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Dresdner Journal : 17.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187512172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18751217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18751217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-12
- Tag 1875-12-17
-
Monat
1875-12
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 17.12.1875
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Freitag, den 17. Deccmber 187S M2»2 Brrs-ntrZomnal I. G. Hartmann in Dresden. Verantwortlicher Redacteur: Hofr SV Amtlicher Scheil. Nichtamtlicher Theil Tagesgtschichk. L»»Ev»IV Le« Lsattotw» Nviods« tritt ko«t ru»L 8wwx»ttnwoNI»^ di»»». ^llltrliolru. . . 7« ^jLdrUokr « «> kk. Li»,tLi»»ttruo»>ori>r 10 kk. Feuilleton Redigirt von Otto Banck. noch unerledigten, großentheils aber der Er nähr gebrachten Arbeiten nur eine Vertagung chstages rintreten können. Ueber den Zeitpunkt I-. Berlin, 15. December. Ueber das Befinden des Kaisers schreibt die heutige „Pr.-C.", daß Se. Majestät infolge einer leichten Erkältung und cinge- tretenen Heiserkeit zwar genöthigt ist, aus Schonung daS Zimmer zu hüten, sich jedoch den Nrgirrungsgr- schästen in gewohnter Regelmäßigkeit widmen dürfe und bei günstiger Witterung hoffentlich in wenigen Tagen auch die Ausfahrten werde wieder beginnen können. Der „St.-A." meldet, daß dir Heiserkeit des Kaisers seit einigen Tagen in stetem Abnehmen begriffen ist, und auch die „N. A. Z." bestätigt, daß der völligen Genesung Sr. Majestät wohl in einigen Tagen mit Sicherheit entgegengesehen werden darf. — In der heutigen Sitzung des Reichstags beantwortete Geh. Rath v. Möller die Interpellation des Abg. v. Ber- nuth, ob in der nächsten Session ein Gesetzentwurf über die Versorgung der Hinterbliebenen verstorbener Rrichsbeamtcn zur Vorlegung gelangen werde, dahin, daß rin dahin zielendes Versprechen nicht gegeben wer den könne. Das Haus genehmigt sodann den Schulze schen Diätenantrag, den Gesetzentwurf über die Natura lisation von im Rcichsdienste angestelltcn Ausländern und den elsaß-lothringischen Landcshaushaltsctat für 1876 in dritter, die Novelle zu Art. 15 des Münzgesetzes und den Marinretat in zweiter Lesung (vgl. den Sitzungs bericht in der Beilage). Wie der Präsident am Schluffe der Sitzung auf eure Anfrage des Abg. vr. Eine musikalisch höchst interessante Gabe bot die königl. Kammervirtuosin Fräulein Marie Krebs mit dem neuen Clavicrconcert von Brahms. Es ist groß angelegt und durchaus symphonistisch gedacht und ausgeführt mit dem Clavier als concertirende Stimme. Tiefsinnig und voll Noblesse im Gcdankengang, kunstvoll und geist reich in der Ausarbeitung, oft abstrakt und kühl in der musikalischen Ausdruckswcise, widerstrebt cs doch im dramatisch gehaltenen erstcn und im letzten Satz einem sofortigen klaren und symphatisch anziehenden Eindruck; und erst ein nochmaliges Hören würde zu einem be stimmteren Urthcile berechtigen. Nur das Adagio erfaßt sogleich durch Inhalt und Gestaltung als poetisches, stimmungsvolles und klar entwickeltes Musikstück. Die Wirkung war zudem einigermaßen alterirt durch das im Verhältniß zu der Tvnsprachc deS Claviers übermäßig stark besetzte, mit zu prätentiösem Tonpathos cinher- schreitende Orchester, obwohl Fräulein Marie Krebs nicht blos in fein eingehendem, empfindungsvollem Aus druck, sondern auch in kräftiger, energischer Tonbehand lung Außerordentliches leistete. Ihre schöne