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Dresdner Nachrichten : 04.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-04
-
Monat
1888-05
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.05.1888
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« oI» , !!. Miit. Ile giilerprlln- tlon ivivi»'» über vie Brztrlmiine» g>a„lrcich brnnlivortele brr Mi- iiiilnwülibc»! Lrtbvi >»!e Tie TUIiinizeii ,„il De»IIü>>n»v u»b ceilctteild beoveille» die ikrlinllima de» e»>ol>iNIilic-» Frieden» »>»d leie» die eiuzi^e,,. ivelche de» Inlereiie» Iiaiie»« »>N dem v»nli»e»l e»>- lpiSche». >v,>I»re»t> die Ä»m»z niil gnqiano >»» de» Seciiüerelic« e»I< >pre6,e. vle Berceivmnec, mii i>r»»k- reich irie» m>te; er »'erde »t»cr NsiareiiidimiMk „eae„ Nrmikreiü, »ie, »nllimmr«. T,io Mittel,»ec» werde kein linlieicilcher ?.ee lei», dürie „der' «ud, lei» lrinndiilüier werde». t! d tt d >,«, !>. Mni. Das linier» Imco »,>i>>» l» eiiier vetimc, vliiiel lebdiie dle «e»ie>»n»sl>ill tt»»' -zivecle ieileiee i!«6>lri»»«i,e„ liir die »niii'mtte i!ie>li,eld,>»»m »». 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Cxen.pl. ^ NvrMLlM 4mi§, K Urrrclnriiä IMbllr. »IS Lönis JodiUw-StrLSS» IS.Z Norm. 1Io»/koI<1, Drvsllvu, ^Itiuilrkt. Orosne« O«)r8oU»ik«r, «lUa tzu-UitÜton, dilliLv l'nri-,«. Orvllenrnot mit drriitvn k,> t»i»i»vv 1 LI., Kl.-lunu-oliLolnol, 1 ZI. 2 ZI . 2 ZI. 50 ?k.. l'»t»>nt<»iAvt. ttdiürinn rum U, !,i„on. I Zl. 50 Pf., 2 ZI. 50 Pf., Drt.!Ie<»r»ot mit. pi!,l)kb,'in uiul KnjOr, 4 LI., Ooimi'Nioivicorsot 2 ZI. 2P Pf., (Ilrruäotiultor 1 LI. 40 I'f. Dresden, 1888. Nciirslr Vi>»sr»-Trll,l>»iiiii,r. London, :r. Mol, ii »de Ni cl». kl.uivl» Ilaiceucr »i./.i, Türken U,I7, Ungar» 77,67, silu- manbank - , Z»a»irr . , t»N»»»rr 7»,61. Niiisc» di,7.7. III» Tinlo , , rvieiiknner ka> » ;c7,6c. ttiic -7,77, ttcnlral't'arijic !.',I7, Milwaukce 7»,7:!, Lo»i- viUc , Lake Siwre!>>,»?. — schwach. Siclli», d. Mai. ttNeircidcm.l Iveizen icft. iaea I7>—176, de. Moi-gnni 177.ün. Inni-gnii >7<>..6cc. »Sipl .cllbr. Idcc.66. !itaa»l»!bai>rr, lkoro 1,7 1,7, nr. cvi'oi-gn»! >l j?>«»> gccit I7I. .N. LepI. Lll. >77.7". lPommrriaer Haie, loco 1,6 »iilbal ruliig . Mai - Juni »7.6.«, ! sevi.-Lek »7,66. Spiiiina scsi, iara «Imr »as/ la» 76, 77,76. Mai- i »nni 76r.17.7.6. Aug.-Lcnwr. g.,,66. ^velralenn, wca i cr-aill >1.6.-,. ^ MIIi. Nlinitz, 9'uoli- uiul ILuelr^lxin-IitliulIuii^ L krvussLLrvuÄevkv ^ MV <^rri'«S»L«ss dK?, 8 «oi88 unü creme in r;rü88tcr ^»«rvaitl. ? L v. Sls.88, ff IVirgclid-I'aliri!, u. ,rii88t.>0»Ii^8.<i<'8cli»st, !Nnrl,i,8tr. 5 ^ « UNI> l'<>i li6>i8, >,»> >. M1«I I. lil^'. 'r«-Ivi»I>ou 1M2. ^ uiul i «iti, >» I nIIi; I^n »bi«»8. ————— > «k, lr»il. Hvlittichrichlcii, Lilllicricstwiel, jg «mpüoillt «ein xrH8s1i>» I.iMr 6or n»nv8l.<>„ I cZ, ^ TTlILUK-, tt<»tk<» Ilttl II<»»ivtt->>l«»>Iv. liiiiij«'' kjoiiilüii^litW:j, r!liuiie1l8t llttin /^Ilmailrt. tl» I' 1k'.ttiaeiat - ilieichstaaswahl SUlcna-Jlcrlvbn, Slichivülildii. Aliinisli'r Gciiilsch Mid die Czechen. Zilsltindc in ^miilieich t » 1,6, v» » Tre»diicr .liiiidciliuwitül, Ki'iik»rSmd»i»ia. <>>ku>!