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Martenäraße IR. ^ -/ck.1 VÄNS W Ng». ur für UnterhMng und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Tbeykwr Drobssch. M«. SS. Montag, den t.Mmar 1864. >n,eige«t da« »vgrtt m er'» ' - - e "wna Dresden, den 1. Februar. — Der vor 31 Jahren gegründete hiesige pädagogische Verein feierte vorgestern in Meinholds Saale sein Stiftungsfest und hatte die Ehre und Freude, daß Ge. Excellenz der Herr CultuSminister v. Falkenstein, Herr Geh. Kirchen- und Schul isch llr. Gilbert, Herr Kirchenrath Mey. sowie noch andere Räche des König!. Ministeriums und der König!. Krejsdirection, Herr Sup. Dr. Lechler nebst anderen Mitgliedern der hohen Kammern, Herr Bürgermeister Neubert, Herr Stadtrath Gehe, Herr ?. Nötiger und andere Notabilitäten unserer Stadt dieser Feier beiwohnten. Den Mittelpunkt derselben bildete die durch den feierlichen Gesang einiger Choralstrophen eingeleitete Festrede deS' SchuldirectorS Heger. Höchst glücklich hatte derselbe den „Dichter unter den Pädagogen" oder den „Pädagogen unter den Dichtern", Jean Paul zum Gegenstand seiner ziemlich ein- stündigen Rede gewählt und wußte sowohl durch die reiche Auswahl des interessanten Stoffe- seineZuhörer in fortwährender Spannung zu erhalten, als auch dieselben durch die. stet- wieder- kehrende Beziehung auf die Gegenwart in die rechte Feststimmung zu versetzen, seinen Berussgenosien in Jean Paul rin nach. ahMungswertheS Vorbild vorzuhaltcn und in allen Anwesenden die Bewunderung seine- eminenten Gedächtnisses hervorzmuftn. dessen Treue ihn bei der großen Menge von einzelnen Datey au» deS Dichters Leben, sowie beim wörtlichen Vortrage einer großen Anzahl' von pädagözischen Aussprüchen aus seinen Werken nicht verließ , so daß dem Festredner auch aus dem Munde der Höchstgestellten seiner Zuhörer die verdiente An> erkmnung nicht fehlen konnte. Nach einer von Mitgliedern des Orpheus, unter Direktion de) Componisten in danken? werther Weise vorgetragenen Motette von I G. Müller, berichtete Schuldirector Kretzschmar in passende» und anregender Weise über da« verflossene Vereinsjahr, worauf ein von den genannten musikalischen Kräften ausgeführter Gesang einer paffenden Compoption von Hauptmann, die geistige Feier schloßt Ein einfacher Abendessen hielt eine Anzahl Vereinsmitglieder,und liebe Gäste von hier und auswärts noch einige stunden in festlicher Stimmung beisammen. — Im naturwissenschaftlichen Cyclus peatztÜt, heute Herr Hofrath llr. Reichenbach einen 6 Vorträge umfassenden CursuS übsr Zoologie. 7 — Herr Hofrath Grässe hat in seiner zehnten, podigkn Donnerstag abgehaltenen Vorlesung, eine Achähl niederer Gott heiten des AlterthumS, welche man mit dem Collretivname» Dämonen bezeichnet, besprochen. Er bemerkte, daß die altem Philosophen sich unter Dämonen nicht böse Geister, wie wir, dachten, sondern diejenigen Wesen, welche als höher und mäch tiger als der Mensch auf s in Leben.Einfluß haben, zup» größ ten Theile aber der menschlichen Phantasie entsprungen sind, di; eine Menge von Naturgeistern schuf, welche da« kindliche GeMth des Menschen mit. treuem/ Glaubey, apnahm Md Ke. seelte. Herr Grüße chheittf alle ndiess, Dämoneuc-än. LrHaupt», klaffen rin, indem er von dem Mensche» al« MittMnM4«M-i, ging, und besprach zuerst die erste, welche diejenigen Gottheiten begrifft die den Menschen als Individuum, als moralisches und intellektuelles Wesen von der Wiege bis zum Grabe begleiten, also z. B. der Schlaf, Tod, Amor u. s. w — Nach der von der königl. Generaldirection herauSgm gebenen Neberficht der Thätigkeit deS k. Hvftheatrrs zu Dresden im Jahre 1863, ergiebt sich bezüglich der Oper Folgendes: S- sind im Ganzen 157. Opern von 33 Componisten gegeben worden. Hiervon kommen 14 auf Mozart (.Don Juan", „Fi» ^ garo,/ „Entführung", „JdomeneuS und Schaufpieldirector"),' 13 auf Weder (»Euryanthe", „Freischütz", „Oberon"), 12 auf Offendach, 12 auf Wagner (, Tannhäuser", „Rienzi", „Lohen- grin"), 10 auf Meyerbeer („Robert",, Hugenotten", „Prophet"), 9 auf Flotow, 8 auf Donizetti („Lucrezia", ,/Lucia", „Regt- mentStochter"), je 6 auf Auber, Mehul^ Gounod, je 5 auf PI ter-dvrf, Kreutzer, Rosfiyi (Barbier), Verdi, WestMeier, Winter, 1 auf Eule, Herold, Krebs, Marschner (Heiking), Weigl. Zum ersten Male wurden aufgeführt Feiamors von Rubinstein, da« Glöckchen deS Eremiten von Maillart, La Reole von GM. Schmidt; neueinstudirt: die Entführung, Zampa, Jacob und Söhne, Hieronymus Knicker, Agnes, die Schweizerfamilie und das unterbrochene Opferfest. Als neuengagirte Mitglieder wer den Frl. Reiß von Mannheim und Frl. Hänisch vom Hofkhe» i ater in Schwerin aufgeführt. ^ ' — Die kriegerischen Ereignisse werden , wir dem „H. G." ösficiö- mitgetheilt wird, noch länge« Zeit auf sich wirrten lassen, da die Truppen der Sachsen Md Hannoveraner noch dis Ader-Linie und Rendsburg besetzt haben und hi« Ocherreicher und Preußen erst nach Räumung dieser Punkte vorgehn sollen- So hemmen die Zerwürfnisse in Deutschland die rmlitairischen Operationen gegen Dänemark. Wrangel geht zur Armee, um die Truppen zu inspiziren. ^ AW Hamburg wird berichtet: Gin sehr bezeichnendes Gerücht eourfirte am Donnerstag unter der Bevölkerung dnd wnrde häufig für wgtzr gthatten. Mein bemerkte nämlich dieku ^ Offiziere uüd, Soldaten der Äoqüanirrten Truppen, welchidine WßW vWt aM .Äm truam. „Mn sei der hieß'- «dp Adlest ^vchdeN wi ein mit den Däne» BerabrchiwS , Zöchen; auf ihre Träger, natürlich bloS Oefterreichet «nd^ Preußen, dürfte nicht geschossen werden!" Die Sache ist indessen unschuldiger Natur. Die weiße Binde ist ein Feld-, refp. Gr- kchnungsz-ichen für die Truppen-und durch einen Armeebefehl Wrangels unter dem Hinweis darauf eingefühlt, daß auch por öOJahrtn die österreichischen und preußischen Truppen al» sie zusammen gekämpft dieft vindm al« Feldzeichen getragen. Da. , Auf reduciren sich die 40,000 „Leibbinden", welche ein hiefitzt« Blatt für die Tryptzen anfertigen ließ, und welche von Lchze- waiid-^ nwt NVtNM», hten. w!k dem dirrjähtitzrk' -t. Dy