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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 06.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192102069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19210206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19210206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- enth. Beil.: Amtliche Fremden- und Kurliste, Nr. 6
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-06
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
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Die körperliche Gewalt und die militärische Macht, über die die Entente allein verfügt, haben eine Grenze, wenn cs sich darum handelt, die Schaffung wirtschaftlicher Werte zu erzwingen. Deshalb ist unser Nein, unser: „Ich will nicht", genau so viel wert, wie das gegnerische: „Du sollst". Bleiben wir diesmal fest in -er Ablehnung -es vollkommen Unmög lichen, so werden die Gegner vielleicht Gewalt anwenden, aber sie werden dann auch bald genug einsehen, daß Gewalt ihnen nicht weiter hilft. Man wird die Lage, in -er wir uns befinden, in ihrem furchtbaren Ernst nicht überschätzen können. Trotzdem aber wäre Verztvciflung unser schlechtester Rat geber. Wir haben -as Recht auf unserer Seite und wenn auch das Recht des Schwachen bet der Entscheidung von Machifra- gen nie den Ausschlag gegeben hat, so bleibt es -och ein Schild, mit -ein wir unfern Widerstand decken können. Und wenn wir in unserem Widerstande einig und geschlossen sind, ohne Unterschied -er Partei, so wird unsere Haltung in der Welt Kräfte wecken, die mit uns kämpfen. Deutschland bleibt trotz aller Bemühungen der Entente, uns zu vernichten, dock) eine weltpolitische Wirklichkeit und der Versuch, uns als selb ständigen Organismus aus der Weltwirtschaft und der Welt politik anszuschciden, ist schließlich nicht nur eine Angelegen heit, die die Entente und unS angchet, sondern auch eine An- gelegenlieit der Völker, die sonst noch auf der Erde wohnen. Wir wollen nicht auf die Hoffnung bauen, daß das Bild einer furchtbaren und harten Wirklichkeit sich mit einem Schlage ändern könnte, aber wir wollen -och auch die Hoffnung nicht aufgeben, -aß die Entwicklung einlentt, wenn wir nur fest bleiben. Geschieht dies, so wird die Entente vielleicht noch rechtzeitig die Gefahr sehen, die sie durch die Auferlegung eines wirtschaftlichen Diktates für sich un- die ganze Welt heraufbeschwört. Voraussetzung für eine Abwendung der Ge fahr aber ist, daß wir auf unserer Forderung bestehen bleiben und die Entente sie anerkennt: auf der Grundlage -es Pariser Programms verhandeln wir nicht. Anzeigen-Preis die Ogcsvaltene Grundzeile oder deren Raum I.— Mark, im Tertteile die Zeile -1.50 Mark, für Tabellen- un schwierigen Satz 50°/o Aufschlag. iriiipn'An"t,',- n/tchgo '-Nurnme* bi? norm. 11 Uhr. «Sprech-Anschlußr Amt DreSbe» Nr. z^.-«dreffer Elb«»» presse Blasewttz Blasewitz Sonntag,«. Februar 1S21 i das le in über Auf- . Aber : al» ' Die Politik der verflossenen Woche. Ganz Deutschland steht unter -em er-schüttern-en En- »ruck der Beschlüsse von Paris. Daß sie g^zlich unannehm bar sind, darüber ist man sich in allen Kreisen -es Volkes, wo man noch deutsch dentt und fühlt, völlig einig. Das Reirhs- tabinett läßt verlauten, -atz die „Vorschläge" der Entente un- bistntierbar seien, und von den Regierungsparteien wird er klärt, daß sich ihre Stellungnahme mit -er des Klibinetts in jeder Beziehung decke. Leider aber hat man ja in den letzten fahren -icS „Unannehmbar" vom Negierungstisch nur zu oft gehört, ohne -aß dann der unbeugsame Wille, das unbiegsame Verantwortlichkeitsgefühl das Wort zur Tat gemacht hätte, fluch die jetzige Regierung hat den erpresserischen Forderun gen der Entente gegenüber nicht das nötige Rückgrat gezeigt, to bcn sie in der Entwaffnungsfrage -en Rechtsboden preis