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Vesper in der Sophienkirche. Dresden, Sonnabend, den 28. April 1900, nachm. 2 Uhr. 1. Hrgeksonate (v-woll, I. Satz) von I. G. Töpfer, gespielt von Herrn Max Birn, Organist an der Sophicnkirchc. 2. Geistliches ßhorkied von Julius Rietz. Birg mich unter deinen Flügeln, bis der Sturm vorüber ist! Du kannst Wind und Wogen zügeln, Herr, der du ihr Meister bist; birg mich unter deinen Flügeln, bis vorbei die bängste Frist! Birg mich unter deinen Flügeln, bis verweht das Grauu der Nacht! Du gebeutst und ob den Hügeln hell die Sonne wieder lacht; birg mich unter deinen Flügeln bis es tagt, voll Huld und Macht! 3. Duett aus dem „Lobgesang" von Felix Mendelssohu- Bartholdh, gesungen von Fräulein Margarethe Jacobi-Corti und Fräulein Emmy Schulz. Ich harrete des Herrn und er neigte sich zu mir und hörete mein Fleh'u. Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 612, I. Wer nur den lieben Gott läßt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit. Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Saud gebaut. Borles,»«ff. 5. Duett für Sopran und Alt (op. 122, Nr. 2) von Oskar Wermann, gesungen von Fräulein Jacobi-Corti und Fräulein Emmy Schulz. Mit Gott geh'n wir getrost dahin, der künft'gen Zeit entgegen. Mit Gott nimm dieses Wort zu Sinn, — denn es hat Gottes Segen. Allein damit thu' jeden Tritt! Das Herz zu Gott erhoben; die Hilfe kommt von oben. In Frieden wohnt, wer Gott vertraut, in Ruh' an allen Orten. Sein Lebensglück ist fest gebaut, ist Gott sein Fels geworden. Der's Auge macht, sieht vor und wacht; der's Ohr Pflanzt, wird dein Flehen, dein stilles Wort verstehen. Herz, deine Wünsche schick' hinauf, Gott wird zu allem rathen. Wohlan mit ihm zu weiterm Lauf, mit ihm in Wort und Thaten. Mit Gott allein, so soll es sein! Dich preisen deine Werke; sei mit uns Gott der Stärke! 6. Zwei kleine Chorgesänge: a) Motette von Bortniansky. Du Hirte Israels, höre, der du Joseph hütest wie die Schafe; du Hirte Israels, erscheine, der du sitzest über Cherubim. >P Vsal'm 23, B. 4, für sünfst. Chor von Friedrich Kiel. Und ob ich schon wunderte im finstern Thal, fürchte ich kein Unglück, denn du, Herr, bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Druck von Lievicki <k Reichardt iu Dresden.