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Freitag den 1v. November 1916 abends 82. Jahrgang Nr 262 Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unsere» Amtshauptmannschast mit 1S Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarischo undkomplizierteJnserats mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dio Spaltenzeile 50 Pf. Die Meltzeri- - ZeltungE erscheint täglich mi.Äus- Nabme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Prcisvierteljähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei- monatlich 1 M. 20 Pf., nnmonatlich 60 Pf. Ein- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Meißeritz-Mling TUHeitW M Anzeiger siir HMiM, WiMerg «.L Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtsettlgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Anweisung zu den Ansführungsbestimmungen des Bundesrates vom 8. Juli 1916 zum Aapitaiabfindungsgesetze vom 3. Juli 1916 (Reichsgesetzblatt Seite 680 ) ' Zu t Absatz 2: Der Antrag der Witwen auf Kapitalabsindung ist bei der Ortspolizeibehörde des Wohnorts oder, in Ermangelung dieses, des Ausenthaltroris der Witwen anzubringen. Ortspolizeibehörde ist in Stadien Revidiertrr Städteordnung der Stadtrat, sonst die Amtshauptmannschast. Zu 3 Absatz I, 6: Die Nützlichkeit der beabsichiigien Verwendung des Kapital« wird von der Kreis- hauptmannschast Dresden al» Landessiedelungrstelle (Z I des Gesetzes vom 5. Mai 1916 die Ansiedlung von Kriegsteilnehmern betrefsend) geprüft. Wo es sich um die Gemeinnützigkeit eines Bau- und Siedlungsunternehmens handelt, stellt sie Bescheinigung darüber aus. Zu 6: Die Entscheidung auszuführen und die weitere nützliche Verwendung zu überwachen, ist Sache derselben Stelle. Zu 3, 5, 6: Der Kreishauptmannschaft Dresden als Landessiedelungrstelle bleibt vorbehalten, darüber, welche Grundsätze und welche» Verfahren bei Ausführung des Gesetzes, insbe sondere bei der Prüfung (3 Absatz I), in Bezug aus die Auszahlung der Abfindungs summe (5) und bei der Ueberwachung der Verwendung (6) zu beobachten sind, weiter erforderliche Anweisungen im Einvernehmen mit dem Krirgsministerium und mit Ge nehmigung des Ministeriums des Innern zu geben. Dresden, den 8. November 1916. Ministerium de« Innern. In Mildenau (Amtshauptmannschast Annaberg) ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Dresden, den 8. November 1916. Ministerium des Innern. Es wird daran erinnert, daß keinerlei Butter ohne Genehmigung der Amts- hauptmannschaft aus dem Kommunalverband ausgeführt oder einer auswärtigen Molkerei oder deren Aufkäufern geliefert werden darf. Sämtliche im Bezirke aufgekauften Buttermengen sind vie mehr, soweit nicht die Abgabe an bezirkseingesessene Kunden zulässig ist, an die bekannten Bezukssammelstrllen abzugeben. Zuwiderhandlungen werden mit Gesängnis bis zu l Jahr oder mit Geldstrase bis zu 10000 M. bestraft. Dippoldiswalde, am 9. November 1916. llvn Aommunslvvnbanel- Lokales And Sächsisches. Dippoldiswalde. Montag den 13. November nach mittags 1/24 Uhr findet in der Schulturnhalle für Herrn Lehrer Silbermann, der in der Sommeschlacht den Helden tod erlitt, eine Gedächtnisfeier statt. Es ergehen zu der selben keine besonderen Einladungen, aber Freunde und Bekannte des Gefallenen finden gern Einlaß. — Gefreiter in einem Artillerie Regiment Ullrich Teicher, Bruder des Herrn Blechwarenfabrikant H Teicher in Dippoldiswalde, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klass« — Soldat Erich Ho sm ann aus Kreischa vom Ersatz- Jnf.