>>c'vcih»iidliiiisic». Arertnq, 4. Mai. üttlmiworUillier NedaNeiir lür PoNtlschkS vr. Emll Bierev ln Dresden. Dic Reichst,laSivcihl iu Alteua-Jlerlosin hat eine Fluth von Elörleniiiiiea >»> Gcsol»e tichabt. Die aciiaue» Zissern der aiiitiichcii Fcststellii»» i»7l!) Sliiniiicii für den Nalionalliberalcii Herders, 8ii2 sür den Tentichsreisinnigen LniigcrhaiiS. 1812 für den Clcü- laien v. Schorlemer »nd MV sür den Sviialdemokraten Mcisl) desllitiklen, waS man Wichte, nämlich die Notliweadiakeit einer Stichwahl. Und die Erlautcrunacn der ParlcUeilunaen beslätchen cbenialls, waS man vermiithcte, nämlich, dich bei der Stichwahl der dcutichkicisinichic Volksvertreter Tr. LaiMrhaiis, wie so viele seiner Parlcineiwssen, nur gestützt an der einen Hand von den Ultraiiwntanen, an der anderen von den Sozialdemokraten, in's Parlament wanke» wird. Wieder einmal lassen sich dic Herren Windthorsl »nd Liebknecht herbei, srei>innige Geschälte zu betreibe». Nur dann könnte der Nationalliberale noch hoffen, seine vereinigte Gegiicrichait zn besiegen, wenn seine Partei cü noch fertig brächte, ihre Reserven mobil zn mache», d. h. dic 4008 Stimmen, die sie gegen dic 87cr Wahl weniger erhielt, durch tüchtige Bearbeitung auszuriitteln und an dic Urne zn sichren. In der Wahlagitation war ihr bisher der ^reisiiiii über: cS gereicht den Nationaliiberaten nur zur Ehre, das; sie cö verschinählen, sich der »nwürdigcn Mittel des WiihlcrbclügenS lworin der Freisinn so Unübertreffliches leistete) zn bedienen. Etwas eitriger und geschickter könnten aber wohl die Nationakliberalen i» dic Brandung der Wahlbcwcgung eintrcten, als sic es bisher thaten. Möglicherweise haben es aber auch die Konservativen an der nöthigen Unterstützung fehlen lassen. Sic scheine» an der Person des iiationalliberalcn Kandidaten einigen Anstos; genommen zn haben. Altcna'Iscrlohn ist ein westfälischer Wahlkreis, in dem eine hochcntwichclte Industrie vorherrscht. Tie Ausstellung eiiies Grossindustricllen, wie Commerzienrath Herders, war an sich berechtigt, zumal man ihn als Mann von großem Ein fluß, Ansehen und Achtung rühmt. Aber die Konservativen rügen, das; die Art, wie er sich in seinen Wahlreden über die Sozialreform geäußert hat, nicht dazu angelhan war, ihm die Herzen der Ar beiter zu gewinnen, welche in dem Wahlkreise eine bedeutende Rolle spielen. Er hat sieb zwar gegen Frauen- und Kinderarbeit, aber auch gegen den freien Sonntag erklärt, ganz im Sinne derjenigen iintwnallibcralcil Blätter, welche sich gar nicht genug darüber sreucn können, das; das «gnsiandekommcn eines Reichs-Svnntagsgcsctzeö auch diesmal glücklich verhindert worden ist. Damit macht man aber bei den Massen leine Eroberungen, Es findet also Stichwahl statt, und diese wird, wie vorauszu- ichcn, einen Mann in den Reichstag befördern, der nicht der stärksten Partei des betr. Wahlkreises angchört. Man erörtert daher ans'S Nene das