Wiedergabe des Werkes entfaltete eine meisterliche Virtuosität und eine des höchsten Lobes würdige musikalische Beherrschung. C. Banck. verschiedenen Gesellschaftskreisen angehörend — die eine einer bürgerlichen Familie, die andere einem adeligen Hause — in der Jugend durch innige Freundschaft verbunden sind, dann aber verschiedene Lebenswege gehen und auf deren Erlebnisse die ganze Entwicklungs geschichte des deutschen Volkes seit den Freiheitskriegen bis zur Gründung des deutschen Reichs theils un mittelbar, thcils durch Traditionen und Reminiscenzen cinwirkt, so daß die jungen Leserinnen, während sie mit Interesse dem wechsclvollen Schicksal der beiden Hel dinnen folgen, zugleich den Ausblick auf die wichtigsten zeitgenössischen Ereignisse und auf frühere sociale und politische Verhältnisse, sowie Verständniß für manche wichtige Frage der Gegenwart, speciell für die ver schiedenen Erscheinungen der Frauenfrage, gewinnen. Das Buch ist mit zahlreichen Illustrationen geschmückt und der Inhalt ist viel realistischer als der etwas zu süß duftende Titel. Eine hochwillkommene Erscheinung auf dem Weih« nachtsmarkte ist ohne Frage für Erwachsene die neue Liedergabe Fr.Bodenstedt's „Aus Mirza Schaffy's Nach laß", neues Liederbuch mit Prolog und Nachtrag, wovon soeben die zweite Auslage in eigenartig geschmack voller Ausstattung als Miniaturausgabe bei A. Hofmann u. Comp. in Berlin erschien. Beseelt und durchhaucht von dem Dufte echter Poesie, dem der Wechsel der Geschlechter und ihr launenhafter Modrgeschmack nichts anhaben kann, fort und fort frisch erhalten durch dir Gunst und Liebe eines großen Publicum-, hat das Büchlein sehr bald wie die ersten Lieder Leben gewonnen in weiten Kreisen aller Stände. Da das Werk höchst elegant ge bunden ist, eignet es sich ganz vorzüglich zu Weihnachts geschenken.! „Auswahl beliebter Erzähler des Aus- Belgrad, Mittwoch, 15. December. (W. T B.) Die von der Regierung im schutzzöllnerischen Sinne vorbereitete Tarifvorlage ist von dem Fürsten nicht genehmigt und de-halb zurückgezogen worden. . Washington, Mittwoch, 15. Drcember. (Tel. d. Drrsdn. Jvurn.) Das Repräsentantenhaus bat mit 232 gegen 18 Stimmen eine Resolution an genommen, welche sich gegen eine dritte Präsident- fchast Grant'S ausspricht. Weihnachtsbücher. Eine weitere neue Publication des Spamrr'schrn Verlags eignet sich sowohl durch ihren Jnl-alt wie durch ihre geschmackvolle und elegante Ausstattung besonders zum Festgeschenk für Heranwachsende junge Mädchen. Das Buch führt den Titel: „Der Veilchen bund", Erlebnisse eines Frrund- schaftSkrriseS in Erzählungen von Ernestine Dieth off. Es ist die Geschichte zweier deutschen Mädchen, die, Iu,«r»r«»pr»l»o» pLc Leo 8»um eiosr r»ttt»mlo: 20 ?1. Voder „Liox^umLt" Li» Leit», »0 kl. l'ilzticd rold sio,o»luo» Ler 8000- 00L kalortago, AdeoL» Mr Leo kolzsoLoo Po?. DaS Monstreconcert des hiesigen allgemeinen MufikervereinS fand am 15». d. im Saale des Ge werbehauses unter Dirrction des Herrn Hofkaprllmeistcrs Krebs Statt. Se. Majestät der König beehrten dasselbe mit Ihrer Gegenwart. Leider hatte das Publicum dem Conccrt nicht die allgemeine Theilnahme zugewendet, die es durchaus ver diente. Die trefflichen Ausführungen des stark besetzten Orchesters (48 Geigen, 14 Contrabässc) unter sicherer Leitung des genannten Dirigenten, waren von außer ordentlicher Tonwirkung in den gut gewählten Ouver türen (Egmont, Oberon), in der von Doppler höchst rffectvoll instrumentirtcn