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DaS „gschopauei Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. L'?onatl.BezugSpreis 1.70 RM. Zuslellgeb. 2't Psg. Bestellungen werden in uns.GeichästÄt.,von den Boten, Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,; die 93 mm breite Millimeterzeile im Texttetl --- n .» 5, 25 Psg,; Nachlaßstaffel Ziffer-und fowievon allen Postanftalten angenommen fük A s H O p S V UMUSAetlV Rachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto DaS ,,ZIch opauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. 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Man muß bei Beurteilung dieser neuen Teuerung sich vergegenwärtigen, daß schon die ganzen Volksfront experimente eine derartige Erhöhung der Preise und Tarife zur Folge hatte, die alle Lohnerhöhungen, mit denen sich die Volksfront bei ihren Wählern beliebt zu machen versuchte, überholte. Das französische Volk mußte die Experimente der Volksfront bezahlen, und es wird auch die neuen Versuche der Regierung Chauiemps be zahlen müssen. Denn der neue Francsturz wird dis Schraube ohneEnde von neuem anziehen. So wie die Preise steigen, werden die Löhne hcraufgesetzt werden, und da die Preise schneller klettern, als die Löhne nach folgen, und dieses ganze Spiel ohne Sinn und Ziel fort gesetzt werden kann, ist das Volk von neuem be trogen. Die Lebenshaltung wird teurer, die Steuern werden höher, die ganze Wirtschaft wird zerrüttet. Der Sparer verliert seinen Notgroschen. Frankreich hängt sich an ein System, das sich, wie das Deutschland der marxistischen Epoche es gezeigt hat, gründlich totgelaufen hat. Man will nicht begreifen, daß eine Wirtschaftsgesundung lediglich von der Produk tionssteigerung ausgehen kann, wie es der Führer mit seiner Politik in Deutschland bewiesen hat. Adolf Hitler hat alle die abwegigen Sozial- und Wäh rungsexperimente von vornherein abgelehnt, und die Ent wicklung der Dinge hat ihm recht gegeben. Unter grund sätzlicher Abkehr von der marxistischen Vernebelungspoli- iik geht die Wirtschaft im nationalsozialistischen Staate oen umgekehrten Weg, und das Volk und der Steuer- zahlen haben den Nutzen davon. Die Währung ist fest, vie Löhne und die Preise im Gleichgewicht, das Spar kapital gesichert. Breimächtt - Währungsabkommen bieibi Der amerikanische Finanzminister Morgenthau gab in ver Pressekonferenz bekannt, daß das Drei-Mächre- Währnngsabkommen trotz der Finanzkrise in Frankreich fortgesetzt werden würde. Der Minister teilte weiter mit, daß er den französi schen Minister Bonnet von dieser Entscheidung in Kennt nis gesetzt habe und daß er gleichzeitig der Hoffnung Aus druck gegeben habe, daß Frankreich die Schwierigkeiten, denen es gegenwärtig gegenüberstehe, bald überwinden möge. Auch Großbritannien sei von dem Entschluß der Vereinigten Staaten, das Drei-Mächte-Währungsabkom- men aufrechtzuerhalten, unterrichtet worden. Morgen thau erklärte schließlich, daß es wahrscheinlich zu ernsten Devisenstörungen gekommen wäre, wenn das Währungs abkommen nicht bestanden hätte. In Beantwortung einer Unterhausanfrage erklärte Sir John Simon am Donnerstag, die französische Regie rung habe ihm versichert, daß sie auf währungspolitischem Gebiete eine möglichst enge Zusammenarbeit mit den Re gierungen Englands und der Vereinigten Staaten fortzu setzen wünsche. Neue Genercistleikhetze Der Bolschewismus wird die weitere Wirtschaftszer rüttung in Frankreich sehr bald wieder für seine Zwecke ausnutzen. Wir kennen seine Methoden zur Genüge. Die unter dem Einfluß der Kommunisten stehenden Gewerk schaften werden