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it 8- Ze !ing. izender s « len / LS1 essant! ke//6 e/7r- a-wahl tt«. er yrtlbt«. ! Lücdo uioteo NatteS. sonderr niert. ; Stdn. !. Der erteilt: ' Saal icht er- t. le I -s iso. r. Vic »Bttendorser Seitmig- erschcini Dienstag, Donners, lag und Sonnabend abends. Lezngspreis vierteljährlich , Mark. D«ch die Post bezogen l,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode. Annahme von Insuat» bi, vor mittag i« Uhr.j Inserat« werden mit >0 p für di« Spaltzeil» berechn«. ratellartscherZSatz nach desenderem Laris Druck und Verlag von Hermann Rühl« in Kroß-Vkriila. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühl« in Groß-Dkrilla No. 66. Sonntag, den 2. Juni 1907. 6. Jahrgang. Tagen Gefängnis. Beide haben ArbeitS 2 en Schlaffer Oswald Bruno Schulze zu einer Loche und den Metallarbeiter Volema zu Geldgeschenkes an die betreffende Stelle ge lockt worden. Leipzig. Unter Inanspruchnahme eine» etztere seit dem 13. Mai vermißt wird. Die öllig hatte ein intimes Verhältnis mit dem 28 jährigen, jetzt beschäftigungslosen und in lestersitz wohnhaften Emil Tauche. Dieser Tage erstattete nun der Fabrikarbeiter Jenrey ins Anzeige, laut welcher er am 13. d. M. in einem Schuppen im Hofe des Tauche saß nd gegen halb ein Uhr nachts vom Bahn- örper her zwei Schüsse und Hilferufe, sowie Stöhnen gehört habe. Als es wieder still wurde, habe er gesehen, wie eine männliche Gestalt einen großen Gegenstand zur Elbe chleppte und in das Wasser warf. Aus Furcht ei er aus dem Schuppen nicht herausgegangen. Auf Grund dieser Anzeige wurden die Er- sebungen bezüglich TaucheS fortgesetzt und bei dem Genannten eine Haussuchung vorgenommen, ei welcher ein blutgetränkter Rock. Patronen, m Gewehr, sowie mehrere Liebesbriefe der Mig vorgefunden wurden. Obwohl Tauche den Mord in Abrede stellte, wurde er in Haft genommen und dem Bezirksgerichte in Aussig einqeliefert. Dort legte er ein volles Ge ständnis ab, und gab an, daß die Röllig stets mit Geldforderungrn an ihn herangetreten sei, was ihn zur Tat veranlaßt habe. wurde in der Montag Nacht hier in der in der Kaiferstraße gelegenen Wohnung der Frau Dr. Kretzschmar ausgeführt. Die Diebe ver- chafften sich durch Eindrücken einer Fenster» cheibe im Parterre Eingang in die Wohnung, wo ihnen nach dem Erbrechen deü Mobiliars 600 Mark in sechs Hundertmarkscheinen und Schmuckgegenstände im Werte von 400 Mark in di« Hände fielen. Meißen. Arbeiter fanden beim Abbruch eines sehr alten Gebäudes in Meißen r. d. E. n einer Tiefe von ungefähr fünf Metern ein männliches Skelett in sitzender Stellung. Ob hier seinerzeit ein Verbrechen verübt worden ist bedarf noch der Aufklärung. Gröba bei Riesa. Da die projektierte Um wandlung der Riesaer Pferdebahn in eine elektrische Straßenbahn und deren Fortführung bis Gröba in Riesa keinen Anklang gefunden hat, schweben zurzeit Verhandlungen mit der Gesellschaft für gleislose Bahnen in Wurzen, die sich nach angestellten Rentabilitätserhebungen bereit erklärt hat, eine gleislose Bahn von Gröba nach Riesa zu erbauen. Gröditz. Am Freitag wurde hier der stellenlose Kaufmann R. aus Ellbogen i. B. sestgenommen, als er ein Fahrrad, über dessen Erwerb er sich nicht auszuweisen vermochte, für 50 Mark verkaufte. Er nannte sich Ernst Täschner aus Robschütz bei Meißen und führte einen geladenen Revolver bei sich. Niedergrund. Bei Niedergrund wurde dieser Tage unter einem in der Elbe befindlichen Flosse eine Frauenleiche hervorgezogen. Durch die gerichtliche Untersuchung wurde festgestellt, daß die Leiche in der rechten Brustseite