ungarischen Rhapsodie von F. Liszt. Präcises Zusammenspiel, sorgfältige Stimmung und musikalisch verständiger Vortrag erwiesen die tüch tige Leistungsfähigkeit der hiesigen Musikchöre. Einen in seltener Weise großartigen Eindruck machte nament lich die ganz vorzügliche Wiedergabe der für solche Tonmasse so überaus passenden Egmontouverture. Herr Concertmeister Schradieck aus Leipzig spielte ein Biolinconcert von Spohr (Nr. 7) und eine Cha conne von Vitali, einem bedeutenden Diolinmeister (aus Bologna) aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, von dem wir hauptsächlich nur dieses, von Ferd. David rdirtr Stück kennen. Herr Schradieck erwies sich als ein sehr guter fertiger Spieler, der besonder- LobenS- werthes mit feiner Empfindung, delikat und geschmack- voll behandeltem Vortrag der Cantilenr leistet, wofür sein zarter dünner Ton sich vorzugsweise eignet. Verordnung, eine Ergänzung-Wahl für die zweite Kammer der Ständeversammlung betreffend. In Folge des Ablebens des zeithcrigen Abgeordneten zur zweiten Kammer der Ständeversammlung für den 5. städtischen Wahlkreis wird hierdurch die Vornahme der ErgLnzungSwahl für diese Stelle angeordnet und der 18. Januar 1876 al- Tag der Abstimmung festgesetzt. Für Leitung des Wahlgeschäftes ist der Regierungs- rath v. Criegern hier zum Wahlcommissar ernannt worden. Dresden, am 13. Deccmber 1875. Ministerium de- Innern v. Nostitz Wallwitz. Forwerg. tokoll- der letzten Sitzung wurden Vorlagen, betreffend die allgemeine Rechnung über den Reichshaushalt für 1872, die Regelung der Verhältnisse der Reichsbank« beamten, sowie Anträge, betreffend die Feststellung de kadischen Antheils an den Ueberschüssen der Post- und Telegraphenverwaltung, ferner betreffend die Zahlung des Gehalts an die Reichsdankbeamten rc. in viertel jährlichen Raten, endlich von Sachsen-Koburg, Sachsen- Meiningen nnd Reuß älterer Lillie, betreffend den Brau» stcuerzuschlag, den Ausschüssen überwiesen. Ein Gesetz entwurf, betreffend di« geschäftliche Behandlung der Justizgesetzrntwürfe, d. h. rme Verlängerung des jetzigen Gesetze-, welches das Fortbestehen der Commission nach dem Schluß des Reichstage- anordnet, wird angenom men. Das Gesetz wird demnächst an den Reichstag ge langen. Sodann folgten mündliche Berichte, betreffend die Besteuerung des Malzextractes, die Besetzung einer erledigten Stelle bei dem Di-ciplinarhofe. Wie die pernimmt, werden »och zwei Plenarsitzungen des BundesratHS vor dem Weihnacht-feste stattfinden. (-) Berlin, 15. December. Die außerordentliche Generalsynode hat in der gestrigen Abendsttzung, welcher auch der Kultusminister vr. Falk beiwohnte, die erste Lesung des von der Regierung vorgrlegten Ent wurfs eiuer Generalsynodalordnung beendet. Nachdem dieselbe auf Vorschlag der Commission zunächst einen neuen Paragraphen als § 40» ohne Diskussion ange nommen, welcher lautet: Die Amtsthätigkeit der jetzigen KreiSsvnoden und KrciS- synodatvorstände, Provinzialsynoden und Provinzialsyoodal- vorstände erlischt mit dem Tage, an welchem die nach der gegenwärtigen Ordnung gebildeten Synoden und Sqnodalvor- stände in Wirksamkeit treten, wurde zur Diskussion über 8 39 geschritten, und dieser Paragraph nach längerer Debatte, an der sich die Syno dalen v. Dicst, Schultze, v. Kleist-Retzow, v. Goßler, Müllensiefen, Cultusminister vr. Falk und Ministerial direktor ür. Förster betheiliaten, bei namentlicher Ab stimmung mit 113 gegen 78 Stimmen in folgender Fassung