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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189102259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910225
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-02
- Tag 1891-02-25
-
Monat
1891-02
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1891
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Ktdartton und Lrprditioi» JnhanncSgasse 8. AprkchKuiidrn drr Nkdarsion Borinittag» 10—12 Uhr. Nachintttag» ü— 6 Uhr. Mir »USs,,»« M,»ulerc»t« «»-I sich dck «ed»cn»n »i»t «rdiildli». «nnahmr der für die nächstfolgende Nummer befttmmten Inserate an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, anLonn- und Festtage» früh bis' ,»tthr. In den Filiale» für Ins.-Äunahmr: Lrto -lemm'S Lartim. (Alfred Hahn), Universilätsstraße 1, LouiS Lösche, Katharinenstr. 14, pan. mid Kllnig-play 7, nur bis '/-3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Abonnementsprets vierteljährlich 4G- Mk. in A'.t-Leivzig, incl. Lstingerlolm 9 M.. durch die Post bezogen 6 Mk. Einzelne Nun 20 Ps. Bclegcxen'v'ar 10 P>. Gebühren für Extrabeilagen lin Taaeblati-Formal gr'altt ohne Postbesördernng Ott Alt. mit Poslbeiördervn/7o Ml. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uni. Prei:reneickmist. Tabellarischer u.Zifsernsatz nach Höhen» Tarif. Nerlamrn unter dem RedactivnSstrich di, g gespickt. Zette 50Ps., vor den Familienn ichrichten die Ogelvallene Zeile gi> P'. Inserate sind stets an die tstpsievittcol zu senden. — Rabatt wird nick» gegeben. Zahlung sirnenilni'-ranck» oder durch Post- »achnabine. 56. Mittwoch den 25. Februar 1891. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Aufforderung zur Einreichung von Üechnungen. VebusS alsbaldigen AbschlnveS unserer Sladtcassenrechnung ans daS Jahr 1890 richten wir hiermit an alle Gewerken nnd Unter nehmer, welche in dein gedachten Jahre sür unsere städtische Ver waltung oder siir die Verwaltung eines der am 1. Januar 1891 angeschlagenen Vororte Arbeiten oder Lieserungen, abgcseben von den besonderer Verrechnung nnterliegeuden Nenanlagen, ansgccknhrt haben, die dringende Aunorderung. ibre Rechnungen, soweit dies noch nicht geschehen, ungesäumt »nd spätestens bis znin l. Marz V. I. bei uns einzurcichen. Leipzig, den 22. Februar 1891. Ter Natk, der Stadt Leipzig. In. S43. I>r. Georgs. Größe!. Woldpllonlen-verklUlf. Bon dem städtiichcn Forstreviere Burgaiie können in diesem Frübjahre durch den Nerckerverwaltcr Dicve in For'!ban? Burgaiie, Post Leutzsch bti Llivzig, nachstehende Holzviianzen zn de» bei- gefegten Preisen gegen Baarzehlung oder Nachnahme und vorherige Anmeldung bezogen werden: Stück zahl Holzpflanzen Höhe cm Preis vro Stück .« F Preis vro Hundert .« -F 2000 I. Laubträlzrr. Eichen, ynsreii!« i>>->Inna. . . . >29 -I.',0 — IS 4M Linden, Dilia pnreil'cckiir . . . tM-5>oc 1 29 IM — 1'iM Eschen, »Mm,!' «veolr. . . . 9c >,»—io,' — 75» m — 100t) Ahorn, Ae,-r >»><>,„logl ld>0-17.'> — — 19 — 1»M Elchendl.tzilwrn.Aoor nopgincko :.m 2m — — 10 — 9M Kastanien, Aoseulna Ilipp. . . Il»i - .9tt> 75, M — 9000 :9<r.i-.str A) 29 1000 179 2tttt — 20 IS — 9000 Rothellern, AInns elntinoxa . 