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AMU str -ie SönigW AMmMmsHast IW, kr KSmM MM! md -m WIM zu Iruukmberz i. §«. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa- 8S " " "" Dienstag, den 2«. April ISIS 74 Jahrgen, Hierdurch wird bekannt gegeben, daß die Herren privatisierenden Landwirte Gustav Müller in Frankenberg und Adolph Weißbach in Wiesa als Sachverständige zur Bor name von Revisionen landwirtschlaftlicher Betriebe im Hinblick auf dir Gebarung mit Brot getreide, Hafer u. f. w. für den amtShauptmannschaftlichen Bezirk, einschließlich der Städte mit revidierter Städteordnung Frankenberg, Oederan und Zschopau, in Pflicht genommen worden sind. Frankenberg, Oederan, Zschopau und Flöha, am 17. April 1915. Lie Königliche AmtShauPtmauuschaft. Die StadtrSte. KartoffelausfuhrverboL für den Bezirk der Amtshauptwamrfchaft Auf Grund von tz 10 der Bikanmmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers über die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln vom 12. April 1916 ( Reichögesrtz^ Blatt S. 217 flg ) wird die Abgabe von Kartoffel« an- dem Bezirke des Kommunalver bandes der Amtshauptmannschaft Flöha verboten. vieles Verbot erstickt sich nicht auf Mengen, die nach § 6 Abs. 6, 7 der bezeichneten Vekannimuchung dem Rückgriff nicht unterliegen. Zuwiderhandlungen witden nach 8 19 der Bekanntmachung Mit Gefängnis bis zu 6 Monaten vier mit Geldstrafe bis zu 1500 M. bestraft. Flöha, am 17. April 1815. Der Kommuualverbaud der Amtshauptmaunfchaft Flöha. Freitag «ud Sonnabend, den 23. nnd 24. April 1SLS, werden dte Ge- schästSraume der unterzeichneten Kö r glich n Auitshauplumnnschaft grreintgt und können des halb an diesen Togen nur besonders dringliche Sachen erledigt werden. Flöha, den 17. April 1915. Die Königliche Amtshauptmannschaft, Kuartiergetder. W Die für Einquartierung und Verpflegung von Militär ans Monat Mürz zu gewährende« Vergütungen sollen an die Quarärrgeber, deren Familien namen Mit den Buchstaben K beginnen, Dienstag, de« 2V. April, Vormittag, und an di« Quartiergeber, deren Familiennamen mit den BuchstabtN Ll—2 beginnen, Mittwoch, de« 21. April, Vormittag, gegen Vorlegung der Quanieranwetsungen in der Stadlhauptkasse, Rathaus, 2 Treppen links, Zimmer Nr. 8, ausgezahlt werden. Empfangsberechtigt sind nur die Quartiergrbec oder die von ihnen mit schriftlicher Vollmacht Versehenen. Frankenberg, am 19. April 1915. Der StadtLat. Das im Grundbuche sür Lichtenwalde Blatt 40 auf den Namen des Ttschlers Ernst Otto Grundma«« eingetragene Grundstück soll am 4. Jmn^OIS^vormittags^lO Uhr an der Gerichtsstrllr im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde« Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 5,9 Ar groß und auf 9580 M — Pfg- geschützt; es besteht aus Wohnhaus und Holzschuppengebäude, Hofraum und Garten ist mit 49,33 Steuereinheiten belegt und hat 8990 M. Brandkasse. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke stad, sowie sie zur Zeit der Eintragung des am 9. Februar 1915 verlautbarten VersteigrrungSvermerkeS aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Vtrsteigerungstermiur vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumeldrn und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des VersteigerungSerlösrS dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer rin der Versteigerung rutgegrnstehendeS Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung deS Verfahrens herbeisühren, widrigen falls für das Recht der VersteigerungSerlöS an dir Strll« des verstrigrrtrn Gegenstandes tritt. Frankenberg, den 13. April 1S15. (2a 3/15) Königliches Amtsgericht. Das im Grundbuche für Dittersbach Blatt 138 auf den Namen des Fleischermristers Karl Moritz Fischer in Eu-siedel eingetragene Grundstück soll am 13. Juni 1915, vormittags 711 Uhr an der Gerlchtssteüe im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« — Hektar 16,1 Ar groß und einschließlich Zubehör auf 50 000 M. — Pf. geschätzt, rS liegt an der Haltestelle Dittersbach, besteht ans Wohn-, Schlacht- und Gartenschankgebäude hat 49040 M. Brandkaffe und 233,13 Steuer einheiten. