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WUWMWW , Rr. 211 Mittwoch, de« ». r-pt-mb-r 1»42, ,«d Gchwargenberger Tageblatt I V«la,r«.». Sachsen , Sahrs» v» geh« Brite« im Weftrarun abgefchoffe«. Gestern in den frühen Nachmittagsstunden unternahm ein gemischter britischer Fliegerverband einen Vorstoß gegen bas Küstengebiet bei Le Havre. Sofort einsetzende deutsche Jagd- und Flakabwehr verhinderte den Feind, zur vollen Wirkung zu kommen, so daß die Bombenabwürfe nur un bedeutende Schäden verursachten. Es entwickelten sich hart näckige Luftkämpfe, ip deren Verlauf die deutschen Jäger den englischen Verband zersprengten und die zum Begleitschuk eingesetzten Jäger stellten. Innerhalb sieben Minuten wur- den acht der Angreifer über See abgeschossen. Lin weiteres britisches Flugzeug wurde bei freier Jagd im Seegebiet west- lich Brest zum Absturz gebracht. Außerdem wurde von zwei in den späten Nachmittagsstunden in sehr großer Höhe in das Reichsgebiet einfliegenden britischen Flugzeugen eines vom Muster Moskito im Luftkampf abgeschossen. Die Lustangriffe gegen Ostenglaud. Zu den Angriffen deutscher Kampfflugzeuge gegen zahl reiche kriegswichtige Anlagen in Ostengland in der Nacht zum Dienstag teilt das OKW. noch mit, daß sich die Angriffe be- sonders gegen Bedford richteten. Die Stadt ist ein wich tiger Verkehrsknotenpunkt der von London, aus dem Indu- striegebtet von Birmingham sowie nach Liverpool führenden Bahnstrecken. Di? Flugzeuge warfen ihre Bomben aus nied rigen Höhen und beobachteten mehrere über das gesamte Stadt» gebietverteilte Brände sowie einen Flächenbrand im Nord- westtetl der Stadt. Nach dem Abwurf weiterer schwerer Bomben entstanden starke Explosionen. Iapa» bewundert die deutsch«» Erfolge. Ein bekannter japanischer Publizist schreibt in der Tokioter Presse, seit Wochen stünden die deutschen Streitkräfte Tag und Nacht ununterbrochen im Kampf an der Ostfront. Die unge- heuren Anstrengungen der Vorbereitung dieser Hroßoffensive, die Versorgung der Front mit Kriegsmaterial, das Sorgen der Führung um die klimatischen Verhältnisse, die Blutopfer der deutschen Soldaten, alles dies erwecke in Japan grenzenlose Bewunderung, f 3« harte« Kämpfe« beherrschende Höhe« westlich Stalingrad genommen. s« zwölf Lage« verlöre« die Brite« 2S2 Flugzeuge. Bester« 1S7 Abschüsse im Oste«. DNB. Au» dem Führerhauptquartier, S. Sept. Das, Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei der Erstürmung einer beherrschende» Höhe südost wärt» Noworossijsk umrden über tausend Gefangene eingebracht «nd 27 Geschütze, ei« Panzer zug und zahlreiche» sonstige» Kriegsgerät erbeutet. Vor der Schwarzmeerküste versenkten Kampfflugzeuge ein Trans portschiff von 500 BRT. Am Terek verlor der Feind bei vergeblichen Angriffen 18 Panzerkampfwagen. Im Festnngsgebiet von Stalingrad durch brachen Panzertruppen zäh verteidigte Stellungen de» Feindes «nd nahmen in erbitterten Kämpfe« unmittelbar westlich Stalingrad gelegene beherrschende Höhen. Bei Nacht wurden da» Stadtgebiet sowie sowjetische Flugplätze ostwärts der Wolga bombardiert. Südwestlich Kaluga wurden wiederholte örtliche An griffe de» Feindes abgewiesen. Die Zahl der