290 900 — — 15 — UNO Wcißbuchenbüsche.tälri'.tngula 10» — 90 29 — IE Lindenbüsche, Dilia pnrvitcckü» IM — 90 29 — 8000 Eschenbl. Ahonisaat, «Leer uveuuck» I!. Nadelhölzer. Äü-40 — — — 75 20000 Berschnlte Fichte», Abis» orcls. SO — — S — 2000 - - - - M -70 — — 10 — UM » » » - 80 — — >2 — 30M » - mit Ballen, Adisa eerel« ilO 12.' SO 40 1000 Bcrschuttc Fichten, mit Ballen, Abis» oxel« 1.90 >79 75 80 SM Verschickte Fichten, mit Ballen, Abis» oxot» 2S0 9M 1 25 120 — Leipzig, am 21. Februar 1891. TrS Natlis Forstdeputation. Die nächste AiimclSiiiig Vrr Zuhkinver hat wegen des au den 27. dieses Moiiais fallende» Bußtages bereits ToiinerStag, Sei, 20. Febvuar u. e.» Nachmittags von 4 ,«! Uhr zu erfolgen. Leipzig, den 24. Februar 1891. Trr Null, drr Stadt Leipzig, t-lrmen Amt.z Hentschel. Hsr. DaS für die Köchin tthristiane Maric Henke aus Wormlage vom Geincindevorsland in Kalkreuth unter Nr. 20 ausgeleriigie Dienstbuch ist erstatteter Anzeige zm'olge abhanden gekommen und im AussinduagSsalle an uns abznliesern. Leipzig, am 21. Februar 189t. TaS Polizciamt drr Stadt Leipzig, ll. S43. Bretschneider. Nirolai-Grimnoltttm. Ausnahmeprüsting der siir Ser!» angeineldcien Schiller Sonn abend, de» 28. Februar, Vormittags 8 Uhr. Papier und Feder ijr mitzubringen. Leipzig, den 24. Februar 1891. Pros. vr. Ott« Xnemmel, Rector. OetfentHc Il6 11rult1ol8loIurrnditnH. Hie .z»nii hlniilr von Iknn«IIiin--'>I< In Ilinreo, rvol, Iw IcanmwNllo O.tarn in «lio I'riil,- enter )>n< I>n>itt:,rr-e,ir!<o äor I.obrllnir!i- nblliellniür ointrot'w. üolli n, erbittet üncki «Ir l'nter?:eiilmete in «ler 7^eit vom 2. I»i«c mit !i. ölilrx. rormlttnre-, von >1 bl« 12',- tilir, vvnmix-Iiel, unter sierrünckl« her Voriilellnnzr «ler .Vn- /umclckenckcn «lnrel, ilirs Herren 1'rln/i,«crl<>. Iba letnto 8elnil neiit-ni« oäer ckle Eensurli^te «los 8el,>,ier8 ist bei «lieser <>e lexenlnnt vnr::nl«nren. IVäbreinI >Ier p;e«In>hten /ent vercken nnel, Aiimickiliinx:« n snr «ien elnPilii Ine» kn« Iiv «---«en-c« linttli, Iie» t iii sus entcr-nc« ir l-enniiiinen, n» vv> Ehe,» sil I« IInn«I>nn>r-cIeInII»rre b«4ln il«u» le imen, «lis im I!e>i,/o <!,-< X-aij-nisses für «liv «vi>se»s< Imttli> Iin Uebilnrrunir XNIN I ini.ilirio-h'rl >«vili>^,n4i«msta sinii. 1'utenieilt 10 8>»n4«m >vhel>enilieh. », Imitrei,I 90 ./f. läeiprij-, im d'odluar >891. t'nrl IVolkrnm, Direktor. Der alte nnd der neue Lnrs. Der ä?giipt»ntcvschied zwischen der früheren und der jetzigen Politik in der inner» Ozeichsvenvalniiig scheint uns darin zu bestehe», da» die heutige Politik auf Ausgleichung der schroffen Parkcigegcnsätze bedacht in. DaS ist der Dm» der Worte des Kaisers: „Wenn wir Schritte Ibun und arbeiten wollen znin Heil des t^anzcn, so wüste» wir auch immer das tch-.iue im Auge haben " 'Der Parteikamps im Deutschen 0«cichc hat sich ans historischer tstrnndlage entwickelt stauten sich gegenüber libere.c und crnserval.vc Grund sätzc bei der Gründung des Acick'es. Tie Vertreter der liberalen Grundsätze strebten einen Zustand an. welcher den Schwcrpuucl der politischen Entwickelung in das Par lament verlegte, der PunteSrail' mit dem .Kaiser sollten in der Hauptsache den Entscheinungen deS 9,'cichStagcS Folg leisten, also leriglicb eine E-eeuurgewalt in> streng consliln tionellen Sinne bilten. Dem wttcrsetztcn sich die «uirstcn im Bunde mir der conscrvalivcn Partei und verlangte» die Ausrechlballung der monarchische» Vorrechte i»i (Segensatz zur Parlamenlsberrschast. AuS diesem Streit gestaltete sich die Verfassung des A'ortdent'chen Pnurc?. welche als ein Eonipromisi zwischen <en liberalen unk ronscrrakircn Grund sätzc» anzusebcii ist. Die VniideSvcrsassting. welche au- den Verträgen mir den süddeutschen