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Sächsische Volkszeitung : 13.06.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190706134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-06
- Tag 1907-06-13
-
Monat
1907-06
-
Jahr
1907
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Nr. 133. Donnerstag de« 13. Juni 1VV7. «. Jahrgang. SWsche PolksMuns Erscheint täglich nach«, mit NuSnahm, der Sonn-und Festtage. ^ «F II— » I. 1. Mchch II». Ach «« »I »« I!! Jusergtewerden dieSgespalt Petitzetle od. deren Raummtt 18^1, I NmbhMMs Tageblatt far Mahrhech Recht ».Freiheit > Sommerschwüle »erlin, den 11. Juni 1»07. Ta die Natur uns Heuer keinen rechten Sommer schenken Witt, scheint die hohe Politik dies nachzuholen und uns einen politischen Sommer der Ueberraschungen aller Art geben zu wollen. Die letzten Wochen haben dies sehr deutlich bewiesen-, eine Reihe von Veränderungen sind an hoher, Stetten schon vorgenommen worden; andere aber stehen noch bevor. Man weiß nicht, wohin die Fahrt geht. Seit der Reichstagsauslösung befindet man sich in diesem Zustande des „Hangens und Bangens". Bald sind Teile der neuen Mehrheit „himmelhochjauchzend", bald „zu Tod? betrübt", alle rechnen sie jetzt bei den Personalverände. nrngen aus erhöhten Einfluß: nur das Zentrum, das seine Stärke in sich selber hat, ist der „ruhende Pol in der Er scheinungen Flucht". Was zunächst die Eulenburgerei betrifft, so wurde diese politische „Eiterbeule" — wie Herr Dernburg sich wohl aus- drücken würde — nicht aus politischen Gründen aufge- slochen, sondern aus persönlichen; nur sind die Begleit- erscheinungen der Operation hochpolitische. Es fällt uns nicht ein, herumschnuppern zu wollen, wer alles zu diesem Kreise gehörte und ob hier tatsächlich jene sittlichen Ver irrungen sich eingeschilichen haben, die man unter Christen nicht einmal neunen sollte; der Hauptbeteiligte bei diesem Kreise hat zudem bereits Strafantrag gegen sich selbst ge stellt und deshalb schon muß jedermann abivartcn, bis das Ergebnis der Untersuchung vorliegt. Wir halten uns nur die politische Seite vor Augen und da stellt die neueste Wen dung einen Sieg des Reichskanzlers dar; er hat seinen ge fährlichsten Feind ausgeschaltet; er hat im Rücken vorerst niemand zu fürchten. Ob freilich seine Gesamtposition des halb gerwachsen ist, entzieht sich unserer Kenntnis; manche bezweifeln es und daher die schwüle politische Stimmung. Ter Schluß des Abgeordnetenhauses hat keine Erleichte rung gebracht, sondern die Spannung noch erhöht. Frei- sinnige Blätter aller Art reden so, als sei das Ende des Blocks schon gekommen und zwar schließen sich auch jene Zeitungen dieser Tonart an, welche bisher treu zum Reichskanzler gehalten haben. „Enttäuschung" lautet oas Signal für sie alle. Wenn jetzt nur wenigstens „dieser Stutzt" geopfert werden würde; aber man hat keinen passenden Nachfolger für ihn. Dazu kommt noch Rhcin- baben, der mit dem Zentrum die Teuerungszulage machte. Zu viel auf einmal. Die „Lib. Korresp.", die tzer frei sinnigen Vereinigung als Sprachrohr dient, erklärte, daß man in den liberalen Fraktionen seit einiger Zeit der gan zen konservativ-liberalen „Paarungs"-Eirtwickelnng mit wachsendem Mißtrauen gegenüberstehc. Im Reichstage seien die liberalen Parteien bisher nur mit leeren Ver sprechungen und Wechseln aus die Zukunft, deren Aussteller selber keine Garantie dafür übernehmen