gegeben und damit die Flut neuer vernichtender und entwür digender Ansinnen entfesselt, die uns in den letzten Wochen überströmt hat. Hoffentlich ist das diesmal anders. Die Unterwerfung unter die jetzigen Pariser Beschlüsse hieße das Ausgeben jeglicher deutschen Selbständigkeit, das Herabsinken Deutschlands zum Ausbcntungövbjekt raubgieriger Feinde. Kelche Stellung diesen Pariser Zumutungen gegenüber Deutschland einzunehmen hat, führte der Vorsitzende der Deutschnationalen Vvlkspartei, Abg. Hcrgt am Montag abend ,n einer großen Wahlversammlung in Berlin in -en Kam- mersälen unter stürmischem Beifall der nach Tausenden zäh lenden Zuhörerschaft aus. Abg. Hcrgt betonte: Was hat man an uns für Forderungen gerichtet? Der Inhalt dieser furchtbaren Noten bedeutet die Auslieferung Deutschlands an den Bolschewismus, die endgültige Versklavung Deutsch lands und den endgültigen wirtschaftlichen Ruin Deutsch lands. Wir sollen innerhalb 42 Jahren 220 Milliarden Gold mark an die Feinde entrichten und dazu weitere 12 v. H. von -er jährlichen Einfuhr, -as macht wieder viele Dutzende von weiteren Milliarden, in Papiermark umgerechnct, geht es in Vie Billionen hinein. Tas sind Forderungen, die ganz un möglich erscheinen. ES ist -er reinste Wahnsinn. Wir müssen gen Gegnern gegenüber uns so verhalten, als ob wir es mit Wahnsinnigen zu tun hätten. Solchen Forderungen gegenüber gibt eS nur eine glatte Ablehnung und ein völliges Zurück liehen auf unser Recht. Heute lesen Sie, daß die bürgerlichen Parteien und die Vertreter der Mchrheitssvzialisten sich dahin ausgesprochen haben, daß solche Forderungen nicht angenom men werden. Wir gehen weiter: nicht nur unannehmbar, son dern diese sind Forderungen von Wahnsinnigen, Hysterikern die krampfhaft versuchen, sich selbst auf unsere Kosten zu näh ren, solche Bernuhe sind überhaupt nicht Gegenstand von Ver handlungen, hier gibt es nur eine Antwort: der Abbruch der Verhandlungen, soweit sie bisher stattgefunden haben. Nicht binntnrgehen nach London auf Einladung zum 28. Februar, nicht htnübergchen nach Brüssel? Allein wollen wir bleiben, wir wollen sehen, ob sie kommen und im Wege des Nechis- bruchs Las holen, was sie von uns gefordert haben. Dazu gehört eine starke Regierung, wie wir sie bisher nicht gehabt öebem Wird die Negierung jetzt die große Parole ins Bolt hineinwerfen, die Parole: Steht hinter uns wie ein Mann, dann wollen wir land! Wird sie diese Parole geben? Und wie wird sich Las voll, wie werden sich die Parteien verhalten? In den letzten Jahren un- bis in die letzte Zeit hinein hat es nur zu sehr an Lieser Einigkeit gefehlt. Einmal war das ganze deutsche Volk einig, als eS sich darum handelte, die schmachvolle Aus- liefcrungsfordcrung abzulehnen. Der Erfolg war auf unserer «eite. Laßt nur eiirmal ein OO-Millionen-Bolk einig sein, wer will ihm widerstreben? Wenn wir auch waffenlos sind, -er Gewalt eines solchen einmütigen Willens, eines solchen Belkes kann sich keine Entente, kein Feindbund entziehen Wir haben im übrigen diese Einigkeit nur hier und da aufsackern sehen: die Schleswiger, die Ostpreußen haben eS ans vvrgemacht, wir hoffen, daß Oberschlesien eS ihnen nach machen wird. Aber bei uns in Deutschland war diese Einig keit nicht da. Sic muß da sein, wenn wir zum Erfolg kommen festen. Ich erkläre daher wiederholt: Wenn die Negierung ßark sein will, wenn sie endlich einmal ernst macht in der Ab- ßhnung -essen, was unerträglich ist, was gegen das Recht geht, gegen unerfüllbare Bedingungen, wenn sie so verfährt, dann werden auch wir, die Opposition, hinter lhr stehen, wie ein Mann. Der Regierung aber rufen tvir zu: „Landgraf werde hart!" — In ähnlichem Sinne hat sich am Dienstag im Reichstag zum Schluß seiner kühl erwogenen und sachlich ruhigen Rede Minister Dr. Simons ausgesprochen. <Ae be deutete ein bestimmtes und entschiedenes