in diesem Kampfabschnitt seit dem 11. August vernichteten Panzer hat sich auf über tausend erhöht. Im Ranm von Rschew fanden auch am gestrigen Tage keine größeren Kampfhandlungen statt. I» der Zeit vom 3V. Juli bis 6. September wurden hier durch Heer «nd Luftwaffe 2126 sowjetische Panzer vernichtet. An der Elnschließungsfront von Leningrad scheiter te« vereinzelte feindliche Angriffe. Auf dem Ladogasee wur den drei sowjetische Kanonenboote durch Bombentreffer schwer beschädigt. Im hohen Norden griffen Kampfflugzeuge eine» Flugstützpunkt an der Kolabucht und das Hafengebiet von Murmansk an. Jagdflieger schossen in diesem Raum 26 feindliche Flugzeuge ohne eigene Verluste ab. Die Sowjetluftwasfe verlor am gestrigen Tage in L«st- kämpfen mit deutschen «nd kroatischen Jägern «nd durch Flakartillerie 137 Flugzeuge. Vier eigene Flugzeuge werde» vermißt. Bei Einflügen in die besetzten Westgebiete «nd bei ver einzelten Tagesstörflügea über Westdeutschland umrden in Lufttämpfen zehn britische Flugzeuge abge schossen. Im Laufe der Nacht griffen Verbände der briti- Scherl-Bilderdienst-M. schen Luftwaffe südwestdeutsches Gebiet au. Die Zivilbevölke rung hatte Verluste. Bor allem in Wohnvierteln entstauben Sach, «nd Gebäudeschäden. Nach bisherigen Meldungen v«r- den drei der angreisenden Bomber abgefchoffe«. I« der Zeit vom 28. A«g. bi» 8. Sept, verlor die britische Luftwaffe 252 Flugzeuge, davon 126 über dem Mittel meer «nd in Nordafrika. Während der gleiche« Zett ginge« im Kampf gege« Großbritannien 59 eigene Flngzenge ver- loren. Kampfflieger griffen bei Tag «nd Nacht Rüstungswerke und militärische Anlage« an der englische« Südküste sowie l« Mittel- ««d Oste«gla«d an. Eia britische» Motor schiff von 300 BRT. wurde dnrch Bombentreffer versenkt. Feindliche» U-Boot versenkt. Der italienische Wehrmachtsbericht von heute meldet u. a.: In Aegypten nahm unsere Artillerie feindliche Kraftfahrzeug ansammlungen unter Feuer. Vier feindliche Flugzeuge wur den abgeschossen, drei von deutschen Jägern, eines von den Flakbatterien von Tobruk. Im Luftkampf über Malta wuxde eine Spitfire abgeschossen. Da» Torpedoboot» ^Ors" ver senkte ein feindliches U-BoH, . ' Tiefer Einbruch in die Festungswerke. Zu dem schweren- Ringen um die Festung Stalin grad teilt das OKW. ergänzend mit: Deutsche Panzer- und schnelle Verbände drangen im Raum westlich von Stalingrad gegen stärksten feindlichen Widerstand durch die tiefgestaffelten Festungswerke weiter vor. Nach erbittertem Kampf wurden eine beherrschende Höhe und eine zu einem befestigten Stütz- punkt ausgebaute Ortschaft erobert. Nordwestlich der Stadt schreitet der Angriff ebenfalls fort. In schneidigem Vor- dringen wurden ausgebaute Papzerwerke im Festungsgürtel der Stadt durchstoßen und ein sieben Kilometer tie fer Einbruch erzwungen. Vergeblich versuchten die Bol schewisten, neue Verstärkungen in den Kampf zu werfen und die Einbruchsstelle zurückzugewinnen. Ueberall wurde der zähe Widerstand der Bolschewisten durch Infanteristen und Panzergrenadiere gebrochen. 