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Tageszeitung unü Anzeiger für Dippol-iswal-e, SchMe-eberg u. A. Aettefte Zett««g de» Bezirks Dieses Bla« enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr7l89 Freitag, am 14. August 1936 - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— s mit Zutraaen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. z» :: Demeinoe-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: t Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: : ' Anzeigenpreis: Di« 48 Millimeter breite ' ß Millimeterzeile 6 Rpfg.; im T«rtt«ll die S3 - : Millimeter breite MIlltmeterzelle 18 Rpfg. - t :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : : :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: : 102. Jahrgang Dusi -er Heimat «ad -em SachseMand Dippoldiswalde. Herbstlich mutet einem schon die Na tur an. Nicht allein, daß der Wind über die Stoppeln weht, nein, das Wetter ist auch wie im September. Unter dieser Kühle und den Regenflogen litt auch etwas die kleine Feier, die die Hans-Schemm-Schule heute vormittag zur s Weihe ihres neuen Turnplatzes veranstaltete. Der Tennis platz auf dem Plan ist durch Abgraben des nach Südost ge legenen Hanges noch vergrößert und planiert, eine Sprung- ! grübe ist dabei mitgeschaffen worden. Freilich, so leicht wie j man erst glaubte, gingen diese Arbeiten doch nicht vor wärts, da man in der einen Ecke schon bald auf morschen Felsen stieß. Zur Weihefeier war der Platz mit Nanken, Fahnen und Fähnchen festlich geschmückt. Um 10 Uhr mar schierten die Klassen der Schule und auch der Berufsschule an und nahmen im offenen Viereck nach der an der Süd ostseite durch Erdaufschüttung geschaffenen Vorturnerbühne Aufstellung. Von dort aus sprach nach allgemeinem Ge sang des Liedes „Heilig Vaterland" stellv. Bürgermeister Werner zu den Gästen und Schülern. Unter ersteren sah Män^Bezirksschulrat Horn, Kreisamtslejter^MMLl^ Sladt- rak Kaden, fast alle Rätsherren, Frau^uLMu. als Ver- treterkn Ler NS-Frauenschaft, Vertreter der Presse. Stellv. Bürgermeister Werner führte aus, daß es durch die Be reitstellung dieses in letzter Zeit nicht benutzten Tennis platzes der Schule ermöglicht wird, ihren Turn- und Spiel bekrieb ordnungsgemäß durchzuführen. Wenn die Ein weihung in die Tage der Olympischen Spiele falle, wo alle Nationen in Berlin versammelt seien und uns mit Stolz erfüllenden Morten anerkannten, was das Dritte Reich geschaffen habe, so hoffe er, daß dies eine gute Vorbedeu tung sei und er hoffe, daß unter dem Geiste, der sich jetzt in Berlin osfenbare, unter dem Gedanken der Kampfesfreude, Disziplin und Kameradschaft, auch der Turnbetrieb der Schule auf diesem Platze vor sich gehen werde. Damit übergab er Schulleiter Hesse den Platz. Anschließend an diese Worte übernahm dieser den Platz und dankte Bürger meister-Stellvertreter Werner, Stadträten und Raksherren im Namen der Schule, daß sie deren Wunsch erfüllten, den Platz zur Verfügung stellten und herrichteten. Der Schul- . Hof sei in keiner Weise geeignet, einen geordneten Turn- und Spielbetrieb durchzuführen. Lage und Beschaffenheit geben keine Voraussetzung dafür. Nun sei das möglich, wenn auch dieser Platz nicht allen Wünschen entspreche, besonders in Bezug auf die Größe. Leibesübungen spielten in der Erziehung keine untergeordnete Rolle mehr. Ein tägliches Pausenturnen sei eingeführt, eine dritte Wochen turnstunde werd« gewünscht. Harmonie des Geistes und des Körpers werde erstrebt, einseitige Geisteszüchkung unter Vernachlässigung des Körpers verworfen. Mit der Körper erziehung gehe Hand in Hand die Erziehung des Charak ters. Fleiß, Ausdauer, Mut, Gehorsam, Disziplin machten einen charaktervollen Menschen aus und sollten auf diesem Platze errungen werden. Auch auf dem Turnplatz werde Aufbauarbeit geleistet, auch hier gelte das Mort von der Leistungssteigerung. Die bei den olympischen Spielen ge zeigten Leistungen, insbesondere auch die von Angehörigen unserer Nation, erfreuten alle. Sie seien den Kämpfern nicht als reife Frucht in den Schoß gesallen, sondern