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Königliche Amisgerichi und den Giadirai zu Wilsdruff für die Königliche Amtshauptmannschast Meißen, für das sowie für das Königliche Forstreniami zu Tharandt Postscheck.Konto: Leipzig Nr. 2SS14. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Wochenblatt für Wilsdruff und Llmgegend. Erscheint seit dem Jahre ^184^. Inserttonöpreis 2 Pfq. für die S-gespatteve Korpuszeile oder deren Raum, Lolaiprei» 1?. pfä . 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WM FmWW in WW nns SM« CnW le Wenn eOmt MEOMMwachk >870/71 entwand das geeinte Deutschland de» welsche» Krallen urgermanisches Land — Elfaß-Lothringen, einst geraubt, als unser Vaterland kn innerem Hader machtlos nach außen war. Englands Neid und Frankreichs blinder Haß beschworen neuen Krieg heraus. Deutsche Streiter jeden Alters aus Nord »nd Süd stehen schirmend als lebender Grenzwall vor unsern Sauen. — Heimischer Herd und Hof ist frei von feindlicher Gewalt; ungestört, wenn auch unter schweren Lebensbediugungen, gehen Städter und Bauern ihrem Beruf nach. — Wißt Shr im Elsaß, in Lothringen, in der Pfalz, an den Ufern des Rheines und des Neckars, was es bedeutet, den Feind im Land zu haben? Erzählen Euch zerstörteBurgeu nicht genug aus jener Zeit deutscher Uneinigkeit? — Wißt Shr, die Shr täglich das ferne Donnern der Kanonen hört, was es heißt, stets gewärtig eines überlegenen Angriffes in zuversichtlichem Mut, im Kampf gegen zähen Feind und tückische Aaturelemente, Jahr für Jahr durchzuhalten? — „Deutschland muß lebe«, auch wenn ich sterbe-, das ist die Überzeugung eines jeden der Streiter amBogesenkamm, von der Saar bis zurAlaas. Aber der in jenen welthistorischenAugufl- tagen 1914 geschloffene Burgfrieden, der Deutschland in s«ner vollsten Einigkeit sah, er ist gefährdet. Unsere Feinde, di« uns militärisch nicht vernichten können, setzen erneut ihre Hoffnung auf deutsche Uneinigkeit. Doch es vertraut der deutsche Soldat seinem Bruder daheim, daß auch er diese auf Uneinigkeit berechnete feindliche Offen sive siegreich abwehrt. — Ls ist an der Feit, unsere« Feinden Lie rechte Antwort zu geben: „Gut und Blut dem Baterlandei- Gebt Shr dem Heere die Waffen zu« Endsieg durch eiumiitig hohe Opferwilligkeit bei der Hkiegs-Auleihei Wir halten iodeffeu die Greuzwachtt E»»e Kundgebung Herzog Albrecht von Württem berg »Oie Gienzwachl", die er dem Verein Deutscher Zkiiunas-Verleger zur Verfügung stellte, erinnerte das deutsche Volk mit eigenen Worten an die treue Wacht, di« seine Truppen an der heißumstrittenen Grenzmark Gltaß- totbrmg n schon seit beinahe H Jahren mrt zäher Aus dauer halten. Der unerschütterlichen Grenzwacht der Heeresgi upp« des Herzogs Albrecht ist es mit zu verdanken, wenn deuischer Boden vor einem erneuten Ginfall der Franzosen verschont blieb. Unser Hindenburg hat es wiederholt ausgesprochen, daß nur die unerschütterliche Wauer unserer Verteidigung im Westen, den Äegeszug unterer Truppen im Gstrn und im Südosten ermöglicht. D«> Friede im Dsten ist gesichert und wieder hat unser tapferes Heer im Westen in schnellem Siegeszug größte Grfolue errungen, zu denen die Grenzwacht in den Vogesen ihr Teil be'tzetragen hat. Danken wir es den Helden, die so »reu die Grenzwacht halten, dadurch, daß wie Ariegs- anleike ze-chnen. Diplomatisches Trommelfeuer Der Sturm im Westen ist noch in seiner Entwicklung 1 vosinick berrscht Windstille. Noch sprach nicht der Kanzler! des deutschen Reiches sein gewichtig