Volltext Seite (XML)
Arsch. Ual. Mora. 7 «hr. Inserat» »n »K Abend« «, Sonntag« ' 12 Uhr angeno«, editionr 1». «erben »t« Mitte men ttag« ir Uhr n m der Erp Marienpratze z' Adonnei«t«l »ierteljährl. Bs Ngl bet »«tntaüdlichtt Siesanng t»'« A»n«. Durch dl« A. Psß »ltttti- jährlich » R,r. Einzeln» «u»- «ern 1 «ar. A"'- Hageökatt für UilterhMW W Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. M« SL» Sonntag, den 31. Juli 1864. Anzeigen t. dies. Blatte, da« jetzt in 10.00t» Erempt." erwyemt^fiudeneinee^ol^rMeBerbr^tun^^ Dresden, dm 31. Juli. — Se. Majestät der König hat den Herzoglich Sachsen- Meining'schen Kammerhcrren, Geheimen RegierungSrath Frei. Herrn von Bibra und Major von Eelking, da» Comthurkreuz II. Klasse de» Albrechtorden» verliehen, und dem Leutnant Frei Herrn von Bülow des 1. Reiter-Regiment» die nachgesuchte Entlassung au« der Armee bewilligt. — Seine Königliche Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist gestern früh j7 Uhr nach Sanssouci gereist. — Wir haben unsern Lesern bereits berichtet, daß da» diesjährige Vogelwiesenfest auch ein Schauturnen des Neu- und Antonstädter Turnverein», sowie eine Gesangaufführung des Allgemeinen Sängervereins bringen wird. — Wenn von denen, welche eine Reform jene» Festes für erforderlich halten, von je her vorzugsweise die Betheiligung der Sänger und Turner angestrebt, das diesjährige Auftreten der Letzteren aber von der Bogenschützengesellschast selbst veranlaßt worden ist, so darf man wohl hoffen, daß dasselbe allseitig freudig begrüßt und nicht als eitles Hervordrängen oder als ein Beispiel jener Sucht nach Festen und Gepränge, welche man, sei es mit Recht oder Unrecht, insbesondere den Turnvereinen von gewisser Seite zum Vorwurf macht, werde angesehen werden. Wäre das Er suchen der Bogenschützengesellschaft von den Turnern und Sän gern zurückgewiesen worden, so wäre damit das Streben, das Vogelwiesenfest zu einem ächten, den gegenwärtigen Anforderung gen entsprechenden Volksfest zu entwickeln, im Keime erstickt worden, während an ihr Auftreten die Hoffnung sich knüpft, dieses Ziel allmälig verwirklicht zu sehen. — Was übrigens die ausschließliche Betheiligung des Neu- und Antonstädler Turnverein- betrifft, so hat dieselbe, wie wir hören, ihren Grund weder in einer Spaltung zwischen den hiesigen Turn vereinen, noch in einer Zurücksetzung der andern beiden Vereine, noch etwa darin, daß diese ihre Mitwirkung abgelehnt hättm, sondern vielmehr lediglich in der Beschränktheit des Raumes, welcher für dieses Mal zur Verfügung gestellt werden kann. Für künftige Jahre wird dem Vernehmen nach Vorkehrung ge- troffen werden, die Betheiligung der gesammten Dresdner Tur nerschaft zu ermöglichen. — Und so möge denn von keiner Seite Mißgunst, Vorurtheil oder vornehmes Lächeln da- Er scheinen der gedachten Körperschaften auf der Vogelwiese be grüßen. Das Singen sowohl als das Turnen sind so wesent liche Faetoren des heutigen Volkslebens, daß sie, wenn irgend etwas dazu angethan sind, jedem Feste die Weihe eines wahren Volksfestes zu verleihen. — Die von der K. Polizei-Direktion hinsichtlich des be vorstehenden Vogelschießens erlassenen Bekanntmachungen er strecken sich vorzüglich auf daS Fuhrwesen hinsichtlich der Drosch ken und Omnibusse woraus zu ersehen, daß