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Dresdner Nachrichten : 13.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-09
- Tag 1884-09-13
-
Monat
1884-09
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.09.1884
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„1LL181L.V Leu«» DrrSde«. »»»norme»« vieneltilllettS PLVL LLL'rZ! S»«n»ao, »i» l» «lti. 2u Reu»»»«: »«. «iilier, 5imr an«ll»ii,»>-»«ntU ' ' . R-chm. Lt, «I»»M,r «tttt. r». 8 LUd«>»U> «lg Nn:«> «Ul- iel»n»i Zeile »IM». ,P>" «,'»»««» »r d«4 uickii»i-i,e «rickeinen drr 2»» lerale wird nickt »enede». Avtztvär- !«U«0r«. « §ü»»niü> < »es.ntzi ZeN» w Hr d«4 näckitiä».,, — -- - lerale wird nickt »eocde». Au».,.. ti»e 2nler»a»4-«»»rila' A'O«" Veit» num«ran»v,«diun, durck vrtelwarte» »der «i»I«.ini<>t>luni 6 Silden ld Pia. tzniernt« Ilir Moututz »dr> »ack Aen« , ü,,n »eiiieeite iw P>«. Inlerai» nrbmen an-. Aunoii'in-Sureau, »»»' H-alenlleiu u. Voul-r, Nud MuNe. kaud, u. C,.. Lnuaiidciid-i'«, Ä. «viI>U,r.«0r»». i». ttteii-M-odebuig, 2 Varlk-Halle. iii «trnd><"kklin^.. i 1l. Si-tner-tzuniOo,». Pl-'l„»>Tcp>to.' VÜ, «ilit»al>e ->»!>->. Maniilcrtdie " «ein. 'Uerbln'lxOkstt HageSkalt für 'Nosilik, KuLeryllttullg, KeschLflsverkeßr. ISrselllicrichL, IrewSeMüe. ^dbüäuvZöv äoe vridliorr U«ia»iiI«-Ü»I»rl«, r«pr»>iu!irt oack Haiokonntz»» > wil l 8ticl>»u w >. ndu,»i-?ar»»i ' Stit-4 ld w, 12 Kliicll tnol. «Ispnntor l 51 75 I>k. eabinsibilävi', Xvkictilou vou l)5»s«!vn vv6 kNcrlls. 8oUv.-ir, 12 ü»e1. Llapz.« 2 LI van«r«i> 8ÜIme, Ittenckon, Wllncki utterntran«« 21 d. u. K«pIitaU8tl»88« g um kUdtpldit/. '"«I '"7 l.ii.fki'ligkHisMik- UIU'XouLvitou, Llaiiilit« ILtwwen mir moävruöll llSilvn Ltwlrorewu hillijzst doi LrüLl L SuUöLtL§, Huntva uuä Lodlöim lüsvitä. «L-i-t. Oölbüuvlit, Llluiorrlioici»!- I-olckso st«. UN 2 u «von ckon. L«--trIIe5 ,e»e5lliit. Vsr<jiiuull«s8- detvräslllij. . LlLlrsrkriilit,- 'üesuiiiikvlts- Lier. LisendiUtiß. Ilöttl XsiMi Ii«k III»! ktililt Msa «mpkodlt saino eomsortLdlo i4U8/ro8tattetoi4 8äl« mit com- I>Iowr MI>m>n-Lini-ji.'I»t»NF rur Z.bkaltullsr von S»Il«i«, II«»^I»L«1ten, ^ an»tltenal»ei»«lel» sto. unter 2u sicileruuL eouluatsstor Leäisuuiix xvnsi^tsr Lerietltuux, Ulttrlt» t)«ULl«r. c» o^°°. l!>i>WM«-IIi>Wl'i>«!tiii- o. Lsssv, Ltz». SoL, vr«!8il«n. itltmrtt. cn ->««»!>. kLrlllrtS VrLLbLnüsr mit klidellcr Kdcrei»ftls»iili. SstäMl« kör»«» mit ».ofteKerlkii, «l «»5 WemMeml. LUiitNSM»lii»i. Nr. s»7. «. z>>»rM,7 L>»i«g<: 1V.UUU «rpi., > D-esdc». 1884. Sonnaben», 13. Setzt. lüerantwortlicker «edaHeur slir Politische.) vr. «mil Biere» in Dreiden Hut ab vor dem König von Italien! Sein Auftreten in dem choleraverseuchten Neapel entlnisiasniirt nicht bloS sein eigenes leicht bewegliches Volk, es erwirbt chm auch die volle Bewunderung des Auslandes. Lime Furcht vor der Ansteckung tritt König Huinbeit in die (Zlrolcra-Spilälcr, schreitet von Krankenbett zu Krankenbett, schaut den Sterbenden ins Antlitz den Gedanken weit von sich weisend, dich er selbst ein Opser der Seuche werde, besucht er die schmutzigsten Viertel der Bewolmcr Neapels, ivalire Pcstbölilen, die auch in seuchensceien Zeiten die Brutstätten tödtlicher Miasmen sind. Er verlängert seine» Ausentstalt in einem Palaste, in welchem seine Kammerdiener