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Dresdner Journal : 01.01.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187401010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-01
- Tag 1874-01-01
-
Monat
1874-01
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 01.01.1874
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1874 Donnerst»«, ke» t, Jamar DreMerIom nal Io» ^Sbrttvv:. )4jU»rUot»: 1 1-dIr, 1» »xr kür ä«o Feuitttton. (Redigirt von Otto Banck.) Io 7r«u>—» tritt « Vtrln k * Stoaipotzoda^. . . » V »a>,»r!»»U>U«» ävutookoo !4jUu-Uet»: 1 rkir. 1V «Ur I Utziodv» ka^t- »mä Liooolo« Hummern: 1 Vgr. , 81«mp«l»ll»cy1»U bl»». I«er»t»»pr»1»«r A«>p»lUm«» kvtitoml«: E li^r Lr»ovel»»>, UtAUvti mit 1tu»n»t»ms >1« 8«m- umi kmortNG», ^bevti» für <i«n kol»*oä«> Tagesgeschichte. * Berlin, 30. Tecember. Nach der neuesten amt lichen Meldung ist in dem Befinden Sr. Majestät des Kaisers auch heute, nach einer guten Nacht,lein Fort- Berantwörtlicher Hedacteur: I. G. Hartmann. - - - päpstlichen Encyklika mü^Beschlag.belegt ^am 27. endlich ist die Beschlagnahme aufgehoben und die jwerthlose Maculatur, in welche die confisc'irten Nummern sich unterdeßjverwanoelt haben, zürückerftattet worden. Münster, 29. December. Wie der,Mestf. Merc." hört, ist dem hiesigen Priesterseminar der demselben bisher gewöhne Staatszuschuß entzogen. Hannover, 28. December. (H. St.) Die „Han növersche Presse" zeigt an, daß sie mit Neujahr zu er scheinen aufhören wird; dies täglich erscheinende Blatt, welches eine entschieden nationalliberale Richtung vcr folgte, wurde vor etwa 2 Jahren begründet, als die drei hiesigen Leitungen gleicher Tendenz sich zu dem einzigen „Courier^ vereinigten'; die muthmaßliche Absicht, daneben für ein nationalliberales Organ von mehr populärer Art noch Raum zu finden, wäre demnach eitel gewesen. München, 29. December. (A. Z.) Der Graf v. Tauffkirchen reist in kürzester Leit nach Rom, um dem Papst sein Abderufungsschreiben zu überreichen. Nach der Rückkehr von Rom, wohl gegen Ende Januar, wird sich Graf v. Tauffkirchen nach Stuttgart begeben, um den ihm übertragenen .Gesandtschaftsposten am k. württembergischen Hofe zu übernehmen. München, 30. December. (Tel.) Der oberste Gerichtshof hat die Nichtigkeitsbeschwerde des Bischofs von Speyer, vr. v. Haneberg (vergl. Nr. 302), als unbegründet verworfen und den Beschwerdeführer in die- Kosten verurtheilt. Die Kompetenz der ordentlichen Strafgerichte ist somit anerkannt worden. Wien, 30. December. Wie das „N. Frddl." aus Pest erfährt, wird Ihre Majestät die Kaiserin, den bis jetzt getroffenen Dispositionen zufolge, am 9. Januar von Pest nach München reisen und daselbst bis Ende Januar verweilen, um die Entbindung Ihrer kaiserl. Höhest der Erzherzogin Gisela abzuwarten. * Pest, 29. December. Das Oberhaus erledigte heute in fünfstündiger Sitzung die Budgetvorlage. Hu der Generaldebatte spricht Gras Franz Zi chy Über die bisherige Eisenbahnpolittk, deren traurige Resultate er bereits »87» voraussagte. Wenn irgendwo, mügte auf diesem Ge biete mit Ersparnissen begonnen werden. — Gras Ferdinand Lichy verlangt durchgreifende Steuerreformen. Derselbe sagt, dtt Botirung des Budgets feiten des Oberhauses bedeute kein Vertrauensvotum, sondern daß das Oberhaus blos einer