Verkehrte der Stichwahlen. Das ist eine alte Klage. Stichwahlen sind ein Gewissenszwang; sie nölhige» einzelne Par teien, um nicht des Wahlrechts verlustig zu gehen, ihre Slimme Jemandem zn geben, den sic ursprünglich gar nicht mochten. Nur der Haß, der gegen einen Tritten noch stärker ist, als gegen einan der, vereinigt die sich sonst feindlichen Parteien, und zwar zu dem Zwecke; die Anwesenheit eines Andern im Reichstage zn verhin dern. Das ist aber nicht der Zweck der Wahlen. Wenn wenig stens noch die verwandten Parteien znsammengingen! Im vor liegenden Falle werden gläubige Katholiken sür den Vertreter des religionsieindlichen Freisinns. Sozialdemokraten sür einen W.rsinhrcr des Arbeiter nnSbeiilcndcn Freihandels stimmen. Ist ein ivlcher Zwang vcrnünfiig? Haler nicht etwas den guten Sitten Zuwideres? Warum muß denn eine absolute Mehrheit erzielt werden? Weder in England, noch i» Frankreich, alio den Länder», die uns Deutschen die parlamentarischen Muster lieferten, schreibt das Geicß die widernatürlichen Wahlbündnisse vor. In England gilt wie bei den sächsische» Landtagswahlcn von HanS ans die feg. relalive Mehrheit; ,n Frankreich muß, wenn in der ersten Wahl keine absolute Mehrheit erzielt wurde, die Wahl wiederholt werden, jedoch ganz frei, ohne BeschräuknirgSzwang ans die beiden i» der ersten Wahl höchslbcstjmmten Bewerber. Ter Wahlkreis kann entweder sür diese Beiden stimmen, er kann aber auch einen ganz neu ansgcstelllcn Kandidaten wühlen. Wer dann die meisten SÜinmc» erhält, gleichviel, ob über oder unter der Hälfte, der ist gewählt. Das ist am Ende das Richtigste und verdient den Vor zug vor dem sächsischen Wahlvcrsahren, wonach schon im ersten Wahlgangc dic relative Mehrheit genügt. Wir vcnirwortcn daher eine Abäudcrung deS Wahlgesetzes dahin: im ersten Wahlgang ist absolute Mehrheit erforderlich; ivird sic nicht erreicht, so genügt für den zweite» Wahlgang relative Mehrheit. Ter grimmige zweigeichwänztc czechiicheLöwc ist zahm geworden: der Wiener Reiehsralh bewilligte mit 180 gegen 58 Stimmen dem Minister Gauisch seinen Gehalt. Nur dic Inngczechcn und einige harigcsolienc Allczcchcn verweigerten dcm ihnen als angeblicher „Germanisator" oder ..Ehernster" gründlich verhaßte» Nnlrrrichts- minister den Gehalt. Mit dcm Miuisterstürzcn gcht's halt auch in Oesterreich nicht so rasch. Tic Einsicht ist de» Herren über Nacht nckvinnicn. Ter Ministerpräsident Gras Taasfc hat den Clcrikalen, Ezcchcn und Kavalieren rund und nett erklärt, daß die gcsammtc Regierung dic Cache des Herrn v. Gantich zn der ihrigen mache. Das ganze Ministerium aber znni Rücktritt zu zwingen, dazu sind dic Ezechl n dveh nicht Mannes geling. Wie bitteres Unrecht habe» sie doch Herrn v. Gautsch gelbem ! Er halte doch namenillch den Slave» zahlreiche Zugeständnisse gemacht! Ten Ezechcn sicherte er eine eigene theologische Fakultät an der Prager Universität und emc Realschule ui Pilsen, sowie den Verzicht ans den Nachweis deutscher Eprachkeiintnisse bei