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Dies demonstriert eine zweite Alarmübung. der die Annahme zugrunde liegt, das plötzlich feindliche Panzer vor der Luftabwehrzone erscheinen würden, nachdem sie das praktisch ja unmögliche Kunststück doch vollbracht haben sollten, durch den ganzen Westwall durchzu- stosten. Aehnliches wurde nie aus der Wett geschaffen Nur kurze Zeit dauert es, bis auch diese Alarmübung mit dem Resultat endet, daß der feindliche Angriff vor den Panzerstellungen der Luftzone elend liegenbleibt. Dabei fand diese Uebung in der sogenannten „leichten Zone" statt. Ihr zugeordnrt ist noch eine „schwere Zone" in großer Tiesen- ausdehnung. An Zahl Übertreffen die Panzerwerke dieser bei den Zonen die Werke der eigentlichen Frontlinie des West walles um mehr als das Doppelte. Noch niemals wurde Aehnliches auf der Welt geschaffen! So ist es selbstverständlich, wenn der Eindruck dieser Reise ein immer tieferer, ein immer unauslöschlicherer wird, und die Ueberzeugung, daß die Sicherheit des Reiches hier unzerstör bar ist, zu einer ungeheuer beglückenden Gewißheit sich steigert. Wieder wird der Führer, wo immer er auch erscheint, auf .das stürmischste umjubelt. Gegen Mittag geht die Fahrt wieder westwärts, der lothringischen Grenze zu. Immer dich ter werden die Panzerstellungen, immer zahlreicher die Arbeitslager. Tausende schaffen hier Tag für Tag. Ist hier doch eine besonders wichtige Abwehrzone. Die ganze Land schaft ist erfüllt von unaufhörlicher Arbeit, die nur für die kurze Zeit ruht, die der Führer bei einzelnen Festungswerken verweilt; dann schweigen die Maschinen und die Heil-Rufe brausen jubelnd empor. Vierfach Mereimzider TanMeu Kurz nach 12 Uhr trifft der Führer in einer besonders hervorragenden Riegelstellung ein. Vierfach hintereinander liegen hier Tankfallen ungeheuren Ausmaßes, die sich kilometerweit hinziehen. Steinstufcn und Steilabfälle, Sumpfftreifen und Höckertinien, wuchtige Dtahl- gürtel, Wassergräben nnd Minenfelder schützen undurchdringlich unb unüberschreitbar das Gebiet. Hier trifft der Führer die Reichsleiter und Gauleiter, die gleichfalls den Tag im saarpsälzischen Raum aus ihrer Be sichtigungsreise durch die Westwallbefestigungen verbringen. Vor den Augen des Führers und der Reichsleiter und Gau leiter spielt sich überraschend ein ungeheuer dramatisches Ge schehen ab. „Rote" Truppen, gestellt vom Infanterieregi ment 118, haben sich — unter Verzicht auf Tankeinsatz — nach wochenlanger schwerster Artillerievorbereitung bis in die Sperrzone vorgearbeitet. Nun sollen sie unter Benutzung aller nur verfügbaren Mittel einzelne Festungswerke aus der Panzerfront Herausbrechen und den Weg nach vorn öffnen. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Bersten der Granaten aller Kaliber, ununterbrochen hämmern MGs., und das dumpfe Krachen der Handgranaten mischt sich mit dem Hellen Bellen der Panzerabwehrkanonen, die hier Zielfeuer auf die angreifenden Stoßtrupps abgeben. Angreisende Gegner MammengesOoffen Mit aller Wucht drängt „Rot" nach vorn. Die Sumpf- streifen werden überwunden, auch die Wassergräben werden in schwerstem Feuer überschritten. Aber dann gerät der Angrifs schon ins Stocken. Die Verteidigung nebelt sich ein, läßt aber das Vorfeld frei, über das nun unablässig das tödliche Feuer der MGs. dahinstreicht. Granatlrichter reiht sich an Granat- trichtet. Hoch steigen Erd- und Wasfersontänen bei jedem neuen Einschlag empor. Tapfer werfen sich die „roten" Truppen, jede Möglichkeit ausnutzend, nach vorn. Die