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n«d Wal-enburzer Anzeiger Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herr» Otto Förster; in Callenberg beiHrn. Strumpf wirker Fr. Herm Richter; in Kaufungen bei Herrn Fr. Janaschek; in Langenchursdorf dpi Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Wil helm Dahler; in Wolkenburg bet Herrn Herm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. «»nähme von Inseraten für die nächster- scheinende Nummer bis Vormittag '/ 11 Uhr. Der Adonnementspreis beträgt vier- teljährlich 1 Mk. 60 Ps., monatlich SS Pf. Einzelne Nrn. 10 Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf, für auswärts Ib Pf. s»«sp.ech-r Nr'?.- AMtsblatt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichter» ftcin-Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, BräunSdorf, Callenberg, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, OelSnitz i. E., Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. 155. Donnerstag, Seu 8. Juli 1909. Daher Witternngsausfichten für den 8. Juli: Unbeständig. natürlich nicht wiedergekehrt. Denn überall gärt es. die Perser können trotz aller bombastischen Reden nichts führen. Es fehlt an allem. Man hat in Deutschland Aber aus- keine zuschlagen. Gegen einen plötzlichen gewaltsamen Ansturm kann sich der Schah gar nicht halten. Es soll daher auch im Bageschah erwogen worden sein, daß beim Ausbruch von Gewalttaten der Schah sofort in die russische Gesandtschaft flüchten soll. Eine Anzahl seiner Gefolgschaft soll die Ab sicht haben, alsdann in die deutsche Gesandtschaft zu flüchten. Sie werden allerdings die Rechnung ohne den Wirt machen, denn es ist ausgeschlossen, daß die deutsche Gesandtschaft, welche während des vergangenen Jahres in strenger Unpar teilichkeit jedes Asyl den Nationalisten streng verweigert hat, nunmehr die Reaktionäre aufnimmt. Mit dem Einrücken der Russen in Täbris ist die Ruhe teressen Schwedens und Deutschlands heilsame Werk hat von seinen Anfängen bis zum Abschluß sich der allerhöchsten Fürsorge zu erfreuen gehabt. Deshalb bitte ich die Maje stäten, den ehrerbietigen Dank für diese Fürsorge und für die Ehre ihrer Gegenwart entgegennehmen zu wollen. In der Anwesenheit der beiden Souveräne darf nicht nur ein günstiges glückbringendes Vorzeichen für das Gedeihen des neuen Verkehrs, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung für diejenigen erblickt werden, die durch rastlose Arbeit das Werk zu so schnellem Abschluß gebracht haben. Redner er klärte dann die Dampffährenverbindung zwischen Deutschland und Schweden (Saßnitz-Trelleborg) für eröffnet und schloß mit einem Hurra auf beide Majestäten. Die Monarchen reichten sich die Hand und besichtigten darauf die großartigen Räumlichkeiten des Fährschiffes. Um 12 Uhr 30 Minuten war an Bord der „Hohenzollern" Frühstückstafel. Hierbei saß der Kaiser zwischen dem Staatsminister Lindmann und dem Minister des Aeußeren Grafen Taube. Der König von Schweden saß gegenüber zwischen dem Minister v. Beitenbach und dem Staatsminister Freiherrn v. Schön. Bei der Tafel hielt der Kaiser eine Rede, in der er dem Wunsche Ausdruck gab, daß der neue Weg über die Ostsee Handel und Verkehr zwischen Deutschland und Schweden kräftig beleben und för dern, daß er eine neue Brücke bilden möge zwischen den Herzen der beiden stammverwandten Nationen. Der König Von Schweden dankte und knüpfte daran ein Hoch auf Kaiser und Reich. An Bord des Fährschiffes „Preußen" fand für die weiteren Festteilnehmer Tafel statt. Dann folgte die Ueberfahrt nach Trelleborg. Reichskanzler Fürst Bülow hat am Dienstag an die in Berlin aus Anlaß der Besprechung der Rcichsfinanzreform anwesenden leitenden Minister der Einzelstaaten und an die Bevollmächtigten zum Bundesrat Einladungen zu einem Diner ergehen lassen, um sich bei dieser Gelegenheit von ihnen zu verabschieden. Die Abreise des Fürsten Bülow von Berlin steht bevor. Die Bibliothek des Reichskanzlers ist bereits am Montag verpackt worden. Fürst Eulenburg ist angeblich in der letzten Zeit stark von