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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Larlrsel», hnnbrhübel, ^UgrvtUtl Nenheide,Gberstiitzengran,Schönheide, s Schönheiderhammer, Sosa, Untersttitzengrün, Mdenthal «sw. r 2el.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. NO. vezugspreirvirrteljährl.M.i.50einschliehl. des „IUustr. Unterhaltungsblatts" und der kumoristischenveilage„Seifenblasen"in der Expedition, beiunserenVotensowiebei allen Neichspostanstalten. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - — « — 62. Jahrgang. DoMerstag, dm 5. August ISIS Nachstehend wird die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 27. Juli 1915, betreffend den Handel mit Mehl (Reichsgeseyblatt Seite 477) zur Kenntnis gebracht. Dresden, den 30. Juli 1915. Ministerium des Innern. Bekanntmachung, betreffend den Handel mit Mehl. Vom 27. Juli 1915. Auf Grund von tz 67 der Verordnung des BundeSrats über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr l!>15 vom 28. Juni 1915 (Reichsgesetzbl. S. 363) bestimme ich folgendes: Artikel I. Mehl darf ohne Genehmigung der Reichsgetreidestelle weder von dem Kommunal- verbande noch von einem Anderen aus dem Bezirk eines Kommunalverbandes in den eines anderen abgegeben werden. Mehl darf innerhalb des Bezirkes eines Kommunalverbandes ohne Genehmigung der Reichsgetreidestelle von dem Kommunalverbaud oder einem Anderen nur nach Maß gabe der für den Kommunalverband bestehenden Bestimmungen über die Verbrauchs- regelung abgegeben werden. Die Vorschriften der Absätze 1 und 2 gelter« nicht für Mehl, das nach dem 31. Januar 1915 aus dem Auslaird eingeführt ist, oder das aus Brotgetreide errnahlen ist, das nach dem 31. Januar 1915 aus dem Ausland eingeführt ist. Artikel II. Unter Vorräte inr Sinne des tz 6,5 <1 der Bundesratsverordnung über den Ver kehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915 vom 28. Juni 1915 (Reichs gesetzbl. S. 363) sind nur solche Vorräte zu verstehen, die durch einen Kommunalver band an Händler, Verarbeiter oder Verbraucher seines Bezirkes nach Maßgabe der für den Kommunalverband bestehenden Bestimmungen über die Verbrauchsregelung bereits abgegeben sind. Artikel III. Diese Vorschriften treten mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 27. Juli 1915. Der Reichskanzler. Im Auftrage: Richter. Tetanussera mit den Kontrollnummern 318 und 324 aus den Höchster Farbwerken und l36, 149 und 157 aus deu Vehring- ' werken in Marburg sind wegen Mangels an Keimfreiheit zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 2. August 1915. Ministerium des Inner«. Das im Grundbuche für Mbenftock Blatt 1215 auf deu Namen des Buchbin- dermeisterS Citrin in Eibenstock eingetragene Grundstück soll am 2S. HLtover 1915, vormittags 1« Wr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 6,< Ar groß, mit 176,„ Steuereinheiten belegt und auf 14 240 Mark — Pf. geschätzt. Es wird gebildet aus dem Flurstücke Nr. 1008 b des Flurbuchs und ist mit einem Wohuhause bebaut (Nr. 258 Abt. 8 des Brandkatasters: Versicherungssumme 17 140 M.), hat Hofraum uud Garten und liegt am Wiudischwege. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jeden« gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur -Zeit der Ein tragung des am 30. März l915 verlautbarten Vcrsteigernngvermerkes aus den« Grund buche uicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots uicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Altspruche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteiluug des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens hervei- führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigernngserlös au die Stelle des oerstei gerten Gegenstandes tritt. Eibenstock, den 31. Juli 1915. KNiMes AuttMlW. Jie Muffen setzen ihren Kück- Mg fort. Ein englisches Truppentransportschiff ver senkt. Die russische Presse gibt als Grund für die an geblich geplante Räumung der Weichselfront die Not wendigkeit an, das russische Heer „unversehrt" zu erhalten, und die Bundesgenossen billigen diesen Plan. Es fragt sich nur, wie weit die Unversehrt heit des russischen Heeres noch besteht, und welchen Zweck ein Heer hat, das nicht zur Verteidigung des Landes, sondern zur Erhaltung seiner Unversehrt heit seine Maßnahmen ergreift. Es gibt Leute, die das russische Heer auf Grund der Gefangenenzahlen und der ungeheuren Verluste an Menschen und Waf fen bereits für sehr versehrt hatten. Auch Lloyd George dürfte nach seiner letzten Rede dazu gehören. Aus allen den mannigfachen Begründungen der rus sischen Pläne ist das eine zu entnehmen, daß sich die Russen nicht mehr stark genug fühlen, dem deut schen Heere erfolgreich gegenüberzutretcn. Selbst im Schutze der starken Festungen fühlen sie sich nicht mehr sicher und wollen die Freiheit gewinnen, in der Hoffnung, sich hier wenigstens einem vernichtenden Stoß des deutschen Heeres durch rechtzeitige Rück züge