und die Schildwacben vor den Tboren an der Eliolera erkranken. König Humbert beweist da eine Unerschrockenheit, die mehr Bewunderung verdient als manche Hcldcnlhat aus dem Schlachtfeld?. Liese königlichen Besuche in den Eholcrastätten veilieren Nichts an ihrem Wertste, wenn sie den von der Seuche selbst Befallenen keine Nettuug bringen. Belebung des verschwundenen PcrtrauenS, Ermulhiguiig der Trostlosen, Einflösung von Energie an die Pflichtvergessenen ist ihr Zweck. Die Bevölkerung soll von ihren« unglaublichen panischen Schrecken erlöst werden. Vielleicht wird dies hier und da erreicht, ans die grobe Masse der Italiener, lu.mcntlich in de» Südprovinzc», dürfte das heroische Beispiel deS Königs nur geringe Wirkung uusübcn. Das schmälert mcht im Mindesten das Verdienst des Landesvatcrs. Die wahnsinnige Angst der Italiener vor der Seuche ist eine der beschämendsten Erscheinungen dieser Tage. Was? In einen« Volke, das aus allen Gebieten der Wisscnscharten. Technik und Künste der Welt eine Ncistc auserlesener Geister geliefert hat, herrscht noch in breiten Schickten eine solche bodenlose Unwissenheit, ein so tiefer Aberglaube, ein solcher bornirter Fanatismus? Welche schwere Anklage» gegen die trüberen Regrerungen dieses schönen Landes! Auch die jetzige Regierung ist nicht von schwerer Verantwortung srcizusprechen. Auch sie «vor von den tiiörichlsten Vorstellungen von der Natur der Seuche erfüllt; sie ergriff die verkehrtesten Maßregeln zu ihrer Abwehr oder tliat gar Nichts und Hostie aus ein Wunder der Madonna ooer eines Heiligen. Zunächst übte sie das Verbeimlichungs-, dann bas VertuschungS-Snstem« die Minister schämten sich nicht» als bereits die Cholera in verschiedenen Städten Lpier forderte, ihre üblichen Sommersenen weiter abzudalten. Wäbreno der Sommermonate ist Italien schon von früher gewöhnt, üvciuauvt keine Negierung zu haben; die Geschäfte werden im allen gewohnten Geleise von den unteren Vcrwaltungsbcainten besorgt; cS scstlt jede Oberleitung eines dirigirendrn Rcfsort-Cbess. Erst im -Herbste pflegen sich die Minister aus den Schallen der Kirchtstürme ihrer Soinincrsrischen wleder in Rom einuistcllen. Lange »ach Ausbruch der Cholera war kein einziger Minister in der Landes hauptstadt; erst die zahlreichen Opfer in Spezzia führten den Marine-Minister aus seinen Posten zurück. Endlich krochen sämmtliche Minister aus ihren Erholungsorten heraus, da thrtei« sie denn auch das Nothweiidigsle: sie hoben die vielen, zum Tlieil unsinnigen, sich aber sämmtlich wider sprechenden DorsichtS» und BekämpstingSmatzregeln wieder aus, welche die emzelncn Städte erlassen hatten und brachten Sst stm in sie. Die zwei Hauptursachcn des opferreichen WüthenS der Cholera sind sie jedoch zu beseitigen außer Stande: weder vermögen sic die tolle Angst der Bevölkerung vor der Seuche (diese ihre beste Helfershelfern«) zu bannen und in eine verhältnismäßige GcmüthSruhe umzuwandeln, noch die grenzenlose Schweinerei (der häßUche Ausdruck reicht noch lange nicht an die wirklichen Zustände der Wohnungen uno Lebensart der Italiener heran) auszurotlen- En« gänzliches Stocken des Verkehrs und Handels ist eingetreten, ganze Städte schließen sich gewaltsam von der Außenwelt ab. Pro zessionen zu