können, daß ihre ministerielle Lebensdauer zur Einlösung ausreichen wrrd. abgespeist worden. In Preußen werde aber der alte reaktio näre Kurs munter weiter gesteuert, als ob sich an der poli tischen Situation im Reiche nicht das mindeste verändert hätte. Wenn der neueste Auslieferungsfall des Studenren Leibow an die russische Polizei auf Tatsache beruhe, so wäre damit der Beweis geliefert, daß auch der preußische Minister des Innern, Herr v. Bethmann-Hollweg, dem manche bei seinem Amtsantritt gewisse liberalisierende Neigungen nachgesagt haben, genau in denselben reaktionären Bahnen wie sein Vorgänger wandelt. Dazu komme, daß fast kein Tag vergeht, an dem nicht neue Maßregelungen von Be- amten, insbesondere Lehrern wegen ihrer freisinnigen Be tätigung bei der letzten Reichstagswahl bekannt werden. Das „Berk. Tagebl." bleibt natürlich nicht zurück uns meint, daß die liberalen Blätter und Parlamentarier überall den Eindruck betrübter Lohgerber machten, denen die Felle fcrtgcschwommen seien. Man habe eben in manchen libe ralen Kreisen zu viel erlrartet. Auf die Flitkerwockien- stimmung Pflege nun einmal eine gewisse Enttäuschung zu folgen, wie die Träne auf die Zwiebel. Die ReichstagS- wahl hätte eine „nationale" Mehrheit ergeben, aber keine liberale Mehrheit. Wie hätte da plötzlich die Reichspolitik auf das liberale Gleis geschoben werden sollen? Die libe ralen Parteien hätten zu viel erivartet und zu wenig getan. Dafür seien sie jetzt, die eben noch himmelhoch jauchzten, zu Tode betriibt. — Das freisinnige Blatt selbst hat freilich früher auch ganz andere Worte gefunden; es findet sich gar- leicht mit der Situation ab und will mm noch mehr in die Opposition gehen.. Tatsächlich findet man kern einziges Blockblatt mehr, das mit der heutigen Situation zufrieden wäre. Fürst Bi'ilow hat wohl gewußt, weshalb er den Reichstag so bald in Ferien sandte. Hätte dieser getagt, wie sonst auch, so wäre nicht nur der Block auseinander- gefallen, sondern auch die ganze Kamarillageschichte hätte den Reichstag beschäftigt. Der Reichskanzler wußte näm lich schon Mitte Mai ganz genau, '.nie der Hase lief. In diese trübe Zeit für die neue Mehrheit lassen nun die Offiziösen einen Hoffungsstrahl fallen; sie melden, daß die Grundzüge des neuen Reichsvcreinsgesetzes fertig seien. Aber was will das heißen? Das Neichsamt des Innern ist damit fertig: nun kommen die Einzelstaaten mit ihren Rot- und Blaustiften. Wie mag Graf Posadowsky seinen Ent wurf Wiedersehen? Ob zur Unkenntlichkeit entstellt, wie cs so oft schon ging? Wir könnten manches Gesetz auf zählen, das ganz brauchbar im Reichsarnte des Innern aus gestellt worden lvar, das aber der Bundesrat so zustutzte, daß der Reichstag nur schärfste Kritik abhalten konnte. Wir erinnern nur an das Berufsvereinsgesetz. Ob es hier besser gehen wird? Bekanntlich haben Konservative und Neichspartei dieses Frühjahr sich gegen den freisinnigen Antrag ausgesprochen, der ein einheitliches Veretnsgesetz forderte. Die Regierung wird den: Rechnung tragen wollen und müssen, falls sie nicht damit rechnet, daß das Zentrum die Sache macht. Diese Aussich erhöht die Festigkeit des Blockes nicht. So zeigt sich überall Mißstimmung und Unzufriedem heit; das Zentrum allein bleibt ruhig. Mau sieht erst heute voll ein, baß es für das Zentrum nur nützlich ist, daß es derzeit abseits steht. In dieser schwüleil Lage ist es am