Wort über die Lagey der deutsche Reichstag wird erst am 16. April seine Be- ratungen wieder aufnehmen. Inzwischen bellt das diplo-, matische Kleingeschützfeuer ohn' Unterlaß, heftig undi nervenpeitschend, ahne jedoch eigentlich auf den Ausgang, oder Verlaus der sich jetzt mit naturgesetzlicher Gewallt vollziehenden Entscheidungen irgend welchen Einfluß aus-' üben zu können. Graf Czernins Rede und Enthüllung über Llemen- ceaus Friedensfühler löste das Trommelfeuer der feind lichen Diplomatie aus, zunächst Clemenceaus grobes Gestrick: Graf Czernin hat gelogen. Um die Stimme des Tigers in der Klemme gruppierte sich das Geschrei der Verbandspresse: Lord Cecil und etliche andere britische Redebeflissene sprangen dem Tiger in der Falle bei. Darauf zwei Volltreffer aus Wien: Clemenceau hat den Grafen Armand veranlaßt, mit dem Grafen Revertera Zwiesprache über den Frieden zu halten, und diese Be sprechungen wurden auf Clemenceaus Wunsch ausge nommen. Clemenceaus Pressegeschütz antwortet: Nein, Graf Armand sollte nur horchen, nicht reden. Clemen ceau fand, als er Diktator war, die Besprechungen schoni vor und gab lediglich seine Zustimmung zu ihrer Fort setzung . . . Ein merkwürdiger Unterhändler, dieser Graf Armand mit dem Auftrag, verschlossenen Mundes dazusitzen und des Österreichers Reden zu lauschen. Vom Juni biA August 1917. Und Gras Armand gilt als gern und viel sprechender Diplomat. Und noch merkwürdiger Clemenceaus Behauptung, er habe nicht die Besprechungen veranlaßt. Painleve, der frühere Ministerpräsident, straft den Tiger' Lügen, sagt dürr und klar, die Besprechungen fanden — unter Billigung Ribots — nur bis August 1917 statt. Auf einen dritten Wiener Volltreffer stolpert Clemenceau, völlig über die eigenen kurzbeinigen Lügen; er kann Nicht' widerlegen, daß er, Herr Clemenceau, im Februar 1918» den Grafen Armand veranlaßte, das Friedensgespräch zu beginnen, und vor allem — weshalb geht Herr Clemenceau, am den Kernpunkt des Streites herum wie der Tiger um sas Fangeisen, nämlich um die Tatsache, daß die Ver handlungen abgebrochen wurden, weil Clemenceau Elsaß- Lothringen verlangte, weil er dafür allein das Blut- aergietzen fortsetzt. Das diplomatische Ablenkungsfeuer der Entente isst damit niedergekämpft. Herr Clemenceau, an den Schand- pfahl der Lüge und der Blutschuld mit eigenen Stricken' gefesselt, muß sich jetzt gegen die Meute des eigenen Lagers' wenden. Die rast. Von der sozialistischen Presse, welchej Caillaux's Rechtfertigung nahen verspürt, bis zum Clemenceau-freundlichen „Temps" und „Malin". Man wirft Clemenceau nicht direkt Lüge vor, aber durch daS Wortgewebe der Entrüstung leuchten die Fäden der Ent täuschung, Wut und der Trauer über Clemenceaus Hals starrigkeit und Dummheit. Frankreich steht in einer nichts nur militärischen, sondern auch innerpolitischen Krise, und die Füße derer, die den Diktator hinaustragen werden, scharren immer vernehmlicher vor seiner Tür. Natürlich darf die diplomatische Riesenkanone des Der» bandes, Herr Wilson in diesen Nöten nicht fehlen. Aber dieses Rohr hat durch die lebten Ereignisse einen Sprung, bekommen, und Herrn Wilsons diplomatische schwere Ge schosse krepieren nicht mehr. Selten waren seine Worte so matt, wie die zur dritten amerikanischen Freiheitsanleibe., Das Selbstbewußtsein dieses Zweiseelenmannes, der; theoretisch den Frieden will und praktisch den Krieg ver längert, ist verflogen. Noch immer klingt die tönerne Schelle von Amerikas Kampf für Freiheit