eine Schußwunde und außerdem eine schwere Ver letzung am Hinterkopfe aufwies, und man kam daher zu der Ueberzeugung, daß ein Mor vorliege. Die Erhebungen ergaben, daß die Leiche mit der in Waltirsche bei Großpriesen wohnhaft gewesene 42 Jahre alten Tage arbeiterin Anna Röllig identisch ist, welc Oberkellners hat hier ein junger Mensch einen Ambacher Fabrikanten um 60 Mk. geprellt. Er ließ den Oberkellner nach Limbach telephonieren, daß der in Döbeln al« Soldat dienende Sohn des Fabrikanten hier festsitze und telegraphische Ueberweisung von 60 Mark erbitte. Dem Gauner gelang der Coup. — Ein internationaler Bettler stand am Donnerstag in der Person de» 40 Jahre lten angeblichen Buchhändlers Ptelenz au» )ollenchen im Braunschweigischen vor der hiesigen Strafkammer. Aus der französischen Fremdenlegion desertiert, durchzog er mit ge- älschten Dokumenten als Professionsbettler die Belt und brandschatzte hier besonders die Buch- ändler. Da er alles leugnete, waren 49 Zeugen zu der Verhandlung geladen; nach Vernehmung des achten Zeugen aber verzichtete !. auf weitere Ausflüchte und gestand alle Straffälle, welche ihm «in Jahr zehn Monat« Gefängnis einbrachten. Glauchau. Eine in der Leipziger Straße hier wohnende Witwe ließ wegen ihres schwer leidendenden Zustandes ihre in Chemnitz wohnende Tochter zu ihrer Pflege herbeirufen. Als das Mädchen eintrat und ihre Mutter in so krankhaftem Zustande sah, erregte sie sich so sehr, daß sie plötzlick in Tobsucht verfiel und nach dem Krankenhause gebracht werden mußte. Siegmar bei Chemnitz. Am Mittwoch Abend gegen 11 Uhr kam es hier in dem Gasthof Siegmar zu einer Streiterei zwischen fünf böhmischen Arbeitern und einem Siegmaer Barbier. Der Wirt wollte Ruhe stiften, wurde jedoch von den fünf Burschen gepackt, auf die Straße geschleift und dort plötzlich durch einen Messerstich in den Rücken schwer verletzt. Ein anderer der rabiaten Gesellen zerschlug an den Kopf des Wirtes einen Porzcllantopf. Die fünf rohen Patrone wurden in Hast genommen, sie verweigerten hartnäckig die Nennung ihrer Namen. Bärringen im Erzgebirge. Unsere Stadt besitzt einen Bürgermeister, den vielleicht keine ander« Stadt aufzuwetsen hat. Bürgermeister Adalbert Meiner hat nämlich auch dieses Jahr wie stet» in seiner 17 jährigen Amtawirksamkeit, sein Gehalt dem ErhaltungüfondS der Armen hausstiftung gewidmet. Lößnitz i. E. Bei der Bearbeitung künstlicher Zähne verunglückte hier der Friseur Schubert dadurch, daß plötzlich der Spiritus apparat explodierte. Der Inhalt ergoß sich über den Mann, der nicht unerhebliche Brand wunden im Gesicht und an den Händen erlitt. Ellefeld. Wegen unmenschlicher Behandlung ihres jetzt 6 jährigen Knaben ist vom Land gericht Plauen die Ehefrau de» Kartonnagen- arbeiterS Thier in Ellefeld zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Die Rabenmutter hatte den bedauernswerten Knaben in un barmherzigster Weis- mit den Fäusten, mit Holzscheiten, einem Hammer usw. geschlagen, ihn im harten Winter, nur dürftig bekleidet, in den Abort oder auf den Wäscheboden ge sperrt und in anderer Weise drangsaliert. Al der Junge infolge Anzeige mitleidiger Haus genossen der „Fürsorge" der Mutter entzogen wurde, war er völlig verwahrlost und trug am ganzen Körper Spuren der Mißhandlung. Keine Stelle war vorhanden, die nicht mit blauen Flecken bedeckt war. Der Mann, der offenbar unter dem Einflüsse seiner Frau steht, ! wurde wegen gefährlicher Körperverletzung in l einem Falle zu einer Woche Gefängnis ver- ! urteilt. Zwickau. Die hiesige Ortskrankenkaffe ist in Nöten. Sie kann, wie in der Hauptversammlung