Staaten hervorgcgangen ist bat die Verfassung de- Norddeutschen VniidcS in ihren Grundzügcii ans daS ganze Deutsche Reick übernommen und nur in soweit Abänderungen erfahren, als durch die November- Verträge bedingt waren. Auf dieser Grundlage bat sich der NcichSgckankc entwickelt, aber sosort erschien die EentrnmS- parlci auf dem Plane, um da- junge Reich unter die Herr schaft deS PapstthumS zu beugen. Der alte Gegensatz zwischen Kaiser nnd Papst, zwilchen Fürsten- und Priester- Herrschaft, welcher sich durch das Mittelalter bindurchziebt. lebte in anderer Form wieder ans: Pius IX. wollte die Schlußfolgerungen aus den ConcilSbcscklüsten über die Uiiscbtdarlcil nnd den Principal des Papstes über die Bischöfe ziehen, und die Eenlrnmspartei übernahm die Ausgabe, die Rolle als Vollslrcckerin des päpstlichen Willens in Deutschland anszusüllcn. Daran- erwuchs der Kampf zwischen Staat und Kirche. welcher unter dem Namen deS Eultnrkampse- in die Jahrbücher der Geschichte ein getragen ist. ES war ein heißer Kampf, nnd cS schien eine Heit lang, als ob der Staat den Sieg über die .Kirche davon tragen würde, aber das Ende de- Streite-? bat gezeigt, da» diese Hossnung vergeblich war, daS Papstlbnm ist »engcstärli aus dem Kampse bervorgcgangcn, wenngleich cs ibm nicht gelungen ist, sich daS Deutsche Reich zu iinlcrwersen, die weltliche Macht deS -Kaisers besteht un abhängig von der geistlichen M'ack't des Papstes. Aber eine andere Folge bat dieser Kampf gehabt, nnd diese besteht in einer gegenseitigen Verbitterung der Parteien. Plan batte sich im Lause der Zeit ans nationaler Seite an den Gedanke» acwöbiit. daß die Mitglieder des Ecntrnni- Feinde des Deutschen Reiches seien. Sv wobl berechtigt auch diese Aus lassung war, so sübrlc sic doch zu einer Schroffheit des PartcigegensatzcS, die besonders in Hannover und in de» polnische» LandeSlbcilc» eine bedenkliche Lage zur Folge batte. Sehr gelegen kam deshalb der im Februar >878 ciiitrctcnte Tod deö Papstes PinS IX., weil er die Möglich keil Hot, mit seinem Nachfolger einen Ausgleich zu ver einbaren. Inzwischen war aber eine andere Partei entstanden, welche nicht dem Rcichsgcdankcn, aber dem Staate unk der Gesell schaft scindlich gegcnübcrtral, die socialdemokratisthe. Die beide» Mordansctstägc gegen Kaiser Wilhelm I. ließen nach drnckliche und umfassende Maßregeln zur Unterdrückung der gcsährlichcn Bewegung nötbig erscheinen, und so entstand neben der reichSscindliche» EcntrumSpartci eine neue staatsfeindliche Partei, die sooialdcmokratische. "Beide Parteien sind nicht willkürlich in die Kategorie der RcichSscintr versetzt wordc», sondern es bestanden tkatsäcklicke Grundlagen slir diese Be Zeichnung, die EentrnmSpartci und die Socialdemokratcn verdienten in vollem Umsange die "Bezeichnung ReichSseindc. Seit dem Jahre >879 ist die Reichoseindschasl der Een- trnmSpartci i» eine Interessengemeinschaft mit den Vertretern deS Großgrundbesitzes und der Großindustrie nmgcschlagen, und der Kampf um die Macht der Kirche im Staate ist nnr noch in Preußen weiter geführt, und auch dort nach weiteren acht Jahren am >o. Mai l">>7 in der Hauptsache beendet worden. Daß die Partei auch jetzt noch ibrc Ansprüche weiter verfolgt, zeigt die Ablehnung des Gesetzes über die Verwendung der gesperrte» Staalcznschüssc für die Geistlich feit und die neue, den Wünschen deS EentrnmS mehr ent sprechende Vorlage. Die beschränkte Fortsührnng