-Reg. 24, der bis zu seiner Einberufung (zunächst als Krankenträger) hier als Schriftsetzer arbeitete, befindet sich zurzeit krank im Lazarett in Homburg (Pfalz). — Das Eisern« Kreuz 1. Klasse in der Deutschen Turnerschast erhielten allein nach den Berichten der letzten zwei Wochen weit über 50 Turner, wozu noch 682 Mitglieder kommen, die sich die hohe Kriegsauszeich- nung bereits früher errungen haben. — „Ohne Bezugsscheine". Nach einer Bekannt machung des Reichsamts de» Innern verstößt die Auslegung von Plakaten mit der Aufschrift „ohne Bezugsschein" in den Schaufenstern bei den betreffenden Waren, sowie Hin weise gleichen Inhalts in Zeitungsanzeigen nicht gegen die Verordnung. — Die Abzeichen an den Helmüberzügen, das heißt die Nummern und Buchstaben, kommen nach einer Lersügung des Krlegsministers künftig in Wegfall. Die vorhandenen Abzeichen sind alsdann zu entfernen. Reichstädt. Der Fortbildungsschulunterricht beginnt im Niederdorf« Dienstag den 14. November nachmittags Vr2 Uhr, im Obertzprfe Mittwoch den 15. November nach mittags 1/22 Uhr. Unterricht im Oberdorfe erteilt auch Herr Kantor Brückner. Kipsdorf. Die lieben Gemeindeglieder werden zu der Ordination und feierlichen Einweisung des Hilf-geistlichen A. D. Müller in Schmiedeberg hierdurch herzlichst ein- geladen. Kreischa. Im hiesigen Schloß-Lazarett sand am Mitt woch den 8. November wiederum «ine Kinveraufsührung statt, die mit ihrem reichhaltigen Programm im Ernst nnd Humor den verwundeten Kriegern große Freude be reitete. Die Knaben und Mädchen spielten frisch und begeistert Märsche, Tänze und Lieder aus dem Klavier, deklamierten ernste und heitere Kriegsgedichte, sangen im Solo und Ehor Lieder unserer Zeit und sührten zwei reizend« Drklamatorien: „Wert der Kartosfel" und „Sol daten de» Kaisers" auf. Die Feldgrauen spendeten reichen Beifall. Am Schluss« der Vorführungen beschenkten die Kinder die Krieger mit Obst und Zigarren. — Am Mittwoch gab es hier in vielen Familien Kariosfelsalat mit Rapünzchen. Tags vorher waren zwei Schulklassen auf die Stoppelfelder gewandert und brachten in Körben den schmackhaften Feldsalat nach Hause. Dresden. König Friedrich August ist am Don- nerstag abend von Sibyllrnort wieder in Dresden ein- getrofsen. Döbeln. In Hayda hat ein Wirtschastsbesitzer vor mehreren Monaten in aller Stille und ohne behördliche Er- kaubnks rin Schwein geschlachtet, das noch nicht ganz einen Zentner Fleisch erreicht haben soll, wovon die Behörde Mitteilung erhielt. Bei einer jetzt vorgenommenen un verhofften Durchsuchung wurden nur noch zwei sieben- psündige Schinken und einige Würste vorgefunden und be schlagnahmt. Als hinkender Bote wird nun noch eine Be strafung nachfolgen. * Leisnig. Der Soldat Richard Kern, Sohn der Frau Aug. verw. Kern in Böhlen bei Leisnig, der seit 17 Mo- naten als vermißt galt, hat jetzt aus russischer Gefangen schaft geschrieben. Weinsdorf bei Mittweida. In einem hiesigen Stein- bruch verunglückte der Steinarbettrr Bernhard Berndt aus Mittweida dadurch, daß er von einer in Bewegung ge ratenden Steinmasse getroffen wurde. Er konnte erst mit Brechstangen aus seiner gefährlichen Lage befreit werden. D.r Verunglückte erlitt einen Beinbruch und wurde nach Anlegung eines Notoerbandes in seine Wohnung gebracht. Rochlitz. Die Stadtverordneten haben beschlossen, aus städtischen Mitteln den im Felde stehenden Roch litzer Bürgern wie im Vorjahre eine Wehnachtsgabe zu senden. Entsprechend einem Beschlusse des Rates wurden für diesen Zweck 2000 M. bewilligt. Leipzig. Ein großzügig angelegtes Schwindelbureau betrieb seit einiger Zett in einem Grundstück der Wald- straße in Leipzig der 24jährige Handlungsgehilfe Albert Graichen. Eine Anzahl Leipziger Geschäftsinhaber sind auf seine Betrügereien mit großen Summen himingefallen. Er stellte seinen gutgläubigen Opfern große und preiswert« Warenlieferungen an begehrten Nahrungsmitteln und Wirt- schaftsarttkeln in sichere Aussicht, allerdings unter der Be dingung sofortiger Vorausbezahlung. Anfangs trafen die zugesagten Lieferungen richiig ein, später wurden sie un regelmäßig,' bis sie zuletzt ganz ausblieben. Auch aus- wärttge Unternehmungen hat der Gauner, wie sich jetzt herausstellt, aus gleiche Weise hineingelegt. Ferner brachte er durch Betrug ein Darlehn von 30000 M. in seine Hand. Als ihm zu Anfang dieses Monats der