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Fernlprcchstelle^i 22. Die „Sächstlche Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des VlattcS erfolgt DagS vorher Nachm. 4 Uhr. SbonnementS.PrciS viertel jährlich 1 Mk. KO Pf., zwei- monatlich I Mk., einmonat lich KO Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzettungSbestelllifie 6848. Ille kaiserl. Postanfialten, Postboten, sowie dl« ZeltungStrüger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. MW LWiiig. AmtMNt für iw MU. ÄmlsgerW «iiS den SIMM su Zchandnu, soivie sür den Andtgenieinderal iu MhnAein. Mit „Illustrirt. Zonntagabtatt". Mit Humor. Beilage „KeifenSkasen". Mit „AcrndwirtscHaftt. ZSeilag«". Fernspr-chstelle 22, Inserate, bet der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind MontagS, Mit twochSund Fr ei tagS bisspätestenS vormittags OUHr aufzugeben. Preis sür die gespalten« CorpuSzeil« oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zell«. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - BureauS von Haasenstein L Vogler, Jnvaltdendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. Schandau, Donnerstag, den 16. April 1903. 47. Jahrgang. Amtlich Verordnung, die Behandlung der noch im Umlaufe befindlichen Taler österreichischen Gepräges betreffend; vom 8. April 1003. Nachdem der Bundesrat westen der Behandlung der noch im Umlaufe befind lichen Taler österreichischen Gepräges die aus der Bekanntmachung unter Ö ersichtliche Bestimmung getroffen hat, werden sämtliche Staatskassen hierdurch angewiesen, im Sinne dieser Bekanntmachung zu verfahren. Dresden, de» 8. April 1903. Sämtliche Ministerien. Für den Minister: Für den Minister: Merz. v. Salza-Lichtcnau. v. Seydewitz. Ruger. vr. Otto. ^rhr. v. Hausen. O Naumann. Bekanntmachung. Auf Grund des H 1 des Gesetzes, betreffend die Bereinstaler österreichischen Gepräges, vom 28. Februar 1892 (Reichs Gesetzblatt Seite 315) in Verbindung mit Artikel 7 der Reichsversassung Hal der Bundesrat in Verfolg der am 8. November 1900 beschlossenen Außerkurssetzung der genannten Talergattung (vergl. die Bekanntmachung vom gleichen Tage, Reichs-Gesetzblatt Seite 1013) die nachfolgende Bestimmung getroffen: Die bei den Reichs- und Landeskassen »och eingehenden Vereinstaler österreichi schen Gepräges sind durch Zerschlagen oder Emschneiden für den Umlauf unbrauchbar zu machen und alsdann dem Einzahler zurückzugeben. Ferner hat der Bundesrat sich damit einverstanden erklärt, daß die Kassen der Reichsbank mit diesen Talern in gleicher Weise verfahren. Berlin, den 13. März 1903. Der Reichskanzler. In Vertretung: Freiherr v. Thielmann. er Teil. MmMche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegin ms Donnerstag, den 11». April 1003 nachmittags t» Uhr im Sitzungszimmer dcö Rathauses. T a g e s - O r d n u n g: 1. Ratsbeschluß auf die diesseitige Anfrage, betr. die Holzschläge in den Sladtwaldungen; 2. Ratsbeschluß, betr. den Antrag auf Vorlegung der Rechnungen in den städtischen Ausschüssen; 3. Ratsbeschluß, betr. die Versicherung gegen Sachbeschädigungen; 4. Antrag des Schuldirektor Mvhrich auf Nachzahlung einer persönlichen Zulage; 5. Richtigsprechuug von Rechnungen aus dem Jahre 1901. Darauf: Geheime Sitzung. Der Stadtverordneten-Vorsteher. Morand. MMstchciiW ms Cummsdorscr AmlsWrcvicr. Gasthof zum Erbgericht in Ennnerödorf, Freitag, den 17. April 1903, vorm. 10 Uhr: 424 w. Stämme, 1835 w. Klötzer. 