Nein und Unan nehmbar gegenüber den Forderungen der Entente. Wir haben !wch den Pressestimmen des Auslandes Grund zu der An nahme, Laß dieses Nein auch auf der Gegenseite nicht ohne Emdruck geblieben ist. Innerhalb unserer Grenzen hat eS jedenfalls tm deutschen Volke den allerstärksten Widerhall un ausnahmslose Zustimmung gefunden. Denn abermals hat für Deutschland eine Schickfalsstun.de geschlagen. Die Entente hat suh in Paris auf ein Entschädigungsprogramm geeinigt, das in ,einer praktischen Durchführung Deutschland auf Jahr zehnte zu einem Fron- und Sklavendafetn verurteilen würde, für Las es kein Beispiel in der Geschichte gibt. Eine Summe von uns zu erpressen, die dem günstig geschützten Nattonal- Deutschland vor dem Kriege mindestens aleich- offenkundig wahnsinniges Beginnen, und »er ?Netn schon zeigt das Vorgehen -er Entente in -em einer brutalen Vergewaltigung ohnegleichen. Ob A E^'0U"g rn Paris auf soliden Füßen steht/ oder ob sie Einheitsfront nach außen deckt, ist im nicht das Wichtigste. Was auch -ie Zukunft drin- uns steht mit der furchtbaren Härt« der Ge- Ärd^ug, die in Paris formuliert L^e^tb? ^«L^^Lo'^.bcsiNeK werden soll. In tiefer v« e» fttr uaS nur ein« Mö^tchkeit: ein bestimmte» steuer seien anzuzweifeln. Jedenfalls aber habe sich Tardieu» getäuscht, wenn er behaupte, Frankreich habe D bis 85 Pr» zent seiner Forderungen aufgegeben. Durch die Vereintgun« -er feststehenden Iahreszahlungen mit den abänderungs fähigen Iahreszahlungen habe er dafür gesorgt, Laß man ver knüpft wir- mit -em deutschen Wiederaufstieg. Brian- pro testierte scharf gegen den Gedanken, Frankreich würde die Frage der Kriegsschulden der Alliierten mit der deutschen Forderung verquicken können. Weiter sprach er von -en neuen Zollmaßnahmen. Während der Friedensvertrag nur Zölle auf gewisse teutsche Produkte vvrsehe, handle es sich jetzt um allgemeine Zölle und um Zollkontrolle im Rheinland«. Das kommt einer militärischen Klausel gleich. Tie Regierung, könne über Verhandlungen von morgen nur mit Zurückhal tung sprechen. Alle Zwangsmaßnahmen würden solidarisch angewendet, so daß es Deutschland von nun an unmöglich sei, Len Versuch zu machen, sich seinen Verpflichtungen za ent ziehen, ohne daß die Zwangsmaßnahmen in Kraft treten. Wenn nach dem Abkommen von Paris die Deutschen seiner Ausführung Hindernisse entgegensetzten, dann wird die jetzige Regierung ihre Pflicht erfüllen, und die Kammer könne sicher annehmen, -aß das mit aller erforderlichen,Strenge geschehe. Tie Iahreszahlungen würden gestatten, die'Zukunft sicherzu stellen. Man komme durch sie aus dem wirtschaftlichen Druckt heraus und könne endlich eine klare Lage schaffen. In zehr» Jahren werde die Lage sich bessern, und die verwüsteten Ge biete würden alsdann die Tätigkeit wieder ausgenommen haben. Die Pensionen und Reparationen seien für die kom menden Jahre sjchcrgestellt. Jetzt gehe er nach London. En könne aber nicht dorthin gehen, ohne die Autorität zu haben, im Namen Frankreichs zu sprechen. Wenn man ihm nicht volles und ganzes Vertrauen schenke, hätte man, wie Tavdtei« es gesagt habe, selbst einen Derbündetenbruch ins Auge fas sen müssen. Das sei alles, was Deutschland hoffen könne. (Beifall.) ««scheint jeden Wochentag nackm. 4 Uhr für den folgenden Tag SezugSpreis: durch die Pos: viertelj. 12.90 einschließlich Beitellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4^—; bnAkbolnnain 8«-rGe>'chäst«sl!-sI<-nti-rteltäbrssebll.