de» juristische» Staatsprüfungen, den Polen die Ausgestaltung der Universiät Lembcr-g durch eine medtziniichc Fakultät zu, den Slovencn erweckte er Hoffnungen auf slvvciiische Parallelklassen hei den Mittelschulen. Allerdings bestand er daraust daß hei de» Staatsprüfungen cchrstste Bürgschaften geschaffen werden sollen sür die Kenntnisse den deutschen Sprache beim Eintritt in den ösfenllichen Dienst. TaS erscheint den Ezecheu schon als „Gcrmaiusalion". Abeg wie gesagt, sie fügten sich größtcniheilS jetzt noch ; sie hoffen, später ein ihnen gefügiges, nie versagendes Werlzeng i» de» Posten eines UllterruhlSininisters Gingen zn können, Be dauerlich ist cS. daß der Haß der teurdcnlscheii und der antisemiti schen Abgeordneten gegen alle Mitglieder des Ministeriums Daasse soweit ging, auch dein Unterrichtsminisler v, Gantich dm Gehall streiche» zn wollen. Seine feste Erklärung, nnler allen Umständen die Sehnie nicht der Kirche ansiicsern zu wolle», hätte mncn besse ren Dauk verdient. Er bekannte sieh z>, der, wie ec selbst sagte, „altfränkischen Ansicht, daß Sachlichteil. Mäßigung »nd Gerechtig keit Tugenden sind, und zwar weht große," Er sagte ihnen diejenige der Unerschrockenheit Hinz», Ans dee G.mtsch'schen Erklärung weht der Aihein einer staatsmännischen Auffassung heraus — er bezeich net cs als unverbrüchlichen Regierlingsgrnndsatz: alle öffentlichen Schulen haben ausschließlich der Slaaisanssich! zu unterstehen. Er hielt mit dieser Ansicht nicht Hacker dem Berge »nd spielte nicht den todtcir Fuchs. Diele Ablage an die Uttroniontanen. welche durch de» Iesuitenzögimg Fürsten Liechtenstein tue Schule zur dienenden Magd der Kirche gemacht wissiu wollen, beweist in einem Lande, wo die Iesnttcn io einflußreich sind, Hohen Mnth, Prändeitt Earnot ist von seinem Besuche der Provin en nach Paris zurückgelelnt. Er tan» an Ganze» mit seiner Ansi:abine zufrieden sein, Unachc zur Bc'chwcrde hat weit mehr Hur B'»- langer. Nur vereinzelt kamen > ;e Französin der Ansiordciiiu z nach, übeiall dem Präsidenten cm „Bwe Boalaugcr!" in die Oheen zn brüllen und überhaupt gegen ihn Austritte iierbeizusülnc». Wo es zn solchen kam. wie in Bordcnuv. sielen d:c Bmilangisten damit ab. Wenn eS mit dem Bonlangismus schon wieder abwäris ginge, so wäre Das nur echt französisch. Eme-beispiellose Popularität ist dort rasch erhascht, aber häufig genug auch mich wieder vcrwirihjchastct. Scho» bei de» Wahle» am vorigen Sonniag stellte sich heraus, daß dic DePartemcniS m der Abgabe von Stimmen sür Bonlan- aer sehr iaiimscüg geworden sind. Noch ist derselbe aber immer der Miltelviinlt. um den sieb die Nnzmucdcnen schaanm. Eine Er werbung absonderlicher Art hat er an dem Senator Nagnet ge macht. Dieser Herr bat schon die erdenklichsten Wandlungen dnrch- gcmacht; er ist. seinem leichtbeweglicbcn Semileublnic entiprechend, tc nachdem er damit bestimmte Zwecke erreichen wollte, Anarchist, Bonavartisk, Radikaler, Gambettist und Ferrpst gewesen. Jetzt ist er Boulangist. Bekannt ist er allgemein dadurch geworden, daß er die Ehelchcidung in Frankreich durchsetzte, wo«) eine NMbwendiakeit war. Ader dieses Verdienst hat tioi.'