Volltext Seite (XML)
-tr 1«4 IS. Jahrg Grsch»ft«ft»llr «»» «»»«»«»«v 1«, «G SöckW TonnaveAh, 8. Mat 1V2V A»»»sg»»> e »1»«« V»Asch«ch>d»»v. «». 1L7P^ Gag«»e»„t, ,,er1«llü»rli« m 0« 1-n-ütt«gelte »der von der »,fl a»geh,U » »U «Unstr. «ellag» >« »,«», » g». gn Dresden und gan, Deutlchlan» frei »au» «,»,«», L L0.»5 st». »«»,«»« » ».*» M. — > * NivftILe »oltszeltung ertchetnt an allen «oweMagen nach« — »vrechstund« der Medavton: LL dt» IM Uhr vor«. k- »mm-«« dm »eichansm,eigen vt» I» llhr, von 8°««ten-uiiei,en dl» II llhr der«. — Hret« sttr dt, »ettl.«»,lt,«Ue I.«0st» t« «ellmnele« ».»» st». 8m»ilIe,!.NnzeIg«n I.»» X.- 8»r undeutlich ,«Ichrie»«ne, !«»>» durch Fern tzrecher -ulgegedene «n,eigen können wir die «eranrw°rt»«Ieit NIr di« «ichtigleit de» »exlet nicht I»er»«»«,n Reichsfinanznrinister De. Wivth in Dresden w bkLMW» MtniWwBiiii!! I Dresden, 7. Mai. ^ Der Bolkswohlsaal ist überfüllt. Aus allen Teilen der Stadt sind die Zentrumslerrte herbeigeströmt, um den ReichSsinanz- minister Dr. Wirth zu hören. Dicht «-drängt sitzen sie zusammen in dem großen Saale, in den Seitengängen steht es Kopf an Kopf, -in übervolles Haus, ein glänzender Erfolg. Auch manche Gegner ieht man darunter. Tie groß« Presse Sachsens ohne Unterschied der Partei ist fast vollzählig erschienen. ES ist gegen st Uhr. Der demo kratische sächsische Finanzmiirisier D». Reinhold erscheint mit seinem Finanzrat von Otto, um den ReichSkollegen zu be grüße» und zu hören, was er zur Finanzlage zu sagen hat. Eine Be- tvegung geht durch die Reihen. Die große Gestalt des früheren säch sischen Kultusministers und jetzigen Ministerpräsidenten Buck wird sichtbar. Er nimmt mit dem sächsischen Finanzminister in der ersten Reihe Platz. Durch das Erscheinen der beiden sächsischen Minister wurde dokumentiert, daß die erste öffentliche Zentrumsver sammlung im Wahlkampfe ein politisches Ereignis darstellt. Auch der hvchwlkrdigste Herr Bischof Dr. Löbmann war gekommen. Im Saale sah man auch Parteifreunde aus dem Lande. Von weither waren sie gekommen, aus der Südlausitz, aus der Wendei und Schi» gibwalde hatte sogar drei Vertreter entsandt, die noch' nachtS von Bautzen aus den Weg zu Fuß nach Hause machest mußten, solche Opfer sind anspornend, solche Begeisterung für unsere Sache läßt hoff, riungssreudig in die Zukunft blicken. Kurz nach 8 Uhr bricht in der Versammlung stürmischer Jubel loS: Reichsfrnanzminister Dr. Wirth betritt den Saal. Er nimmt gleich nach der Begrüßung durch den Orlsgruppenborsihenden Postsskrettir Dholo'to wsiky das Wort Kt seiner Rede über die Lage. Mit höchster Spannung folgt di« Nie- senversammlung seinen eineinhalbstündigen Ausführungen. Sie hingen an seinen Lippen, kein Laut regt sich in dem großen Saale, eS sei denn, daß Stürme der Zustimmung den Saal erschütterten. Wir geben nachfolgend das Wesentliche au? der bedeutsamen Rede deS tkeichsfinanzministers und Zentrumsführers Wirth wieder, Offen und ehrlich schilderte er unsere finanzielle Lage, aber er verstand eS, die Hoffnung lebendig zu erhalten auf Besserung. Putsche sind dabei unerträglich. Die Verfassung muß hochgehalten werden. DnS Ret» tuugSwerk am Vaterlande bedarf der Mitarbeit aller Parteien. Wir müssen den Mick nach vorwärts wenden und Mitarbeiten unter dem Banner des christlich-sozialen Gedankens. Wir müssen unser Beste« geben. Trefflich verstand er eS, den Nachweis zu führest, wie richtig lfie Politik der Zentrnmspartei war unk ist. Wir müssen zusammen- hglten. Wer isoliert llleibt in der Politik, ist verloren. WindthorstS Geist wird lebendig. Opposition ist keine. Kunst. Das Zentrum ist !