Heiligenbildern und Gnadcnorten werben nach wie vor von der unwissenden Geistlichkeit veranstaltet und «S sind nur Aus nahmen. welche dir vernünftigen RegterungSmaßregeln unterstützen und unnütze Menschenansammlungen verbieten. In dieser Richtung giebt der Erzbischof von Neapel seiner Geistlichkeit ei» rühmliches Beispiel; außerdem scheut auch «r nicht von dem Besuche der Cholcraspitäler Zurück. Jedenfalls zeigt das Verhalten der Italieni schen Bevölkerung während und zu der jetzigen Cholera-Epidemie Land und Leute in einem Lichte, das jehr wesentlich von den Schilderungen abweicht, welche uns Hunderte von schönfärberischen Reisebeschreibunge» und Dutzende von falschen Bildcm aus den Kunstausstellungen von dem schönen Lande der Citronen zu geben vflegen. Den freisinnig«deutschen Zeitungen ist eS ganz und gar nicht recht, daß eü in der etzigen Wahlagitation an «lackenden Schlag wörtern fehlt. Lei früheren Reichsiagswahlcn hatte ihnen die offiziöse Presse in Ber in den Gefallen gelbai«, die Wahlparole zu die Verwerfung desselben durck die «veitaus größte Mehrzahl der Konservativen hat ihre nachhaltige Einwirkung n««s die Reicks- rcgierung nicht verfehlt. So si(.en denn, wie der konservative „Reichsbote" hcrvorbcbt, die Freisinnigei« jetzt auf dem trockenen Sande ihrer alten Phrasen, die nickt mehr ziehen. Sie hüten sich wohlweislich, diejenigen Fragen, mit denen sich der Reichstag zu beschäftigen bat, zur Wahlparole zu machen. Mäuschenstill sind sic von der Börsensicuer und davon, daß ihre Partei am Schlüsse deS letzten Reichstags die Verabschiedung dieses gerechtesten olle, Ge setze «i hinterlrciben verslandcn hat. Ebenso hüten sic sich wohl weislich, von der DompsSrslibvention während der Wablzcit zu sprechen, obwohl daS Anknüpscn hieran reckt nabe läge. Auch die Kolonialpolitik eignet sich nur sehr schleckt zur Erörterung mit de» Wählerschaften. Dir Freisinnigen wissen nur zu gut. daß ihnen selbst bet vielen frühem» Freunden nichts so sehr geschadet heiter, trocken. Temveratur wenig verändert. Kat. als gerade die Haltung, welche sie, insbesondere Herr Bamberger, gerade in dieser Sache in der Kommission wie im Reichstage eingenommen haben. Soviel versteht auch der einfachste Via,in des Volkes von dieser Sache, daß er begreift: die Regierung will liier elwaS thu» )ur Unterstützung der Deutschen im Auslande, des deutschen Handels und der bcutichen Industrie, um sie unabhängig zu machen von der Vermittelung des Auslan des, insbesondere Englands; die Reicksregicrung will dem eigenen Lande den großen Vortbcil des direkten Verkehrs zuwenden — und daS ist gnt. Wenn die Regierung alles sich selbst überlasten wollte nach dem liberalen Grundsätze des GcbenlassenS. dann würden die Engländer noch Jahrzehnte die Vermittler der deutschen Industrie und des Handels iein und den Rahm dabei abichöpscn — deshalb ist es gut. dag die Reichsregierung jetzt, nachdem daS Reich die Macht dazu hat. Deutschland von den englischen Krücken zu be freien und im deutschen Volke den alten großen deutschen HanvclS- geist, wie er in der alten Hansa waltete, wieder zu wecke» sucht. ES beweist daü. daß die deutiche Reichsregierung aus der Höhe ihrer Aulgabe steht. Die Freisinnigen leben ein, daß cs keine günstige