des .Kampfes in Bayern mag auch der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Seit der Secession de- JabreS 1879, welche bei der Ver Handlung über den neuen Zolltarif entstand, bat aber die Fortschrittspartei eine DpxosilionSstcllung eingenommen, welche ibr gleichfalls die Bezeichnung „Reichsscinte" einlrng. Viel leicht wäre cS besser gewesen, eine so schroffe Zurückweisung ihrer ja meist zn weit gebenden Lpposition zu vermeide», aber der Ansturm der Eciitrumsparlci und der Socialdemo- kraten gegen das neue Reick war ein so heftiger, daß B slredungen, welche sich gleichfalls in Widerspruch mit den ReichSregiernngen setzten, eine scharfe Ablehnung erforderte». Nachdem der BnnkeSratb einmal in die Kampfstellung hinein gedrängt war, nahmen die Parteivcrbältnisje naturgemäß einen sehr schroffen Ebaraktcr an, und diese Schroffheit wurde getragen durch den "Widerstand, welchen die Fortschrittspartei der nach Lage der auswärtigen "Be ziebiingcn iiothwendig gewordenen Erhöhung der Wehrkraft entgegensetzte. Als im Jabrc 1881 die Fortschrittspartei sich mit einem Theil der Sccessionistcn zur dcnlschsrcisinnigc» Partei verschmolz, war die "Berechtigung zur Geltendmachung der alten liberalen Grundsätze, welche bei der Schaffung der Verfassung deS Norddeutschen Bundes ins Hinkerl reffe» ge rietbc», so sehr bestritten, daß diese Nc»hilt»ng auch in liberal gesinnten Kreisen entschiedenen Widerspruch erfuhr, dem wir jeder Zeit klaren nnd deutlichen Auokruck gegeben haben. Alle diese Kämpfe haben im Lause der Zeit an Schärfe verloren, die EcntriimSvartci bat sich »icbr nnd mehr den staalScrbalkenten Parteien zugescllt, die Socialdcmokraten baden cingesebcn, daß sic den ^nkuustSstaal nicht mir Gewalt ansrichlcn lönncn und daß selbst der Verwirklichung ihrer "Wünsche auf friedlichem Wege ganz beslimmle Grenze» ge zogen sind. Die freisinnige Partei bat ibrc Opposition so weil gemildert, daß sic die Vorlagen, welche das Reich »ach außen bin sicher stellen, angenommen bat, und es ist der Zeit pnnel cinaelreten, welcher eine neue Partcigrnppirnng als wahrscheinlich erscheinen läßt. Schon bei den lebten Wahlen wurde als Hauptunterschied der .Kämpfer ibrc Stellung zur socialen Frage bezeichnet. Daraus ergab sich die Zwcilbcilniig in Anhänger und Gegner der bestehende» Staatsordnung. Die oben aiigcdcntcle Lntwickelnng ist eine so durchgreifende nnd grundcrschültcrnte, daß cS sehr erklärlich ist, wenn die Parteien »och nicht zur vollen Klarheit ihrer Tragweite turck gedrungen sink. Aber daß eine Aeiikcrnng noibwcntig ist leuchtet ei». Wie sich diese Acnterung angcbahnt Kat, soll ei» zweiter Artikel dartbun. * Leipzig, 25. Februar. * Be:»glich von Gerüchten über Aenßcrunaen dcSKaisc oirk dem „Haml nrgiscbcn Eorrcspondcntcn" c 8,-vlin ac'i'ckcvi.-b,'!!' Die Beruhte über auaeblickic Aeu „Die Berichte über angebliche bei Mahlzeiten »nd sonstigen wird Berlin geschrieben: rnngen des Kaisers cc> .vcccc-i^ccccic ciccc. sv,t,»,,cc austaltniigeil sink mit größter Vorsicht ansziinehme», dieselben jeder Eontrcle entziehen, so lange die Pc denen gegenüber die citirtcn Aciißerungen jgcinacht sein nicht nahmhast angeführt und >cne somit in die Lage werden, Uncgenauigkcilcn zu dementiren. — Mittbeilungcn, die etwa mit de» Worten eingeleilet werden — „Wie ver lautet, sott sich der Kaiser verschiedenen Herren gegenüber, die er jüngst bei der und der Gelegenheit angetrossen Hai, dabin