Zwangslage gehorche. — Ministerpräsident Szlavy erklärt, er erwarte nne Besserung nicht so sehr von neuen Gesetzen, als von der Erweckung des Pflichtgefühls bei den Steuer zahlten. Die Regierung werde bestrebt sein, durch Vorlage ent sprechender Gesetzentwürfe ihrerseits das Reformwerk zu für deru, eine bessere Verwaltung der StaatSbahnen; die Reu eintheiluug der GerichlShösc werde zur Entlastung der Aus gabeyetats wesentlich beitragen, so daß, wenn auch nicht bis »87», aber wveufaüS dis oie Herstellung des Gleichge wichtes iM Staatshaushalte angehofft werden könne. — Barou Pronay findet das Sparsamkeitsprincip im Budget viel zu wenig bethätigt, alle nicht unumgänglich nothwendigen Aus gaben hätten unnachsichtlich gestrichen werden sollen. — Graf Johann Cziraky verlangt ralncale Reform in allen Zweigen der Verwaltung, namentlich Verminderung des Honvedetats durch Abkürzung der Dienstzeit und Entlehnung der Montur und Waffen vom stehenden Heere, wie in Preußen. — Minister präsident Szlavy erwidert aus die Ausführungen der Vor redner, daß die Regierung an der Zwangslage keine Schuld trage. Die Erledigung des rechtzeitig unterbreiteten Budgets sei durch zwingende Gewalt der Ereignisse verzögert worden. Die Regierung und das Abgeordnetenhaus seien bei den Streichungen bis zur äußersten Grenze vorgegangen. Die Mißerfolge der letzten Jahre dürfen aber nicht die Hoffnung ans eine künftige Besserung rauben. Die Budgetvorlage wird hierauf im Allgemeinen ein stimmig angenommen. — Der kroatische Landtag hat heute, an Stelle des zum Sectionschef ernannten Zivkovic, Krestic zu seinem Präsidenten gewählt. Krestic war vor dem Zustande kommen des letzten Ausgleichs ein hervorragendes Mit glied der gemäßigten Fraction der nationalen Opposition, und wirkte während der Verhandlungen nist vielem Eifer im Sinne der Verständigung. Paris, 29. December. Wie die „Agence Havas" vernimmt, hätte der deutsche Botschafter, Graf v, Arnim, kürzlich in einer Unterredung mit dem Minister des Auswärtigen, Herzog v. Decazes, demselben, wenn auch in der gemäßigtsten Weise, Vorstellungen wegen der von den Bischöfen von Nimes und Angers erlassenen Dresdner Rachrichte». Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Statistik und LolkSwirthschaft. Oou»u»i»»iouLr ck« Drenänvr ^ouruul»; vbvuÜM, : Lugt,, Hort u. V H ck LirU» V>»r»-N»mdm-x-rr»z-L<tp»i?-»nu»k twl». U. - Nvoedia Ruck NsrUv L >,c-ckott«, »r«, lau: D.Ltax»?»'» Lüreau; 0d«wL»u: I'oipt,»»u^- Ivtt» ». ^aeAte Decentan», «ids katdk , DauLt-sCo., SorUt,: 7nr>D S^vLovr: k?.Sc-la«l<r, raet». Hara», DaMt, Rut/irr <s t,'o, Stotter: Daube <7o.» Lckckck Auuoncen-Rüreaa, 47t«»: Ai vxpeiil U^ruuaxokorr Kimet Lrpsäitwn a«» Oresäner Journal», vroackoo, Xtarxitr«-tt»euAu>>w I^o. I. und manch schöne Erinnerung ist mit diesem lieblichen Punkt der Erde für immer verflochten. Weniger günstig lautet der Bericht über den einge schlossenen Theil der Insel, hier erblicken wir das Innere einer halbverfallenen Festung, Wälle und Easematten, Haufen von Geschützrohren, Bomben und Vollkugeln, durch die Länge der Zeit tief in die Erde eingesunken; die schweren Ealiber liegen verstopft und wohlverwahrt gegen die Eindrücke der Witterung im tiefsten Frieden, denn viele Jahre sind vergangen, seitdem der letzte Kanonenschuß