Position für sie wäre, wenn sie sich bei den Wahlen als wiche ausspielen wollten, welche die Regierung bei ihren hoben nationalen Sweben bekämpfen! Daher sind die Freisinnigen in arger Verlegenheit um eine Schalmei, niit der sie die Wählermasten in ibr Lager hinüberlocken können. Nur Eugen Richter spielt un verbrosten die alten abgeleierten Melodien weiter von Reaktion, Agrariern, Zunitbann, Ltenervermehrung, Geschichten von groben Untcroisiüeien und von Ossizieren, die irgend einem orientalischen Goldsöhnchen auf die Hühneraugen getreten haben u. s. w. Viel Glück wird Eugen Richter damit ickmerlich haben. Was Jedem bei dieser Richter schen Kampfarl aussällt, ist der Mangel an nationalen Anstandöpflichten. Hierüber enthält ein Berliner Blatt soigende. nicht abzuweisendc Betrachtung: Nie hat der deutsche Reichskanzler in der Schätzung seiner Zeitgenossen Höker gestanden als setzt, wo der von ihm ausgericktets FrievenS- bund leibst in Frankreich als «in verdienstvolles Wert anerkannt und wo von unseren erklärtesten Nebenbuhlern und Gegnern e»ngestanden wird, di« neuen kolonialen Erwerbungen der Deutschen batten einen abermaligen überraschenden Beleg sür den Weitblick und den unerschövstichcn Gedankcnreichthum ihres nationalen Staats beigebracht. UnS Zeitungsschreibern ..eben täg lich Dutzende von ZcttuirgsblSttern aus aller Herren Ländern durch die Hände. Allein französischen, englischen, russischen, dänischen «c. Journalen, die von der Person deS Fürsten Bismarck in, niedriger, berabwürdlgender Weise sprächen oder seine menschlichen ober priva te» Eigenswatten zum Gegenstände der Verunglimpfung machten, sind wir schon lange nickt mehr begegnet. Resvekt hat der Er neuerer des deutschen Namens sich in w hohem Maße errungen, dag seine erklärtesten Gegner es für umvürdia und unanständig halte», denselben außer Augen zu setzen und sich als blose Kläster zu geberscn. Die einzigen Ausnahmen, die in dieser Rücksicht überhaupt noch Vorkommen, kommen in der deutschen und zwar in der deutsch-freisinnigen Presse vor. Vor uns liegt ei» mit den Namen H. Hermes, P. Parisius und Eugen Richter geschmücktes Wochenblatt, bas einen Auisatz über den Gesundheitszustand und die ärztlicke Behandlung des Kanzlers enthält, von dem man glauben könnte. er sei in einer Kloake der Vorstädte New«?)orkS, Londons oder Neapels und nicht in der deutschen Rcichshauplsladt, unter der Autorität anerkannter Parteiführer entstanden. Die körperlichen Beschwerden des berühmtesten Deutschen seiner Zeit, die schlaflosen Nächte, die ihm durch seine überangenrengte Tätig keit bereitet werbe», die Heilmittel, denen er die Besserung seines Zustandes zu danken bat, werde» niit einer Brühe unwürdiger Sr'üße übergostcn — scherchasle Betrachtungen über den Schaven angesielll, weicher dem deutschen Volke aus der Ruhelosigkeit deS Kranken erwachsen sein sollte, — endlich die Verdienste, die der Arzt des Kanzlers sich um diesen und dadurch um die Nation er worben hat. herabgewürbigt und in'S Lächerliche gezogen. Und das Alles in dem denkbar niedrigslci« Ton, in der Sprache der Bierdank und mit der unvcrbohiei.en Absicht» die Empfindungen der Freude und des Stol»es, die jede Nation bc« Nennung der Namen ihrer großen Männer