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WUWAUM 83. Iahrg Nr. 10 Sonntag, den 12. Januar 1930 und 17. 18. 19. Isil- 20. sr Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich im ersten Beiblatt. nrsn I8N. ner »en. gasenen sition gegen den Poungplan in Mißkredit bringen haben sie ihre Stellung innerhalb der Regierung halfen, sowohl als ein wer- sind vcr- gnle ckter, «der« nachm. bera. nur ein uneiniges Deutschland auf die Knie gezwungen den kann. Und die bürgerlichen Koalitionsparteien prompt auf die alten Tricks hereingefallen. Die angeblich kapitalsfeindliche Sozialdemokratie Hilfstruppe des englisch-französischen Kapitalismus ist Den Sozialdemokraten geht es offenbar nicht schnell genug, die Reste der deutschen Wirtschaftssouveränität in den Besitz ausländischer Geldgeber zu bringen. Dr. Schacht wehrt sich bekanntlich gegen die fortgesetzte Pump wirtschaft im Ausland«, nicht zuletzt gegen die Ler öffentlichen Hand, mit der sehr richtigen Begründung, daß eines Tages die Zinsen dock) nicht aufgebracht werden können und daß langsam aber sicher auf diesem Wege nicht nur große" Teile der Privatwirtschaft, sondern vor allem die Betriebe der öffentlichen Hand in den Besitz ausländischen Kapitals übergehen müssen. Da vor allem die öffentliche Hand ihre Pumpwirtschaft nur durch Auslandsauleihen gewährleistet sieht, tut der Reichsbaukpräsident Recht daran, mit allen Mitteln dafür zu wirken, Laß einer solchen unöerantwortlichen Mißwirtschaft ein Niegel vorgeschoben wird. -uns utml »anlc rbin Irak Nachdem der französische Ministerpräsident es für gut be funden hat, die dem Charakter seines Volkes entsprechende Brutalität offen zu bekennen, dürfte eigentlich niemand in Deutschland mehr über die wahren französischen Mächten in Zweifel sein. Auch denjenigen, die auf den öligen Briand hcrcingcfallen waren, dürfte das schändlichste Spiel Tardicus darüber die Augen geöffnet haben, daß die Erfüllungs- Politik eine durchaus einseitige Angelegenheit der deutschen Diplomatie ist. Die Franzosen den ken nicht daran, den Krieg zu liquidieren. Alles, was in die ser Hinsicht von französischen Staatsmännern zugesagt wor den ist, ist eitel Lug und Trug. Dasselbe gilt von den eng lischen Diplomaten. Waren schon Chamberlain und Churchill keine aufrichtigen Burschen, ihre sozialistischen Nachfolger sind Musterstücke der politischen Unehrlichkeit. Die Minister Cur tius und Moldenhauer sind nicht zu beneiden, daß sie sich mit solchem Gesindel herumschlagen müssen. Washington, 11. Ian. Die Zahl der Arbeitslosen laben Bereinigten Staaten betrügt drei Millionen, 11. Desgl. der Rechnung der Dauverwaltung für 1926/27. 12. Desgl. der Rechnung der Baukasse für 1927/28. 13. Desgl. der Rechnung der Ziegeleikasse für 1927. 14. Desgl. der Rechnung der Wohlfahrtskasse 1925/26. 15. Desgl. der Rechnung der Wohlfahrtskasse für 1926/27. 16. Nichtigsprechung der Rechnung der Stadtbank auf das Mit Entzücken wußte die Linkspresse zu berichten, daß drei der Hauptspieler im Haag, Tardieu, Curtius und Moldenhauer persönliche Anknüpfungspunkte gefunden hätten. Sie hatten zu gleicher Zeit in Bonn studiert und waren, wie sie im ver trauten Kreise feststellten, alle drei als Klassenerste von der Schul« abgegangen. Daß die Schulersten im Leben nicht immer die Besten sind, ist eine den Pädagogen bekannte Tat sache. Bei dem französischen Ministerpräsidenten scheint sic zuzutreffen. Der Monsieur Tardieu verdient mindestens im sittlichen Verhalten keine la, auch hat er bei seinem Studien aufenthalt in Deutschland nicht viel von einer deutschen Haupteigenschaft, der persönlichen Anständigkeit, profitiert. Sonst