von Marguerite über den blauen Fluthen des Mediterraner verhallte, nur das vielbesprochene Chassepot balancirt hier und dort auf den Schultern der zahlreichen Posten. Einem Detachement von Linientruppen, unter den Befehlen eines Eapitäns stehend, ist die Bewachung der hier internirten Gefangenen anvertraut. Nahe an hundert arabische Häuptlinge, während der Revolten in Afrika von den französischen Truppen gefangen ge nommen, müssen nun die Vrrtheidiguna ihres eigenen Herdes mit dem lebenslänglichen Verlust ihrer Freiheit büßen Schweigsam wandeln diese düstern, markigen Gestalten im höchst reducirten Nationalcostum am Gr stadr des Meeres, fern schweifen ihre Blicke über die wette Wasserfläche der lieben Heimath zu; die Freiheit war ihr höchstes Gut, für sie zogen sie in den Kampf, mit ihr haben sie Alles verloren; wohl Keiner von ihnen wird die heimathlichen Fluren wieder betreten dürfru, fern von den Ihrigen gräbt Einer dem Andern das Grab und die melen, im Schatten des Waldes emporragenden, turdangeschmückten Grabsteine geben be reits Zeugniß von des Todes reichlicher Ernte. Doch eine Gmugthuung ist diesen braunen Wüsten söhnen beschiedm; Bazaine, welcher sich im grausamen Kampf mit ihren Vätern dir Epaulettrn erfocht, wird Ein Blick auf St. Marguerite. Die Verurtheilung Bazaine's hat die Aufmerksamkeit sür eine Gegend Frankreichs rege gemacht, deren Natur ohne Frage, abgesehen von allen historischen Erinnerungen, unsere Beachtung verdient. Welch ein Gegensatz zwischen Neu-Ealedonien und St. Marguerite, zwischen Cayenne und der mit verschwenderischen Reizen ausgestatteten Südspitze Frankreichs.! Der Gefangene auf Marguerite hat außer seiner Freiheit wohl Wenig zu beklagen, er befindet sich in mitten eines irdischen Edens und genießt die Vortheile des herrlichsten Klimas, welchem schon Tausende von Leidenden ihr Leben danken. Land, Wasser und Lust sichen hier aus den, Höhepunkt ihrer Reize und bieten dem bewundernden Auge ein Panorama, welches auch die anspruchsvollste Phantasie mit Staunen erfüllen muß. Der landschaftliche Reiz dieser herrlichen Gegend, durch die Nähe des mittelländischen Meeres, welches seine dunkelblauen Wogen im ununterbrochenen Spiel nach den grünenden Ufern wälzt, noch wesentlich ge hoben, ist schon ost von den Dichtern besungen und wer auch nur vom Meer selbst und der anmuthigen Verbindung von schwimmenden Wassermassen und grünenden Ufer strecken sich angezogen fühlen sollte, würde seine leb haftesten Ideen hier verwirklicht finden. Malerisch ge formte Höhmzüge und im frischen Grün prangende Waldstrrcken, überragt von den schneebedeckten Gipfeln der Alpe« maritime» begrenzen den Gesichtskreis von Marguörit eim Norden; mtt Wohlgefallen ruht der Blick auf dem schönsten Stück französischer Erde, Cannes und seine Umgebung entfaltet sich vor den Blicken des Be schauers m semer unübertrefflichen Lage und Frucht barkeit. Dieses schnell cmporblühende Städtchen bietet mit seinen aus duftigen Orangen- und bitronenpflanzungen freundlich hcrvorlugenden Wohnungen aller Nationen einen überaus reizenden Anblick und entzückt das Auge eines jeden Naturfreundes. Zwei Kilometer liegt St. Mar guerite, die größte der beiden Inseln Lerins von diesem Garten Europas entfernt und wird jährlich durch Tau sende der