Besatzungen der vordersten Beton werke haben inzwischen ihre Panzergewölbe verlassen und werfen sich nun, frisch und ausgeruht und von dem wochenlang auf sie niedergegangenen Vernichtungsfeuer nicht im geringsten zermürbt, dem schon erschöpften Gegner entgegen, der nun mit letztem menschlichem Einsatz sich verzweifelt vorankämpft Ex erreicht zwei kleine Werke. Seine.Flammenwerfer treten Der Führerund ObersteBefehlshaberdcr Wehrmacht setzte seine Inspektionsreise im Raume der Saarpfalz fort. Der vierte Tag der Inspektionsreise des Führens brachte die längste aber auch die vielseitigste und eindruüsstärkste Fahrt nicht nur, was den ständig wechselnden Charakter der Landschaft angcht, sondern auch die Vielfalt und Größe der militärischen Bilder. Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Luftwaffe. Hat ten die drei ersten Fahrttage der Ueberprüsung der Grenz befestigungen und der ersten Widerstandslinien gedient, so be gann der Führer den vierten Tag mit einer eingehenden Be sichtigung der Luftverteidigungszonen, die sich hinter den Linien der Forts und Panzerwerke in großer Tiefe erstrecken. Schon bei der Abfahrt des Führers ins Gelände beherr schen die blaugrauen Uniformen der Luftwaffe das Bild. Ge neraloberst Milch und Generalmajor Bodenschatz melden sich beim Führer. Außer ihnen treten die Befehlshaber der Luft verteidigungszone West, Generalleutnant Kitzinger, und der Höhere Kommandant der Festungs-Flakartillerie, Generalmajor Dr. Weißmann, sowie der Ches des Generalstabes der Luft waffe, Oberst Jeschonnek, zur Meldung beim Führer an. Rasch geht die Fahrt ostwärts in die blütenprangende Hügel landschaft der Saarpfalz hinein. Schon nach kurzer Zeit tref fen wir auf die ersten Flakstände, schwer betonierte Stellungen, die sich dicht geschlossen in voller Frontbreite dahinziehen. Ge schützstellungen wechseln mit großartig gegen jede Fliegersicht getarnten Mannschaftsunterkünften, Befehls-- und Beobach tungsständen, Gefechtswerken, Sperren und Tankabwehrstel lungen. ruDerteidigunMone - der zweite Westwall Ein großartiges Bild entsteht mit einem Schlage, als aus Sommando auf allen Bauwerken der Luftverteidigungszone i» diesem Raum ein Magnesiumfeuer entflammt. Die Land schaft, die von einem beberrschenden Hügel aus weithin über sehbar ist, verwandelt sich in Sekundenschnelle in ein ungeheu res Panorama großartigster Art. Es ist, als leuchteten Hun derte und aber Hunderte roter Lampen mit einem Schlage auf. So weit das Auge reicht, bis auf di« fernsten Hügel und Bergketten, reiht sich em Magnesiumlicht an das andere. Der Eindruck ist schier überwältigend. Hier ist eine Luft verteidigungszone geschaffen worden, die in doppelter Tiefe de« eigentlichen Westwalles nicht nur das Reich vor jedem Luftangriff aus dem Westen beschützt, sondern zugleich noch einmal einen zweiten Westwall auch sür den Erdlampf dar- stelli Eindrucksvoll zeigt sich dies bei einer Alarmübung der Festungs-Flak, die von der Festungsflakabteilung 33 durchgeführt wird. Noch sind die eingesetzten „roten Flug zeuge" nicht heran, und schon bellen die schweren Flakgeschütze los und erfüllen den Luftraum mit einem geschlossenen Ge- schoßvorhang. Wehe dem Flugzeug, das in dieses vernichtende Sperrfeuer hineingerät! Die eingesetzten „großen Maschinen" drehen dann auch rasch ab, um nicht in die Geschoßgarbe, die unablässig und dicht nebeneinander zum Teil sich fünf- und sechsfach überdeckend, in die Luft hinaufjagen, zu geraten. Jagdflugzeuge greisen ein In der Lustverteidigungszone Großkampf vor dem