Ohnmachtsanfällen und Herzkrämpfen befallen worden. Sein Befinden ist aber nicht so besorgniserregend, daß darum die auf heute Mittwoch gegen ihn anberaumte Schwurgerichts sitzung vertagt werden mußte. Graf Wedel, der am 8. Juli nach Berlin kommt, reist von Berlin nach Schweden. Seine Anwesenheit in Berlin steht, wie versichert wird, mit der Kanzlerkrisis in keiner Verbindung. Der Deutsche Bauernbund ist am Dienstag in Gnesen gegründet worden. Die Redner griffen den Bund der Land wirte heftig an. Die Finanzminister der Einzelstaaten traten Dienstag Vormittag zusammen, um Stellung zu den Kompromißvor- schlügen der Reichstagsmehrheit für die Finanzreform zu nehmen. Wie im Reichstage verlautet, werden die Vorschläge der Mehrheit im allgemeinen Annahme finden. Die Führer der Mehrheitsparteien werden am Nachmittage zusammen treten, um sich ihrerseits über die Kompromißanträge zum neuen Stempelgesetze schlüssig zu machen. Die Schaffung eines deutschen Schulmuseums wird in der „Tägl. Rdsch." angeregt. Das Schulmuseum soll eine vollständige historische Entwicklung unseres Untcrrichis- neucm ein. Als Hochburg der Parlamentspartei erwies sich die Stadt Täbris. Alle Anstrengungen der Partei des Schahs, diese wichtige Stadt wieder zu erobern, blieben vergeblich. Und seit dem Herbst vorigen Jahres sind eine Anzahl Provinzen dem Beispiel der aufständischen Provinz Aserbcidjan gefolgt und haben sich einen eigenen Führer und einen besonderen Provinziallandtag gewählt. ^enn inan nun bedenkt, daß der Schah weder Geld noch Truppen besitz», und wenn man sich vergegenwärtigt, daß alle Zufuhrstraßen nach Teheran durch die Aufständischen ge sperrt sind, daß die Nationalisten nach den Erfolgen ihrer Partei m den Provinzen sich nunmehr auch in der Haupt stadt wiederum sehr regen, so kann man sich vielleicht die Lage einigermaßen vorstellen. Ein an europäischer Ordnung gewöhnter Mensch kann sich aus dem Wirrwarr freilich kaum ein klares Bild machen. Die nationalistische Partei verhält sich völlig ruhig. Wo eigentlich die Hauptleitung der Nationalisten zu suchen ist, ist schwer festzustcllen. Die in die türkische Botschaft Gcflüchte- ten, gegen 200 an der Zahl, halten täglich Beratungen ab. Auch m der Stadt mehren sich die geheimen Sitzungen. Eine Anzahl revolutionärer Kaukasier machen die Lage noch unsicherer. Man erzählt sich, daß die Nationalisten nur noch bestimmte Nachrichten aus den Provinzen erwarten, um los *Waldenburg, 7. Juli 1909. Persien befindet sich seit Jahren in einer fortdauernden politischen Krisis. Um ihre Ursachen zu verstehen, ist es nötig, sich ihre Entwickelung seit der Berufung des ersten Parlamentes zu vergegenwärtigen. Anfang 1908 hatte die Parlamentspartei mit ihrem Anhang das Heft ganz in der Hand. Sie hatte es aber nicht verstanden, Ordnung in das Land zu bringen; anstatt alsbald an die Einführung der notwendigsten Reformen zu gehen und alles in Bewegung zu setzen, um etwas Geld in das Land zu bekommen, maßte sich das Parlament Rcgierungsgewalt an und inszenierte große Intrigen. Der Schah mußte sich die bittersten Be leidigungen sagen lassen, das Volk sah sich gleichfalls arg getäuscht durch Volksvertreter, die meist nur in ihre eigenen Taschen arbeiteten. Der Willkürherrschaft des Parlamentes folgten die bekannten Schrcckcnstage vom Juni vorigen Jahres. Die Kosaken des Schahs stürmten das Parlament, die Mitglieder flohen teils, teils wurden sie getötet oder ge fangen genommen. Die unter dem Namen „Endjumens" bekannten nationalistischen Klubs wurden geschlossen, das Erscheinen der Zeitungen wurde untersagt. Der Schah wurde wieder Herr im Lande. Das Volk stand damals zum größten Teile auf Seiten des Schah, erwartete aber allerdings, daß aus den Trüm-. mern des alten Parlaments ein neues, besseres auferstchen werdez vor allem hielt das Volk an der feierlich verliehenen Verfassung fest. Der Schah verstand es aber nicht, die! ihm günstige Volksstimmung auszunutzen. Der gewaltsamen Schließung des Parlaments folgten grausame Verfolgungen, nationalistisch gesinnter Leute. Er machte Versprechungen aller Art, die aber alle unerfüllt blieben. Als nach monate langem Komödienspiel klar zutage trat, daß der Schah nur sein Interesse im Auge habe, als er endlich Schwarz auf Weiß verkündete, daß er die beschworene Verfassung ein für alle Mal aufhebe, verlor er alle Sympathie und alle Ach tung im Volke. Der Kampf der Nationalisten setzte von Nutz- und Vrennholzauktion auf Oberwalsenburgcr Revier. Im „Hotel 3 Schwanen" in Hohenstein-Ernstthal sollen am Montag, den 12. Juli d. Js., von Vorm. 9 Uhr ab 33 Rm. L.