Boden in Leipzig zu heiß wurde, verschwand er. Er hat noch nicht ermittelt und verhastet werden können. Leipzig. Der hiesige Kaufmann Johannes Iller hatte an eine Kundin einen 50-Pfund-Eimer Honigersatz ver- kaust; aus dem Eimer aber waren vorher heimlich 11 Psd. des Inhalts herausgenommen worden, sodaß die Frau für ihr volle» Geld nur 39 Psd. Ware bekam und einen Schaden von 5,50 M. erlitt. Da» Leipziger Landgericht verurteilte den Angeklagten unt r Absehung von einer Geld strafe zu 3 Wochen Gefängnisstrafe, da derartige Betrü gereien gerade in den jetzigen Zeiten ganz empfindlich geahndet werden müßten. Schwarzenberg. Der Bezirk der hiesigen Amtshaupt- mannschast hat nicht weniger als 4040 Zentner Aepfel, nicht etwa Erdäpfel, aufzubringen und an die Kriegs- gesellschaft für Obstkonserven und Marmeladen in Berlin abzulirfern. Woher man diese Menge Aepfel in der Amtshauptmannschast Schwarzenberg, zu der u.a. auch die Orte Tellerhäuser, Rittersgrün, Breiterbrunn, Johann georgenstadt, Steinbach, Wildenthal, Carlsfeld in dem oft bespöttelten „sächsischen Sibirien" gehören, nehmen soll, weiß wohl die Beiliner Kriegsgefellschast am besten: vielleicht wird der sichere Ausfall durch die preußischen Ueberschußbezirke gedeckt. Auerbach i. E. Bei einer vorige Woche hier stattge fundenen großen Treibjagd wurden zwei Hasen und zwei Fasanen erbeutet. Rei einer ebensolchen Jagd vor 14 Tagen war das Ergebnis ähnlich. Bischofswerda. Die Stadtverordneten haben beschlossen, in diesem Jahre die Ergänzungswahlen zum Stadtverord- netenkollegium aurfallen zu lassen. Bautzen. Ein Unterstützungsschwindler trat hier an hochgestellte Familien heran, stellte sich als Kirchenbote vor und bat um Gelder für ostpreißische Not. Er wie» ein Schreiben mit gefälschter Unterschrift de» hiesigen , Pastors Prim. Häbler vor. Die Sammelliste trug die Namen von sieben Familien mit Beiträgen von 3 bis 7 Mark. Als er Verdacht schöpfte, entdeckt zu werden, ver schwand er. iBermisHies. ' Budapest. Der hier weilende Präsident des unga risch polnischen Klubs in Lemberg, Ritter v. Stamirowski, erzählte in einer Unterredung mit einem Mitarbeiter der „8-Uhr-Zeitung", daß im Jahre 1792 die polnischen Kron insignien, Krone und Zepter, auf geheimnisvolle Weise verschwunden sind. Sie dürsten aber jetzt nach der Wieder herstellung der polnischen Unabhängigkeit wieder zum Vor schein kommen. Das Geheimnis der polnischen Kron insignien war immer nur drei polnischen Patrioten an verlraut. Wenn einer von ihnen starb, übernahm das Geheimnis sofort ein andrer. Nun, da das neue König reich Polen wiederhergestellt werden soll, wird auch das Geheimnis gelüftet werden Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster Erpeditlonrtag Sonntag den 5. Noo. Z-k Uhr. - Kirchen-Nachrichten. 21. Sonntag nach Trinitatis, den >2. November I9l6. Dippoldiswalde. Borm.-Tert: Matlh 12,46—50. Lied § Nr. 412. — Nachm.-Tert: Eph. 6, 10-17. Lied Nr. 417. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der ! Sakristei: Pastor Mosen. Vormittags 9 Uhr Predigt gottesdienst: Pastor Mosen. (Nach der Predigt Gedächt nisfeier für Martin Lehmann, Trainfahrer bei einer Etappen- Hilssbäckerei, gestorben am 6. September im Lazarett zu Kolberg, und für Oskar Alfred Lieber, Unteroffizier im Res.-Inf-Reg. 103, 12. Komp., gefallen an der Somme.) Vormittags I I Uhr Kindergoltesdienst: Pastor Mosen. Nachmittags 6 Uhr Predigtgottesdtenft: Pfarrer Pangritz- Oelsa. Hennersdorf. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 1/211 Uhr Kindergottesdienst. Nachmittags >/2 2 Uhr Konfirmanden-Unterredung der letzten drei Jahr gänge. Johnsbach. Vormittags 1/29 Uhr Beichte und heiliger - Abendmahl. Vormittags 9 Uhr Predigtgotterdienst mit Sammlung für die Heidenmisston. Nachmittags 1/22 Uhr Unterredung mit den Jungfrauen. Abends 8 Uhr Jüng- lingsverein. Kipsdorf.. Der Gottesdienst fällt au». Kreischa. Vormittag» 8 Uhr Beichte und Feier des