eine Fahrt mit dem Omnibus aus der Stadt nach der „Vogelwiese" nur 1 Ngr. kostet, was auch für die Rückfahrt zu entrichten. Nur von Abends 10 Uhr ab sind in beiden Fällen 2 Ngr. zu z>h- fen. Sollten auf der Vogelwiese Kinder von ihren Angehöri gen getrennt und nicht sofort wieder aufgefunden werden, so wollen sich die Letzteren nach diesen Kindern zurächst in dem auf der Echießwiese befindlichen Polizeizelte erkundigen. Der Schluß aller Art von Musik, sowohl m den TanzsalonS als auch in den Zelten. Buden und CarousselS hat allnächtlich spä testens um 2 Uhr stattzufinden, während längsten» um 3 Uhr alle auf der Vogelwiese befindlichen Etablissements zu schließen sind. Für genaue Befolgung dieser Vorschriften sind die Mu sikdirektoren und beziehentlich Zeltinhaber verantwortlich und zwar die Letzteren auch zunächst dafür, daß zur letzterwähnten Zeit die Gäste die Locale verlassen. Die Zeltinhaber haben nur, wenn ihren Weisungen zum Verlassen der Zelte nicht Folge geschieht, die Hülfe der Polizribeamten in Anspruch zu nehmen. Zuwiderhandlungen werden, was sowohl die Gastgeber und Musikdirektoren, als auch eventuell die Gäste anlangt, mit Geldstrafe bis zu 50 Thalern — beziehentlich entsprechender Gefängnißstrafe, nach Befinden auch mit gänzlicher Schließung des LocalS geahndet werden. — Von dem hiesigen österreichischen Etappen-Commando haben wir in Erfahrung gebracht, daß jener angeblich öster reichische Invalid, welcher auf Krücken sich als Krüppel müh selig durch die Straßen schleppte und das Mitleid der Vor übergehenden erregte, durchaus nicht der österreichischen Armee in irgend einer Art angehört hat, noch vielweniger im jetzigen Kriege gegen Dänemark verwundet und in solch traurigem Zu stand versetzt worden ist. Er trug widerrechtlich die Kleidung eines österreichischen Kriegers und ist, damit dar Publikum nicht fernere Täuschungen erfahre, nach Böhmen gesendet wor den. Wie man aus Berliner Zeitungen ersieht, haben etliche Individuen gleiche Manipulationen versucht. Der österreichische Staat hat schon seit dem Jahre 1819 so bedeutende und jetzt durch Fonds vermehrte Stiftungen für Invaliden, daß ein Fall, wo stille Bettelei wie die vorstehende, gar nicht Vorkommen kann und nur von Etlichen auSzuüben versucht wird, die sich einer Täuschung, eines Betruges schuldig machen. — Auch das Drenstmann-Jnstitut mit orange-farbener Abzeichnung hat auf der Vogelwiese ein Zelt in der vierten Hauptstraße bei den Schießhallen hinter dem Waldschlößchen- Felsenkellerzelte errichtet. Es ist dies Etablissement mit Wasch- und UmkleideCabinet versehen. — Auf dem böhmischen Bahnhof hielt gestern Vormittag der Herr Polizeidirector Schwauß im Beisein mehrerer Beamten eine Revue über ungefähr 70 neue Droschken ab, welche be stimmt sind, vom 1. August an in Wirksamkeit zu treten. Sämmtliche Droschken sind zur Aufnahme von vier Personen bestimmt und zeichnen sich durch Eleganz und Bequemlichkeit au». — Die Auswanderung nach Amerika scheint von Böhmen aus noch kein Ende zu nehmen. Zu den Vielen, welche von dort in die neue Welt gepilgert, schloß sich gestern abermals ein Trupp an, der in der Nacht unsere Stadt passirte. — Bon dem Inspektor des Zoologischen SartcnS ging gestern-von Hamburg ein Telegramm ein, worin gemeldet L'.l-rz >4 .Mi