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— — Bezugspreis: Beim Bezuae durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten S Marl vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrist der 6 mal gesp. Ankündigungrseite 3b Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum aus 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem RüaktwnSstrich (Eingesandt) 7b Pf. Prei-ermüßigg. auf GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil «ad (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Zum 20. August diese» Jahre» 49III X 4931 Der von der Königlichen Kreishauptmannschaft als Sachverständiger zur Prüfung von Kraftfahrzeugen und Die Brandenburger Spiegelglas-Versicherung»- Attien-GeseUschaft in Brandenburg a. H. hat als Haupt bevollmächtigten für das Königreich Sachsen gemäß § 115 Absatz 2 des Reichsgesetzes über die privaten Ber- sicherungsunternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn Hermann Puppikofer mit dem Wohnsitze in Leipzig, Promenadenstraße 9, I bestellt. Dresden, am 26. Juli 1910. Abnahme der Führerprüfung bestellte Rich. Schüller in Venusberg ist auf von dem Amte entbunden worden. Chemnitz, am 23. Juli 1910. Ministerium des Innern, Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Fabrikdirektor seinen Wunsch 463 b VI . 4932 Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Realgymnasialoberlehrer a. D. und Lehrer an der Zwickauer Bergschule Adolph Francke in Zwickau das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Nnteroffizierschülern Franz Johannes Pechfelder und Max Arno Robert Kulicke in Marienberg die Be fugnis zu verleihen, die ihnen unter dem 17. Juni 1909 verliehenen bronzenen Lebensrettungsmedaillen am weißen Bande zu tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Hilfsbahnwärter Max Albin Hacker ir^ Obervogel gesang für die von ihm am 9. März nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens in der Elbe bei Pirna die bronzene Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. liehen, sind also unveräußerlich und unvererblich. Dresden, am 25. Juli 1910. Königliche Krei-Hauptmaunschaft. bei der unterzeichneten Königlichen Kreishauptmann schaft einzureichen. Die Bewerber haben außer ihrem Approbationsscheine, einens Leumundszeugnisse und einem Lebenslaufe noch eine nach der Zeitfolge geordnete lückenlose Übersicht über die bisherige Tätigkeit seit der Approbation beizufügen, au- welcher hervorgeht: ») die Anfangs- und Endzeit — nach Tagesdatum —, b) der Ort und v) die Art der Tätigkeit. Ferner sind die einzelnen Zeitangaben fortlaufend zu nummerieren und die entsprechenden Nummern auf die zugehörigen, der Zeitfolge nach geordneten und ge hefteten Zeugnisse zu setzen. Außerdem wird noch auf Folgendes hingewiesen: 1. Bewerber, welche eine Apotheke bereits besessen und sie freiwillig wieder veräußert haben, können in der Regel keine und nur ausnahmsweise beim Vor, handensein ganz besonderer Umstände Berücksichtigung finden. 2. Gesuche von Apothekern, welche sich vom Apo thekergewerbe abgewendet und durch Übernahme ander weiter Geschäfte und Stellungen ihrem Berufe ent fremdet haben, können nicht berücksichtigt werden. 3. Gesuche von Apothekern, die erst seit kürzerer Zeit als 12 Jahre zurückgerechnet approbiert sind, haben keine Aussicht auf Erfolg. 4. Konzessionen werden nur als persönliche ver- 236 <r VII 4933 Königliche Kreishauptmannschaft. Das Königliche Ministerium des Innern hat die Errichtung einer Apotheke in Dresden - Löbtau in dem zwischen dem Kronprinzenplatz und der Kesselsdorfer Straße gelegenen Teile der Kronprinzenstraße genehmigt. Bewerbungen um diese Konzession sind spätestens bis zum Deutsch«» Reich. Scheiden des Frhrn. v. Schoen aus seinem Ernennungen, Versetzung«» n. im öffentlichen Dienst«. Im Geschäftsbereiche de» Ministerin«» de» Kult«» Ausland. Zur Marienbader Begegnung des Hrn. v. Kiderlen- Wächter mit dem »rasen v. Aehrenthal. Das „Fremdenblatt" schreibt zur Begegnung der beiden Staatsmänner: „Staatssekretär v. Kiderlen - Wächter ist zu einem Besuch beim Grafen Aehrenthal in Marienbad eingetroffen. Diesem Zusammentreffen der beiden Staatsmänner wird man nickt bloß die Bedeutung einer Höflichkeitsvisite und eine» freundschaftlichen Gedankenaustausche» -wischen Diplomaten beilegen, die einander seit vielen Jahren kennen, und an eine frühere Übereinstimmung öffentliche« Unterricht». Zu besetzen: Die ständige Lehrerstelle an der 3klafsigen Volksschule zu Hohndorf bei Zschopau. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1500 M. Grundgehalt, 30 M. vom Kirchendienst, sowie freie Wohnung mit Gartengenuß; außerdem die gesetzliche Entschädigung für 2 Fortblldungsschulstunden, 100 M. für VerwaltungSgeschäfte und ev. der Frau des Lehrers die gesetzliche Vergütung für Handarbeitsunterricht. Gesuche mit den er orderlichen Unterlagen (Amtszeugnisse in lückenloser Folge) sind b s 5. August einzureichen bei dem S. Bezirksschulinspektor zu Flöha. . den König von ten, bei Beginn seiner Re gierung in der Öffentlichkeit eine Erklärung abzugeben, die für Millionen seiner loyalen Untertanen kränkend sein würde. Die Regierung habe sich gesagt, daß der Vorschlag zu einer Änderung der Erklärung unvermeidlich Anlaß zu erheblichen Mißverständnissen und zur Opposition geben würde. Asquith besprach sodann die Einwürfe, die davon ausgingen, daß die vorgeschlagene Erklärung die protestantische Thronfolge nicht ausreichend zu sichern vermöge, und ebenso die gegen den von der Regierung vorgeschlagenen Wortlaut erhobenen Bedenken. Die protestantische Thronfolge sei durch die Gesetzgebung von 1689 vollkommen sichergestellt. Die Erklärung bei der Thronbesteigung bedeute an sich tatsächlich keine Sicherung. Der Vorschlag, sie abzuschaffen, würde jedoch ernsten Widerstand Hervorrufen. Er gebe zu, daß die gegen den vorgeschlagenen Wortlaut erhobenen Einwände nicht ohne Gewicht seien, und beantrage daher folgende Änderung London, 27. Juli. Im Unterhause erklärte heute Premierminister Asquith bei der zweiten Lesung der Gesetzesvorlage betreffend die Erklärung bei der Thron besteigung: Die Vorlage sei nicht zu Parteizwecken ein gebracht worden, sondern nur zu dem Zwecke, den König von der Notwendigkeit zu entlast Die Wiener Sozialdemokratie gegen die badischen Budgetvewilliger. Wien, 27. Juli. Zehn sozialdemokratische Ver sammlungen beschäftigten sich mit dem Verhalten der sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Badens, die dem Budget zugestimmt haben und deren Führer bei Hofe erschienen sind. Es wurde eine gleichlautende Re solution angenommen, die der Hoffnung Ausdruck gibt, daß der Magdeburger Parteitag Mittel und Wege finden werde, um ein so eigenmächtiges Vorgehen der Genossen und einen derartigen Verstoß gegen die Partei disziplin unmöglich zu machen. Die englische ThrondesteigungSfrage im Unterhause. des Wortlautes an Stelle desjenigen der Gesetzesvorlage: Der Souverän solle sich feierlich selbst als getreuen Protestanten bekennen und versprechen, nach seinen besten Kräften die Gesetze zu halten und aufrechtzuerhalten, welche die protestantische Thronfolge als die einzig mögliche sicherstellen. Der liberale Rodartes beantragte hierauf die Ablehnung des Gesetzentwurfes, betreffend die Erklärung bei der Thronbesteigung. Balfour erklärte sich mit dem Vorschläge des Premierministers einverstanden. Der Chefsekretär für Irland gab alsdann seiner Genug- tnung darüber Ausdruck, daß eine Form für die Er klärung gefunden worden sei, welche die protestantische Thronfolge vollauf sichere und dabei keine religiöse Ge meinschaft verletze. Der Antrag auf Zurückverweisung des Entwurfes wurde hierauf abgelehnt und die Bill zum zweitenmal gelesen. der Anschauungen anzuknüpfen in der Lage sind, sondern man wird, wenn auch keine aktuelle Frage Anlaß zu der Entrevue in Marienbad gibt, doch deren Wert nicht unterschätzen. Besonder» aber wird der neue Staatssekretär seiner ganzen Laufbahn ent sprechend leine Auffassung in der Behandlung der Orientfragen zur Geltung zu bringen vermögen, also derjenigen Fragen, an denen unsere auswärtige Politik zumeist interessiert ist. Hr. v. Kiderlen-Wächter ist einer der besten Kenner de» europäische« Ostens. Als gewiegter Orientpolitiker tritt daher der neue Staatssekretär den Berliner Posten an, bringt aber als die markante Persönlichkeit, die man längst in ihm erkannt hat, auch in den weiteren Gesichtskreis de» neuen Amtes eigene Gesichts punkte mit. Die Konferenzen dieses hervorragenden Diplomaten mit dem Grasen Aehrenthal werden sicherlich wertvoll sein. Eine