>rn Weg der Pflicht gegangen. Wir müssen uns frei machen von Schlagwörtern. Und dann entrollt er ein Bild unserer Finanzlage. Demjenigen, der lri ihm den Gedanken des StaatsbankerottS ver treten würde, müßte er die Tüir weifen. Dieser Gedanke fei verrucht. Es folgt ein Hinweis auf Spaa. Ter Vertrag vou Versailles ist das Todesurteil von ganz Europa. Dann kommt der ReichSsinanzminister auf die Steuerfrage. Leitsterit unserer Wirtschasts- und Finanzpolitik muß sein, daß das Christentum Nächstenliebe und Gottvertrauen be dingt. Deutschland tanzt einen Totentanz. Unheimliche Verschwen dung. Wir müssen »ns auf den Boden stellest, daß, wer nicht arbeitet, im neuen Deutschland keinen Platz mehr hat. Ohne geregelte Wirt, schast kommen wir nicht aus dem Elend heraus Der Redner be spricht das heute abgeschlossene Kreditabkommen von 200 Millionen Gulden mit Holland. Er fordert aus, zrir Wahlurne zst gehen und in gemeinsamer Arbeit sich die Hände zu reichen. Seine Rede klingt äus in einem begeisterten Appell zur Mitarbeit für das christlich- soziale Programm der Zentrumspartei. Minutenlanger Beifall dankt dem Redner, immer wieder bricht der Sturm der Begeisterung loS: ikic Versammlung steht unter dcm überwältigenden Andruck dieser Rede. Der Vorsitzende und nach ihm in der Aussprache zwei weitere Rednet- danken dem Reichssinan-minister und Abgeordneten für sein: Bede, danken der Zentrumssraktion der deutschen Nationalversamm lung für ibre Tätigkeit. Die Red' WirtbS war ein glänzender Austakt zum Wahlkampf. Sachlich war diese Rede und haarscharf mnrissen, »»litischer An- sss>aiiun»suii1erricht in höchster Vollendung — man fühlte, daß vier ein Staatsmann sprach, ein« Periönlickikeit. auf die da« deutsche Zen trum stolz sein kann. Es war gewiß ein großes Opfer, das Minister V ait-racL! ha', daß er trotz seiner außerordentlichen Inanspruch nahme dem Rnie nach Dresden gefolgt ist, »brr der Dank, der ihm »us aller Augen entgegenleuchtete, wird ihn etwa wenigsten? entschä- Vgn für seine große Mühewaltung, für da» Verdienst, da- er sich in uneigennütziger Weite dadurch für die sächsische Zentrumspartei er- wsrbetl hak. Auch hier sei ihm nochmal« herzlichster Dank gesagt. Nun frisch aulf zur Arbeit im Sinne der großen Gedanken, di« der Zentrumsführer unS entwickelt hat. stgs. Die Rede Dr. Wirth Nach den kurzen Begrüßungswvrtcn des erste» Vorsitzenden der Ortsgruppe Dresden, Postsekretär Tholotuwsky. ergriff der Reichsfinanzminister das Wort. In seiner Rede führte er etwa fol gendes aus: Wir, die wir selbst Kriegsteilnehmer waren, die auf allen Kriegs schauplätzen mitgekämpst haben, wir sind im Aufklärungsunterricht draußen und in der Heimat genug i 'geführt worden mit den Un- a"frichtigkeiten, bis zu dem Tage, wo oer große Zusammenbruch er folgt ist. Wir wollen uns daran gewöhnen, wenn eS andere noch nicht getan haben, das llare, wenn auch bittere Wasser der Wahrheit Winken zu lernen. Und wenn jemand berufen ist, dieses Wasser der Klarheit und der Aufrichtigkeit zu servieren, dann ist es der Rei chs, finanzminister Wirth, wie seinen Namen es entspricht. Mit über großen Sorgen erscheine ich in Ihrer Mitte, denn erst im Laufe dieses Tages und gestern sind mir eine Reihe Enttäuschungen bereitet wor den. die geeignet sind, die ganze Finanzpolitik, die großen Finanz reden Md sonstigen Dispositionen, die ich getroffen habe, in den näch sten Wochen und Monaten über den Haufen zu werfen. Täglich mel den mir meine Ncssörtmimsterien neue Fehlbeträge. Wir kom men in Deutschland zu keiner Gesundung, wenn nicht im kleinen und kleinsten Sparsamkeit geübt wird, nicht jene