glücklichen Bewohner dieses Landstrichs und der herzuströmenden Fremden besucht, da ihre eigenen Reize nicht minder großartig, ja zum Theil noch roman tischer sich gestalten. Tie Insel, deren Umfang ungefähr A Ouadratmeile beträgt, ist mit Leichtigkeit in 2 Stunden zu umgehen und bietet dieser Rundgang die Fülle des Schönen und Interessanten. Die nackt und felsig aus dem Meer steigende Südseite der Insel, bereits durch die Römer der günstigen Lage n egen befestigt und jetzt noch durch ein, mit unzähligen Schießscharten versehenes Bollwerk gekrönt, verleiht dem Eiland von dieser Seite einen etwas unfreundlichen Eharakter, gleichsam das lachende Innere durch ein schroffes Aeußere verbergend, dmn immer grünend und erzeugend entfallet der üvrige Theil der Insel die ganze Pracht einer Flora Afrikas. Tamarinden und Alves, riesenhafte Cactuspfianzen und Johannisbrodbäume wechseln mit tropischen Zierpflanzen, Citronrn- und Orangenbäumen, ein natürlicher Blumen teppich schwängert die reine Seeluft mit den köstlichsten Gerüchen und schattige, dichte Waldungen bieten unter tiefhängenden Zweigen die herrlichsten Ruheplätze auf weichen Matten. Manche frohe Gesellschaft hat unter diesen Bäumen schon ge,chrrzt und gelacht und sich der ungezwungensten Heiterkeit überlassen; jeder englische Tourist gedenkt gern der frohen Stundm, dir er inmitten einer launigen Picknick-Partie auf Marguerite v«liebte, künftig das gleiche Schicksal mit ihnen theilen, möglich, daß manches bekannte Auge dem Marschall bei seiner Ankunft entgegcnblitztc. Die Häuptlinge und der Mar schall betraten die Insel als Gefangene, doch fragt es sich: Wer sie unschuldig oder schuldig betrat. Die Araber sind sich selbst gänzlich überlassen, man verlangt von ihnen keinerlei Verrichtungen, sie bereiten sich selbst die Speisen und halten auf einem, innerhalb ihrer Räume sich befindlichen Rasenplatz ihre Siesta. Die Unthätigkeit würde sie tödten, wenn sie nicht selbst als große Naturfreunde den blumenreichen und frucht baren Gefilden der Insel ihre Sorgfalt widmeten und zur Verschönerung des Platzes beitrugen. Im Innern des Festungsdreiecks erhebt sich, finster und unheimlich drcinschauend, das eigentliche Staats gefängniß der Insel, doch nur wenige seiner Kerker sind von historischem Interesse, da die Zahl der Gefangenen hier nie eine große war. Man wählle für Marguerite nur destinguirte Personen aus. Auch der „Mann mit der eisernen Maske", neuerdings vielfach wieder be sprochen, verbrachte in diesen Räumen bekanntlich 17 Jahre. Der übrige Theil der Veste von Marguörtte um schließt di» Kapelle, Wirthschastsgebaude, Eantinrn für die Besatzung und geebnete Plateaus für soldatische - Uebungen, das Ganze bietet zwar ein militärisches, doch durchaus friedliches Bild; immerhin steht dieser befestigte Theil der Insel in einem frappanten Eontraft zu der freien südlichen Hälfte, das Auge, durch graue, dicke Mauern und vergitterte Fenster hier schmerzlich berührt, blitzt dort höher auf in Bewunderung von Gottes schöner, freier Natur. Dies ist die Insel, welche Bazaine zum 20jährigen Aufenthalte kürzlich betreten hat. Da Nichts in Frank» Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Berlin. Köln. Münster. Hannover. ^München. Wien. Pest. Paris. Zürich. Rom. Venedig, xzMadrid. London. Kopenhagen. Konstantinopel. Bu karest. Rio-de-Janeiro.