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1847 No. 34 Gin unterhaltendes Wochenblatt lU für de« Bürger und Landmann welches bei dem bedauerlichen Zustande des Kron« Wie sie auch selbst ganz^offen^gestehn, Den Amtmann wohl am liebsten vom Weiten einmal Senns .l «r „Ei, nicht zum Hofrath, laßt Euch sagen, Schutze herbeieilten Oesterreich. >-'1 v. G Und mögen ihm gern aus dem Wege geh'n. -^Doch sagte schon Cato und später Hegel: ÖHR' Ausnahme giebt es keine Rogel. Und daß es denn doch noch Aemttr giebt, Wo selbst obgleich in seltenen Fällen — Der Bauer im Amtmann den Menschen liebt, Das mag aus folgendem Casus erhellen: . . Aum Dresdener Amte lobefan , Kack jüngst ein schlichter Bauersmann Uüd fragt dort in der Schreiberei, Ob wohl der Herr Amtmann zu sprechen sei. Glaub's kaum, — doch geh'ich den Hofrath zu fragen; Erwiderte einer der schreibenden Herrn. — Und dachte dabei im frommen Sinn: Erlebt* ich doch auch eine solche Scene, Wenn dermaleinst ich Amtmann bin. — —— Redigirt'unter Verantwortlichkeit der Verleger Heinrich und.Walther- „Aum Vater Pechmann möcht' ich gern." — So Unser Bauer. — Er ward gerufen, Und —- eingesührt vom Actuar — Erzählt er dem Amtmann von seinen Hufen, Von Steuereinheiten und Waffersgefahr. < Gr bittet um Rath, den er freundlich erhielt, Worauf er mit Thränen des Danks sich empfiehlt. Doch auch der Actuar zerdrückt' eine Thräne, Dieses Wochenblatt kostet nebst dem Beiblatte „Der Dampfkvagen" 12j Rgr. oder 10 gGr. vierteljährlich. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen darauf an. Vierteljährlich wird eine Lithographie bei- aegeben. Etwaige Beiträge werden unter der Adresse: „An die Expedition der s. Dorfz. in Dresden" erbeten. Inserate, welche in dem Beiblatte die weiteste Verbreitung finden, erbitten wir unter gleicher Adresse öder durch die Buchhandlung von Fr. Fleischer in Leipzig. Jnsertionsgebühren 1 Ngr. für die Zeile oder deren Raum. Der Amtmann und der Bauer. Ein Bild aus dem Leben. Die Bauern sahen zu allen Zeiten,,. . HM« - Politische WeltscHau. Deutschland. Gegenwärtig hält sich der Herzog von Cambridge- welcher bekanntlich bis 1837 das Königreich Hannover als Vicekönig ver- tvaltete, in Hannover auf, und man spricht davon, haß derselbe berufen sei, früher oder später wieder in eine ähnliche Stellung einzuteten, ein Gerücht, Neunter 3ahrg. IN. Quartal. Prinzen (derselbe rntbehit deS Augenlichts), einig« Glaubwürdigkeit zu verdienen scheint. ' Der Her zog von Cambridge war im Lande Hannover seht beliebt, und seine politischen Grundsatz« Harmonik« ten früher wenig mit heilen seines königliche« Bruders August; jetzt scheinen aber die Differenz«« ausgeglichen zu sein, und die Hannoveraner mögen sich darüber nicht recht freuen, weil man glaubt, der Herzog habe Zugeständnisse gemacht, welche seinen früheren Ansichten'zuwiderlaufen. Sennora Lola Montez hat wieder einmal Scan- dal gehabt. AIS sie auf ihrer Rückreise aus dem , Bade Brückenau den Schloßgarten zu Würzburg besuchte, soll sie der Schildwache, welche ihrem Lieblingshunde der bestehenden Ordnung gemäß de« Eingang verwehrte, «ne Ohrfeige verabreicht ha ben und - nur das Dazwischenspringen ihrer Be- gleiter vermochte die ungezogene Spanierin vor den Waffen des beleidigten Soldaten zu schützen. Sie verlangte hierauf, wie die D. A. Z. erzählt, von einem nahestehenden höheren Offizier sogar noch Genugthuung; da dieser aber versicherte, der Mann habe nur seine Schuldigkeit gethan und könne keine Strafe erhalten, so soll sie gefordert haben, der Offizier solle vor ihr die Mutze abnehmen, denn sie sei gewohnt, daß man ihr solche Höf lichkeit erzeige. Al-dieser ruhig antwortete, er hahe sie schon nach dem bairischen Militärregle ment begrüßt und finde es daher nicht für noth wendig, dieß zu wiederholen, riefen die Umstehenden Bravo, und Lola mußte sich unter Zischen und Pfeifen mit ihrem Hunde nach dem Gasthofe zu rückziehen- wo ihr deS Abend- von. der versam melten Menge ähnliche lärmende Huldigungen dari- gebracht wurden, bis Militärpatrouillen zu ihrem Schutze herbeieiltcn. Oesterreich. Der Präsident der Polijer hofstelle hat in einem besonderen Decrete erklärt, daß dem Unterrichte und der gemeinschaftlichen