falsche Sparsamkeit, die de» Menschen der Lebensnotwendigkeiten beraubt, davon ist gar keine Rede, sondern jene Sparsamkeit, die nur dort Ausgaben macht, wo es sich um produktive Zwecke handelt. Alles Dekorative, -ttlcS. waS nur eitl Schaum schlägerei ist, muß heraus ans dem Haushalt des Reiches, der Länder und der Gemeinden. Vor wenigen Tagen haben wir in der National versammlung den Notetat verabschiedet, der bis zum Vorliegen de« Hauptetats die Führung der Geschäfte möglich machen soll. In die sen Noletat haben wir eingesetzt einen Posten von drei Milliarden Mark zur Verbilligung der Lebensmittel, um die ausländischen Lebensmittel nicht in einer Höhe abgeben zu müssen, daß sie für das Volk nicht zu erkaufen sind. Diese drei Milliarden, die vor wenigen Tagen von der Nationalversammlung genehmigt worden sind, erweisen sich heute nach 14 Tagen als längst nicht mehr ausreichend. Wir müssen allein 700000 Tonnen Getreide ans dem Auslande einsühren, ferner gewaltige Mengen Speck und Fett, um nur über die nächsten Wochen und Monate hinwegzukommen. Trotz aller Unsicherheiten geben wir die Hoffnung nicht auf, daß es uns gelingm wird, über die nächsten schweren Monate ohne große politische Erschütterungen hin- wegzulommen. Dazu aber sind innere tzKruhen und neue Putsche von links und von rechts absolut unerträglich. Wollen Sie nicht am Grabe Ihrer Hoffnung stehen, dann halten Sie zu den Parteien, die die Verfassung Hochhalten, die ohne Blut und Straßcnkämpfe die Arm seligkeit unseres schwergeprüften Volles retten wollen. Keine Partei, weder das Zentinim noch die Sozialdemokratie oder die Demokrat!« allein al>?r kann für sich die Regierung führen, keine für sich allein kann auch die große Verantwortung tragen, di« gerade in den näch sten Monaten, in den nächsten Jahren auf den Regierenden lasten wird. War .s denn klug von der Sozialdemokratie, als sie am 9. No vember die Regierung übernommen hat? ES war die größte Torheit, daß sie im Augenblicke des Zusammenbruches die Verantwortung auf sich genommen hat. Vom Standpunkte der Partei aus hat zweifellos weder die sozialdemokratische noch irgend eine andere Partei Aussicht auf glänzende Geschäfte zu machen gehabt, indem sie das Volk e!wa ans dem Zustande des Kriege? in den Zustand des Paradies, ? r Zufriedenheit und des Glückes hätte führen können. Es war ein > ßes Maß von Verantwortung, daß die damaligen Männer der Re gierung auf sich genommen haben. Sie wollen die Verantwortung weiter tragen und werden eS auch tun. Ich war Zeuge jenes Augen blickes in Berlin, wo auf der Treppe des Reick'stagsgebäudcs der Abg-ordnete Scheidemann vor den Tausenden von Zuhörern we 'o- zialistisch- Republik auSgerufeu hat. Den Volksstaat aber aufzubauen, in dem soziale Gerechtigkeit herrscht, das Wirtschaftsleben, daS Leben des Beamten, des Arbeiters, des Angestellten, des Handwerkers ge deiht, den Staat, in denen wahre Nächstenliebe das umschlingende Band ist, den können sie nicht ausrnfen. den müssen sie auf- l'auen. Wenn wir bauen müssen nack> diesen Trümmern des Krie ges, dann müssen wir den sozialen Volksstaat aber in seinen Funda menten verankert haben. Nicht, indem wir nur neue Stenern machen, nicht, indem wir Bücher schreibt», schöne Reden halten, sondern wir schaffen den neuen Staat nur ans dem Boden der Arbeit. Die Arbeit allein ist das lünigtiche Zeichen, in a-m der neue llialks- staat «ufgebaut und gerettet werden kann. Wir slelldn nicht auf dem Boden der republikanischen V.