Hütte er nicht die Pöbelhaftigkeit besessen, in unanstän digster Weise zu versuchen, durch eine offenbare Fälschung die öffentliche Meinung der Welt gegen Deutschland aufzuhetzen. Der Mann ist ein Schüler Llemenceaus. er hat zweifellos den Hang zur Unritterlichkeit und Unwahrheit von seinem Lehr meister in sich ausgenommen. Wir sind gewiß nicht durch Briand verwöhnt, aber so skrupellos wie Tardieu hat der französische Außenminister kaum jemals die Politik zur Dirne gemacht. Er hatte immer noch soviel Schamgefühl, seine diplomatischen Perversitäten mit einem Feigenblatt zu be decken. eräumia« n oüniüg nbau M . 5392 a Aue erd Jedermann in Deutschland muß fühlen, daß die Forde rungen unserer Feinde nicht erfüllt werden können. Selbst die Rundfunkminister haben das offen erklärt, als sie dem deutschen Volke den Widerstand gegen die Erpressungen der Feinde ausreden wollten. Sie haben damit die Sank tion s l u st des Feindbundes gestärkt. Man kann es infolge der leichtfertigen Großsprechereien von Kabinettsmitgliedern den Gegnern nicht verdenken, wenn sie Zweifel daran äußer ten, ob die Deutschen überhaupt eine Verständigung erstrebten. Trotzdem bleibt es eine Spiegelfechterei und eine Spekulation auf die innere Zerrissenheit des deutschen Volkes, wenn die Franzosen jetzt unter dem Beifall der Engländer Zwangsmaß rogeln aller Art für den Fall der absichtlichen Nichterfüllung des Poungplanes festlegen. Bei der vorgesehenen Entschei dung irgendwelcher internationaler Gerichtshöfe über die Bös willigkeit des Schuldners wird dieser jedenfalls nicht gefragt werden. Er ist immer „böswillig", wenn es den Gläubigern gefällt. Mit der von den deutschen ministeriellen Agitatoren vorausgesagtcn ewigen Freiheit der Rheinland« wird es also nichts sein. Die Herren haben auch in dieser Beziehung blamablerweise mehr versprochen, als sie bei einiger Ueberlegung verantworten konnten. Die neudeutsche Negierungskunst ist in allen ihren Teilen eine Kette von tröst- losen Unzulänglichkeiten, über welch« die Gegner kaltlächclnd hinweggehen. Jahr 1927. Bewilligung der Kosten für die Vornahme von Abschach- tungsarbeiten im Schlachthofgrundstücke. Bewilligung einer Beihilfe zu dem Dau der Kraftwagen- Halle in Zschorlau. Verlängerung des Probevertrages hinsichtlich der Kraft wagenlinie Aue—Eibenstock. Bewilligung einer Beihilfe zu den Kosten der Herstellung des Verbindungsweges zwischen Blaufarbenwerk und Oberpfannenstieler Straße. Angestelltenabbau bei Behörden. Berlin, 10. Ian. Beim preußischen Statistischen Landes amt sollen bei einer Gesamtbelegschaft von 722 Angestellten 230 Kündigungen ausgesprochen werden. Das Stati stische Neichsamt, das Ende November schon 200 seiner Ange- stellten entlassen hat, will weiteren 300 bis 400 Ange stellten das Dienstverhältnis kündigen. Auch der Berliner Magistrat beabsichtigt, zahlreich eKündsgun- gen von Angestellten vorzunehmen und hat Liese Absicht zum Teil auck) schon durchgeführt. Die Liquidationsbchördcn brin gen ebenfalls weitere 300 bis 400 Angestellte zur Entlassung. inung NII suche bi« chneebcrg I. In Au« v» «nNbftmm»' «rstb^rN »>l Nnmuib»» »<r Tag« 1» VMM- nnd ssiM-e«. v» V«» tzr di» »4 «n« bm»« Tolan,!. ilnz»tg«nz«il» kn «Imltblattbijir» Ist »0 tga»!N«n<m„tg«n »ad SIrtlmg«!«», S,ddrft!g«r 1«), «i-würl, »I. »r »I« «> min drUI, P«M. ««»Im»,.!!, »». 