geäußert haben, " — können von vornherein als olcke bezeichnet werden, die jeder ernsten Beachtung »» würdig lind." Diese Bemerkungen dürsten auch ans einen Pariser Bericht Bezug baden, »ach weichem der Kaiser mit einem Botschafter sich eingehend über die Ursachen des Rück tritt- deS Fürsten Bismarck unterhalte» haben soll. Daß die Gerüchte „unsinnig" seien, welche davon zu erzählen wußten, der Kaiser wolle den früheren Reichskanzler gerichtlich ver folgen lassen, brauchte nicht erst von Paris aus bestätigt zn werten. * Ter „Rcick'S- und CtaatS-Anzei^cr" meldet: Wie wir zu unserer Freude vernehmen, sind die Ltörnngen im Bc'iude» de- jüngst gehöre neu Prinzen, SobncS Ihrer .Kaiser lichcn und Königlichen Majestäten, welche in den letzten Tagen zu Besorgnisse» Anlaß gegeben haben, i»> "Wesentlichen als gehoben zu betrachten. * Die N e i ck> S t a g S c a n d i d at u r de- Fürsten Bismarck im 19. hannoverschen "Wahlkreis ist »ach der „Nalionatlibcraleii Eorrespontciiz" trotz einer vorläufig ablehnende» Antwort noch nicht cntgiltig ausgcgeben. * Im Anschluß an den "Beschluß der Schuleonscrcnz, betreffend die Förderung des K »abend aut fertig leitS- Unterrichts in den höheren Lchranilalten, batte der Abg. v Schcnckcntorfs in einer Eingabe an den Unter richtSminisicr von Goßt er den "Weg bezeichnet, aus welchem dieser saenltaliv gedachte Unterricht nach seinem Dafürhalten allmälig den höheren Lehranstalten zugcfübrl werden tönnle, nnd gleichzeitig diejenigen Schriften bcigcsügt, welche de» erziehlichen Werth nnd die Art der Durchführung dicseo Unterrichts an den höheren Lehranstalten behandeln. Daraus ist dem genannten Abgeordneten kaS nachstehende ministerielle Schreiben zugcgangc»: Berlin, 19. Februar 1891. In Erwiderung der gefällige» Eingabe vom 28. Januar, belresjeiid die Förderung deS .Kiinbeii-.vandserilgkeit-?- UiiterrlckiiS in de» IiSyereu Lkliraiißalteii, danke ichEw .Hc'chwc>l,lgeboreu verdindlichs! für die gefällige MNlyellnng der der Eingabe beigesugleu Schriften, von welche» ich widerlivit mit großem Jiiierejse ttennliiiß genommen bade. Ich dabe Sorge getragen, daß die Schritte» dem Ausschuß zur Vorbereitung der Schutresorm zur Einsicht vvrgelegt werden, von Goßtcr. * DaS ,,Deutsche Tageblatt" batte ein Gedickt ver öffentlicht, i» welchem unter Bezugnahme daraus, daß der Adg. Richter bei der Berbandlung über die Kornzöllc den Fürsten Bismarck angegriffen, „ein Denlscher" die Frage anfwars: wo der Mund sei, der Richter niederwcttcrc, und wo die Faust, die diesen "Wicht zerschmettere". DaS de treffende Gedickt bat der Staatsanwaltschaft Anlaß zur Einleitung eine- Verfahrens ans Grund des H. in des Strafgesetzbuches iöffentliche Aufforderung zur Begebung einer strafbaren Hankstnngi gegeben. Das „Deutsche Tage dlalt" erklärt, die dichterische Aufforderung sei nnr bildlich gemeint gewesen: es wünscht Auskunft, „wer den Anstoß dazu gegeben bat, Herr» Engen Richter, und zwar gerate liiilcr den Umständen deS vorliegende» Falles, den tranige» Sckmtz des Gesetzes an die Seile zu stellen'?" Die „Frei sinnige Zeitung" des Herrn Enge» Richter bemerkt dazu, daß Herr Richter erst ans dem „Deutschen Tageblatt" Kcnntniß von dem Strafantrage erhallen bade. Im Ilcdrigcn bade er im Lause der Jabrc schon crnslbasterc "Bedrohungen von Seiten politischer Gegner erfahre», bisher bade aber der Staatsanwalt niemals von dergleichen "Notiz genommen. * Da- amiliche