Führer — Fabelhafte Leistungen der Flugabwehr «n Amon. Eine Feuerwoge schießt auf die beiden umkämpften Panzerwerke zu, die tarnenden Sträucher und Büsche im Augenblick in Brand setzend. Aber während noch um diese beiden Objekte, in denen sich jetzt keine Besatzung mehr be findet. der Angrifs sich abmüht, treten im Schutze der eigenen Vernebelung und, während die Artillerie jetzt Sperrfeuer auf den Gegner legt, die verteidigenden Truppen zum Gegenstoß an und überwältigen den müden und in seinem Feuer ganz zer splitterten Gegner ganz und gründlich. Der Angrifs ist abgeschlagen. Die letzten Reste der „roten" Stoßtrupps flüchten zurück und suchen vergeblich hinter de« Tankhindernissen nach Deckung. Noch einmal deckt sie das konzentrische Feuer aller Abwehrwasfen zu — dann ist von dem roten Angrifs nichts mehr übrig. Leer liegt wieder das Gelände, übersät mit Granattrichtern, aber fest in der Hand der Verteidigung. An der Pfalzer Südgrenze Schon eine halbe Stunde später ist der Führer wieder auf der Fahrt. Jetzt gilt die Inspektion der Pfälzer Südgrenze. Obwohl wir nun schon drei Tage lang Stellung um Stel lung besuchten, überwältigt doch die Stärke dieses Abschnittes gerade in ganz besonderer Weise. Dicht wie die Bäume des Waldes stehen hier die Werke nebeneinander, oftmals noch nicht einmal zehn Meter voneinander entfernt. Als führe man dnrch die Straßen einer in den Boden versunkenen Stadt, so komme einem die Fahrt durch diesen Teil des West- Hwalls vor Werk liegt neben Werk, wie in einer Stadt Haus neben Haus liegt. Und vor diesen Werken erstrecken sich die Sperren und die Fallen, Gräben und Mauern, die jeden Panzerwagen- einsatz unmöglich machen, in mächtiger Tiefenausdehnung. Eingehend besichtigt der Führer diZe gigantischen An lagen. Schon dunkelt der Abend. Es ist ein wunderbar milder, blütendufterfüllter, fast südlicher Abend, der die Nähe des Rheines schon ahnen läßt. Von eindringlichem Frieden ist alles ringsum erfüllt. Die prachtvollen Buchenwälder leuchten hell im Schein der Abendröte. Noch immer prüft der Führer und inspiziert, beugt sich über Karten und Baupläne, um dem deutschen Volk diesen Frieden, der uns so eindringlich um gibt, zu erhalten. Erst die völlige Dunkelheit beendet die In spektion. Von der Bevölkerung jubelnd begrüßt, trifft der Führer I schließlich in Karlsruhe ein, das festlich znm Empfange geschmückt ist. * Ltnüberwin-Iichkeii -es Reiches Der Führer im Kreise von Partei und Wehr macht Der Führer verbrachte den Abend in Karlsruhe im Kreise der Rcichsleiter und Gauleiter der NSDAP., die an läßlich des Abschlusses ihrer Besichtigungsreise zu den West- befestigungen Gäste des Oberbefehlshabers des Heeres, Gene raloberst von Brauchitsch, waren Das mehrstündige Bei sammensein mit dem Führer, an dem zahlreiche Generale der Wehrmacht teilnahmen, bildete den Höhepunkt der erlebnis reichen Fahrt der Parteiführerschaft. Zu Beginn des Abends begrüßte Generaloberst von Brauchitsch den Führer mit einer Ansprache, in der er von der engen Verbundenheit von Partei und Wehrmacht sprach, die diese Fahri der Parieiführerschaft zum Westwall zu einem besonderen inneren Erlebnis habe werden lassen. Die beiden tragenden Säulen des Reiches, Partei und Wehrmacht, seien ausgerichtet nach dem gemeinsamen Vorbild, das soldatisches und politisches Führertum in höchster Vollendung in sich vereine. Der Generaloberst schloß seine kurze Ansprache mit dem Ausdruck des gemein samen Gelöbnisses, für alle Zukunft in unerschütter licher Verbunden beii b-nier dem Nibrer