.oua setz en Rin mchi erhöht; er genießt, der „Fitst. Ztg." znfoige, bei Niemandem Ansehen. Jetzt will Nagnel mit Hilfe Bonlanger'S Minister werden. Bou- langcr t lbst ist wieder etwas sehr Aergerliches passirt. I» einem Briese hatte er gesagt: „Frankreich will weder die Rückkehr zur alte» Monarchie, noch den Versuch trauriger und impraktischcr Ulopieen, Weil ich der nalüriiehe Gegner Beider bin, deswegen bat Fianlreich Vcrlranc» zn nur. Wenn es nicht so wäre, wie ton,, man die rührende Sympathie des Volkes mir gegenüber erklären, die aller austäscnden Polemik widersteht? Eine neue Zeit hebt an. Ich erwarte »ist Vettranen die Kund gebungen des Landes. Welches auch dsi Psliräien sind, d>e cs mir rmscrlcgen wird, es Ivird mich entschlossen finden, seinem Willen i» st'lgen, und, glauben Sic mir, Frankreich ivird in meinen Händen nicht zn Grunde gehen." Das Leibblatt VoulangeES. die „Eoearde", lobte diese „ausgezeichncteii Gedanken" des Generals mit Heller Freude, woraus die grausame Enldecknng gemacht wurde, daß diese cclirlen Satze wörltzch einer Prvtlamaiwn deS Prttiz-Präsi- deitten Louis Bonaparie entnommen seien. Da nun ober die Franzosen von Jemandem, der ihr Herr werde» will, doch noch etwas mehr solche Lrc-icellichleiten erwarlen, und die Thaten Bou- langcr's anSbleiben, sich ivenigstenS nicht wie bei Napoleon Schlag a»> Schlag folgen, so geht es jetzt wieder einmal mit Bonlangcr's Ansehen bergab. Nknkste Ttlenramive Ser ..DrrSvuer Raestr." vom 3. Mai. Berlin Der Kaiser hatte in der zweiten Hülste der Nacht recht guten Schlaff während die eiste Hohle etwas unruhig war. Tie Temperatur, ivelche gestern Abend 8 V> Grad betrug, schwantte während der Nacht und sank si nh ans 87,8 Grad. Der Appetii war rege und das Krastgesiihl im AUgcmcinhefiiide» gehoben; Husten und AnSwnrf waren wieder elivaS geringer und treten etwa alle Stunden ein. Ter Kaiser vrachie den Tag größtcitthcils im Lehn sticht sitzend zu. Bei den Gehversuchen zcjgie sich bisher noch Schwäche. Gestern Nachmittag cmvsing doS Kniscrpaar den Besuch der Kaiserin Augustn. — Dic Kavernr ist heute nach Wittenberge abgcreisl, wv ei» festlicher Empfang staitiand. Dic Kaiserin ivrach ihre Gciiiiglliiiuiig anS, über das, ivaS in Wittenbeigc seitens der Behörden und der Bnigerichast opferwillig geleistet worden ist. — Die Erhebung des Prof. Gneist in den Frcihcrnisland bestätigt sich nicht. — In Ebarlottenbiiig rirtulirte berste ein Gerücht, wonach Mackenzie »obclitirt werden sollte. — Dic Militärgeistlichkeit legte heule in: Mausoleum zn Eharlottciiburg einen prachtvollen Kran; am Sarge des Kaisers Wilhelm nieder und brachte auch dcm Kaiser Fried« ich Blniiieii'pendcn dar. Berti n. DaS Herrenhaus nahm einstimmig daS Gesetz an, wodurch den gelblichen Orden Korporntionsrechte verliehen werden. Es handelt sich dabei lediglich nur