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamtes, sowie der übngen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 27. Februar 1915 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waten, spätesten» im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzmnelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Ver teilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen standes tritt. Frankenberg, den 10. April 1915. 2» 6/is Königliches Amtsgericht. Tageblatt-Bestellungen frMrelcbt llüegrgmna lag nicht allein im Revanchrgevunlen uno im Verlangen, den 1870/71 stark erschütterten Waffenruhm wieder hrrzustellen. Ein französischer Politiker antwortete vor zwei Jahren auf die Frage, warum gerade Frankreich und nur dieses allein durch eine beständige Drutschenhetze auf einen Krieg hinarbeitr: „Wir sind das einzige Land, das einen Krieg braucht. Und zwar entspringt d»e Notwendigkeit eines solchen Krieges für uns nicht etwa dem für das Volk erledigten Ruches sondern der klaren Einst Ht der französischen Regierm.^ f eist daß Frankreich politisch und wirtschaftlich von Deutschlv > mehr nnd mehr in den Hintergrund gedrängt wird und l- nur ein Krieg, der ihm Belgien und das linke Rheinufer ver schafft, ihm feinen Rang als Großmacht wiedcrgrben kann." Dieses Geständnis ist nicht nur seines Inhalts wegen be merkenswert, sondern auch wegen des Zeitpunktes, zu dem eS gemacht wurde. Vor zwei Jahren bekannte ein französischer Staatsmann, daß Frankreich einen Krieg mit Deutschland suche, und heute behauptet das osfizielle Frankreich, daß das Land durch den deutschen Ueberfall ahnungslos überrumpelt worden sei. Auf den Krieg drängten alle dir nationalistischen Kreise Frankreichs, die von einem Siege dir Wiederherstellung drr Monarchie erwarteten. ES standen sich in der neuesten Zeit dir Partri drS Präsi- drntrn PotncarL, dir zum Krtrg« drängte, und die des ein flußreichen früheren Ministers Caillaux grgenübrr. Caillaux, so heißt rS in einer längeren Abhandlung der „Kö'n. Ztg.", war auf dem besten Wege, drr mächtigste Mann Frankreichs zu werden, als Frau Caillaux den Kopf verlor und dem Direktor des „Figaro" «inr Kugel in den Leid jagte. Dieser tragische Schuß hat historische Bedeutung. Er kostete Caillaux seine politische Laufbahn. Wenn Caillaux geblieben wäre, was er war, so hätte das Komplott gegen den eurcpäischen Frieden, in dem die größten Namen Rußlands und Englands, aber auch manch dunkle Existenz in Frankreich eine Rolle spielten, nicht zum Ziel geführt. Dann wär« vielleicht auch der Mord von Sarajewo unterblieben oder, wenn er doch begangen worden wäre, wenn drr berühmte Hartwig sich ge weigert hätte, den Gegenbefehl zu geben, der den Anschlag verhindert hätte, so wäre Frankreich unter einem Ministerium Caillaux Oesterreich genügend gewogen gewesen, um ihm di« Genugtuung zu verschaffen, aus dir rS Anspruch hattr. Lie Auseinandersetzung wärr später doch rtnmal erfolgt, aber sir Wärt nicht schon jetzt gekommen. Di« Nrrvosttät und die Gehässigkeit der französischen Kriegführung lassm sich begreifen, da nur ein außerordentlich nervenstarkes Volk dt« Enttäusch ungen mit Ruhe u».^ Würde tragen kann, wie sie Frankreich das Versagen des russischen Bundesgenoffen, das allmählich« Aufdämmern der Rolle des englischen Freundes und srine vcrgrbltchen, bis zur Verzweiflung getriebenen Anstrengungen, den ihm Nucken sitzenden Feind von sich nbzuschüttrln, gr- bracht haben. ver LieMauS immer feinOe Unser Großes Haup.quaruer hat wiederholte feindliche Fliegerangriffe auf reichSländische und süddeutsche unbefestigte und außerhalb drS Operationsgebietes liegende Städte gemel det, bei welchen erwachsene Personen und auch Kinder Scha den «rlitten haben. Das ist dieselbe unverantwortliche Hand- lungSweise, welche