zu stehen Im Verlaufe des Abends ergriff dann der Führer das Wort zu Ausführungen, in denen er einleitend die Bedeu tung des gewaltigen Schutzwalles im Westen umritz. Nach einem Ueberblick über die politische Lage gab er in eindrucksvollen Worten seiner Zuversicht und seinem Glauben an die Nnüberwindlichkeit des Reiches Ausdruck. Wie er, so leien Volk, Partei und Wehrmacht von diesem Glauben er füllt. Der Führer schloß mit einem Sieg-Heil auf die Zukunft des deutschen Volkes, in das die versammelte Führerschaft von Partei und Wehrmacht begeistert einstimmte. Durch ein Spalier jubelnder Menschen Wr der Führer, wo auch immer er bet Besichtigung des -Westwalls hinkam In der unbeschreiblichen Frende kam auch der Dank der Tausende für den Schutz zum Ausdruck, °en der Führer durch Anlage des Verteidigungswalls ge- fchaffen hat. tWettbild-Wagenborg-M.) Die Wacht am Rhein Der Führer besichtigt Panzerwerke am Rhein und im Schwarzwald Schwerste datierten au? dem Schwarzwald Der Führer und Oberste Befehlshaber inspizierte am Himmelfahrtstage die Verteidigungsanlagen im Raume zwi schen Karlsruhe und Kehl. Die erste deutsche Befestigungslinie verläuft unmittelbar am Stromnfer. Schwere und schwerste Werke wechseln in kürzesten Abständen miteinander auf der ganzen Länge des Stromufers ab. Wenn man den Rhein Hinauf- oder hinabblickt, so wirken die Werke in ihrer regel mäßigen Folge fast wie Buhnenbauten; sie stehen da, als ge hörten sie schon von jeher zum Strome selbst. Allein schon zahlenmäßig übertreffen die deutschen Befestigungsanlagen dieser vordersten Linie die gegenüberliegenden französischen um ein vielfaches. Ein einziger Blick beweist überzeugend diese Tatsache. Zwischen den deutschen Panzeranlagen ziehen sich außer dem Sperren besonders hin. Hinter dem Panzerwerk staf feln sich in großer Tiefe weitere vier hervorragend ausgebaute Abwehrlinien, die an Mächtigkeit und geschickter Benutzung und Steigerung der natürlichen Hinder nisse den großen Sperrlinien, die wir an den vorausgegangenen Besichtigungstagen kennenlernten, nichts nachgeben. Wieder bereitet die Bevölkerung dem Führer überall begeisterte Kundgebungen. Alle Orte sind auf das prächtigste geschmückt und vielfach brausen aus den ununterbrochenen Heil- Rusen auch die Rufe auf, die uns aus der Ostmark und vom Sudbienland her so vertraut sind, die Sprechchöre: Wir danken unserm Führer! — Die Bevölkerung hier, wenige Kilometer nur vom Ufer des Rheins und damit von der Grenze entfernt, weiß, was die Festungsbauten des Führers für ihre Sicherheit be deuten und sie stattet ihren Dank dafür dem Führer in ergrei fenden Huldigungen immer wieder ab. Geschütze größten Kalibers Gegen Mittag schwenkt die Fahrroute vom Rhein ostwärts sich in den Schwarzwald hinein. Hier liegen außer den großen Riegelstellungen der Panzerwerke und Gesechtsstände die Batteriestellnngen, die Geschütze schwerer und schwerster Kaliber verbergen. Die riesigen Rohre, jedem feindlichen Zu griff entzogen, recken ihre gewaltigen Mündungen westwärts, bereit, jeden etwaigen Angriff schon im Keime zu erst'Zen, jeden feindlichen Aufmarsch in dem Bersten ihrer riesigen Granaten zu zerreißen — nicht nur unmittelbar am Rhein selbst, sondern auch weit hinten in der Anfmarschzone des Gegners. Die Fahrt führt von einer Artilleriestellung zur anderen. Immer schwerer werden die Geschütze, bis schließlich Geschütze größten Kalibers einen besonderen Höhepunkt bilden. Dann geht die Fahrt wieder dem Rheine zu. Kehl ist das Mel, die Stadt, die Straßburg gegenüberliegt.