— rnnnwl'ck 3 75 Politische Nachrichten. Die brutsche Denkschrift über die Kohlcnfrage^ die Staatssekretär Siergmann vor seiner Abreise von Paris übereicht hat, legt die ungenügende Belieferung der deutschen Industrie, die mangelnde Versorgung mit Hausbrand und die ungenügende Beschaffung von Bunkerkohlc, infolge deren eine große Anzahl von Fischdampfcrn in dc-n deutschen Häfen aus liegen, dar. Wahrend die deutsche Industrie und Gesamt- wrrtschast unter der Kohlennot zu erliegen drohen, ist der Bedarf Frankreichs in vielen Beziehungen hinreichend gedeckt. Deshalb glaube die deutsche Regierung, daß kein Grund mehr besteht, die starken Lasten -es ganzen Abkommens fortzusetzeu, und machr unter der Voraussetzung, daß sich an der Kohlen^ basiS Deutschlands nichts ändert, folgenden Vorschlag: Für eine Dauer von 0 Monaten vom 1. Februar 1921 ab wird Deutschland den alliierten Mächten eine Kohlenmenge von 72000 Tonnen arbeitStäglich liefern, was bei einem MonatS durchschnitt von 25 Arbeitstagen 1800000 Tonnen im Monat ergibt. Im zweiten Teile -er Denkschrift bittet die deutsche Negierung, die im Spa Abkommen festgclegte Zahlung von fünf Goldmark für die Tonne bestellen zu lassen uitt» ferner eine weitere Entschädigung in dar zu gewähren, um den Unterschied zwischen dem Inlandpreffe und Lein Weltmarkt preise etwas auszugleichen. Abgelehute Einladung. Berlin, 4. F-ebruar. Wie wir erfahren, l>at -er erste Delegierte der deutschen Delegation in Brüssel, Staatssekre tär Bergmann, eine Einladurig zur Fortsetzung der Ver handlungen in Brüssel auf den 7. dieses Monats erhalten. Bergmann hat geantwortet, daß deutsche Delegation nicht in der Lage sei, der Einladung zu folgen, weil die deutsche Regierung augenblicklich mrt der Prüfung und Durcharbei tung der Pariser Beschlüsse befastt sei und hierbei der Hilfe der für Brüssel bestnmnreu S.nbve--ständigen nicht entbehren» könne. Eine englische Prcfsestimme zu» Pariser Diktat. Lo nd o n, 4. Februar. Der Pariser Berichterstatter der „Westminster Gazette" schreibt: Auf den seltsamen Ausdruck» überschwenglicher Freude, -er in allen Kreisen zum Ausdruck kam, als wenn auf der Pariser Konferenz etwas Wirkliches zustande gekommen wäre, folgte der unvermeidliche Zweifel darüber, ob das Pariser Abkommen auch verständig sei. Be sonders mit Bezug auf die Haltung Amerikas stellten sich ernste Politiker heimliche Fragen. Man fragt sich wie weit der Oberste Rat das Recht habe, eine Politik zu beschließen, die andere Nationen berühren kann, die das Abkommen nicht unterzeichnet haben. In diesem Falle handelt eS sich darum, daß neutrale Länder und vor allem Amerika in gewissem Maße ihrer Freiheit der Aktion durch die Pläne des Ober sten Rates beraubt werden, ohne befragt worden zu sein, ob sie einer solchen Politik zustimmen. Die Pariser Konfererrz hat eine unangenehme Lage geschaffen, indem sie versäumte, die Wirkung ihrer Beschlüsse in Amerika in Betracht zu ziehen. Die Pariser Politiker beginnen einzusehen, daß mindestens in ziveifacher Hinsicht amerikanische Interessen durch die le ien Beschlüsse verletzt werden, 1. durch -en Zoll auf -ie deutsche Ausfuhr und 2. dnkch die Kontrolle der deutschen Zölle. In beiden Fällen hätten sich die Staatsmänner auße» halb des FriedenSvcrtrageö begeben und ihr Vorgehen be rühre nicht allein Deutschland, sondern auch Amerika und alle anderen Länder. Nach Berichten, die in Paris eingetrofftn sind, und zu einer gewissen Beunruhigung Anlaß geben, will Amerika nicht, -aß die Alliierten eS verhindern, mit Deutsch land Handel zu treiben, wie eS ihm beliebt. Die Bereinigte« Staaten wollten nicht gezwungen werden durch ein Dekrets das ohne jede Rücksprache mit ihnen angenommen wir-, die« Schulden Deutschlands zu bezahlen, indem sie deutsche Waren» Das Echo in der französischen Kammer. PariS, 4. Februar. Ju -er heutigen Sitzung der Kam mer setzte Tardieu seine gestern unterbrochene Rede, in -er er hervorgehoben hatte, daß -as Pariser Abkommen weder neue Bürgschaften noch neue Pfänder gebracht hatte, fort: Er habe gestern bewiesen, daß die Forderungen Frankreichs durch -as Abkommen auf 71 Milliarden Goldmark herabgesetzt (!) seien, au Stelle der 214 Milliarden, die man zu verlangen habe. Einige seiner Kollegen hätten sogar gesagt, die Ziffer von 71 Milliarden sei optimistisch. Tardieu stellte fest, daß Deutsch land bis jetzt nur für 15 Milliarden Goldmark (!) wieder erstattet habe. Auf das Konto -er Reparation habe eS 12 Milliarden bezahlt (!). Cs hätte aber vor März 1921 20 Mil liarden Goldmark bezahlen sollen. Er frag« deshalb, ob es opportun fei, sich mit -en Deutschen -amir ab-.ufinden, daß man sage.