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Lugau. Oberwiesen thal. Wurzen.) Vermischtes. Statistik und Bolkswirthschaft. Amtlicher Theil. Dresden, 30. December 1873. Se. Majestät der König haben dem zeither kronprinzlichen Hofschmiede meister Adolph Hermann Hildebrandt hierselbst das Prädicat „Königlicher Hofschmiedemeister" allergnädigst zu verleihen geruht. — Se. Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der^Regierungsrath beim Mini sterium des Innern, Or. Wießner, den von Sr. Ma jestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen ihm verliehenen Kronenvrden 11. Classe annehme und trage. — Se. Majestät der König haben allergnädigst ge ruht, dem Kaufmann und Fabrikbesitzer Wilhelm Stengel zu Leipzig den Character eines Commerzien- RatheS beizulegen. Dresden, 31. December 1873. Seine Majestät der König Haden allergnädigst geruht, den Chef Ihres bis herigen Kronprinzlichen Hofstaates, Hofmarschall und Oberstlieutenant s l» »utt« Friedrich Clemens Senfft von Pilsach zu Allerhöchstihrrm Oberstallmeister zu ernennen. Dresden, 31. December 1873. Seine Majestät der König haben den Kammerherrn Wolf Siegfried Karl von Lüttichau zu Allerhöchstihrrm Kämmerer und zum Oderhofmeistrr bei dem Hofstaate Ihrer Majestät der Königin zu ernennen geruht. Dresden, 31. December 1873. Se. Majestät der König Haden geruht, dem Oderforstmeifter Friedrich Wilhelm von Cotta zu Tharandt vom 1. Januar 1874 an die von ihm nachgesuchte Versetzung in Ruhestand mit der gesetzlichen Pension und der Erlaudniß zum Forttragen der Uniform der Oderforstmeifter zu be willigen. Dresden, 31. December 1873. Seine Königliche Majestät haben die Versetzung der Gerichtsräthe Johan nes Heinnch Har draht bei'm Bezirksgericht Leipzig und Bernhard Rosenmüller bei'm Bezirksgericht Mittweida in gleicher Stellung — des Ersteren zum Bczrrksgericb! Mttweida, des Letzteren zum Bezirksgericht Leipzig — zu beschließen huldreichst geruht. Bekanntmachung der Königlichen Brandverficherungs-Commission. Nachdem der zettherige hierländische Vertreter Mr Feuerversicherungs - Gesellschaft „Deutscher Phönix* zu Frankfurt a. M., der Kaufmann Herr Philipp Asmus in Leipzig, diese Function niedergelegt hat und von der Dirrcnon der gedachten Feuerversicherungs-Anstalt der Kaufmann Herr Julius Loewe in Leipzig zunr hierländischen Bevollmächtigten ernannt worden ist; so wird Solches und daß der Letztere in dieser Eigen schaft bei der Brandversicherungs-Commission legitimirt uiM bestätigt, sowie bei dem Rathe der Stadt Leipzig in Pflicht genommen worden ist, hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 29. December 1873. Königliche Brandversicherungs - Commission. Friedrich. Rudostrh. Telegraphische Nachrichten. Pest, Dienstag, SV. Decemder, Pachmittaa^. (Corr.-Bur.) In beiden Häuser» des ungarische» Reichstags wurde heute das Budgetgesetz ps*- mulgirt. Versailles, Dienstag, SV.December, Lde»d». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Rational- Versammlung legte der KriegSmimster du Baratt eiaen Gesetzentwurf vor, nach welchem den Prinze» deS HauseS Orleans ihre militärischen GrHr, welche dieselben bisher nur provisorisch geführt haben, definitiv verliehen werde« sollen. Hier«ü wurden mehrere Artikel deS neuen Steuergesetzes angenommen. Der Deputirte Richard brachte ei»e Interpellation» ein, betreffend die Maßregeln zür Uebenvachung der Presse in denjenigen Departe ments, in welchen der Belagerungszustand besteht. Amsterdam, DienStag, 3V. December, Mit tags. (W. T. B.) Dem hiesigen Reuter'scheu Bure« find unter« heutigen Tage aus Penang neue Nach richten vom Kriegsschauplatz« auf Sumatra zuge gangen. Zwischen einem Theile der holländischen Truppen auf Sumatra und einer starken Abtheiluna der Atchine- sen hat, bei Gelegenheit einer gegen den Kraton unter nommenen Recognoscirung, ein ernstlicheres Gefecht stattgefunden. Der Zweck der von den Hölländern vor genommenen Recognoscirung ist erreicht worden; der Verlust der Holländer ist mäßig, der der Atchinesen ziemlich beträchtlich. Einem Rajah gelang es, dem Kra ton Verstärkungen zuzuführen. Die Holländer hatten in der Umgebung desKraton mehrere schwere Bat terien in Position gebracht. Der Gesundheitszustand und die Stimmung der holländischen Truppen war vor trefflich. St. Petersburg, DieuStag, SV. December, Nachmittags. (W. T. B.) Der ReichSrath hat i« seiner gestrige« Sitzung die Berathung der Lor- lagen betreffs der auf dem militärische« Gebiete vorzunehmeuden Reformen vollendet. Kragujewacz, Dienstag, SV. December, Nach mittags. (Corr.-Bur.) Dir Skupschtina hat den An trag auf Aufhebung der Prügelstrafe in der ser bischen Armee angenommen. Rrw-Dotk, Dienstag. SV. December, Vor mittags. (W. T. B., Kabeltelegramm.) Die hier ein- getroffenen Gefangenen des „Virginias" find, nach dem sie ein Verhör bestanden, wieder in Freiheit gesetzt worden. Ler „Virginius" selbst hat am LV. e. während eines heftigen Sturmes in der Nähe des Cap Fear Schiffbruch gelitten. In Chile ist der Deputirtenkammer ein neues Strafgesetzbuch vorgclegt worden, welches Garan tien für die ungestörte Ausübung der religiösen Culte enthält. Die Geistlichkeit, welche nach den Bestimmungen des Gesetzbuchs in bestimmten Fällen der JuriSdicution der Staatsbehörden unterworfen werden soll, hat beim Senate eine Petition gegen die Annahme desselben eingereicht. Auü Peru wird gemeldet, daß die Deputirten kammer die Verpflichtung der Regierung anerkannt hat, die zur Amortisation der peruanischen Staats- schuld bestimmte Summe und die Zinsen der Schuld »m Auslande zu zahlen. Die Angelegenheit des deutschen Hauses Dreyfuß ist gütlich beigelegt worden. schritt zum Bessern zu constattren. Se. Majestät empfingen gestern den Reichskanzler Fürsten v. Bismarck und nah men heute kurze Vorträge fetten des Generals v. Albe dyll und des Mnisters des königlichen Hauses, Frhrn. v. Schleinitz, entgegen. Nach der „Pr.-E." befindet sich S«. Majestät der Kaiser seit einigen Tagen in sichtlich fortschreitender Besserung. Die katarrhalischen Beschwer den, welche sich im Laufe der vorhergegangenen Woche sehr empfindlich geltend gemacht hatten, waren bereits in den Weihnachtstagen in merklicher Abnahme begriffen, . so daß Se. Majestät den ganzen Tag außer dem Bett »»bringen konnte. Seitdem ist eine weitere bemerkbare Erleichterung in dem Grsammtbefinden des hohen Kran ken eingetreten und die Zuversicht auf einen baldigen völlig günstigen Verlauf des Unwohlseins gesteigert. — Der hergebrachte Neujahrs empfang