52 rm w. Brennscheite, 31 rin w. Brenn knüppel u. 20,5 Wllhrt. w. geschn. Brcnnreisig. — Aufbereitet auf dem Kahlschlage in Abt. 14, sowie 33 w. Klötzer, 140 w. Staugeuklötzer 10,5 rin w. Brennscheite, 19 rin w. Brenn- knüppel u. 3,3 Wllhrt. geschn. Brennreisig. — Aufbereitet als Einzelhölzer und an Wege gerückt in den Abt. 61—03, sowie im KrebSschen Ankäufe am „Balze". — Anmerkung: Besichtigung der Hölzer vor der Auktion wird anempfohlen. Aönigl. Forstrevierverwaltttng Lunnersdorf u. Aönkgl. Lorstrentamt -Pirna, am 14. April 1903. Schlegel. Marschall. IZi« ^vtlulir« <lvr I^atrinvntn^vr auf Bahnhof Schandau (jährlich 120 Fässer) sowie das Ausheben und Einbringen derselben soll verdungen werden. Angebote hierauf sind bis 25. April 1003 anher einzuseiiden. Kgl. Eifenbahn-Battinspektion Dresdcn-A., (Policrstr. 30.) (IO. 5764.) Politisches. Kronprinz Wilhelm und sein Bruder Prinz Eitel Friedrich sind in Athen mit ebensolcher Auszeichnung ausgenommen worden, wie schon vorher in der türkischen Hauptstadt. Unter anderem wurde ihnen vom König Georg das Großkreuz des Erlöserordeus verliehen. Bei dem am Abend des 12. April im Athener Resideuzschlosse stattge- sundeneu Galadiuer brachte der König i» deutscher Sprache einen Trinkspruch auf seine erlauchten Gäste aus, in welchem er seiner besonderen Genugtuung über deren Besuch in Athen Ausdruck verlieh. Nach dem Diner unterhielt sich Kron prinz Wilhelm mit dem Minister des Aeußern. Am Abend des 13. April reisten die kaiserlichen Prinzen von Athen ab, um das alte Delphi und Olympia zu besuchen. — Auf ihrer Rückreise nach Berlin treffen die beiden Prinzen am 24. April in Rom ein, wo nach den vorläufigen Festsetz ungen ein Aufenthalt von fünf Tagen vorgesehen ist. Ueber die Reise-Dispositionen des Kaisers für die nächste Zeit steht jetzt folgendes fest: Vom 20. bis zum 23. April verweilt ec auf der Wartburg als Jagdgast des Großherzogs von Sachsen-Weimar. Am 30. April wohnt er in Bückeburg der feierlichen Veunählung oes G oßherzogs vou Sachsen. Weimar mit Prinzessin Karoline von Reuß ä. L. bei. Von Bückeburg aus tritt der Kaiser direkt seine italienische Reise an, seine Ankunft in Rom zu einem etwa einwöchigen Besuch beim italienischen Königspaare erfolgt am 2. Mai. Auf seiner Rückreise aus Italien wird der Kaiser den Fürsten zu Fürstenberg in Donaueschingen be suchen und daun nach einem kurzen Aufenthalt in Straß burg in Schloß Urville bei Metz, woselbst inzwischen auch die Kaiserin mit den beiden jüngsten kaiserlichen Kindern angelommen sein wird, verweilen. Gegen Ende des Monats Mai wird der Kaiser wieder in Berlin, bezw. im Neuen PalaiS bei Potsdam zurückerwartet. Einem noch unbe stätigten Gerüchte zufolge wird der Kaiser auf seiner Reise nach Italien eine Begegnung mit dem Prinz-Regenten von Bayern in München haben. Am Ostermontag mittag empfing der Kaiser im Ber liner Nesidenzschlosse den deutschen Neichökommissar für die Weltausstellung in St. Lonis, Geh. Over-Negier ungsrat Lewald. Letzterer wird nächstens seine Reise nach Amerika mittelen. Aufsehen erregt ein von dem Ex-Jesuiten Grafen Hoensbroech in der „Tägl. Rundschau" gelichteter offener Brief an den Reichsiags- und Landtags-Abgeordneten Kaplan Dasbach in Trier. Letzterer hatte in einer am 31. März von ihm in einer Katholiken-Versammlung zu Nixdorf bei Berlin gehaltenen Rede erklärt, daß er dem jenigen 2000 