eine Ergänzung des vvrjäbrigcn Kirchen,zesctzcS, welches den Ordenüniederiaffniigcn daS entzogene Vermögen wieder gewährt. Dies hat zur VoraiiSwtznng, dos; die Niederlassungen KorvoralionSrcchlc besitzen. Gras Brühl dankle der Negierung tllr dic Vorlage und fügte Hinz», er habe anS dein höch sten katholischen Munde gehört, daß in Rom der Wunsch ans För derung deS Friedens obwalte. — Das Abgeordnetenhaus naln» m 3. Lesung die Vorlage bchusS Regnlirimg vor Weichsel und Nogat nnd in 2. Lesung den Antrag Berling isreis.) ans Erlaß der Relik tcnbeitcäge der Eicmcniarlehrcr an. Gegen den letzteren Antrag stimmten dic Konscrativcn, weil cS noch an Material zur Ucbersicht der finanziellen Tragweite des Aittrags fehlt. — Tie Wahi- prüsungSkominiision des Abgeordnetenhauses erklärte die Wah! des Abgeordneten v. Puttknmcr-Plnuth, eines Bruders des Ministers». Piitlkamcr.sür ungültig. —DieAnsiedclunastommission ittrPvien und Weslprenßcn lauste sür 335,000 M. dic polnische Besitzung LowcncicS an. -- Am l5. dS. findet die Stichwahl in Altena Iserlohn statt. — Tr. Mackenzie reist am Sotinabend ans acht Tage nach London ab. — Die Nordhausener Prannlweinfabiikcn iehntc» mit großer Mehrheit das Anerbieten der SpiritliSkommissionSbaiik ab und ver weigerten de» Anschluß an dieselbe. Wittenberge. Dic Kaiserin ist in Begleitung der Prinzessin Vikioria 9 Uhr 20 Minuten hier eiiigctroffcii. Die Kaisirin be dauerte, daß sie »nr kurze Zeit anwesend sein könnte. TaS Wetter war regncrgch. Der beabsichtigte Besuch im DiakviiisicnhailS wiudc in letzter Stunde ausgegebc». Ter RegicruiigSdamvscr „HermcS", den die Kaveri» zur Fahrt in,das Ucbclschweiumrmgsgebic! brttieg, tvurdc von den beiden der Gesellschaft Kette gehörige» Bvoteii„Nobert" und „Haffelbach" begleitet. An der Deichbrnchslälte bei Wootz ivnrde em kurzer Hast gemacht, um der Kanerin einen lieberblick über dic noch unter Wasser stehenden Dörfer zu gebe». Paris. Kriegsminister Frcyemet wohnte gestern in Chalons den Uebnngcn mi! den neuen Sprengstoffe» bei. D«c Stahlkappeln wnrdcn leicht zerstört, da-S Betonmancrwerk leistete Wioerstand. Freyemet will einen Kredit verlangen, uni die Spcrrforlö an der Oslgrenzc mit Beten decken z» lassen. B r üssc l. Spanien und Rumänien meldeten ihren Beitritt zum lateinischen Münzbnnd an. Londo n. Dic neue -iWprozcntiae egypiische Anleihe wurde an der heutigen Börse mii M Prozent Prämie gehandelt. Petersburg Es verlautet, die Eiasiihrnng des Nepctir- gcwelncL sei beschlossen worden. Berliner B o r s c. Dic Vorböric war scsi. Bei der Er öffnung deS offiziellen Beckelns g..ben die Kurse nach aus Gerächte, wonach dic Steilung des russischen Ministers des Auswärtigen von GierS crschnttert sei. Dann trat wieder eine Bcicstcgnng ein, die sich trotz mehnaegcr Schwankungen bis zum Schluß erhielt, Ter Verkehr bewegte sich in engen Grenzen. Banken waren anlangS nachgebend, später gut behauptet. Vvn deutschen Bahnen waren Mecklenburger behauptet; österreichische Bahnen lest