wird diesmal auf dringenden ärztlichen Wunsch bei Sr. Majestät nicht statt finden. Ihre Majestät die Kaiserin wird die Glück wünsche auch sür ihren erhabenen Gemahl entgegennehmen. — Das Ordensfest wird am 18. Januar k. I. im Auftrage Sr. Majestät des Kaisers und Königs durch dm Kronprinzen, aber mit Rücksicht auf die Landestrauer nur durch Gottesdienst und die" Verkündigung der neum Ordensverleihungen gefeiert werden. Ihre kaiserlichen und königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin werden wahrscheinlich noch an dem- selbm Tage die Reise nach St. Petersburg zur Theil- nahmc an den dortigen Vermädlunasfeierlichkeiten an treten. — Die „Pr.-C." schreibt: Das Relchsmilitär- aesetz, welches dem Reichstage bereits in der letzten Ses sion vorgelegt war, aber in derselben nicht.zur Be rathung gelangte, ist nach erneuter Durchsicht soeben dem Bundesrathe wiederum unterbreitet worden; um in der im Februar bevorstehenden Reichstagssession unver weilt zur Berathung vorqelegt zu werden. Dasselbe wird den wichtigsten und vernehmlichsten Gegenstand der par- : lamentarischen Thätigkeit in dieser nächsten Session bil- grn, während die meisten sonstigen Aufgaben der Gesetz gebung (mit Ausnahme des Preßgesetzes und einiger drin genden besonder» Vorlagen), sowie die Berathung des Reichshaushalts für 187b einer Herbstsession des Reichs tags Vorbehalten bleiben sollen. — Die Commissare des Hauses der Abgeordneten haben an die Staatsregierung die Frage gerichtet, ob der Gehalt des Präsidenten des . Staatsmlnisteriums bei der jetzigen Zusammen setzung des Staatsministeriums erspart wird? Darauf ist folgende Antwort des Regierungscommissars ertheilt worden: Der Vermerk des vorjährigen Etatsentwurfs, wonach der Gehalt (12,000 Thlr.) gegenwärtig erspart ^trd. Ml zur Zett tbatfächlich zu, ist abn -in dm ge genwärtigen Entwurf nicht ausgenommen, „da keine Ge währ dafür besteht, daß der Gehalt nicht im Laufe des Etatsjahrs verwendbar wird." — Wie die „Germania" mittheilt, hat Fürst Bismarck abermals einen Straf antrag gegen die Redaktion derselben wegen Beleidigung gestellt. — Die commtssarischen Verhandlungen über den Gesetzentwurf, betreffend die Einrichtung eines obersten Verwaltungsgerichtshofs, haben gestern stattgefun den. Die Berathung des Gesetzentwurfs im Staats ministerium soll so beschleunigt werden, daß die Vor legung desselben im Abgeordnetenhause bei der Wieder aufnahme der Arbeiten sofort erfolgen kann. — Die „N.- Z." schreibt: Die Berufung des Reichstages ist nach An gaben von zuverlässiger Seite für den 12. Februar in Aussicht genommen. Da bis zu diesem Termin, der ja möglicherweise um einige wenige Tage hinausgcschoben werden könnte, an eine Abwickelung der Landtagsarbeiten auch nicht annähernd zu denken ist, so behandelt man bereits die Vertagung des Landtages bis nach Osten: als eine selbstverständliche Angelegenheit. Hiernach steht das Ende der Landtagssession etwa für Anfang Mai zu erwarten, und da im October dann die große Reichstags session folgen soll, so scheint die bevorstehende Parla- mentscampagne ihre letzten Vorgänger noch überbie ten zu wollen. Köln, 30. December. (K. Z.) Am 2. d. M. wurde die .Kölnische Zeitung" wegen Veröffentlichung der
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