Gulden zahle, welcher den Nachweis erbringe, der Grundsatz: „Der Zweck heiligt das Mittel" finde sich in jesuitischen Schriften. Graf Hoensbroech macht sich nun in seinem offenen Briefe anheischig, diesen Nachweis zu führen, betonend, daß es angesichts der geplanten Wieder. Zulassung des Jesuitenordens in Deutschland von höchster Wichtigkeit sei, festzustellen, ob der genannte Grundsatz wirk lich in jesuitischen Schriften stehe oder ob er den Jesuiten mit Unrecht nachgesagt werde. Graf Hoensbroech will die Bestimmung darüber, wie er den Nachweis führen solle, Nichtamtlicher Teil. dem Kaplan Dasbach überlassen, allerdings, jedoch nur unter gewissen unerläßlichen Bedingungen, welche Graf Hoensbroech genau vorschuibt. Schließlich erklärt er, falls Herr Dasbach dieser Aufforderung nicht binnen vier Wochen in irgendeiner Weise Nachkomme, so müsse dies gleich bedeutend damit erachtet werden, daß letzterer anerkenne, der Grundsatz: Der Zweck heiligt das Mittel, findet sich tatsächlich in den jesuitischen Schriften. Dann würde auch er, Graf Hoensbroech, sich den ausgesetzten 2000 Gulden- Preis verdient haben, wenigstens clo furo. Auf die Stellungnahme des Herrn Dasbach zu dieser Herausfor derung seitens des Grafen Hoensbroech darf man immerhin gespannt sein. Kronprinz Friedrich August von Sachsen ist aus Neapel in Nom ungekommen. Der Herzog von Sachsen Altenburg gedenkt in nächster Woche aus Mentvne in sein Land zurückiukehren. Die Streikbewegung in den Niederlanden scheint zu versumpfen. Das „Schutzkomitee", die Leitung des Streiks, hat sich aufgelöst, ein neues Komitee soll nicht eingesetzt werden. Unter den Streikenden tritt eine Ström ling auf, die dahin geht, die weitere Agitation zur Fort führung des Ausstandes überhaupt eiuzustelleu. Präsident Loubet von Frankreich befindet sich nun- mehr aus seiner algerischen Reise; der Minister des Aeußere» Delcassö, dec Macineministec Pelletan und der SenatSpräsident Fall.uceS begleiten ihn hierbei. Am Oster montag vormittag traf Loubet in Marseille ein, wo großer Empfang statlfand. Am Bahnhof wurde der Staatschef vom Bürgermeister, in der Präfektur vom Bischof von Marseille begrüßt; beide Male beantwortete Loubet die Begrüßungsansprachen durch Gegenreden. Auch bei dem zu seinen Ehren von der Marsellaiser Handelskammer ver anstalteten Banket hielt Loubet eine Rede. Nach dem Banket wohnte der Präsident den Hebungen der Turn vereine im Park Borelly bei. Auch bei dieser Gelegenheit ließ er sich durch eine Rede vernehmen; in derselben forderte er die Turnvereine auf, in ihrer Tätigkeit, Ver teidiger des Vaterlandes herunzubildeu, nicht uachzulasse», zumal Frankreich am Vorabend des Tages stehe, der die Herabsetzung der militärischen Dienstzeit bringe. Während der Fahrt des Präsidenten nach dem Paik Borelly stießen mehrere Personen in der Menge Schmährufe gegen die Uebeltäter aus; die Störenfiiede wurden sofort verhaftet. Später nahm Loubet das Diner in dec Präfektur im kleinen Kreise ein. In Nom wurde am Ostermontag der 7. Inter nationale Landwirtschaftliche Kongreß auf dem Kapitol in Gegenwart des italienischen KönigspaareS eröffnet. Nachmittags konstituirte sich das Bureau des Kongresses. Zu Ehrenpräsidenten wurden u. a. die aktiven Minister Baccelli und Balenzano, der ehemalige Minister Luzzatti, ferner Mölme-Frankreich, Daranyi-Ungarn, de Bruyöre- Belgien und Vignerat-SctMiz gewählt. Der von