Gotteshäuser und Lazarette mit Maschi nengewehren und Maschinen besetzen ließ, um hinterher sagen zu können, die deutschen „Barbaren" hätten rhrwürdigr Bau- monumentr beschossen und dir Genfer Konvention nicht ge- achtet, während «S sich für uns doch nur um die Abwehr von schnöden Herausforderungen handelte. Die Feinde sind wütend, daß sir im Felde keine Erfolge erringen, uns trotz aller Mühen und Opfer nichts anhaben können, deshalb fallen wir es merken, daß sir uns doch noch zu treffen vermögen. Daß rs Frankreich keinen Nutzen bringt, wenn einig« harm lose deutsch« Zivilpersonen und «in paar Kindrr hingestr«ckt werden, darüber sehen unsere Feinde fort. Wir sollen zittern, zittern, zittern! Daß auch diese Einbildung wie so manch« andere sich als Lustgebilde heraus,teilen wird, ist selbst verständlich. Wir zittern nicht. Deutschland tut, was der Krieg gebietet, nicht mehr. Wir dürfen aber nicht dulden, daß Attentate auf die Zivil bevölkerung in Städten verübt werden, die für die Kriegs- «ntwicklung gor nicht in Betracht kommen. Diese Erkenntnis wird den Franzosen iu aller Deutlichkeit brigrbracht werden. Ler deutsche Soldat kennt keine Wut und Rachsucht. Während französische Geschosse deutsche Kinder trafen, haben unsere Feldgrauen französischen Kindern Brot und Kohlen gr- grben, ohne auf Dank zu warten. Die „große" Nation sendet Mörder aus, wir deutschen „Barbaren" Samariter. Der Feind oprriert jetzt im erhöhten Maße mit Stink- bombrn. In seiner Wut will rr uns die Pestilenz bescheren! Als s. Zt. das „schwarze Kraut" die Schlachten ju beherrschen begann, sagten die stolzen Ritter und manche alte KriegS- gurgrl von Knecht, daß iS mit dem ehrlichen Fechten vorbei sei; eine Kugel aus )veiter Ferne streckt den tapferstrn Kämpfer in dm Staub. Heut« dürfen die Krieger sich ähn lich ausdrücken; statt der freudigen Frldschlacht, statt der stolzen Reiterkämpfe gibt rs Schützengräben und nun gar Stinkbomben. Das ist kein rechtes KrirgSlebm. Aber nur Geduld, rS hilft« nichts; was man auch anwendrt, was man unserer Nasr au TeufrlSzeug zu rirchm gibt, Augr und Hand lassen sich nicht zwingm. Die Kämpfe im Wefte« v Mtl Stinkbomben suchen unsere Feinde im Westen, Franzosen wir Engländer, Erfolge zu erzielen, die ihnen bei der Anwendung krtrgsgemäßer Waffen beharrlich versagt blei ben. Seit Tagen stellen dir Berichte unseres Großen Haupt- quartiers fest, daß diese gemeine Weise der Kampsführung mit Granaten und Bomben, die bei der Explosion erstickende Gase verbreiten, immer mehr zunimmt. Zwischen Maas und Mosel ist die Stoßkraft des Feindes dermaßen erlahmt, daß nur noch ganz ver«inz«lte Angriffe Vorkommen, die von den Unseren jedesmal prompt und mit schweren Verlusten sür den Gegner zurückgrwirsen werden. Sonst gab es bei Verdun im wesentlichen nur Artilleriekämpfe, die sich allerdings durch besonder« Hrstigkeit auszeichnen. Man darf das Wesen der Artilleriekämpse nicht unterschätzen, sie bedeuten für den Gegner in gedeckter Stellung die denkbar härteste Nervenprobe. Für denjenigen aber, der seinen Posten gerade in der beschossenen Stelle hat, tritt zu der Nervenerschütterung noch das Gesühl der Gefahr, gegen dir es keine Mittel gibt. Eia Kriegsteil nehmer schreibt: Im Jnfanteriegefecht strh« ich dem Gegner mit gleichen Waffen gegenüber. Beim Sturm seh« ich ihm sogar in» Gesicht und kann meine Kräfte mit ihm messen. Ja; Artilleriekampf bin ich aber dem blindwütenden Witten des Zufalls preisgegeben. Der Generalissimus Joffre vermag die Behauptung drr Fachkrittk, daß es den Franzosen an Stoßkraft gebricht, nicht zu entkräfte». Man glaubt in den Kreisen der mili tärischen Sachverständigen nicht mehr an di« Möglichkeit eines Erfolges der verzweifelten Angriffsversuchr zwischen Maas und Vogesen und beklagt di« Größe der dort gebrach ten Opfer. Lyo«. Lyoner Blätter melden, daß die letzte Beschie ßung von Pont L Mousson groß«» Materialschaden verursachte. Eine Frau wurde schwer verletzt.