entziehen zu können. Alle anderen Gründe sind ruhmredige Phrasen, um das Volk über die Furclft barkeit der Lage hinwegzutäuschen. Wie lange ihnen das in« Falle, daß sie die oben erwähnten Pläne aussührcn, gelingen wird, ist eine Frage der Zeit. Das deutsche Heer ist in der gewaltigen Ueberlegen heit, die es auszunutzen versteh«» wird Lin Vergleich n«it 1812 und mit Moskau ist für die heutigen Ver hältnisse in jeder Beziehung unairaebracht. Die Mög lichkeit, dem deutschen Heere die Wege vorzuschreiben, hat das russische Heer nicht mehr und wird es vor aussichtlich in diesem Kriege nickt mehr bekommen. Es muß das tun, wozu es durch den bitteren Zwang getrieben wird. Alle anderen Darstellungen fälschen die wahren Verhältnisse. Daß die deutsch-österreichifch-ungarisch.' Offen sive jetzt nicht mehr aufzuhatten ist, bestätigen auch die beiderseitigen gestrigen Heeresberichte. Deutscher seits wurde gemewet; (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Die am 30. Juli beiHooge genommene eng lische Stellung ist, entgegen dem amtlichen Bericht des englischen Oberbefehlshabers, vollständig in unserer Hand. In der C h a m pa g n e besetzten wir nach erfolgreichen Sprengungen westlich von Per thes und westlich von Souain die Trichter ränder. In den Argonnen wurden nordwest lich von Le Four de Paris einige feind liche Gräben genommen und dabei 60 Ge fangene gemacht. Bei dem gestern gemeldeten Bajonettangriff sind im ganzen 4 Offiziere, 163 Mann gefangen und 2 Maschinengewehre erbeutet. In den Vogesen ist bei den Kämpfen in der Nacht vom 1. zum 2. August ein kleines Grabenstück am Schratzmännle (zwischen Lingekopf und Barren - köpf) an den Feind verloren gegangen. Am Linge- lopf ist ein am 1. und 2. August vollständig zu- sammengesckwssener Graben von uns nicht wieder besetz« worden. Ein vom Gewitterstnrm losgcris- jener französischer Fesselballon ist nord westlich von Etain in unsere Hand gefallen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei de,« Kämpfen in der Gegend von M itau wurden 500 Gefangene gemacht. Oestlich von Po- niewiez gab der Gegner, zum Teil aus meh reren Stellungen geworfen, den Widerstand auf und zog in östlicher Richtung ab. Unsere Trup pen haben die Straße Wobolniki Su- bocz überschritten. Gestrige Gefangenen- zahl hier 1250 Mann; 2 Maschinengewehre War den erbeutet. In Richtung auf Lomscha wurde unter erfolgreichen Kämpfen Raum gewonnen. Rund 3000 Russen wurden gefangen genommen. Im Uebrigen fanden auf der Narcw Front und vor Warschau kleinere, für uns günstig ver laufene Gefechte statt. Unsere im Osten zusammen gezogenen Luftschiffe unternahmen erfolg reiche Angriffe auf die Bahnlinien östlich von Warschau Südöstlicher Kriegsschauplatz. Generaloberst von Woyrsch hat mit jcinen deutschen Truppen die Brückenkopf st ellung am Ostufer der Weichsel erweitert. Es wnr den 750 Gefangene gemacht. Die ihm unterstell ten östcrreichischungarischen Truppen des Generals von Köveß vor der Westfront von Iwangorod errangen einen durchschlagen den Erfolg. Sie machten 2300 Gefangene und erbeuteten 32 Geschütze, darunter 21 schwere und 2 Mörser. Bor den Armeen des Generalfeld marschalls von Mackensen hielt der Gegner gestern noch in der Linie Nowo Alexandrija Lencz na Zalin ^nordöstlich von Eholm stand Am Nachmittag wurden seine Linien östlich von Lenczna und nördlich von Cholmdnrch brochen. Er begann deshalb ans dem größeren Teil der Front in der Nacht seine Stellung zu räumen. Nur an einzelnen Stelle,« leistet er noch Widerstand. Oestlich von Lenczna machten wir ge stern 2000, zwischen Eholm und Bug am 1. und 2. August über 1300 Gefangene. Mehrere Maschinen gewehre wurden erbeutet. Oberste Heeresleitung. (W. T B.) Der österreichisch-ungarische Bericht besagt: Wien, 3. August. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe zwischen Weichsel uud Bug dauerten auch gestern den ganzen Tag in unver minderter Heftigkeit an und führten wieder zu Erfolgen. An der ganzen Front gedrängt, bei Lenczna und nordwestlich Eholm neuer lich durchbrochen, wich der Feind hente in früher Morgenstunde fast überall aus den gestern hart näckig verteidigten Linien abermals gegen Norden zurück. Unsere Truppen verfolgen. L e n czna ist genommen. Die westlich Iwangorod ein genisteten Russen nahmen unter dem lZindrucke unseres am 1. August errungenen Sieges ihre Li nicn zum größten Teil gegen den Festungsgürtel zurück. Nordwestlich Iwangorod haben die Deut schcn eine breite, der Weichsel vorgelagerte Wald zone unter erfolgreichen (Gefechten durchschritten In Ost-Galizien keine Aendcrung Italienischer Kriegsschauplatz. Im Küstenlande herrschte gestern vom Kru bis zum Brückenkopf von Görz fast völlige Ruhe Den Plateaurand von Polazzo griffen neuerlich starke italienische Kräfte an. Fünfmal ftn r m t e der Feind gegen unsere Infanterie, die östlich des Ortes und am Monte Dei Sei Busi Helden mittig standhielt. Jedesmal wurde der Angriff