gewisse Wesensähnlichkeit wird auch von beiden Männern be hauptet, die ihnen ein Zusammenarbeiten leicht und erwünscht machen muß. Unmittelbar wichtige Entschlüsse sind allerdings m Marienbad nicht zu fassen. Die allgemeine politische Lage hat sich in er freulicher Weise geklärt und beruhigt, und namentlich Deutsch lands Beziehungen zu den Weststaaten sind in der günstigste» Entwicklung, von der soeben erst die bedeutsame Rede de» Minister präsidenten Asquith über die Flottenrüstungen Zeugnis gegeben hat. Ein günstiges Prognostikon darf man auch für die Balkan situation stellen, und die gemeinsame Auffassung der deutschen und der österreichisch-ungarischen Politik, die zu Ende des vorigen Sommers bei Hrn. v. Bethmann Hollwegs Antrittsbesuch in Wien festgestellt wurde, hat keine Veränderung erfahren weder bezüglich der Türkei noch bezüglich Kretas. ES liegt demnach für die verbündeten Kaisermächte kein Grund zu einer neuerlichen Stellungnahme vor. Die Lage in der Türkei ist allerdings nicht frei von Schwierigkeiten. DaS Werk der inneren Konsolidierung setzt sich aber ungeachtet solcher Schwierigkeiten, wie sie sich einer seits neuestens in Albanien und Mazedonien durch Nationalitäten fragen, anderseits durch einen bisweilen zu stark betonten tür kischen Nationalismus ergaben, doch stetig durch. Osterreich- Ungarn und das Deutsche Reich verfolgen diese Entwicklung mit vollen Sympathien für den türkischen BerfafsungSstäat, uno Hr. v. Kiderlen-Wächter wird sich mit dem Grafen Aehrenthal in solchen Anschauungen zweifellos begegnen. Die Zufammrnkunst in Marienbad wird eine neue Bürgschaft dafür bieten, daß die auswärtige Politik der beiden Reiche m voller Übereinstimmung und in frischem Zuge miteinander geht." Amte al- Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Berlin, 27. Juli. Zur Abschiedsfeier für den schei denden Staatssekretär Frhrn. v. Schoen hatten sich heute abend die höheren Beamten des Auswärtigen Amtes fast vollzählig im großen Saale des Kaiserhofes ver sammelt. Der Direktor der Rechtsabteilung Geh. Rat Frantzius brachte das Kaiserhoch aus und gedachte hierauf der Verdienste des scheidenden Staatssekretärs um die Entwicklung des Auswärtigen Amtes. Frhr. v. Schoen dankte bewegt und schloß mit einem Hoch auf das Aus wärtige Amt. Deutschland und Italien. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin be richtet: Italienische Blätter hatten gemeldet, Italien trage sich mit Abrüstungsplänen, werde aber dann von Deutschland gehindert. Man kann annehmen, daß Italien mit derartigen Vorschlägen nicht an Deutschland heran getreten ist, daß dieses daher auch keine Gelegenheit hatte, zu ihnen irgendwie Stellung zu nehmen. Gestern fand in Berlin eine Abschiedsfeier für den an» seinem Amte als Staatssekretär des Auswärtigen AmteS scheidenden Frhrn. v. Schoen statt. Die „Kölnische Zeitung" widerspricht der Meldung italienischer Blätter, Italien trage sich mit AbrüstungSplänen und sei deswegen an Deutschland herangetreten. Im englischen Unterhause wurde gestern die Frage der Thronbesteigung besprochen. Der türkische Gesandte in Athen erklärte auf eine An frage des „Tanin", er habe die griechische Regierung wieder holt darauf aufmerksam gemacht, daß eine Zulassung von kretischen Abgeordneten in die griechische Nationalversamm lung die Kriegserklärung der Türket an Griechenland znr Folge haben tvcrde. Bei zwei von der Leipziger Kriminalpolizei verhaftete», Brüdern, namenS KoppiuS, die an die Firma I. I. Weber Erpressrrbriefe gesandt hatten, besteht der Verdacht, daß sie mit dem Friedrichschen Doppelmord auS dem Jahre 1R)8 in Verbindung zu bringen sind. über das Bermögen der Niederdeutschen Bank in Dort mund, deren Direktor Ohm, wie gestern bereits gemeldet wurde, verhaftet worden ist, ist der Konkurs eröffnet worden. * Direktor Heinz Gordon vom Zentraltheater ist von Angelo Reumann aufgefordert worden, mit seinem Ensemble im Königl. Landestheater in Prag zu gastieren. Geh. Baurat August Frühling, ordentlicher Professor an der Königl. Technischen Hochschule in Dresden, ist gestern in Warienbad gestorben 1910. Nr. 172. königlich Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- nnd Mittelbehörden. o» Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <- Donnerstag, 28. Juli Dresdner Journal.