2m weiteren Angriff brachten sie mehrere Festungswerke und vom Feind beherrschte wich tige HölM in deutsche Hand. Die im Norden zwischen Wolga und Domvöm Feind mit starken Panzerkräften geführten Entlastungskräfte wurden überall von den deutschen Infanteristen teils im Gegenstoß, teils in mehrstündigen Nahkämpfen mit schweren Verlusten für die Bolschewisten abgewi?sen. Bei diesen Kämpfen erzielte eine brandenburgische Infanteriedivision am 5. September ihren 750. Panzerabschuß seit Beginn des Som merfeldzuges. Auch die Luftwaffe richtete erneut heftige Angriffe auf die stark ausgebauten und tief aus gegliederten Stellungssysteme und Festungswerke der Bolsche- wisten. In ununterbrochenen Einsätzen wurden durch Kampf- und Sturzkampfflieger sowie durch Zerstörer- und Schlacht ¬ flieger die feindlichen Widerstandszentren zermürbt und das Vorgehen der eigenen Angriffsspitzen erleichtert. Gleichzeitig richteten sich starke Bombenangriffe gegen die verzweifelten Durchbruchs- und Entlastungsversuche der Bolschewisten, die vergeblich versuchten, die eiserne Umklammerung durch die Verbände des deutschen Heeres zu sprengen. So kämpft d«r deutsch« Soldat. Bei einem Nachtangriff bolschewistischer Kampfflugzeuge nordwestlich Medyn fiel eine Bombe auf den Bunker des vor geschobenen Beobachters eines leichten Inf.-Geschützzuges. Er wurde sofort von seinen Kameraden wieder ausgegraben. Als überlegene bolschewistische Kräfte unmittelbar darauf an dieser Stelle durchzubrechen versuchten, bestieg der Beobachter trotz einer beim Bunkereinsturz erlittenen Kopfverletzung seinen Beobachtungsstand auf einer hohen Tanne und lenkte das Abwehrfeuer seines Zuges. Gegen Mittag zerschmetterte eine feindliche Granate die Tanne in der Mitte. Der Be obachter stürzte mit der Baumkrone, in die Tiefe und zog sich weitere erhebliche Verletzungen zu. Gleichzeitig gelang den Bolschewisten ein örtlicher Einbruch, da die deutsche Infan terie sich vorübergehend verschossen hatte. Für die Infanterie geschütze bestand ohne Feuerlenkung keine Möglichkeit, die Ein bruchstelle abzuriegeln. Da bestieg der verwundete Beobachter einen anderen Baum und nahm die Lenkung des Geschütz feuers wieder auf. Die genau im Ziel liegenden Granaten fügten dem Feind hohe blutige Verluste zu und verursachten bei den Bolschewisten größte Verwirrung. Ihr Einbruch ge- riet ins Stocken und der Massenangriff brach endgültig zu- sammen. Erst als die alte Stellung durch Gegenstoß deutscher Infanteristen wieder in eigenem Besitz war, ließ sich der tapfere Peobachter zum Hauptverbandsplatz schaffen. Mit Dromedargespannen auf dem Vormarsch im Wolgagebiet. ' > : Vagd aus bolschewistisch» Bande» am Do«» PK.-Krlegsberichter Gehrmann (SM, «st» PK.-Kriegsber. Kipper (Sch). A«f de« H««d gekommen... Roosevelt hat alles und kann alles — auf diese« Fon hatte der Präsident der USA. von jeher die Agitationstrom peten seiner jüdischen und nichtjüdischen Bewunderer gestimmt. Sein „New Deal" freilich, durch den er die Mißwirtschaft seiner Regierung zudecken wollte, war ein Fehlschlag nach' jeder Richtung. Um von dieser Blamage abzulenken, schien dem Präsidenten ein neuer Weltkrieg das geeignete Mittel, d. h. ein Weltkrieg der anderen, in dem die USA. schließlich die Sieger ohne Blutzoll fein würden. Aber auch hier hatte