empfindet, zu besudeln und auszumergeln. Mit einer Partei, lorgniß >, deren Führer sich dergleichen Unwürdiglciten ohne Pe gnitz von Schädigung ihres Ansehens und ihrer Stellung er lauben dürfen, mutz es weit gekommen sein i So lange der Deutsche kein politisches Vaterland beiaß, pflegte er sich in den Fällen solcher Art damit zu entschuldigen, daß mir rS zu politischer Selbstachtung überhaupt noch nicht gebracht hätten. Diese Entschuldigung trifft längst nickt mehr zu. Möchte» die Wahlen eine unzweideurige Antwort aus solches Gebühren ertheilcn. RknesteTklesiramrne ver „Dresdner Nachr." vom 12, Eeptbr. Berlin. Der Kaiser verläßt am Sonntag Berlin, um mit den Monarchen von Oesterreich und Rußland zusammenzutreffen. Für die Dreikaiserzusammenknnft ist eine kaum zwölfstündige Dauer in Aussicht genommen. Als Zusanunenkunstsort nennt man immer noch Skierniewice. Die Begegnung erfolgt am 15. d. M. Der Kaiser kehrt vom Zusammen kunstsort zunächst nach Berlin 'zurück und geht von hier am 18, zu den Rhcinmanövern. — Der onzeigcr" veröffentlicht die Ernennung des Kausmanns Rmidad in Lome zum Konsul für das Togageoiet an der Westküste Attikas. Randad war bekanntlich von Dr. Nachtigal eingesetzt worden. Es ist dies die erste offizielle Meldung über das deutsche Vorgehen an der Westküste Attikas. Berlin. Das ..Militärwochenblatt" veröffentlicht die Ordre, mittelst welcher der Kaiser Fürst Bismarck den Orden pour Is märits mit Eichenlaub verliehen hat. Es heißt darin: Der heutige Erinne- " Jahren eichs- rungstag (Sedan), welcher uns aus den bisherigen 22 Jahren unseres Znsaniiiicnwirkens eines der hervorragendsten Ereignisse vergegen wärtigt, führt meine Gedanken auch daraus hin. daß Sie mir an diesem Tage und während zweier Kriege njcht nur als hochgelehrter Man» des Rnlhcs, sondern auch als Soldat zur Seite standen, und daß es in Preußen ein Orden „für daS Verdienst" giebt. den Sie noch nicht besitzen. Wenn auch die Bedentung Vieles Ordens eine spezifisch militärische sein soll, so hätten Sic ilm doch schon längst haben müssen, denn Sic haben wahrlich in mancher schweren Zeit den höchsten Mnth des Soldaten bewiesen. Ich weiß in Ihnen so sehr das Herz und den Sinn eines Soldaten, daß ich Ihnen mit diesem Orden, den ja viele Ihrer Vorfahren mit Stolz trugen, eine Freude zu machen hoffe, mid mir selbst gewähre ich hierdurch die Beruhigung, daß ich dem Manne, den GottcS gnädige Fügung mir zur Seite gestellt, und der so Großes für das Vaterland gethan, auch als Soldat die wohlverdiente Anerkennung zu Theil werden lasse. ... Stadtverordnetcnwahl 3, Kl. errangen dadurch 18 Sitze im Mannheim. Bei der gestrigen siegten die «Lozialdcinokratcn und er Buraerausschnß. N o m. Cholerabcricht. Gestern kamen in Bergamo 12 Erkran kungen und 10 Todesfälle vor. in Genua 49 Erkrankungen und 19 Todesfälle, in Massa 9 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Neapel Stadt 8c<9 Erkrankungen und 4-W Todesfälle, in Neapel Provinz 39 Erkrankungen und lO Todesfälle. in Parma während zweier Tage 9 Erkrankungen und 7 Todesfälle, in Reggio 2 Erkrankungen, 1 Todesfall und in Rom 1 Erkrankung und in Salemo 1 Er krankung und 1 Todessall. Neapel, Vom 10. d. M. Nachmittags 4 Uhr bis gestern Nachmittag um 4 Uhr