nnd in großen Beträgen »macfctzt. Bon Bergwerken hatten Laurahntte ein be wegtes Geist -st. Fceinde Renten waren still, Nüssen und Egvplcr schwach. Im Kaffavettehr waren Bahnen meist besser, Banke» ruhig. Bergwerke rege und gciragt, Industrien ziemlich ruhig, dcntsrbe Fonos lest, öslcrreichnchc Prioritäten 3- nnd ü-prozcirttge Lombcir- den gnr gefragt. Privatdiskont l'"8 Pro-ent. Frankfurt a. M.. 3. Mni. oreotr .23.5«». SmatSdnv» 186,60. vom- bardcn «il.25. (Halizicr H.rüptcr 80.80. iliroc. Unuar. Goldreute 77,90. Dlöconto 191,90. 8i»er Otilnrir —. Hnndclün. Laura —. Schwach. LV i e,i. 3. L!ai. tsredtt 278.10. LtaatSdalm 232.80. Lourvarveu 78,50. Nordwcstb. 159. wlarknoten 62.25. Un§. bredit 278.7;5. Nuhig. Paris. 3. Mai.» iLchluv.» «enke 82.15. rinlrtvc 105,70. Italiener 96.32. Stuatrwalrn 471,25. Lviudardptt 176,25, do. Vrtaritliteu —. Spanier 68. l^aovtcr -N2.50. Ottomaucn 512,50. 0?ruc rittleiOe —. Türke» —. Beliauptet. Paris (Produkten). 3. Plai. («chlnO.) Weiten per Pta» 24,10, pcr.Sept.-Tee. 23.60. behauptet. Spirilnö per Mai 43.50. per Sepl.-Tec. 42,50, still. Ntiliöl per Oltai 52.25, per Septenidrr-Dccfrndcr 54.00. behauptet. « m st e r d a u», 3. Mai. Produkten sSchtutz». Wetzen per Mat 206, per Stolirmbcr 208. Noage» per Diät 105, per Oktober 103. "Lokales und SltchsstchcsI — Se. Königl, Hioheit Prinz Georg hat seinen Hofhalt gestern nach Hosterwitz verlegt. — Der bisherige Königl, italienisch: Vice-Konsul in Dresden, G e org A rnst ä d t, wurde zum .Konsul ernannt und in Vieler Eigenschaft von Sr, Majestät dem König Albert anerkannt. — Regier»ngsasiessor b, Bnrgsdorss wurde bei der AmtS- banvtmannichait zu Eliemiiitz nntcr gleichzeitiger Verletzung alS .HiifSgrbciter zur Krcishaiiptinaitnschast zu Zwickau zum R'c'gicruiiaS- raih ernannt, ^ — Ans Schloß Allnechlsbcrg, in der Familie Sr. Hoheit des Prinzen A lbcrt vo» A ltcnbnrg, sicht man in einiger Zeit einem freudigen Ereignisse entgegen. — linier L ntl> e r f estfpic l. AlS 1888 in allen Thcilcn unseres denffchen Valerlandrs nnt herzerhebendec Begcislcning zinn Lnther- jnbclsest gerästet wurde, enistand der gewiß berechtigte Wnnich, dcö deutschen Voltes größten Mann nicht mir durch das gesprochene Wort zn feiern, »ei»! ihn in seiner gcwatiigen Geisteschat und seiner einzigartigen Bedeutung dein evangelischen Volk recht plastisch vor die Augen zn stellen und dadurch alle Kreise des Volkes vo» Neuem für das von ihm vollbrachte Werk der Reformation zn bc geistern. AnS diesem Wunsche ging das Tcvrieiitffchc und das Hcrrig'sche Lntberscsiivicl hervor, denen sväter noch das Trümpel- mann «che gefolgt ist: zcdcs von ihnen ein Vernich, dic Gedanken der Rewrmal-vn i» »wenn Volke z» wecken und zn belebe». Dieter Vernich ist schon an vielen Orlen glänzend gelungen. Worms, Wittenberg, Erfurt, Eisleben, Torgail: Diese alten Lnihcrstüdie baden in erster Linie es erlebt, wie solch' kirchliches Festspiel Er hclving, ja Eebanung allen Ständen des Volkes bringen tomttc; in