genehmigt: Die 88 00, 69, 6t und 62 der Kirchengemeiude- und Synodalordnung vom io. September 1873 sind aufgehoben. An die Stelle derselben treten die Bestimmungen der noch folgenden 88 40 und ->3. Die hierin bezeichneten Paragraphen enthalten die An ordnungen über die Zusammensetzung der Kreissynode, der Provinzialsynode, sowie Wahlbcstimmungen. Weiter- hin beschließt die Svnodr, dem Anträge des Referenten landes" von O. Höcker. Breslau. Verlag yon Trewcndt. Es siud zwei Bändchen mit Titelbildern von Ludwig Löffler, die jedoch bereits die vierte und fünfte Pivce dieser Sammlung bilden. Sie bringen Erzäh lungen nach Dickens „Barnaby Rudge" und nach „Martin Chuzzlewit", die gekürzt und verein falt sind, doch so, daß die immer sittliche Tendenz des englischen Romanschriftstellers dabei in Kraft geblieben ist. Derselbe Verleger hat auch eine „Kinderbühne", theatralische Aufführungen für Mädchen von Cl. v. Meichsner herausgegebcn, fünf kleine Stückchen von einfachstem Inhalt umfassend. Unter dem Titel: „Dramatisirte Märchen. Kinder« und Puppentheater" hat Frau Kühne- Ha rkort zehn der schönsten Dichtungen von Grimm, Musäus, Hauff u. A. in ein dramatisches Gewand ge bracht und bei Spamer in Leipzig erscheinen lasten. Rübezahl, Schneewittchen, Chalif Storch, die drei Wünsche, der Zaubcrschleicr (nach Musäus) rc. sind hier mit viel Geschick für Kinder- und Puppentheater bearbeitet, und um die Aufführung zu erleichtern, hat die Verfasserin nicht nur „allgemeine Fingerzeige sür die Regisseure der Puppenbühne" dem Buche vorangeschickt, sondern auch jedes einzelne dieser dramatisirten Märchen mit den nöthigen Regievorschristcu begleitet. Die „Dramatisirten Märchen" sind reich mit Bildern und Jllustrationsschmuck ausgestattct. „Grschichteubuch für die Jugend", wahre Er zählungen von E. und C. v. Dincklage. Suttgart. Kunstverlag (H. Müller). Das kleine Düchclchcn bringt 52 Geschichten, die dem verschiedenartigsten Ursprung entnommen sind und »u gutem Beispiel anfeueru wollen. Der Ton ist für die frühe Jugendzeit gewählt. „Hintrrindische Länder und Völker" von Friedrich v. Hellwald. Leipzig, Verlag von Otto zettel zurückziehen und erklärtc, die DiScusfion über den Antrag auf Ungiltiaerklärung bis nach der Beendigung deS ScruttniumS auSsetzen zu wollen. Im weitern Lerlaufe der Sitzung wurden als dann 18 Deputirte von der, von der Linken auf- gestellten (Kandidatenliste zu Senatoren gewählt, nämlich: Carnot, General de Chabrou, Corbon, Crömievx, Gouin, Lanfrey, Lepetit, General Ba- laz§, Littrö, Morin, Rampont, Scherer, Scheurer- Kestner, TeStelin, de Tocqueville, sämmtlich von der Linken, resp. dem linken Centrum und 3 Ultra- legitimisten: Graf Douhet, Licomte de Lorgeril und Herv^ de Saisy. Lon den Candidaten der Rechten erhielt keiner die zur Wahl erforderliche Stimmenzahl. Nach lebhafter Debatte wurde dann endlich der Antrag deS Deputirten Paris, daö heutige Scru- tinium für unglltig zu erklären, mit 334 gegen 321 Stimmen abgelehnt. Madrid, Mittwoch, 15. December, Abends. (W. T. B.) Die amtliche „Gaceta" veröffentlicht einen königlichen Erlaß, durch welchen die Generäle Quesada und Martinez CampoS zu Führern der Nordarmee, resp. der in Navarra oprrirenden Armee ernannt werden. Die in Catalovien stehende Armee und die Centrumöarmee sollen aufgelöst und zur Verstärkung der Nordarmre verwendet werden. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. (Berlin. München. Darmstadt. Rostock. Wien. Hermannstadt. Brüssel. Madrid. Konstantinopel. Belgrad. Athen.) Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichtm. (Leipzig. Pirna.) Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Vermischte-. Statistik und VolkSwirthschaft. EivgesandteS. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung v,m 15. Drcember) Ernennungen, Versetzungen rc. i« öffrntl. Dienste. Dresdner Nachrichtm. Börsenvachrichten. Telegraphische WitterungSberichte. Inserate. der 2. Commission, Synodalen vr. Nöldechen beizutreten, wonach tz 38 folgenden Wortlaut erhält: Mit de« Eintritt der vollständigen Eynodalordnung in kircken- nnd laudrs-csetzliche Wirksamkeit die ki«heri«rn kirch lichen Resiort« der StaatS- und »lrchcndkdärdcn neu,n regeln, bläkt staatlicher Lnordnuo, vorbetzalte», und genehmigt sodann die 88 44 und 45 ohne Debatte in folgender Fassung: § 44. Bi« zur Eoustituirung de« Vorstände« der ersten Eeneratsynode werden di« dearftlben »der dem Synodal- prdseS beigeleaten Functionen (tt 26, 27) durch den evauaclischeu Oderkirchenrath oder dessen Präsidenten auSge- »dt 23). j 4ü. Dir »ar Au«sühru»- dieser rdnung erforderliche Instruction wird von dem evaugetischen Obernrcheurath im <r>nvtNlälldm8 mit dem Minister der geistlichen Angelegen heiten erlassen Hiernach wird gegen 10 Uhr die Sitzung auf Donners tag vertagt und auf die nächste Tagesordnung die zweite. Lesung der Regierungsvorlage gesetzt. München, 15. Drcember. Eine Privatdepesche der „Allg. Ztg." meldet: Der König hat den zum Tode verurtheiltrn Raubmörder Battistella aus Italien nicht begnadigt; die Hinrichtung desselben wird in den nächsten Tagen dahier stattfinden. ' Darmstadt, 14. December. (Fr. I.) In der heutigen letzten Sitzung der Lande ssyno de kam die ganze Frage über das Trauformular und damit über die Bedeutung des kirchlichen Actes, d.h. der kirchlichen Trauung nach der Civiltrauung, noch einmal in sehr erregter Weise zur Verhandlung und füllte wieder die ganze Sitzung aus. Dir Synodalen Fertsch, Direktor Schwabe und Professor Köhler von Friedberg und Genossen wiederhoblen ihren Antrag, der Formel eine solche Fassung zu geben, daß jeder Schein einer neuen Eheschließung vermieden, d. h. daß nur oder doch hauptsächlich die Idee deS Segens und der Weihe der schon vollständig geschloffenen Ehe ausgedrückt werde. Für die Regierungsvorlage trat außer dem Oberconsistorialrath Linß, der die von Würt temberg und Preußen angenommenen kirchlich strengeren Formeln vorlas und dringend ermahnte, nicht staatlicher zu sein, als der Staat selbst, besonders Ur. Köllner von Gießen ein, und es war nicht ohne Interesse, diesen entschiedenen Gegensatz zwischen dem Vertreter der theolo gischen Fakultät und den Professoren des Predignsemi- nars über Idee und Wesen der christlichen Ehe zu sehen. Das Resultat war aber die wiederholte Annahme de? Regierungsentwurfes. Rostock, 14. Deccmber. (H. N.) Der Convent der mecklenburgschen Ritter- und Landschaft ist gestern geschloffen worden, ohne daß es hat gelinge» wollen, über die Verhandlungsgegenstände eine Einigung zu erzielen. Die Landschaft schwcrinschen Antheils er klärte, sie halte zwar die Aufhebung der Stolgebührrn für dringend wünschenswerth, könne aber angrsichts des Umstandes, daß in der Vorlage nur die Aufhebung der Proclamaticns- und Traugebühren beabsichtigt wird, einem solchen Ablösung einzelner, insbesondere dieser Stol- gebühren aus allgemeinen Landesmitteln ihre Zustimmung nicht ertheilen. Wenn jedoch