sind 200 Cholerasälle weniger als am Tage vorher konstatirt worden: auch in der Umgebung der Stadt hat die Cholera abgenommcn. Ein Platzregen eririschte sehr. Der König besuchte gestern trotz strömenden Regens die an der Cholera er krankten Soldaten, sowie nochmals das Stadtviertel Mcrcato und kehrte erst Abends 7 Uhr in das königl. Palais zurück. Es heißt, der König hätte für die Ehvlcrakrankcn 300,000 Lire gespendet. Petersburg. Minister v. Giers ist Ist- Uhr Nachmittags nach Warschau abgercist. Die Berliner Börse zeigte die Geschäftsstille der letzten Tage in unverändertem Maße. Die von Wolfs's Bureau aus gehende Meldung, wonach das Rothschildskonsortium bereits heute die Optio» aus den Rest der 4prozeiltlgen ungarischen Goldrente er klären wird, übte keine Wirkung, höchstens ließe sich eine solche bei Kreditaktien behaupten, die 3','r Mark höher schlossen. Kassabankcu mhig und behauptet. Deutsche Bahnen still aber vmwiegcnd fest. Von österreichischen Balmen wurden Franzosen 3 Mk, besser. Lestcr- reichische Prioritäten leblos, Berg- und Hüttenwerke schwächer auf ungünstige Situationsbcrichte ans Schlesien. Sonstige Industrien ohne einheitliche Tendenz. Deutsche Fonds fest und still, ausländische gut behauptet und mäßig gefragt, Aranttur« «. M„ «2. Lkvlbr. LrebU 25S>/«. e«aLl«dL»n 25«. Lombarde» 122'/,. «0er Looiell—. Oes». KUberrente —. Pavierrenle —. «alitier 225»/,. Oesierr. «oldreme —. «"/- Ung. »oldrente —. 77er i"uiien —. «er Rulle» —. 2. Vricnlavlcthe —. Reuesle Un«ar. «oldanleide —. S. Orienlanleid« —. Un»»r. vodierr. —. Dirconio 2vl. »«»vier SS, «oudardb. S4. Ruhig. «««», 12. September, «redii 2SS.SS. «laalldahn — —. Lombarden — —» Rordwlib.—. Marknoten—. «log. «oldr. —. ElbelhalElill. «»»««, 42. Sevlbr. iScklut.i Real« 78,87.' Lnlethi rv8,55. Italiener ss.oo. «iaa«4dahn «32,50. Lombarden 312.75. da. vriaritöteu —. »ghdler 302. Veit. Golbrenie —. Svaiiier 80'/,. Ottomanen 582. Tabak-Actien —. Fest. Lannan, «2. September, Bora». 44 Uhr «OMIn. ConlolS 404'/,,. 1873erR»flcn Italiener S5. Lombarden 430,. Tkrten 8»»„. 4", fnndirte Amerikaner ILi>/„ 4»/» Ung. «iioldrente 76-/., Ocfterr. Goldrente «8. Preuh. Sansolh 102. «»»»«er «4»'„. Ottomanbank 4S>/„. e»ez.«rtle» 77'/», — Stimmung: Keft. Setter: Praihwoll. «tetttn, 12. September, Rachm. 4 Uhr. lGetreidcmarN.) «eizrn matt» loro 436—448, »r. Skptember-Lrtaber >47,50, Pr. April-Mai >59.00. Roggen matt, loco «27-434, pr. Leptembcr-October 431,00, Pr. Aprtl-Mal «33,30. RübSI unverändert. lOO Rg. pr. Sept -Oet. 51,50, pr. April-Mal 52,50. Spirttu» beseitigend, loc» 48,90 -49, pr. Sept. 48,70, pr. September-October 48, pr. April- Mai 48,00. Petrolrum loca 8,35. »re«lau. 12. Skpirmlier, Rackm. <Betreidemartt.> Spirttu» »r. lOO Liter 400 Broc. pr. September 473X>, pr. Septcmber-Octoder 46,70, pr. April-Mn« 45,70. Weizen pr. September 152,00. Roggen pr. Septemder-Lctoder 429,50, pr. R«. »embrr-Dcrrmder >26,50, pr. Apeii-Mai 430,00. Rüböl pr. Septcmbcr-Lctober 54,50. pr. April-Mai 52,00. — Zink umsatzlos. — Wetter: Schön. Laudou, 9. September. Getreide träges«, Weizen williger, Hafer >/» Sh. billiger. Wetter: Schon. Lokale» vud SiitMckeS. — Gestern ttüb wohnte der König den Uebungen der Ka- Valerie in der Gegend von Barnitz