100. fttr dk « mm bn«, »»«. »aiamirui« «« am»«,«« ««>-»1»»»» V»Mch<«-n»a«», LUrzt, vr. irr», 0a»»I»»«^Im»»«», «m. s«,»«». Nr. w. Der schwarze Mann. Das Kesseltreiben gegen Schacht. Berlin, 10. Dan. Die Sozialdemokratie setzt, unterstützt von einigen demokratischen Zeitungen, ihre Hetze gegen den Reichsbankpräsiüenten Dr. Schacht fort. Diesmal sind es der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund und der Allgemeine Freie Angestelltenbund, die in einem Aufruf den Versuch machen, Dr. Schacht für den Wirtschaft- lichen Niedergang und die riesig anschwellend« Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen. Dieser Aufruf, der im „Vorwärts" veröffentlicht wird, erklärt, daß die Arbeitsbeschaffung in erster Linie Lurch Kap i ta lz u fuhr aus dem Auslands behoben werden könne. Es sei unverantwortlich, wenn die Anleiheaufnahme, soweit sie auf Grund des Vertrauens der ausländischen Geldgeber der öffentlichen Wirtschaft möglich sei, von deutscher Seite durch die verhängnisvolle Politik des Reichsbankpräsidenten und der Beratungsstelle für ausländische Anleihen durchkreuzt werde. In dem Aufruf wird die Re- gierung aufgefordert, „mit Entschlossenheit dem Gebot der Stunde zu folgen und für die Zulassung von ausländischen Anleihen einzutreten, auch im Kampfe gegen unverantwort liche Ratgeber, zur Beschaffung von Arbeit und Mr Stützung, der deutschen Wirtschaft." >era, 930. Lnl- Ahr Der Reichsausschutz zur Antwort -es Reichskanzlers. Berlin, 10. Ian. Der Reichs ausschuß für das deutsche Volksbegehren stellt heute in einer Erklärung zu dem gestern vom „E. V." mitgeteilten Brief des Reichs kanzlers fest, daß die Reichsregierung für die Entschei dung über di« Rechtslage nach einem verfassungsmäßig zustande gekommenen Volksentscheid nicht zuständig ist. Der Neichsausschuß werde zu der in dem Schreiben Les Reichs kanzlers ausgesprochenen Auffassung zu gegebener Zeit weitere Stellung nehmen. Verlag T. M. Särlner, Aue, Srzgeb. Sm,!»»»«" es m» ttstntz Mm, Nm) 4«, vch°u»«ri IN Sch»av-»«r, ras«. vrap!a«chll »»Mfmtnd «a«tqs,Nr,k 21. Finanzieller Ausgleich hinsichtlich der Ausbczirkung Albe rodas und Auerhammcrs aus dem Dczirksverbande. Amtliche Anzeigen. OessenMche Sla-lver»rdnelensih«ng in Aue Montag, den 13. Januar 1930, nachm. 6 Uhr. Tagesordnung: ») öffentlich: 1. Vornahme der Wahl von 6 unbesoldeten Ratsmitgliedern. 2. Kenntnisnahme, Straßenbeleuchtung betr. 3. Nachbewilligung von Mitteln für den Werkunterricht der Pestalozzischule. 4. Nichtigsprechung der Rechnung der Stadtkasse für 1925/26. 5. Desgl. der Rechnung der Stadtkasse für 1926/27. 6. Desgl. der Rechnung der Schulkasse für 1925/26. 7. Desgl. der Rechnung der Schulkasse für 1926/27. 8. Desgl. der Rechnung der Schulkasse für 1927/28. 9. Desgl. der Rechnung der Wasserwerkskasse 1925/26. 10. Desgl. der Rechnung der Baukasse für 1925/26. Slreisliehler. Der mitzralene Klassenerste Tardieu. Die ErfirMmospoMik ist eins einseitige Angelegenheit -er deutschen Diplomatie. Der neueste Sport -er Svzial-emokratie. Der Wahnsinn -er Reparationen. Kein Verzicht auf Sanktionen. Ihre Stellung wird noch maßlos von einer anderen Seite her erschwert. Die regierende Partei in Deutschland, die Sozialdemokratie, macht kein Hehl mehr aus ihrer Bundesgenossenschast mit den Gegnern des Vater landes. Sie will freie Bahn für die Fortsetzung ihrer Miß wirtschaft im Innern haben und drängt daher mit allen Mit teln zur Unterwerfung unter das kaudinische Joch, das Fran zosen und Engländer aufrichteten. Ihr n e u e st e r Sport ist es, ganz im Sinne von Paris, die A us l i e fe r u n g d er Reichsbank an den Parlamentarismus zu be treiben und so den einzigen Wall nicderzureißen, der die deutsche Wirtschaft gegen die Gefahr der Inflation notdürftig schützt. Ls ist ein offenes Geheimnis, daß auch innerhalb des Rcichskabinetts über die Behandlung der im Haag auf der Tagesordnung stehenden Fragen scharfe Meinungsverschieden heiten