- der Vertrag sei unausführbar. Wir werden ihn abändern. Tie Sachverständigen hätten festgestellt, daß Deutschland imstande sei, den Friedensv ertrag auszuführen (!j. Gerade diesen Augenblick ivähle man, um die Forderun gen herabzusetzcn (!). Schon seit einem Jahre hätte man.den Alliierten sagen müssen, man müsse sich verständigen, um -le strengste Ausführung des Vertrages zu fordern. Man hätte das Budget, die Finanzen, -en deutschen Handel kontrollieren und danach die Annuitäten im Hinblick auf deren Flüssig machung festsetzen müssen. Seit einem Jahre hätten die Alli ierten können und müssen . . . (Die äußerste Linke unterbricht stürmisch und fragt: Was? Was?) Tardieu fährt fort: die Klausel -es Fnedcnsvertrages anwenden und von Deutsch land Iahreszahlungen in ungefährem Betrage von vier Mil liarden verlangen. Der Privatsekretär von Llovd George habe gestern geschrieben: Wenn -ie finanziellen Bedingungen nicht hart wären, wären sie nicht gerecht. Die Alliierten hät ten seit dreizehn Monaten Aurputierungen und Verzögerun gen angenommen, die von den Vertragöuntcrhändleru zu- rückgewiescn worden seien, ^ftn weiteren Verlauft seiner Rede beschwor Tardieu das Parlament, -er französischen Re gierung klar zu sagen, damit die englische Negierung eS auch wisse, daß das Gefühl des Landes keine Konzessionen mehr dulde. Es wäre ein Paradoxon, wenn -ie Engländer, -ie sich mit -en Franzosen gegen Deutschland geschlagen hätten, gegen über dem Versailler Vertrag -cu Standpunkt v. Bethmann- Hollwegs einnähmen. (Hört! Hört!) Tardieu verlangt von der Regierung, -ie Verhandlungen mit den Alliierten wieder aufzunehmen, da die Konferenz zu Paris zu keinen ratifizier ten Entscheidungen gekommen sei. Die Konferenz sei über stürzt gewesen. Brian- sei eS gewesen, der 1917 die Unan- vehmlichkeiten überstürzter Verhandlungen anerkannt habe. Briand erwiderte: In meiner Naivität habe ich zuerst Freude empfunden, als ich von der Interpellation Tardieu vernom men hatte. Ich kenne, glaube ich, die Vorzüge des Versailler Vertrages, aber ich kenne auch alle seine Fehler. Gewiß bin det das Abkommen von Paris nicht -ie Kammer. Nach Lob sprüchen auf Doumcr und Loncheur sagt -er Ministerpräsi- denk: Der Versailler Vertrag sei ausgezeichnet. ES fehle ihm nur eins, wie den berühmten Zwillingen, nämlich daß er lebeusähig sei. Um ihm Leben ernznhauchen, müsse man fortgesetzte Anstrengungen machen. Clemenceau selbst habe gesagt, der Vertrag könne nur durch Einigkeit -er Alliierten auSgeführt werden. Tardieu selbst habe die Fehler anerkannt. Die Konferenz von Paris habe das Einvernehmen -er Alli ierten verstärkt, -i« Berechnungen über die feststehenden An nuitäten seien genau, aber -te Berechnungen über -ie Export Sächsische MW 2 «-»k-Kontv: Allg. DeutscheEreditanstalt,«las,Witz O Postscheck-llomor Nr SL7 DreSLe» Dieses Blatt enthält die amtliche» Bekanntmachungen «er Amtsbauntmannschaften Dresden-Ältst, und Dresden-Neust., Les Amtsgerichts Dresden, der Superintendentur Dresden II, des Forstrentamts Dresden, sowie der Gemeinden Dlasewitz.Loschwitz, Weiher Hirsch, Nochwitz, Bühlau, Weihig, Schönfeld, Wachwitz, Niederpoyritz,Hosterwitz, Pillnitz, Dobritz, Laubegast, rnilk und Brrlag: Elbgau Buchdrnckerri nnd BerlagSanssalt Hermann Beyer L Eo.. Blasewttz. / Verantwortlich fiir die Schrittleitung: Otto Fr. Zimmermann. Dresden; für den «azeigevtril: Panl Leopold, TreSde«.
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