einem Albanesen verwandele russische Konsul in Mitrowitza, Schterbiua, ist, wie schon berichtet, seiner Verwundung am Abend des 9. April erlege». Das offi ziöse Wiener „Fremdenblatt" bespricht den Tod Schterbinas in einem Artikel, in welchem die Führer der mazedonischen als indirekt mitschuldig au diesem traurigen Ereignisse hin gestellt werden; der Artikel wirft ihnen vor, sie hätten auch unter den Albanesen gehetzt und deren Fanatismus auf gestachelt. Im weiteren wird der bestimmten Erwartung Ausdruck verliehen, daß der Sultan der rebellischen Be wegung unter den Mazedoniern und Albanesen Herr werden würde, und dann erklärt, der offenbare Versuch der maze donischen Agitatoren, durch die albanesische Angelegenheit einen trennenden Keil zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland in deren Vorgehen auf der Balkanhalbinsel zu schieben, werde erfolglos bleiben. — Ob diese energische Erklärung bei den mazedonischen Störenfrieden etwas nützen wird, das ist freilich recht zweifelhaft. Inzwischen machen sich die Albanesen auch in der türkischen Hauptstadt selber unangenehm bemerkbar. Zwei albanesische Soldaten gaben im Stadtteile Pera mehrere Revolverschüsse auf offener Straße ab, was eine gewisse Aufregung verursachte. Die Täter wurden verhaftet; eine weitere Bedeutung besitzt der Vorgang nicht. An mehreren Punkten Mazedoniens sind neue Rebellenbanden aufgetaucht. Die Verurteilung des albanesischen Soldaten Ibrahim, des Mörders des rus sischen Konsuls Schterbiua, zu Zwangsarbeit findet nicht die Zustimmung der russischen Botschaft in Konstantinopel. Dieselbe erklärte der Pforte, Ibrahim müsse entweder für die eingestandene Mordtat zum Tode verurteilt oder aber, wenn sich seine Unschuld erweisen sollte, freigesprochen werden. Unter den spanischen Republikanern gibt sich eine lebhafte Bewegung kund. Im ganzen Laude wurden dieser Tage zahlreiche und starkbesuchte republikanische Versamm lungen abgehalten, die sich in ihrem Verlaufe zu demon strativen Kundgebungen für die Republik gestalteten. — König Eduard von England hat sich von Gibraltar nach Malta weiterbegebeu. Die mehrtägigen erbitterten Kämpfe um das Fort Frojana au der Grenze der spanischen Besitzung Melilla haben mit dem Siege der marokkanischen Rebellen geendet. Diese legten durch eine entzündete Mine Bresche in das Fort und stürmten dann dasselbe. 40 Manu der Besatz ung fanden durch die Explosion den Tod; der Nest der Besatzung, meist Verwundete, unter ihnen auch der Pascha, flüchtete nach Melilla. Die Spanier entwaffneten die Flüchtlinge und nahmen die Verwundeten in Pflege. Viele der Angreifer kehrten zu ihren Stämmen zurück. In der Bucht von Manila wurde das Flaggschiff des spanischen Admirals Mvntvjo „Reina Cristina", oas in der Seeschlacht vom 1. Mai 1898 gesunken war, gehoben. I» dem Schiffe sanden sich etwa 80 Skelette von Angehörigen der ehemaligen Besatzung vor. Die Amerikaner wollen die Skelette inS Meer versenken, die Spanier möchten die selben aber in der Heimat bestattet sehen. Die blutigen Vorgänge in der dominikanischen Republik auf der Insel Haiti haben die fremden Konsuln endlich zum Einschreiten veranlaßt; auch sind zum Schutze deutscher Neichsaugehöciger deutsche Truppen gelandet worden, ein Beispiel, das vou Kriegsschiffen anderer Nationen uachgeahmt wurde. Der Draht berichtet hierüber: Am 5. April fand in Santo Domingo ein weiterer Kampf