besten, man kümmert sich nicht um die Parteien und läßt andere die Verantwortung tragen. Was aus dem bewölkten politischen Himmel sich entwickelt, weiß heute noch kein Mensch. Politische Rundschau. DreSven, den IS. Juni 1007. — Die Meldungen über eine Zusammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren im Lause des Sommers werden zunächst noch nicht bestätigt. — Der Reichsanzeiger veröffentlicht die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den Prinzen Friedrich Christian von Sachsen. — Alle Meldungen über die Verlängerung deS Handelsprovisoriums mit Spanien auf ll oder 12 Monate eilen den Tatsachen voraus. Die Verhandlungen darüber sind noch in der Schwebe, und es läßt sich noch nicht sagen, zu welchem Ergebnis sie führen werden. — Neue Entscheidungen des ReichSvcrsicherungsamtes. Nach demselben ist eine „fortlaufende jährliche, jederzeit widerrufliche Unterstützung", die von einer Provinz früheren Krankenwärtern an Stelle der ihnen zustehsuden Pension bewilligt worden war, ein pensionsähnlicher Bezug im Sinne des § 48 Abs. 1 Ziffer 2 des Jnvalidenvelsichernngs- gesetzes. Ebenso ist das Gehalt, welches einen dauernd erwerbsunfähigen und dienstunfähigen Beamten bis zu seiner Pensionierung gezahlt wird, ein pensionsähnlicher Bezug im Sinne des 8 48 Abs. 1 Ziffer 2 dts Invaliden- Versicherungsgesetzes. Andererseits ist die Frage, ob ein Baustellenverkäufer oder Baugeldgeber unter denselben Voraussetzungen, unter denen er für die Negiebauvrämieu haftet, auch die Entrichtung der Jnvalioenversicherungs- beiträge für die bei dem Baue beschäftigten Arbeiter heran- gezogen werden kann, verneint worden. — Das neue Reichsbeamtenhinterblicbenengesetz ist nunmehr pupliziert worden. Nach 8 1 desselben erhalten die Witwen und die ehelichen oder legitimierten Kinder von Beamten, welchen zur Zeit ihres Todes ein Anspruch auf Pension aus der Reichskasse im Falle der Versetzung in den Ruhestand zugestandeu hätte, sowie die Witwen und die ehelichen oder legitimierten Kinder von ausgeschiedenen Beamten, welche kraft gesetzlichen Anspruchs oder auf Grund des 8 39 des Neichsbeamtengesetzes lebenslängliche Pension aus der Reichskasstz zu beziehen hatten, Witwen- und Waisengeld. Keinen Anspruch auf Witwen-^ und Waisen geld haben die Hinterbliebenen derjenigen Beamten und ausgeschiedeueu Beamten, welche nur nebenamtlich im Neichs- dienst angestellt gewesen sind. Das Witwengeld besteht in vierzig vom Hundert derjenigen Pension, zu welcher der Verstorbene berechtigt gewesen ist oder berechtigt gewesen sein würde, wenn er am Todestag in den Ruhestand ver setzt worden wäre. Das Witwengeld soll jedoch mindestens 300 Mk.. und höchstens 5000 Mark betragen. — Simultanschule und Protestantismus. Die „Krenz- zeituug" (Nr. 251) enthält hierüber eine sehr bemerkens werte Auslassung, die au die Verhältnisse in Oesterreich an- kuüpst, aber allgemeine Wahrheiten enthält, die auch iir ka tholischen Kreisen bekannt werden müssen. Das Blatt schreibt: „Das evangelische Schulwesen in Oesterreich staub einst in höchst erfreulicher Blüte, aber seit dem Jahre 1869 geht es mit ihm bergab. Das in diesem Jahre erlassene, mit dem üblichen Jubel als freiheitliche Errungenschaft be grüßte Neichsvolksschulgesetz führte unter dem Namen „Öffentliche Volks- und Bürgerschule" in Oesterreich die Simultauschule ein. Die katholische Kirche hat naturgemäß alle Mittel