>- 'ass»ng zum Scheine nei.v wir dienen ihr niöP nur mi« der Hand, sondern auch mit dem Herzen, und wenn wir nickst mit dem Herzen dabei sind, dann sind wir nicht bündnis- fähig. Die Parteien, die im Reichstage und anderSw» mit dem Zen trum gehen, sollen wissen, woran sie sind. Sie solle» wissen, daß wir bereit sind, mit ihnen den neuen VoikSstaot ausuibauon Si» sollen wisse», daß mir bereit find, unser Beste.« zu aeöe» und dann wird eS nnS um die ZentnimSpartei in Deutschland nicht bange. Di« Zen trumspartei ist eine Mindcrhestsvartei und eine iot.be wird eS bleiben; sie kann niemals daran denken, allein herrschen zu wallen. Es erfor dert aber unser Minderheilscha'alter. daß wir Zusammenhalten. Wir müssen Einheitlichkeit suchen wir müssen mit anderen gehen unbe schadet unserer Grundsätze Der wissen will, welchen Charakters dieser neu- Volksstaat ist, der nehme di« Reichsverfassnng zur Hand und lege die alte daneben. Tn der alten das Zeichen !keS Siege» des Jahres 1870/71. Das alte Reich gründete sich auf den Vertrag der deutschen Bundesstaaten Das war da« Ergebnis des blutigen Ringens auf französischem Boden. In unserer heutigen Ver fassung stehen diese Sätze nicht. Das Bürgertum hat den Krieg ver loren. Es ist ein hartes Wort. Aber wenn wir uns heute die Schul den des Reiches betrachten, sie betragen zur Stunde annähernd 200 Milliarden, darunter etwa 92 Milliarden fundierte Schulden, und wenn man uns zurust. schüttelt sie euch doch ab, erklärt doch den Staatsbanierott, mach' euch wieder frei, schasst Trümmer, nur damit ihr rem einz.'.nen wieder die Wege ebnet, so werde ich, so lange ich an meinem Platz« stehe, jedem die Tür weise«, der mir mit dem Gedanke» des StaalS- bankcrotteS irgendwie nahetrrte» will. Das ungeheure Elend, das auf ein solches Experiment folgen müzzte, ist gar nicht abzusehen. Staalsbanlerott ist Vvlksbankerott. Der Gedanke ist verrucht, wir lehnen ihn ab. Mit solchen Experimenten wird Deutschland nicht ge heilt, und mit ihnen wird man auch im gegmwärtigen Augenblicke Europa nicht gerecht werden. Das Schicksal des deutschen Volles ist auch das Schicksal des französischen Volkes. Ich habe die Rede des französischen Finanzministers gelesen. Die Nöte de- französischen Volles sind die gleichen wie dis des deutschen Volkes und wenn wir nicht leben können, dann können wir den Franzosen heute sagen, daß in 50 Jahren die Trümmer von Reims oder ArraS oder von anderen französischen Städten, ihre grauenhasten Gestalten noch genau so dastehen, wie sie heute ihre Schattenrisse in die Nacht hinauswerfen. Die beiden Völker, die früher, wenn sie sich verstanden hätten, den Erdball beherrschen konnten, die sich zerfleischt haben werden sich auch beute nicht verstehen. Die Faust des Generalissimus Foch in Frank furt ist nur das Zeichen. daS nickst Vernunft, sondern die führt. Nnvermmft die europäische Politik Wir haben die Einladung von San Nemo gehört. Wir fol gen ihr. Die deutsche Reichsregierung geht nach Spaa. Wir werden aufrichtig, wie in unseren Versammlungen, am Verhand lungstisch in Spaa die Feinde aufklären über unsere wirtschaftliche Md finanzielle Lage. Wir haben nichts zu verheimlichen. Wir werden ihnen die Wahrheit sagen. Die Frage ist nur ob man dort für die Wahrheit, die nicht allein für Deuts(bland gilt, sondern für ganz Europa, das nötige Verständnis hat Die Franzosen verlangen jetzt wieder, daß wir nach Spaa kommen wollen, um dort das entgegen zunehmen. was sie vorher mit England ausgemacht haben. Dann brauchen wir gar nicht hinzugehm. Wolle« wir noch einmal ein Ver sailles unterschreiben? Der Fried« von Versailles -rweist sich bis zur Stunde als ein Todesurteil für das wirtschaftliche und finanzielle Leben von Europa, nicht nur