- n. Na.-Schcite, 61 Rm. Na.-Rollen, 47 Rm. Na.-Aestc, 488 Rm. Na.- Schneidelrsg., 4,«» Wllhrdt. L.- u. Na.-Reisig, aufbereitet in den Abtg. 3, 4, 6 bis 8, 11, 14, 16, 58 und 60, und am Mittwoch, den 14. Juli d. Js., von Vorm. 9 Uhr ab 830 Na.-Stämme «m, 387 Na.-Stämme «w, 127 Na.-SIämme °°/zg «m, 11 Na.-Stämme °°/gg om Mittcnstärkc, 57 L.- u. Na.-Klötzer w/,z ora, 9 Na.-Klötzer ^/z<» cm Oberstärke, 30,°° Na.-Stangen cm, 31/° Na.-Stangen °/g am, 35/° Na.-Stangen Heute gelte es, ein neues Werk des Verkehrs seiner Be stimmung zu übergeben. Schweden und Deutschland seien durch das Meer geschieden und schickten sich an, die bisher ! getrennten Eisenbahnsysteme in unmittelbare Verkehrsbe- ! ziehungen zu setzen. Redner führte aus, eine Verkehrsnot wendigkeit soll schnell zur Tat werden. Gefördert durch den allerhöchsten Willen der beiden Souveräne kamen die Ver handlungen rasch zum Abschluß. 1908 ging es frisch ans Werk, das heute betriebsfähig vor uns liegt. Schnelle und starke Schiffe werden die beiderseitigen Gestade verbinden. Die Hauptstädte Schwedens und des Deutschen Reiches wer den in unmittelbaren Verkehr gesetzt, und dieses den Jn- em, 16/° Na-Stangen am, 2,°° Na.-Stangen ow Unterstärke, aufbereitet in den Abtg. 3, 4, 6 bis 8, 11, 14, 16, 58 und 60 versteigert werden. Fürstliche Revierverwaltung Oberwaldenburg. Witterungsbertcht, ausgenommen am 7. Juli, Nachm. 3 Uhr. Barometerstand 749 rnur reduziert auf den Meeresspiegel. Thermvmeterstand -j- 18° 6. Morgens 8 Uhr -s- 17° 6. Tiefste Nachttemperatur -j- 12° 0.) Feuchtigkeit-« Inhalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 59°/». Taupunkt -s- 10° 6. Windrichtung: Südwcst. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 2,^ mro Ahnung über die Zustände, von einer Staatsmaschinerie ohne jede Mittel, ohne Polizei, ohne Solvaten. Die Wiederher stellung der alten Verfassung hat in der Hauptstadt absolut keinen Eindruck gemacht. Man traut der ganzen Sache nicht, andererseits hat man die ewige Aufregung auch satt und man läßt die Sachen laufen, wie sie wollen. Für die Ruhe in der Stadt sorgt der russische Oberst Liakhoff, der als Militärgouverneur Teherans, das sich im Belagerungszustande befindet, ziemlich willkürlich, aber maßvoll herrscht. Seine per ischcn Kosaken dienen ihm hierbei als Gendarmerie und Polizei-Organe. Der Generalgouvcrncur des Kaukasus ist in Petersburg eingetroffen, was darauf hindeutet, daß eine wichtige Kon ferenz über die persische Angelegenheit stattfindet. Rußland wird seinen Entschluß, Truppen nach Teheran zu senden, nicht ändern und so Nordpersien allmählich zu einer russischen Provinz machen. Wird England hierbei ruhig zuschauen? Politische Rundschau. Deutsches Reich. Am Dienstag Vormittag hat die Eröffnung der Fährver bindung zwischen Deutschland und Schweden in Gegenwart des Kaisers und des Königs von Schweden stattgefunden. Die Festteilnehmer versammelten sich um 11 Uhr auf dem Fährschiff „Deutschland". Unter den Anwesenden befanden sich der Staatssekretär Freiherr v. Schön, Staatsminister v. Breitenbach, der Minister des Innern v. Moltke und die schwedischen Minister. Der Kaiser trug schwedische und der König von Schweden deutsche Admiralsuniform. Die Monar chen nahmen vor den Thronsesseln Aufstellung, die in der für den Eisenbahnzug bestimmten Halle des Fährschiffes auf einem Podium standen. Minister v. Breitenbach hielt dann eine Ansprache, die ungefähr lautete: Der Verkehr sei der Träger und die Stütze des Friedens unter den Völkern.