durch eisernen Fleiß errungen worden. Darum sollten die Olym pischen Spiele der Jugend ein Vorbild und Ansporn zum Nacheifern sein, im Laufen, Werfen, Springen, Schwim men Meister zu werden. Wenn die Olympischen Spiele die Jugend in diesem Sinne ergriffen habe, dann würden sie ihr auch Nutzen bringen. Schulleiter Hesse übernahm den Platz mit dem Wunsche, daß er den Schülern in körper licher unh charakterlicher Hinsicht zum Vorteil gereiche und weihte ihn im Gedenken an den Vorkämpfer deutscher Leibesübungen, Friedrich Ludwig Zahn, und des Mannes, der deutsches Turnen und den Gedanken auf Leibesübungen mit neuem Iahnschen Geiste erfüllte, unseren Führer Adolf Hitler. Ihm galt ein dreifaches Sieg-Heil. Der Gesang des Deutschland- und Horst-Messel-Liedes beschlossen die Feier. Es folgte dann das übliche Pausenturnen, worauf die Klassen nach der Turnhalle zogen. Hier hielt Lehrer Hähnel einen Vort- >g mit Lichtbildern, ergänzt durch Kar- tenmalerlal^ über die Olympischen Spiele. Dieser Vortrag Madrid ruft um Hilfe Die Nachrichten aus Madrid, die am Donnerstag li Marseille eingingen, schildern die Lage als sehr ernst. 3» der Stadt haben sich Revolvlionstrlvunale ge bildet. Erschießungen und Schießereien werden forlge seht. Die Regierung scheint kaum noch Herrin der Lage zi sein; es hat den Anschein, als trieben die Dinge rasch eine, schweren Srisezu. Der Sender Madrid verbreitet einen Rundruf an db „republikanischen Länder Europas", in dem diese Lände» ausgesordcrt werden, nicht neutral zu bleiben, sondern dei amtlichen spanischen Regierung ihre Unterstützung zutet werden zu lassen.. Madrider Regierung aus -er Flucht? Gemeinsame Operationen der Nord- und der SUdarmec. Wie Havas ans Lissabon meldet, soll eine Abteilung der Nationalisten in der Gegend von Merida eine starke Abteilung von Negierungstruppcn, die von Madrid aus den Marxisten zu Hilfe geeilt war, in die Flucht geschla- gen haben. Aus Seite» der Negicrungstruppen seiet« etwa 250 Mann gefallen. Zahlreiche Panzerwagen und Last- wagen mit Waffen seien in die Hände der nationalen Truppen gefallen. Im Verlaufe der Kämpfe bei Merida soll nuumehr eme Verbindung zwischen den an der Nordfront unter General Mola und den von Süden anrückenden Truppen des Generals Franco hergestcllt sein, die eine gemeinsame Operation beider Gruppen im Kampf um Madrid er möglicht. Nach einem Bericht des Pariser „Jour" soll eS in Madrid eine Regierung nicht mehr geben. Der Präsident der Revnblit, Azana, sei mit sieben Ministern nach Va lencia geflüchtet. Der Präsident des Spanischen Land tages, Martinez Barrio, sei an Bord eines Dampfers in Cartagena cingctroffcn, nachdem er vergeblich versucht hätte, eine Negierung mit Vertretern der Städte Valen cia, Alicante, Murcia und Castellon zu bilden. Diesen Plan hätten die Kommunisten nnd Anarchisten vereitelt. Gerüchten zufolge soll Madrid beabsichtigen, sich um einen Waffenstillstand zu bemühe«, um in der Zeit der« Waffenruhe die Ausländer aus Spanien abzubefördern. Mr aus Spanisch-Guinea zurückgekehrte spanisch«! Kreuzer „Mendoz Nuez" soll sich, wie „Jour" meldet, der spanischen Militärgruppe zur Verfügung gestellt haben.! Miguel Mama eMMn? Lissabon, 14. August. Wie aus Burgos verlautet, soll! der frühere spanische Minister und Führer der Links konservativen, Miguel Maura, als er versuchte, in di«j argentinische Gesandtschaft in Madrid zu flüchten, er-! schossen worden sein. Von der portugiesischen Grenzstelle Fronteira d»! Caia wird gemeldet, daß am Mittwoch vier dreimotorig«! Flugzeuge erneut Bomben über Badajoz abgeworfeir haben. Die spanischen Grenzposten haben sich den Natio nalisten angeschlossen und verteidigen ihre Grenzposten! gegen die roten Sturmscharen. Auf portugiesischer Seit« haben sich zahlreiche Schaulustige eingefunden, die den Kampf jenseits der Grenze mit großer Spannuna folgen. Schlisse aus San Sebastian Der Ring um Madrid schliesst sich enger. Die Vorhut der Nationalisten südlich von San Sei bastian ist nach der Einnahme der Stadt Tolosa weitet wurde bereits in der „Heimalschule" gehalten