für Deutschland. Llond George hat, so weit sich übersehen läßt, die Führung der Konferenz, wenn nicht fran zösische Rachsucht ausS neue die Vernunft unterdrückt, die auf eng lisch-italienischem Boden endlich zu erwachen beginnt Wir kommen gewiß nach Svaa als Besiegle, aber wir kommen nach Spaa als Men schen, die in Deutschland der Wirklichkeit der Wabrbeit inS Auge ge schaut haben. Wir- kommen nach Spaa, bereit, zu verhandeln und mft dem guten und festen Willen, zu leisten, was ein armes Volk leisten kann. WaS wir leisten lönnen. kann nicht abgeschätzt werden von einer bornierten militärischen Führung; was wir leisten können, muß abgeschätzt werden von großen wictschattlichen Kennern aller Völ ker. Wir wollen den Feinden di« Hand reichen um darüber zu be- raten, wie man Eurova retten kann vor dem letzten und flirchierlichstcn Zusammenbruch, den eS vor Jahrhunderten vielleicht einmal erlebte in der Zeit der Völkerwanderung. Die Feinde haben Gelegenheit, unser Reichs- budg et zu-studieren. Es sind ungeheure Zahlen, die vor unseren Anaen sich aufttin. Im ordentlichen Etat stehen den Ausgaben von 28 Milliarden Mark an Einnahmen rund 25 Milliarden gegenüber, so daß wir also im ordentlichen Etat allein ein-w. Fehlbetrag von drei Milliarden haben. Dazu kommt der außerordentliche Etat und der Fehlbetrag erhöht sich d»ee>ts aul 1'2 Milliarden Mark, denen man noch die Fehlbeträge der großen Betriebsverwaltungen. wie der Post und der Eisenbahn hinzurcchnen muß. Ich habe bi« vo'gestern gemeint, daß eer Fehlbeirag der Reichseisenbahnen i» diesem Jahre zum ersten Male in einem großen Sammelbndgct vor der Nationalversammlung abickili.-ß-n wird mit einem Fehlbetrag von 12 Milliarden, feit vorg-ssern weiß ich aber, daß der Fehlbetrag min destens 1t Milliarden sein wird. Ruch die Vostoerwal'ung wird mi' einem Fehlbetrag von mindest-nS einer Milliarde abschlicßen. Da« sind 15 Milliarden der großen BetricbS-erwaltiingen. Es ist nnmög- lick für das Reich, laß di-s» Fehllvträge einige Iabrc anhalten kön nen Das sind die groß-n sozialisierten Betriebe, sie sieben in kem Dienst der Geuiemichafr. Vsnmte und Arbeit c aller 'Milchen Länder müssen in kurzen Wochen i!ir letztes «ullneten, um diese Betriebe so zu gestalten, daß keine groß i Fehlbeträge mehr her.iirskommcn. Mit Drohung mit Generalstreik lösen nir keine Finan-fraae im Tentschea Reiche. In g-lchloss.ner Arbeit untor Anslietuna aller Krklte retten wir in erster äinie din großen sozialen Gedanken des '-zio'isi-»'.« SsseatSbelrioK s der Elsen« 'ln, und rer Bist Wir stehen »ir der Notwendigkcii, »llein kür dos Reich in diesem lausenden .Abr? 50 MiKarden -N be chglsni. Uni eine ar-be Anleib- in'nin.'hni'n. drzu ist der Kredit deS Reich:« »nresschtS der großen Fehlbeträge nicht allzu Mergroß. Do< Kredit dock Staates laß» sich nickt regeln, wenn wir in diesem Jahre die schwebende Bchu'd allein durch Ausgabe von Sckgtzanweistmgen um 50 Milliarden steigern. Das Reick bat aber bei lteboenahme der Eisenbahnen nock die schwebenden Schulden der Länder mit übsomommen i«id wir stell a vor der Möglichkeit die schwe benden Schulden des Reiches in diesem Jahre nn» 40 bis 50 Milliar den steigern in müssen ES müssen disserhaii' dem Besitz schwere Lasten anftrlegt werden. Da« Dasein der MUl -märe wird. W-nn die Steuern veranlagt sind nicht zu den angenehmen ge hören. Aber draußen in den Gräbern liegen di- Leichname unserer Biüder zu Millionen. Die Gemeinschaft der MeiEchen bat auch daS Recht, von dem Besitz einen Anteil zu fordern. Von dem Gedanken der Opferwilligkeit deS Besitzes haben wir uns leiten lassen. DaS