geklagt wurde, auf keinen grünen Zweig - kommen, wenn nicht die Beiträge erhöht Vertliches und Sächsisches. (vttcn-orj-Dknlla, den g Juni ryot. —* Der Mai verabschiedet sich, der Rosen- Monat Juni tritt in seine Rechte. Werfen wir einen Rückblick auf den Wonnemonat, so muß Man sagen, daß er auch in diesem Jahre seinen Namen nicht ganz mit Recht getragen hat, ahne das wir ihm die guten Stunden und Tage, die er uns tatsächlich gekrackt hat, ver- v'ssen wollen. Nehmt alles nur in allem oder Macht e» besser! Unsere Hoffnungen gehören nunmehr dem Juni. Er ist nicht nur der Nosenmonat, sondern auch der Gewittermonat. Tamit steht er für viele nicht in gutem Ruse, löl)7 umsoweniger, als bereit» in den Gärten Und auf den Feldern mancher Schaden ange- richlrl worden ist. Vielleicht bringt uns aber Suade der Juni da», was UN« wohl und nottut I Die Witterung im Juni dürste fick willige der Firma Seidel und Naumann von )er Arbeit zurückzuhalten gesucht und sie mit dem Worte „Streikbrecher" belegt. Die Schloffersehefrau Paul erhielt 30 M. Gcld- trase zudiktiert, weil sie einen Trupp Arbeits williger zugerufen hatte: Der bankrottierte Fleischermeister macht ja auch den Streikbrecher. — Zwei Straßenbahnwagen stießen auf dem Albertplatzc derartig heftig zusammen, daß die Vorderperron» der Wagen eingedrückt wurden. Der Führer des einen Wagens zog ich eine Gehirnerschütterung nnd andere Ver- etzungen zu. — Das hiesige Landgericht verurteilte den Schneidermeister, früheren Gemeindevorstand )!ax Clemen» Müller aus Semmelsberg bei Meißen wegen Unterschlagung im Amte zu 6 Monaten Gefängnis. Müller hat von den eingegangeneu Steuern nach und nach 1244 Mk. im eigenen Nutzen verwandt, später aber für volle Deckung gesorgt. Coswig. Ein größerer Einbruchsdiebstahl »och dem hundertjährigen Kalender etwa , mgmdermaßen gestalten: Vom 1. bis 9. , Wn, heiter, vom 10. bi» 21. regnerisch, sorgen« dunstig, vom 22 bis 30. klar, heiß, lchin. Der Meteorologe Bürgel, ein Nachfolger Rudolph FalbS, stellt UN» für die ersten drei ^oge de» Juni veränderliches, kühles Wetter Aussicht, dann soll «» bis zum 21. warm, docken und schön bleiben, wenn sich auch hier da einige Gewitterregen von kurzer Dauer Hellen. Vom 21. ab prognostiziert Bürgel Zwitter und Regengüsse und Stürme bei »Klender Temperatur. Diese Witterung soll "i» zum 2d. anhalten, mit dem 30. dürfte es ^'der schön werden- Den 11. Juni bezeichnet °kr Gelehrte al« einen kritischen Tag von ge- ""ger Bedeutung, im 25. des Monat» aber Mich cr einen stärkeren kritischen Termin. man sieht, stehen die Prognose des ^"dertjährigen Kalenders und diejenige des Ungenannten Meteorologen im ichroffen Ansatz zu einander. Es wird von Interesse All, zu beobachten, welche von den beiden Voranzeigen recht behält. ./-* Die Reserve» und Landwehrübungen d^n unmittelbar bevor. Es sei darauf hin- ^ies'N, daß den Familien, der zu Ü bungen gezogenen verheirateten Landwehrleule und R'ffrvisten für die Zeit der Uebung eine ^lerstützung gewährt werden kann. Und zwar '"b auvgesetzt für die Frau 30, für jedes And Prozent des ortsüblichen Tagelohnes. Unterstützung kann schon noch dem Tage °kr Abreise des U-bungSpflicktigen zur Truppe ^gehoben werden. Im Falle einer vorzeitigen Sossung eines zur Uebung Eingezogenen A^rt die Behörde den zuviel gezahlten Be- Mück. Der Anspruch auf Unterstützung bei der Ortöbehörde zu stellen. Es erlischt, er nicht spätestens vier Wochen nach Be» '"digung der Uebung erhoben wird. .Dre» den. Zum Streik der Metallarbeiter " der Firma Seidel und Naumann ist zu Melden daß von den Streikenden