augeweudet, um die Gefahren, die ihr aus dem Gesetze erivachsen könnten, zu paralysieren. So hat sie durch ihren Einfluß erreicht, daß nach der Schuliwvelle von 1883 überall, wo die evangelischen Kinder in der Minder heit sind — das ist fast überall in Oesterreich der Fall — nur ein Katholik als Leiter der Schule angestellt werben kann. Die evangelischen Minderheiten können froh sein, wenn cs überhaupt noch vorkonnnt, daß ein evangelischer Lehrer an einer Simultanschule wirkt, denn nur selten gelingt es einem solchen, überhaupt an einer österreichischen Simultanschule Anstellung zu finden. Die katholischen Leh rer an den Simultanschulen stehen natürlich ganz auf kon- fessionellem Boden, zumal sie vielfach irr Pädagogien vor- gebildet sind, die von klösterlichen Kongregationen gegründet wurden. Nur selten errichtet die Negierung ein neues Seminar: solcher nnt dem Rechte -er Ausstellung staatsgilt- tiger Zeugnisse ansgestattete Pädagogien sind dagegen m den letzten 14 Jahren allein 13 gegründet. Der simultane Geist in den Volksschulen offenbart sich unter solchen Uni- ständen lediglich in der Ausmerzung alles Evangelischen, lvährend der katholische Geist in einem Maße zu seinem Rechte kommt, wie es ausgeprägter kaum bei rein katho lisch-konfessionellen Schulen der Fall sein könnte. Bei Be ginn und Schluß des Unterrichts wird das Vater unser mit daran gehängtem Ave Maria gebetet, in den Gesangsstun den herrschen Meßgesänge, Marienlieder, Papsthymnen vor. Aus solchen Schulen können natürlich keine von evangelischen Glauben erfüllte Kinder hervorgehen. Die evangelische Kirche würde demgemäß, wenn sie nickst auf die Dauer in ausreickMdem Matze für eigene Schulen zu sorgen vermag, allmählich gleich der einst blühenden evangelischen Schule, mehr und mehr zurückgehen. „Hätten wir keine evangelische Schule, so könnte unsere Gemeinde nickst bestehen," schrieb noch kürzlich, wie es in dem Aufrufe heißt, ein im Dienst der evangelischen Kirche ergrauter Pfarrer. Darum suchen die Evangelischen Oesterreichs mit aller Mackst ihre eigenen Schulen zu erhalten. Daß die Simultanschule schließlich immer dem Protestantismus anr meisten sckstidigen muß, zeigt sich in Oesterreich aufs deutlichste. Auch bei uns zu Lande würde es nickst viel anders werden. Die katholische Kirche nnt ihrer größeren Einheit und damit mehr kon zentrierten Kraft, sowie dein stärkeren Einfluß auf ihre Gemeindemitglieder hat mehr Mittel, den Schädigungen der Simultanschule für Kinder ihres Glaubens vorzubeu gen, als die vielfach parteizerklüftete evangelische. Auch einsichtige Liberale fangen an, das immer deutlicher zu er kennen. So hat, wie die „Deutsche Lehrerzeitg." mitteilt, das liberale Ausschutzmitglied des Nürnberger Zweigvereins des Evangelischen Bundes, Fabrikbesitzer Schwanhäuser, schon im letzten Winter entschieden für die evangelische Schäle gesprochen, während kürzlich ein anderes Mitglied des Vorstandes im Nürnberger Zweigvereine des Bundes, Pfarrer Brendel, gerade im Hinblick auf die österreichischen Schulverhältnisse, die er allen Anfängern zum Studium empfahl, sich gleichfalls gegen die Simultanschule aussprach, die in allen Ländern, wo der Katholizismus Bedeutung habe, im römischen Sinne wirken müsse. Es wäre zu Wün schen, daß die kritiklosen Lobredner der Simultanschule das reckst beherzigen." Wenn bei uns die Simultanschule ganz allgemein würde, lvären