sich Roosevelt geirrt. Die von ihm in ihrem Dasein be drohten Japaner zwangen ihn, die stille Teilhaberschaft in eine offene zu verwandeln. Schon in den ersten Kriegs- monaten aber zeigte es sich, daß es auch mit dem „alles haben" nicht weit her war, ganz abgesehen von dem „alles können". Aber daß die USA. in kurzer Zeit schon soweit auf den Hund gekommen sind, wie es eine eben ergangene Botschaft des Prä sidenten an den Kongreß enthüllt, hat kaum jemand in der Welt für möglich gehalten. Der Anlaß zu dieser Botschaft ist die Inflatkonsgefahr, in der sich die USA. — wie Roosevelt und seine Finanzleute eben erst gemerkt zu haben scheinen — befinden. Der Mann mit dem vielen Gold muß jetzt den Kampf mit den Preis steigerungen aufnehmen. Schon im April hatte er ein sog. Stabilisierungsprogramm ausgestellt, das in sieben Punkten Preise und Löhne an die Kette legen sollte, aber ein völliger Fehlschlag war. In seiner jetzigen Botschaft beauftragt er den Kongreß, bis zum 1. Oktober einen Plan auszuarbeiten, der die Inflationsgefahr beseitigen soll. Versagt da» Parla ment, dann, so droht der Präsident, werde er ihm zeigen, was eine Harke ist und von sich aus das wirtschaftliche Ehaos be schwören. Wie tief man schon darin steckt, dafür gibt die Botschaft einige Zahlen an. So steigen die Preise zahlreicher Nahrungsmittel trotz Einführung der Festpreise um monatlich 1l4 v. H., also in einem Jahre um 15 v. H. - Gehälter und Löhne wurden von 43 Millionen auf 75 Millionen Dollar, also um vier Fünftel, hinaufgeschraubt, wozu noch «ine phan tastische Erhöhung der Lohnsummen durch Ueberstunden kommt. Dem Farmerblock, also der Landwirtschaft, wirft Roosevelt vor, seine Preise seien seit einem Jahre um 85 v. H. ge stiegen und kletterten fortgesetzt weiter nach oben. Als Sofortprogramm verlangt der Präsident eine Ausdehnung der Preiskontrolle auf sämtliche Artikel und in etwas ver schwommener Form — damit die Hintertür für die Plutokrati« offAbleibt,— eine Begrenzung der Einkommen auf höchstens Roosevelt begründet sein Ultimatum an bi« Volksvertreter damit, -aß ein „wirtschaftliches Unglück größten Aus maßes" drohe, wenn nicht sofort Abhilfe geschaffen werde. Di« Gefahr erscheint ihm riesengroß, sonst würde er, der Ober demokrat, sich vielleicht genieren, den Parlamentariern mit ihrer Ausschaltung zu drohen, wenn sie die ihnen aufgetragene Aufgabe nicht fristgemäß erledigen. Wir haben die Demo kraten vom Schlage Roosevelts schon immer richtig eingeschätzt, uns interessiert es also nicht, wie diese Herren ihre eigen« politische Weltanschauung vergewaltigen. Doch empfinden wir nicht geringe Schadenfreude über die Klemme, in die der alles könnende und alles habende Präsident sein Land mit Hilfe der Baruch, Frankfurter, Morgenthau usw. hinein- manöoeriert hat. Der wirtschaftliche Zustand, in dem sich die USA. nach 9 Monaten Krieg befinden, ist überdies ein neues Zeichen für die bodenlose Gewissenlosigkeit, mit der Roosevelt Politik gemacht hat und noch macht, eine Politik, die, wie es in der Botschaft heißt, „eine Katastrophe zur Folge haben könnte, die den Sieg der USA. und ihrer Alliierten m diesem Krieg vereiteln würde". E. V.