Ergebnis! der Reichstags wähl in Sonncbcrg - SaalscIk liegt jetzt vor. Es haben erhalten: Der Socialdemokrat ReißbanS 7109, der Deutsch freisinnige Iw. "Witte hilöl, der Nationalliberale Iw. Hans Blum 9119 Stimmen, so daß zwischen den beiden Erslaeuaiinieu Stich wahl slaltsindct. Bei den vorjährige» Wahlen wurdcn ab gegeben im ersten Wablgang 7215» loeialdeniolratischc, G>l 2 keiitschsrcisiiinigc »nd 9818 nationalliberale, in der Slick' wabl 8'»08 tculschfreisiiinige »nd 8im> soeialdcmolralisihc Stimme». Es bat sonach bei der jüngsten Wahl bei allen Parleien, am stärlsten aber bei der freisinnigen, ein Rückgang der Slimmcn staltgesunde» Die „".Nationalliberale Eorreipon tcnz" erncncrt die dringende Aufforderung an unsere Parlei genossen, trotz Allem, was geschehe», jetzt für den deulsch- srcislunigcn Eandidatcn ernstlich ciiizulrcicn. * » * * Die Vertrauensmänner der Deutschen in Böhmen erließen einen Wablansrus, in welchem auSgesübrt wird, daß ilnzweisclbast Tbalsachcn vorlägen, welche als bedeutungsvolle "Anzeichen für eine neue Wendung »nd Gestaltung in der iiiuere» Politik SesterrcicbS angcscbc» werden müßten, ^b wohl voreilige Hessnnngc» nicht gerechtfertigt sein würden, so wäre cS doch von Hebel, ohne Vertrauen der neue» Wandlung gegciiüberzutrete». Die Deutschen in "Böhmen würden trachten, die geänderte Lwdnnng znm Nutze» der Gr»»tsätze des DeutschtbninS, des Fortschritts und der Slaalsincbrhcit zu vcrwertbcn nnd gäben hiermit die Er klärung ab, daß sic an dem tcntsch böhmische» "Ausgleiche vom 19. Januar >890 unverbrüchlich seslballen nnd aui der Ausführung dieses ActeS feierlichst verkündeten Staat molk Wendigkeit nachtrücklichst verharren würden, weil cs für sie Ehrenpflicht sei, das gegebene Wort c>uznlösen. Ter Inhalt des Ausgleiches treffe mit de» nationale» Ilcherzcngnngeii des deutsche» Volkes in "Bödmen zusammen Der Ausruf fordert schließlich ans zur Vorsicht nnd zur Einigkeit in Treue für den Staat, für deutsches Volksihnm unk Fortschritt. * In Norwegen bat das couscrvativc Ministerium Stany am Me mag in Folge Annahme einer von den Libc ralen deantragte» Tagesordnung zn kein Regiernngsvorschlaae, betreffend die Srdnuiig der diplomatischen Angelegenbeilen, dcmissionirt. Die der Regierung gegnerische Mehrheit betrug 5,9 gegen 5>.'< Stimmen * Der englische Ilnlerslaalsscerctair Fcrgnsso» erllärle cö im Ilnterbause sür nnnvlbig, die Ucine, jetzt in Egvplc» befindliche Streitmacht zn vergrößern: auch die Verstärkung der Garnison in Snakim sei nnnötbig. — "Bei der Beralliung des MilitairetatS deantragte Laboncknae die Herabsetzung der HcercSstärkc um 992" Mann und zivai als Protest gegen die Besetzung Tolars »nd die daucrude Beiepnug von Egvptc». - - Ilnterstaatsseeretair Fcrgiisson verlbcirigt. d>e Be'.-tznug von Dokav als Schutz für Suakiin Dieselbe sei gleicbzkiüg .geeignet. Handel »nd Industrie des östlichen Sudan, dessen Schlüssel es sei, zu beleben; ebenso werde die Besetzung DokarS den Landbau der Umgegend von Snakim günstig beeiiisinsseii. Seitens der britischen Regierung seien Beweise genug erbracht, daß die Besetzung EgvptenS nickst als permanent beabsichtigt sei; eine Zurückziehung der Truppen werde viel mehr crselgc», sobald die Unahbängigleit des Landes nnd eine giilc Verwaltung desselben gesichert sei unk die Gefahr einer sremken Besetzung nickst länger vorhanden wäre. Einen bestimmte» Tag der Räumung sestznsetzc». sei jedoch