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Anzeiger. Amtsblatt.des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 1«1. Freitag den 10. Juni. 1859. Bekanntmachung, de» Leipziger Wollmar» betreffend. Der diesjährige Wollmar?« in Leipzig wird am 14. und 1L. Juni abgehalten. Die Wollen können jedoch von den Verkäufern schon am Tage vor Beginn deS WollmarkteS auSgelegt werden. ^ ^ ^ ^ ^ . Leipzig, den l». Mai I8LS. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Cemtti. Bekanntmachung. Als öffentliche, an ihrem Anfänge und Ende bezeichnte Badeplätze sind bestimmt: 1) eine Stelle in der Elster, >20 Ellen lang, hinter dem JacobShoSpitale am Rosenthale, 2) eine Stelle in der alten Pleiße, gegen 500 Ellen lang, zwischen der sogenannten Saubrücke und dem Schim, melschen Garten. Das Baden an anderen Plätzen ohne Aussicht der Fischer ist verboten. Leipzig, den 4. Juni 1850. Der Rat- der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Bekanntmachung. Um die in sehr lästiger Weise üderhandgenommenen Raiten in den Straßenschleußen möglichst zu vertilgen, soll in den selben wiederum ein schon bewährtes PhoSphorpräparat aufgestellt und damit im Laufe nächster Woche zunächst in dcn Hauptschleußen der innern Stadt begonnen werden. Zur Unterstützung dieser Maßregel fordern wir alle Grundstücksbesitzer und besonders diejenigen, auS deren Häusern Beischleußen in die Hauptschleußen führen, in ihrem eigenen Interesse hiermit auf, auch ihrerseits gleichzeitig dieses Mittel mit der nöthigen Vorsicht anzuwenden und würde wegen dessen Erlangung und Anwendung alle- Nähere in der Marstall- Expedition in Erfahrung zu bringen sein. Leipzig, den 0. Juni 1850. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Cerutti. Sitzung der Stadtverordneten vom 8. Juni. Der Vorsteher theilte auS der Registrande mit 1) daß der Rath die Rechnung de- Lagerhof- auf da- Jahr 1858 sammt Cassa- Belegen mitgetheilt habe, 2) daß der Rath in einer Zuschrift den Vorschlag mache: rücksichtlich der Trottoir-Legung Gleichheit zwischen äußeren Vorstädten und dm anderen Stadtthellen herbei- zuführen, daher denjenigen Straßen, welche regulativmäßig herge stellt und von Seitm der Stadt übernommen sind, einen Entschä- digung-beitrag von 10 Ngr. für jede lüElle gelegten GranittrottolrS au- der Stadtcaffe zu gewähren. In den äußeren Vorstädten be tragen die bereit- gelegten Trottoir-, vorgenommener Vermessung zufolge: 16,073 LZEllen, welche einen Kostendeitrag von 5358 Thlr. 5 Ngr. erforderlich machen würden. — Diese Angelegenheit wurde dem Au-schusse zum Bauwesen überwiesen. 3) Eine Zuschrift de- RatheS, in welcher dieser anzeigte, daß die Vorarbeiten zur neum Wasserleitung so weit gediehen seien, daß da- vom Baudtrettor entworfene Projett der Beurtheilung eine- au-wärrigen Dkrector- unterstellt werden könne. Eine derartige Begutachtung aber werde vom Rathe für unumgänglich erachtet, da e- sich um ein so wich tige- und umfangreiche- Werk handele. Der Ingenieur Bindley zu Hamburg sei e-, dem man mit Sicherheit die Aufgabe anver trauen könne. Er habe die große Hamburger Wasserleitung ein gerichtet, an deren Spitze er jetzt noch steht. Herr Lindley sei auch bereit, die Begutachtung zu übernehmen und fordere ein Honorar von 1000 Thlr. einschl. der RHekosten dafür. Etwaige Kosten für nachttägliche Arbeiten, wie Nivelltren rc. sollen jedoch au« der St ,btraffe getragen werde«. Der Rach könne die- Honorar al« unbillig nicht bezeichnen und er suche daher die Zustimmung btt Stadtverordneten nach. Dieser Antrag wurde dem Au-schusse zum Bauwesen überwiesen. 4) ES wurde hierauf da- nachstehende Bittqesuch vorgetragen: „Die gehorsamst Unterzeichneten Inhaber der Buden auf dem Augustu-platze erlauben sich folgende noch» gedrungene Bitte vorzutragen, von deren Erfüllung da- Glück Hunderter abhängig ist, die Schau- und Trinkbuden mit den unsrkgen, wie dies ftüher der Fall war — oder auf sonst zweckmäßigere Art — zu comblniren. Diese Vereinigung ist für uns Alle positiv nothwendig und geschieht die- nicht sofort, so darf Wohldasselbe überzeugt sein, in Luturo 60 ipso (allgemeine Heiterkeit) über den AugustuSplatz ge trost zu andern Zwecken disponiren zu können, da durch die un glückliche Idee der damaligen Tran-locirung der größte Theil von uns successive der Verarmung entgegensieht. Meine Herren! Nehmen Sie die Sache nicht von der leichten Seite; bedenken Sie die Consequenzen, die sich daran knüpfen können und knüpfen werden. Findet der Detaillist oder doch ein großer Theil derselben seine Rechnung nicht mehr auf der Messe, so bleibt er fort, — dadurch tritt der Fabrikant und Grossist in dasselbe Stadium, weil auch ihm die Haupt-Absatzquelle verstopft ist. Kleine Ursachen haben oft große Wirkungen. Gewiß wird Wohldasselbe bereit- früher in öffentlichen Blättern (Börsen- zeitungen rc.) die Anregung gelesen haben, den Leipziger Meßplatz total zu vnlegm und man schwankte bei den Propositionen zwischen Berlin und anderen Städten. Möge Wohldasselbe im Interesse der Stadt Leipzig lieber Alles aufbleten, um derartigen Anregungen nicht gegründete Anhalte- Vuntte zu geben, da ja doch notorisch die Messe die Puls-Ader Leipzigs ist. Die Erfüllung unserer Bitte ist nicht mit Kosten verknüpft,