die Stände auf dem letzten Landtage die Reservirung von 2 Millionen Mark aus dem auf Mecklenburg gefallenen Antheile der franzö sischen Kriegscontribution zugestandcn haben, so geneh migt die Landschaft, daß inzwischen und vor erreichter deffnitiver Erledigung dieser Angelegenheit aus dcu Zin sen dieser Summe den Geistlichen und sonstigen Dienern der lutherischen Kirche wegen des ihnen aus der Durch führung des Reichsgcsctzes vom 6. Februar d. I. er wachsenen Gcbührenausfalles eine Entschädigung gewährt wird. Die stargardschen (strelitzschen) Stände lehnten die großherzogl. Proposition, nach welcher ein Drittheil der Kriegscontributionsgclder dein Großherzoge zur all einigen Verfügung überwiesen, ein Drittheil an die Cen- tralsteuerkasse fallen und ein Drittheil für noch näher zu bestimmende gemeinnützige Zwecke rescrvirt blriben sollte, ab und beschlossen im Uebrigen, daß vor erfolgter Vereinbarung zwischen Landesherrn und Ständen über die Verwendung der ganzen Kriegscontribution partielle M2»«»«»: sko«««,- lorlw: A. 7c<^»ot, /nvatiLc» «ta«k, Ä «tt-c-iokt, Nr«»«»: L »r««wu: L. 8üro»a, 0v«»»IW: sV Koiot ».L! L u. <7. Luvdd., Dause FOo., atrUw: L»»»»««r: Lava«, TaM«, Laüi«- -2 Oo., IlvNUvr: DaaL« 4 0», L»»d»r»: s>. VW»: Oppekit LvmUl. DrooLovr »twuL«.: sv»«, »»mV«,-»« ».Laa«« Telegraphische Nachrichten. Braunschweig, Mittwoch, 15 December, Nachmittags. sW. T. B.) Der Landtag ist heute im Auftrag deS Herzogs durch den wirkl. Geh. Rath Schulz eröffnet worden. Die Eröffnungsrede kün digt eine Anzahl dem Landtage vorzulegender Ge setzentwürfe an and betont am Schluffe die feiten der braunschweiger Regierung dem Reiche gegen über jederzeit bewiesene Loyalität und Treue. L ersailleS, Mittwoch, 15.December, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der National versammlung vertheilten die Mitglieder der Linken am Fuße der Rednertribüne Stimmzettel in ver schlossenen CouvertS. Die Rechte protestirte hier gegen, und stellte der Deputirte Paris von der Rechten den Antrag, daß daS heutige Scrutinium für ungiltig erklärt werde. Der Präsident der Nationalversammlung ließ die erwähnten Stimm ¬ st aukünkigte, besteht bei ihm die Absicht, mor- zweue Lesung des Etats zu vollenden, am Frei» iuerr Vorlagen, z. v. die dritte Lesung des erschutzgrsetzes zur Erledigung zu bringen und für abend dir dritte Lesung de- Etats auf di« Tage-« g zu bringen, worauf eine Vertagung der Sitz bi- nach Neujahr eintreten würde. Dir heule rrschirnenr „Prov.-Corr." bemerkt über dielen stand: Nachdem rS sich als unmöglich erwiesen die Aufgaben deS Reichstages in vollem Umfange nachten zu erledigen, soll jetzt vor Allem die äugt dringende und jedenfalls vor Neujahr zu er- side Aufgabe, die Feststellung des Reichshaushalts - für 1876, ins Auge gefaßt werden. Am Donners- ^üen die Etatsberathungen beginnen, um spätestens Dienstag (21.) oder Mittwoch (22.) zu Ende ge- werden. Alsdann wird mit Rücksicht auf die f we lcd d des ttsammentrittS nach Neujahr wird eine vertrauliche Vr pdigung unter thunlichster Rücksicht auf den ver- fasstMsi-Päßigen Termin der Berufung de- preußischen Lanhmgs, sowie auf andere Einzellandtage, endlich auf die nothwaldige Berufung der neuen Provinziallandtage in fünf Provinzen, herbeizv führen sein. — Der Bu ndesrath hielt heute Vormittag 11 Uhr im Reichstage eine Plenarsitzung unter Vorsitz deS Staatsministers Delbrück. Nach Feststellung des Pro
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