolschewisten zusammen«,«bracht hat, am Freitag London verlassen. Dem Verneh men nach handelt cs sich um 200 bis 300 Mann. Da auch die Kommunisten in den letzten 14 Tagen etwa 500 Mann nach Spa nien geschickt haben, ergibt sich, daß die aktive Einmischung der englischen Linkparteien zu gunsten der Bolschewisten immer stärker wird, ohne daß die britische Regierung hiergegen etwas unternommen hätte. In bemerkenswertem Gegensatz zu den groß tönenden Behauptungen der Sows«tpre'se und der Gottlosenpropaganda stand der Andrang der Bevölkerung zu den Moskauer Got teshäusern am orthodoxen Weih nachtsfest. Die 30 von ehemals 800 Kir chen in Moskau waren vollkommen überfüllt. Es herrschte lebensgefährliches Gedränge. Hun derte standen vor den überfüllten Kirchen in Schnee und Frost. Die seit sechs Tagen in Bergnot befind lichen Münchener Bergsteiger konnten auch am Mittwoch noch nicht geborgen w.-.dm. Zur Unterstützung der Rettungeeriedition sind 45 Mann Militär mit Ausrüstungs- und Ber gungsmaterial aufgestiegen. Wenn die beiden Bergsteiger die Nacht überstehen, hofft man sie bestimmt am Donnerstag bergen zu können. Die mil t-irische» Vertrauensmänner und Sachverständigen Moskaus kontrollierten heute tatsächlich die gesamte tschechoslowa kische Armee. Wenigstens 2000 militärische Sachverstän dige der Moskauer Regierung seien heute in der Tschechoslowakei tätig. Neben der offiziel len Kanzlei des tschechoslowakischen Staats präsidenten arbeite ein militärisches und po lizeiliches Büro der Komintern. Täglich träfen unermüdlicher Arbeit wird Mandschukuo aus- gcbaut. Man will beweisen, daß in diesem Staat, der zweimal so groß wie Deutschland ist, ein Musterstaat im Fernen Oste» geschaf fen werden kann. Denn nur durch Ordnung nnd Arbeit kann .Asien vor dem Feind in Moskau bewahrt werden, dessen oberstes Handlungsgesetz Umsturz, Chaos und Vernich, tung heißt. 2?ban will Len östlichen Wall gegen den Bolschewismus zu einer undurchdringlichen Mauer ausbaucn. Darum ist cs unermüdlich an der Arbeit, um auf dem Festland feine Stellung zu befestigen. Moskau weiß, das, es gegen Japan nnd China nichts ansrichtcn kann. Darum versucht es jetzt mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den Kampf zu entscheiden. Die Ausgangsstellung ist Chinesisch-Tnrkcstan mit der .Hauptstadt Urumtschi, das einen eigenen kommunistischen Staat darstellt. Die angrenzenden chinesischen Provinzen sind mit chinesisch-kommunistischen Truppen angcfüllt und stehen fast restlos unter sowjctrussischcm Einfluß. Dieser Ein fluß reicht weit über die Grenzen der Pro vinz Sianfn, in der sich kürzlich der Zwischen fall nm die Marschälle abspieltc. Die Un ruhen unter den Truppen TschanghsueliangS benutzte Moskau, nm seinen Einfluß weiter nach Osten und Süden anszudehnen. Das ist seit längerer Zeit der erste offenkundige Ver such Moskaus, sich wieder in die Politik Chinas einzumischen. Bis dahin hatte man sich lange Zeit damit begnügt, in Ostsibirien eine feste Angriffsbasis mit Flughäfen, strate gischen Bahnen Munitionsdepots und Be festigungen zu schaffen, hinter denen General Bttichcr mit seiner Ostarmee steht. Jetzt scheint die EntscheidlMgsstundc ge kommen zu sein. Moskau hat an dem deutsch- z japanischen Abkommen erkannt, daß Japan heute erst recht gewillt ist, im Osten die gleiche Nolle im Kampf gegen den Bolschewismus zu übernehme», die Deutschland im Westen spielt. Gelingt cS jetzt Japan, seine Politik in China dnrchznsetzcn, sich mit der Zcntral- rcgicrnng zn einigen, dann hat Moskau in China ansgespiclt. Noch ist die Krise im Gange, nnd die große Frage ist, ob es gelingt, alle antibolschewistischcn Kräfte in China zum Zusammengehen zu bewegen. Schcnsi nnd die Armee TschanghsueliangS stehen im Mittel punkt der Krise. Die Nachrichten, die auS dem Fernen Osten kommen, sind widerspre chend genug. Man will von einer Begnadi gung des Marschalls wissen, angeblich soll er sogar zn seinen Truppen zurückkehrcn. Erst die künftigen Ereignisse werden also die Mög lichkeit geben, über die weitere Entwicklung urteilen zu können.