bei, fuhr Mittags nach Dresden ins Residenzschloß, um die Vorträge der Herren Sraatsministcr entgegenzuncbmen und begab sich dann nach dem Sommcrschwß zu Pillnitz. — In Gegenwart Sr. Mas. des KänigS wird nächsten Montag die große Parade stattfindcn, an welche sich hierauf in dc'r Albrcchtsburg eine militärische Galatafel anschlicßen wird. Am letzten Mittwoch Nachmittag besuchten, auf einem Aus- Lös ' ' " " --c, . - , Lößnitz begriffen, die Prinzen Max und mit ihren! Erzieher, Herrn Major v. Oör, ' Mecklenburg ^ ' von I oh. . - . sowie die Wilhelmshöhe in finge m die Friedrich Prinzen Friedrich Wilhelm der Überlößnitz. — Der königliche Leibarzt Herr Dr. Jacobs ist nicht unbedenklich erkankt. Der Anfall dauerte von früh 4 Uhr bis nach Mittag. Die Wadenkrämpfe hatten ausgehört und cs trat Schlaf ein. Hr. Hottath Dr. Brauer behandelt den Kranken. — Der Kommandeur des 4. Armeekorps, General von Blumenthal, wird den am Schluß der Truppenübungen statt- findenden Korps-Manövern beiwohnen. — Der Untersörster aus Füchbacher Forstrevier Traugott HauSwald erhielt daS Albrcchtsrreuz, der Standesbeamte und vormalige Gemeindevorstand Grobmann in Seifersdors das all gemeine Ehrenzeichen. — Die Hammerarbeiter Wilhelm Claus, Wilhelm Dom und Friedrich August Schammcr in Gröba erhielten die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit. — Als am Mittwoch Morgen Herr Geh. Medizinalratb vr. Fiedler nach dem StadtttankrnbauS kam, fand er die sämmt- ltchen Aerite und Beamten versammelt und Herr Hottath vr. Stelzner begrüßte ihn in besonders herzlicher Ansprache im Namen Aller. An vielem Tage waren es 25 Jahre, daß der Genannte zum vr. meä. creirt wurde. Im Namen des Rathes und der Stadtgemelnde üderbracklen die Herren Bürgermeister Vr. Rüger und Stadtratk Geier Glückwünsche und Dank und Anerkennung sür die segensreiche und auwpttrndc Wirksamkeit als Leiter deS Stadtttankrnhauses mit dem Wunsche, daß er seine boke wissen schaftliche Begabung »nv sein humanes -streben noch lange der Stadt in diesem ihnen wichtigen Institut erhallen möge. — Herr Ministerial-Director Geheimer Rath von Einsiedel und Herr Geb. NcgicrungSrath Böttcher beekrtcn gestellt die Näh« maschliien-Fabrik von Seidel und Naumann in Friedrich- »adt'DreSdcn mit ihrem Besuche und nahmen eine eingehende Be sichtigung dieses großartig angelegten Etablissements vor. Die beiden Herren Vertreter der hoben Staatsregierung konnten sich dabei überzeugen, welche bedeutenden Fortichriite die deutsche Nah- iiiaschincn-Induslric, namentlich aber dos gegcnwäitige Etablissement von Seidel und Naumann in den letzte» Jahren gemacht und welche kolossale Ausdehnung der Erport der genannten Firma ge nommen hat. Dieselbe vciscndct ihre vorzüglichen Fabrikate nicht allein nach sämmtliche» europäischen Staaten, sondern auch in be deutenden Luantitälcn nach Süd-Amcrika wie BnenaS-Aincs. Montevideo, Valparaiso, Santiago, Pernambucco, Rosario; serncr »ach Mexico, Puebla, Vera-Cruz, Havanna!,, St. Thomas, nach Englisch- und Niederländisch Indien, nach dem Inncien Sibiriens :c. Die beiden bobcn Staatsbeamten sprachen am Schluß >brc vollste i Anerkennung über das Gesehene aus. — Bei Gelegenheit dieser
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