die Klagen auf katholischer Seite noch leblmfter, die Katholiken würden ganz zurückgedrängt. Uns aber interessiert am meisten die Feststellung, daß eine Simultanschule in Wirklichkeit gar nicht ausführbar ist. — Schutz gegen die Irrlehre der Geistlichen fordert der protestantische Kirchenrcchtslehrer Kahl in einer Ab handlung über Kirchenrecht. Kahl spricht sich hierin sehr scharf gegen den Katholizismus aus; aber überaus be merkenswert sind die Ausführungen Kalsts über den Schutz gegen die Irrlehre der Geistlichen. Nach seiner Auffassung bedarf auch die evangelische Kirche dieses Schutzes, und aus diesem Teile seiner Erörterungen wird man folgern müssen, daß er ein Einschreiten der Kirche gegen Männer wie Jatho, Fischer, Cäsar, deren Lehre der Lehre der Kirche völlig widerspricht, für notwendig hält. Um so auffallender ist der Widerspruch, in der er sich mit seiner eigenen kirchen politischen Partei setzt, denn diese hat durch ihre Organe offen für die genannten Geistlichen Partei genommen. Aber wen wünscht Kahl als Entscheidungsbehörde? Den „Felsen Petri" nicht, das kann nach seiner Auffassung nur der Staat sein, dessen Vertreter Christus fragte: „Was ist was Wahrheit?" — Sozialdemokratische Verdächtigung. Der Vorwärts schreibt über eine Verhandlung im württembergischeu Land- tage: „Bei der vor wenigen Tagen im Landtage gepflogenen Debatte über die Gcwerbeinspektion hatte der Minister auf die das Maß des Erlaubten denn doch überschreitende Aus- beutung jugendlicher Arbeiterinnen in der Strnmpfwaren- sabrik von Ferdinand Gröber in Ncnfra (Bez. Niedlingen), dem Wahlkreis des gleichnamigen bekannten Zentrums- abgeordneten, hingewiesen, einer Fabrik, der die jngend- lichcn Arbeitskräfte mit 14 Jahren bereits durch die kath. Geistlichen zugcwiesen werden und in der kath. Ordens schwestern die Funktion von Aufsichtspersonen ausüben. Ueber diese Bloßstellung ist das Zentrum in Aufregung geraten." Diese Schilderung enthält eine haltlose Ver dächtigung des Abg. Gröber, der mit jener Finna nickt das geringste zu Inn hat; der eine Besitzer derselben, Frd. Gröber ist nämlich Mitglied der Volksparteimnd der andere, ein Tübinger Protestant, ebenfalls. Da diese Darstellung noch bei Wahlen und anderen Gelegenheiten eine Rolle spielen wird, bitten wir unsere Leser, diese Notiz gut auf- znbewahren. — Bund der Landwirte und Zentrum. Ans der Hauptversammlung des Bundes der Landwirte für die Ryeinproviliz führte Bnndesdirektoc Dr. Hahn aus: Der Bund mache keinen Kulturkampf mit und bofse mit dem Zentrum stets gut ausznkommen. »venu das Zentrum in nationalen Fragen „vom Freisinn sich nicht lumpen lasse". Ec wünsche dringend, daß die katholischen Bundesmitglieder auf daS Zentrum einwirkten, daß es in Zukunft die gleiche nationale Politik vertrete, wie die rechtsstehenden Parteien. Im Reichstag müsse bei kommenden wirtschaftlichen Kämpfen, wenn der Freisinn seine Rechnung für die Wahlen präsen tieren sollte, ein national-wirtschaftlicher Block zustande kommen. Das Zentrum müsse konservativ, d. h. agrarisch bleiben, oder es sei schlecht um seine Zukunft bestellt. Dr. Hahn hat wieder einmal den Mund recht voll genommen, was uns nicht überrascht. DaS Zentrum hat in nationalen Fragen nie versagt, auch nicht bei Südwestasrika; denn jetzt steht klar fest, daß die letzte Reichstagsauflösung nur
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