und haben wir damals darüber berichtet. Dippoldiswalde. Heuke vormittag, kurz nach 9 Uhr, er eignete sich auf der Reichsstraße, nahe der Autoreparatur werkstatt Schönherr, ein Autounfall. Ein offener Per sonenwagen kam infolge der regennassen Straße, anschei nend auch durch eine plötzlich eingetrekene Hinterradpanne, beim Bremsen ins Schleudern. Trotz der niedrigen 'Ge schwindigkeit drückte es den' Wagen, der mit 2 Personen beseht war, an das Weißeritzgeländer. Dadurch brach eine Sandsteinsäule weg und der Wagen stürzte die ca 3 Meter hohe Böschung hinab in die Weißeritz. Das Geländer riß noch zwei weitere Säulen mit ins Wasser. Glücklicherweise ist den beiden Insassen, bis auf eine kleine Handverletzung und Prellung, nichts passiert. Der beschädigte Wagen wurde durch ein Pferdegespann über Mendens Wiese nach der Autoreparatur Schönherr geschleppt. Ruppendorf. In der Nacht zum Donnerstag ist bei einem hiesigen Gutsbesitzer ein Einbruch verübt worden. Der Dieb ist nach Anschneiden einer Fensterscheibe in das Gebäude eingestiegen und Hal zu seiner Sichermlß auch die Fernsprechleilung zerschnitten, Offenbar hat er nur nach Geld' gesucht. Ein kleiner Betrag ist ihm in die Hände ge fallen. Andere Gegenstände hat er liegen gelassen. In der gleichen Nacht ist auch an anderer Stelle ein Einbruch ver sucht, doch anscheinend der Dieb gestört worden, ehe er et was erlangen konnte. Einen guten Platz bei den Olympischen Spielen — am Lautsprecher! Werde Rundfunkhörerk Gelsing. Mittwoch abend geriet auf der Altenberger Straße oberhalb des Bahnhofes der mit Sand beladene Lastkraftwagen des Fuhrgeschäfks Hähnel aus Schellerhau beim Gangwechseln ins Rückwärtsrollen und fuhr an der Innenseite der Kurve rückwärts die drei Meter hohe steile Böschung hinab. Dabei wurde die Ladung verschüttet. Der auf dem Wagen befindliche Besitzer und sein Beifahrer ka men mit dem Schrecken davon. Das beschädigte Auto wurde abgeschleppt. — Mit „Kraft durch Freude" kommen am Sonnabend 700 Volksgenosten aus dem Go« Mecklenburg, vor allem aus Rostock und Lübeck, zu achttägigem Aufenthalt in un ser Oslerzgebirge. Altenberg, Geising, Lauenstein erhalten je 200, Bärenstein 100 Urlauber. Seyde bei Hermsdorst In der Nacht zum Donnerstag wurde hier an drei verschiedenen Stellen in Bauernhäuser eingebrochen. In allen drei Fällen sind die Täter durchi offene Stallküren zunächst in die Ställe und von dort durc^ unverschlossene Verbindungstüren in die Wohnungen ge langt. In zwei Fällen haben sie je ein Herrenfahrrad er langt. Das eine war im Hausflur, das andere im Korridor des 1. Stockwerkes abgestellt. An der dritten Stelle sink» sie gestört und vertrieben worden. Der Spürhund, der kurz nach 4 Uhr angesetzt wurde, verfolgte eine Spur zunächst von Haus zu Haus an die einzelnen Tatorte und führt« dann über Felder auf einen Feldweg, auf dem Fahrrad spuren gefunden wurden, die in Richtung Landesgrenz« liefen. — Die Meiterverfolgung der Diebstähle wird außer ordentlich erschwert und die Wiederherbeischaffung der Rä der beinahe unmöglich gemacht, weil die Geschädigten we der Marke noch Nummer ihrer Räder, angeben können. Jeder Fahrradbesiher tut gut, sich Marke und Nummer sei nes Rades zu merken oder bester aufzuschreiben. Schon bei einem versehentlichen Tausch kann das von Wert sein. Dresden. Am Donnerstagvormittag strömten im Ma schinenhause einer Brauerei am Bönischplatz Ammoniak gase aus, durch deren Einatmung ein 58 Jahre aller Ma schinist derart erkrankte, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Feuerwehx mußte zur Bekämpfung der Gefahr mit Gasschutzgeräten in den Raum eindringen unb die Ventile abstellen. Hohnstein. In der Nähe der Gautschgrotte wurde von Sommerfrischlern die 54 Jahre alle Frau Preißler aus- Hohnstein tot ausgefunden.. Sie war beim Beerensuchen eine etwa 40 Meter hohe Felswand hinunkergestürzt. Di« Verunglückte hinterläßt drei Kinder. Wettervorherlage -es> Neichswetter-ienftes AuSgabeort DreSdea 1 für Sonnabend: > Heiter bis wolkig. Etwas wärmer. Oertlich Gewitter. Winde aus West bis Südwest. ,