Jena, Magdeburg, Halle, Görlitz, Nordhansen, Leipzig, Mühl- Hamen haben diese Festspiele den Beweis des Geistes und der Kraft geliefert; in Brannschweig, Hannover, Chemnitz sammeln sie jetzt eine dankbare Gemeinde, Dresden darf hinicr allen diesen Schwestern nicht zmückbleiben. Eine Großstadt gerade hat cs nöthig, ein schon ciprobtes Mittel zur Belebung des religiöien Sinnes freudig zn begrüßen. Der Einwand etwa: cs ziemt sich nichi, so ernste und heilige Gegenstände in theatralischer Aufführung zu be handeln — ivird nnzweifcihatt damit widerlegt, daß man cS hier nicht mit einem Theater zn thnn hat. Ein einfacher Holzhan ist gerade in seiner Pnmklopgkeit der geeignete Schauplatz sür die allem Naffincmr»! des modernen Theate s abholde Volksbühne; ein würdig, aber ganr einfach — ohne alle Eoiilissen, ohne alles Bildwerk — hergeuclaewr Raum nimmt die Darsteller ans; nicht sür dic Bühne geschulte Kräfte wirken mit, vielmehr lediglich Dilet tanten, Männer aus allen Ständen nnd Bernssarten. Ja, das ganze Volk nimmt Tlieil, auch alle Hörer wirken mit: da erhebt sich, vom Herold nnfgcsrndert, dic ganze Zuhörerschaft, nnd stimmt nnler Orgellvn »nd Posannenklang das geharnischte Lutherlied an. Wenn diese Klange durch die Halle brausen, wenn solch' gemein samer Sang der »nmitteibarc Ausdruck dessen ist, was die Dar stellung gewollt »nd gewirkt bat, dann suhlt ein Jeder, was daS Lulhcrscstspicl ist »nd soll, — Nntcr zahlreicher Belhciligrmg der Aristokratie fand gcslcr» Nachmittag ',»3 Nlir in der binmengeschiuncktcn Frauenkirche die feierliche Planung deS Herrn Ga>deleilelprcimcrlc>tt»aitt Erich von M angoldt - 9/ ciboldi mit Fräulein Ada vvn Fritf ch statt, Dic Tramede hielt Herr Obcrkocffislorialralh Superintendent Dr. Mcccr. Nach dem kirchlichen Akt vereinte in der Wohnung des F-reiherrn v. Fittich, Watteiihausstr'aße 83. ein siohcS Festmahl ea. M Peisonen, nnler denen sich n. A, die Herren Gcncraidircttor der St,-Bahnen a, D, v. Tsrinrichky, Eye.. Großhcrzogl, iächi. wirst. Geh. Rath und Oberhosmeistcr a. D. von Bcaulien-Marcoiiiiah, Epe. und Kreishanvtmnnn von Salza und Lichtenan aus Bautzen bciandcn. TaS MusikcorPS des Garderciierrcaimenis führte die Taselmnsik aus. Uni 7 Uicr trat das ncuvermählic Paar die Hoch zeitsreise an. Am Abend zuvor waren in der Wohnung der Braut lebende Bilder unter Leitung deS Herrn Gaiericinspcitor Müller und zuvor ein munttrcr Einatier „Das erste Mittagscsscn" durch befreundete Damen und Herren des Brautpaares unter Regie deS Herrn Regisseur Richelieu ausgesührt worden. In der Klagsache der Aktionäre der verkrachten Leipzi ger Tisko »tvgesclls ch a s t gegen dessen bisherigen AussichtS- raih ist der erste Termin vor Gericht ans den ll Inni anberanmt worden. Ein von dcm Vertreter des verklagicn Aufsichlsralbes gc- machles Anerbieten „einer Enlschädigiing von 8tX>,oog Mk" ist rurückgewiesen worden. geiler -Lrt tue nnc> Ltlu ni vr emplleblt billigt äio Iffrbriß von
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