beschloßen ch'rde, weiter im Streike zu verharren, do sie "Nehmen, daß di« Firma schließlich doch noch . "«chgeben wird. , — Da» hiesige Schöffengericht verurteil dasigen Polizei bei einer genauen Durchsuchun des Geländes aufgefunden. Das Kind i wahrscheinlich unter dem Versprechen eine Ohorn. Wie ein Wunder sind am Zonnerstag 9 Maurer und Zimmerleute dem Tode, oder wenigstens schweren Verletzungen ntgangen, als die Leute nach der Mittags pause damit beschäftigt waren, zur Unter mauerung da» obere Stockwerk des ehemaligen Koch'schen Wohnhauses höher zu schrauben, rarsten die morschen Balken und unter starkem Getöse stürzte das Gebäude samt der Esse in rch zusammen. Nach Verzug der Staubwolke konnte man frohbewegten Herzens feststellen, daß glücklicherweise ein Verlust an Menschen eben nicht zu beklagen war, freilich trifft d-n jetzigen Besitzer, Herrn Bruno Springer der ras Haus vor kurzem zum eigenen Heim ge kauft hatte, ein größerer Verlust. Mit dem eingestürztem Hause ist eins der ältestgebauten Dorfauerhäuser unseres Ortes, wie so manches andere in den letzten Jahren, vom Erdboden verschwundeu. Zittau. In bewußtlosem Zustande wurde hier durch einen Schutzmann ein in den dreißiger Jahren stehender Mann aufgefunden. Der Schutzmann veranlaßte die sofortige Ueber- sührung des Mannes nach dem Krankenhause, wo dieser als der dem Trünke ergebene Tage arbeiter Neumann von hier erkannt wurde. Kurz nach seiner Einlieferung starb N-umann infolge Alkoholvergiftung. Freiberg. Wegen vorsätzlicher Tötung ihres Kindes wurde die frühere Tischlersehefrau Berndt in Freiberg vom dasigen Schwurgericht zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Oederan. Am Freitag mittag geriet auf freier Strecke zwischen Falkenau und Oederan der von Köstritz nach Oederan bestimmte Eisenbahnwagen Nr. 24643 (Bromberg) vom Güterzug 7083 in Brand. Der Wagen, der unmittelbar in der Nähe der Maschine lief, wurde durch Funken der Lokomotive in Brand gesetzt. 23 Ballon Schwefelsäure, die in Stroh und Körben verpackt waren, wurden vernichtet. Nachdem das Feuer bei einem Bahnwärter häuschen durch das Zugspersonal gelöscht war. konnte der Zug nach längerem Aufenthalt die Fahrt fortsetzen. Rochlitz. Ermordet ausgefunden wurde am Donnerstag Nachmittag die, seit Montag vermißte zehnjährige Tochter des Schlossers Franz von hier an einer versteckten Stelle im dichten Gestrüpp seitlich des Gröbitzer Weges. Sie ist erdrosselt worden, nachdem an ihr vorher ein Stttlichkeitsverbrechen verüb worden ist. Das Mädchen wurde von der werden, teil« weil Arzt- und Apothekenausgaben beträchtlich gestiegen sind, teils infolge de» Um standes, daß Betrieb»- und Jnnungskranken- kassen die Arbeitermitglieder an sich ziehen und endlich weil die Kaffe geringere Beiträge er hebt al» die auswärtigen Ortskrankenkaffen. Landtags-Wahl betr. Die Liste der stimmberechtigten Urwähler des hiesigen Ortes zur Wahl für die zweite Kammer der Ständ-versammlung im IX. ländlichen Wahlkreise liegt eine Woche lang, das ist Vom 3. Juni bis mit 9. Juni 1907 an unterzeichneter Stelle öffentlich au«. Ta« Recht der Einsichtnahme in die Liste ist für jeden Beteiligten auf die Befugnis be schränkt, von der eigenen Veranlagung und der Veranlagung derjenigen Personen Kenntnis zu nehmen, welche dazu schriftlich Vollmacht erteilt haben. Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Liste sind, bei Verlust der selben, binnen 3 Togen nach Ablauf der vorgedachten Frist, das ist bis zum 12. Juni 1907 schriftlich oder mündlich hier anzubringen. Gttt«b«rf-M»Worf, am 30. Mai 1907. > Der GemeindevorstanL.