voll kommen unmöglich. — "Am 20. d mackste die Eavallerie eine» ReeognoSciruiig-ritt in der Richtung »ack> Deine rin unk stieß dabei ans einige Derwische. Dieselben berichteten, OSma» Digma sei mit wenigen Reitern in der Nickst,mg nach Kassala geflohen. Die SbeilS fast aller bcnachbarten Stämme haben ibrc Unlerwersuiig angczeigt. Die Ver bindttng zu Lande ist mit Snaliin, Akik und Erkewil wieder bergesiellk. Der GcsnnkkcilSznstaiid der Truppen ist ans gezeichnet; die Zahl der vcrwiiiidclcn egupiischen Svlda.len ist weil größer als ursprünglich angenommen wurde. * Beide Gruppe» der irischen Partei nahmen in Irland ihre Propaganda wieder auf. Parncll begab sich mit mehreren seiner "AnHänger von Dublin nach Ros comitton. "Aus der Reise dabin fand er zuincsi't gut' busi »abine »nd dielt mehrere kurze "Ansprachen Er sagte n. A., das GG>sim„ff, der "Bonlogiicr llliterhaiiblnngen lönne er nickst lüsten, aber er nnd D'Brie» hätte» Alles gell an. was in ihrer Mackst gestände», um eine» ehrenvollen Frieden :» sichen» Nachdem die Unlerhandlniigcn zur Wiedervereinigung kev irische» Partei gescheuert seien. m>issc der Kamps svn gesetzt ivevden. Er werde eine scharf beobachtende Haltung eiimebme». bis er sede, welche Lösung de» Fragen der Polizei »nd des Landbesitzes in Irland geboten werde. I» Neseonmion wurden ibm Vcrtrancnoadresse» überreicht: da»» hielt er an eine Massenversammlung von Pächtern und Landbewohner» eine Ansprache, in welcher er sich fast ausschließlich über die U» zulänglicksteil der von de» liberalen Führern gemacksten Zn gcstäiitliisic verbreitete. Er wäre neugierig, z» sehen, vH ein MeEavtbiancr den "Miitb habe» würde, nach Irland zn kommen, »in zn erkläre», daß die Zusicherungen Gladm» s über die Polizei- »nd Lanksragc befriedigend seien. Tie Kuncgebimg der MeEarlbiancr in Earrick ou S'oan non, d>i welcher Hcalu sprechen sollte, wurde von eine:» inst Knotcnstöckcii bcwassnetc» Haufen von Parnclliie» verlunderi. welche die Platisori» »ürinlen und zcrtrüiiimcrleii H'aly flüchtete mit seinem Anhänge nach einer benachbarte» tatbo- lischc» Eapclle, wo er seine uiitcrbrochene Rede lorisetzte. * Da- „Rcnter'schc Bure,:»" meldet a»S Rio de >7a - neiro von bentc, daß die kürzlich anSgehrocheiieii 2lrl-ciier auSständc sich weiter ausbieilen und einen großen Schaden in dem geschäftlichen Verkehr verursachten. Die Stauer streiken noch immer, ebenso bade» die "Arbeiter der Ecnira! cisenbal'n die "Arbeit cingesiellt. Der Dienst bei derselben ist eingestellt. Die Streikenden verlangen in Folge der Pcei. erböbulig der Lebeiiüniittel eine Lohnerhöhung Mlilliirischcs. ' Von einer Reilernbnng aiis dein Elie deS Jnricber Sees benchiet die „Nene Züricher Jeiinng": Do lieiue üer geicknvader, »u> Disieieren der tz'cirniio» Z,i>lct> beiieliend, i eira! , einem ecr ietzien Sonniage in irülicr und irinher Morgensinnee Em See. 'Die P'erde beschrstle» oniclnglich e»»c>.. .«»gl-oii ca:- El . l os aber schienen sie sich n» demAnbint der I-eirli.l'en, in 1elle>. äono- l'cliiinmernden lllennbolm zn bera-iichen. Tänzeinh „nd dso"oi^o Mehlen sie sieb dein Zügel z» entziehen, und als die OleGMbau in: Trabe sich .Knßnacht zuwaiil-ie, baiie inan,her dlelier ' -n Pserd, von drtien Teinverainent die staubige Rettbat,!» > baue almen laste», i» der Olangarl z» behalten. Sv ging «> den» ,a sröbilcher Jagd der Sonne »nd dein Erliviung.