herrschen. Dadurch, daß die bürgerlichen Koalitions- Parteien in unbegreiflicher Kurzsichtigkeit die nationale Oppo- Bild, das sich der d e u t s ch c A rb e i t e r besonders einprägen sollte. Wo sind die Zeiten hin. in denen selbst ein Wirth das Wart prägte: erst Brot, dann Reparationen? Schon fetzt sind wir durch den Eingriff der Gegner in die deutsche Wirtschaft so weit, daß das Brot zu Ende geht. Jeder neunte Deutsche muß bereits von kümmerlichen Unterstützungen leben. Ist es nicht ein Wahnsinn, wenn trotzdem überhaupt noch über Reparationen verbandelt wird? Und dabei stehen uns, wie der Außenminister Dr. Curtius in einem privaten Ge spräch zugeben mußte, noch ganz andere Dinge bevor, als sie der Pounaplan und der unglückliche Polenvertrag, über den demnächst in Genf verhandelt werden wird, im Gefolge haben werden. Die Fehler der Vergangenheit rächen sich. Der Appetit des Feindbundes ist durch die bisherige Erfüllungs- Politik ins Unaemessene gesteigert. Der Nebel von Locarno ist der eisigen Luft gewichen, die gerade vor zehn Jahren von Versailles ihren Ausgang nahm. Und dabei redet eben ein Wochenbericht einer Großbank von der „neuen Atmosphäre des Vertrauens", die der Ponngplan Herstellen werde! als auch dem Fcindbuud gegenüber' untergraben. Die Gegner haben gewußt, was sie taten, als sie den innerpoli tischen Kamps um das Freiheitsgesetz mit allen Mittels schür ten. Sie haben sich die alte Erfahrung zunutze gemacht, daß - «lhaNend die amMchen Bskannlmachnnge« der «mkhanvtmannichast und der d Staatsbehörden In Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden In Schneeberg, Löbnitz. Neustädtel. vrünhaia, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auberdem veröffentlicht: Dis Bekanntmachungen der Stadkrät« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Sohanngeorgenstadt. Ein Aufruf zum „Gedenktag von Versailles". Die V e r e in i g t en La n d s man n s ch a ft e n E n p en. Malmedys erlassen einen Aufruf, in dem es heißt: Die Bevölkerung Ler deutschen Gebiet« Eupen-Malmedy hat ein hartes Los getroffen. Schwer lastet Versailles auf Land und L""ten. Am 11. Januar werden es zehn Jahre, daß die Protest listen in den beiden Städten Eupen und Malmedy zur Auf legung kamen. Die Eintragung aber wurde belgischerseits planmäßig verhindert. Man nennt deshalb Liese Volksbefra gung mit Fug und Recht eine Verhöhnung des Selbstbestim- mungsrcchts. Die Frage Eupen-Malmedy ist heute noch so akut wie vor zehn Jahren. Weder rechtlich noch sachlich ist sie gelöst. Belgien feiert in diesem Jahr« seine 100jährige Unab hängigkeit. Damit nun das belgische Jubeljahr der Freiheit nicht verdunkelt und auch nicht zur Farce herabgewürdigt wird, wie seinerzeit Lie Volksbefragung von Eupen-Malmedy, wolle nian der treudeutschen Bevölkerung dieser beiden rheinischen Kreise Gelegenheit geben, nach freiem Willen über ihre staats politisch« Zukunft Unbeeinflußt zu entscheiden. Dies würde keine Aenderung des Versailler Vertrages bedeuten, sondern nur die nachträgliche korrekte Anwendung desselben. "5 'bifs «>»«»«««-»««»»« fttr dl, »» A-chmM« mich«>mad« A»»m«r 14» normUIa^ d Uhr In d«n S-upl,,lch<W- Mm. Sim »«Er »r »I, «ufnahm» dir «nzrtgm am m>ra«lchr>,d«nm Tag, lowi, m bestimm!» SUI, wird nicht g,g,d«n. auch nicht sttr dl» AichNgbM d«r durch g«rnlpr»ch»r aus^gebnmn einsam. — Mr Aditi gab« un- unlangt Ungelandirr Schriftstich, übernimmt di« Schrlft- lUtung tut« vmantworluag. — Unlndmchungm d» ch«. lchbstÄ>UrI,b« d«grlndni »«ImUnImdch«. Bei Zahlung». mr,m> und Nonbnr» g«u« Rado«, al» nicht mrünbart. vai»,,«sch«ft»ft«0m Ai «m. Ld stutz. Schnmdmg Md Schwarzendrrg. W M -