und Gerechtig keit und den Schutz der kleinen Nationen, aber gleichzeitig, erklärt amerikanischer Größenwahn, diese Ziele müßten' durch Gewalt - von rechtmäßiger Gewalt sprach Herr Wilson beiin Schiffsraub an Holland, erreicht werden, und; Ivie sich diese „rechtmäßige Gewalt" gebärdet, oerffvüren die Neutralen in ihren Häfen, in ihren Börsen und imi knurrenden Magen. Die Kleinen könnten, schreibt daS holländisch« „Vaderkand" in erbittertem Hohn, WilsonS große Politik zum Schutze der kleinen Rationen nickt be greifen und glauben: „Uns bleibt nur das gläubige Ver- rauen in unsere Schiffslosigkeit/ Rechtmäßige Gewalt! Für Freiheit und Demokratie und stecht! Für ein französisches Elsaß-Lothringen, für ein ranzösisches Rheinland, ein englisches Belgien, Calais, Ägypten, Mesopotamien, für ein russisches Ostpreußen und Konstantinopel, für ein italienisches Tirol und Triest, für nne Zerstückelung Deutschlands und Osterreich-Ungarns, iür die Vernichtung ihrer Industrie und ihres Handels, 'ür den Säckel seiner Herren, der amerikanischen Trusts, imfür gelten diese tönenden Worte Wilsons. Wenn die Mittelmächte das räuberische Rußland zu Boden schlugen, Rumänien ob des Treubruchs züchtigten, so ist das Her ausforderung der Yankees, Kampf gegen „die heiligen Rechte der freien Männer der ganzen Welt . ." "Weil wer das Werk, und nicht das Wort das Urteil über Menschen und Staatsmänner spricht, so ist das endgültige Urteil über Wilson fest gegründet. Die Früchte seiner Politik und die des Eigennutzes, der Heuchelei und scham losen Erpressung kleiner Staaten. Faule Früchte, die keine Dauer haben. Fühlt düs HerrWilson? Läßt er deshalb wieder Friedens- cöne schüchtern erklingen? Weshalb fehlt ein hoffnungsvoller Erguß über den Sieg der Sache des Vieloerbandes? Weshalb malt er die Gefahr an die Wand, der Krieg könne auch für Amerika verlorengehen? Weshalb findet er nicht klare Tröstung der bekümmerten Verbandsseelen, »aß dies ausgeschlossen sei? Weshalb? Herr Wilson weiß, saß hinter seinen neuen Redereien Machtlosigkeit gegen Ml!^ leuropa jammert, und daß Hindenburg und Luden- -wrrc militärische Tat, nickt das Trommelfeuer der Worte den Krieg beenden und den Frieden reifen lassen. Das neue Rußland. Joffe russischer Botschafter in Berlin. Wie aus Petersburg gemeldet wird, ist Joffe zum Bo schafter in Berlin, Kamenew zum Botschafter in Wien ernannt morden. Damit nimmt das neue Rußland die Beziehungen zu den Mittel mächten auch ior^ mell wieder auA Joffe war Mit« glied der ersten russischen Delega^ twn in Brest» Litowsk und wemh er auch nicht be sonders hervorge- reten ist, so ha» er sich dock immer» wenn er das Wort ergriff, gemäßigt und taktvoll ge zeigt. Kamenew, der die großrussische Republik in Wien vertreten wird, war früher in London und Paris tätig und bat dorh böse Erfahrungen gemacht, da ihm, Joffe, der neue russische Botschafter Englän- tn Berlin. dein lange Zeit die Heimkehr ver weigert wurde. Wann die neuen Botschafter ihre Ämter anireten, häugt zunächst davon ab, ob die Berliner und die Wiener Regierung zustimmen. Russischer Protest gegen Japan. In Moskau ist bekannt geworden, daß in Wladiwostok nach den japanischen auch englische Truppen au Land ge gangen sind: , Ter Rat der Volkskommissar« hat gegen die Truppen- Es eilt nicht mit der Einzahlung! Wer will, kam» di« Zahlung der gezeichneien f - he aus die Monate April, Mai, Juni, Zull verteilen. Der tOo Mart zeichnrt, ,i« erst am IS. Juli zu zahlen, «lso: jeder kann zeichnen!