-pnnet „Sonne" en! gegen. "Nach einem kurzen Vugelirnnk ivnrde der See gegen V id likon z» dnrchguert und dann der Nückwcg nach Zürich in stoiier «Nangart genoininen. Tack- Els tnlrschie »nd dr>>i>n!e nnier dein .vusichiag der galoppirenten Pierbe nnd ln der 'Zrnst der Melier Hopsten dle Herzen vor Lust an dein fröhlichen ReiwrstncHem. Schulwesen. tkiiikoiiimc» Ver 'Bolksschullelirrr in Tack,'«» I». Nicht blo, in Lebrerlreisen, iondern auch in ande: i !v sten .Kreise» wird niiertann!, daß die vom letzten Landtag in bei bindung mit der staatlichen Schuibeililüe gesetzlich geioilerie c.0 Höhung der Mindestgehalte der Lehrer von 8io ans > sür ständige nnd vvn öli> ans >!>>0 sür .vstiststebrel inerten niilrr .'en"- Einwohner völlig unziireichend sei und der gen ! bau lick»'» Stellung, zu welcher der Lehrer berechnet ,n. nubi e : 'v. Den» in der Thal ist es nicht zu viel hehanpi.l, dost, -i» :>r oder Ziniinernioii» nnd viele Fohrüorheiier lin tzllier ein . >'il> - iehrers '21 21 Jo!,re> ielbsl bei längerer Vlibeil ,cgi ileii nn b nnier inebr als ttoo./« verdienen, oder, da e - stell Icker »'eist um ielirer handelt, daß landn>,rihichastlühe Tienstbvleii Iei ri>hii ,er «.iichlagnng der freie» Slanon sich mit ihrem Lohne Heger ge. en, als en! Hilfslehrer inlt geietziichem Vlindesigel-ntt. Nun in .voor aiiznerlcnine», daß die E-ebailsheziige der ineinen Lelrei logg sind, als das Ersetz eriorderl. «ßerade darin is: aler > n -Beweis z» sinden, daß dar Ersetz hlnier dein tlr-i-ickgick n Bedürstliß weil ziirnckl'Ieibi und daß es »olkwendig ist. gegen g e Schulgemeinden, die iiir das Schulwesen nnr d»S nmiing. n gi-i» Nöihige deiviliigen wolle», clnen gesetzliche» Zwang an ' g . g Mit einer geringe» Aiisbc sieriuig ist den Lel'rerii iiickil vle! ge : es iniist, vielmehr liier eine dnrck'grckiende Aenderung eintr.n,» n o zwar sind es dreifache "Voniilck»', deren Enä>llnng von r r :/ schait ersirebt wird nnd gegenüber den VilNoimivcn an'.-ne! ainleii Ocker jei v>>r tzlllcni der nnstudirten Stoai be nni " gn Rechnung?- und Ervediiionswestn gedockii als herechilg! > :: e n ick: I > Emem Hi ioebrcr soll ininsenens stcO nnö einem slondsgen Lebrer mindesiens >2"«i./< >«nc> -Vv'ln:n >! Aniang tzck'ail iiewabri Iverde». 2 tzlniiall 5> tzlller-zivo. 9" .//. sollen «I tzlllersznlagea von >e 2"«> ,/g geivolun ioer.gn : '0 zwar »lclii erst vom eri'nlcken 9'>. Leheiisjolire an, 'oiidern > vom 28. Leben st.stire an lo die meineli Lebrer druck: :nck :i > slandig »'erden, nnihi» niil dein '2-- Jolire bereils 9 : i." ninü!, k sind . So würde die Summe der Aoer zntagen die Hobe von !g > - bei ziirnckgelegiem ix. Leben gck>re errei.hen gegenivoriig b>: lagen nach er'nlllein .'üi. pebensiabre nur l'e' . io do>: ::: jedem Lehrer in dleiem 'Aller ein Einkommen von 21"0.g/ :t wäre, gegenüber I99" weihe gegen» ai'ig durch da wäl'rlei'.el sind. Zur v rflUInng die'er Vonn'he aber iji e n. . - läßlich, daß 9. die Allere zningen voni Siooie geleistet I. erden c-> i>! den Kennern ländlicher Verh .ilnn e 'ein «'ckhelininst. in : ' ' schi-e SleUung ein nitrier Lehrer. s„r de : l olieckstler v . g .. . > die iüiinrlnte »nigehr>:ckck werden müssen, gerov In l ne : zarter vöeise wird e> ibm slihihar gemacht, ivi? die > . ^ de iieler si'e, dost er verletz! würde. nn"i dock, N der ivv"' . setznng ««endlich rrichweri. >a 'an innno v:.h gen - ^ g andere Gemeind,', weiche die lwl»m znlage,- au'brm
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