neue Lohnforderungen erheben und mit verstärkter Propaganda die Streilhetze schüren. Alle Kämpfe zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gehen wiederum aus Kosten der Allgemeinheit. Auch das 40- Stunden-Experiment wird in Frankreich weiter getrieben, obwohl es großenteils am Zusammenbruch der französi schen Währung mitschuldig istck Oie Arbeitgeber im Hotel- gewerbe wissen sich keinen anderen Rat zur Abwendung der 40-Stundenwoche, als daß sie mit der Schließung derHotels drohen. Die Lebensmittelgeschäfte wollen sich diesem Vorgehen anschließen und auch die Pa riser Großgaragen wollen das gleiche tun. Der rote Gcwerkschaftsbund für das Hotelgewerbe will die Maßnahmen der Hoteliers mit einem General streik beantworten. Krane --- 9,6S Pfennig Die aus der Gruudlage der letzten vorliegenden Aus- laudskursc vorgeuommene Berliner amtliche Notierung des Franc stellte sich auf 9,65 Pfennig. Vor dem neuen Francsturz kostete ein Franc 16,447 Pfennig. Die fran zösische Abwertung beträgt demnach also bereits 41,5 v. H. Da der Franc zur Zeit völlig dem freien Spiel der Kräfte überlassen ist, ist noch nicht zu übersehen, auf welcher Basis er einmal eine Stabilität finden wird. Auch im Ausland trat erwartungsgemäß allge mein eine Abschwächung der französischen Währung ein, die über die unverbindlichen Kurse der letzten Tage er heblich hinausging. So stellte sich das Pfund zunächst in Paris auf 122,50 (letzte Notierung am Montag 110,501, später stieg es auf 128 bis 129. ZnWW der Lage am Amar Sondersitzung des japanischen Kabinetts — Wegen des japanisch-sowjetrussische» Grenzzusammcn- stoßes am Amur, bei dem japanisch-mandschurische Grenz truppen von den Sowjettruppen beschaffen und im Lause Das Grenzgebiet am Amur. Das Kreuz kennzeichnet die Lage der Amurinseln, bei denen der japanisch-sowjetrussische Kamps stattfand. (ScheM 3v Somjetkavonenboote zusammengezogen des Kampfes ein Sowjetkanoneuboot versenkt und ein anderes schwer beschädigt wurde, hat in Tokio am Donnerstag eine K u v i n c t t s s o n d c r s i tz u n g statt gefunden. Der japanische Botschafter in Moskau, Mamoru Shigemitsu, hm mitgcteilt, daß Sowjctrußland in der Nähe der umstrittenen Inselgruppe Scnnufa und Bolshvi auf dem Amarfluß 3 0 Kanone «boote z u - sammengczogen habe und daß die Sowjets dort auch über sehr starke Truppenmasscn an Land verfügen. Die japanisch-mandschurischen Streitkräfte in dieser Gegend überstiegen dagegen nicht vier oder fünf Divi- sionctr. Ter Ort des Zwischenfalls ist von großer strate gischer Bedeutung: Mit der Beherrschung dieses Punktes konnte Sowjctrußland die Schiffahrt nach Man- dschnkuo und damit die Lebensmittelversorgung der man dschurischen Bevölkerung lahmlcgen. Nach der amtlichen sowjetrussischen Darstellung, die natürlich mit der Behauptung arbeitet, daß die Japaner die Angreifer gewesen seien, haben die sowjetrnssischcn Verinstc entgegen der japanischen Schätzung mir zwei Tote und drei Verletzte betragen. In Moskau gibt man zu, daß ein sowjetrussisches Kanonenboot bei dem Gefecht be schädigt worden ist, man will jedoch nicht eingestehen, daß ein weiteres Kanonenboot gesunken ist, sondern behauptet, daß es nach dem mandschurischen Ufer abgeschleppt wurde. Ter Zwischenfall im Fernen Osten erregt in Eng land größtes Aufsehen. „Daily Expreß" erklärt, dieser Vorfall bilde nur ein Glied in einer Kette von Zwischen fällen, die sich längs der sibirischen Grenze in den letzten Monaten ereignet hätten. Vor allem habe es sich dabei mu den Streit nm die beiden Inseln Sennufa und Äolshoi gehandelt, die früher zum Russischen Reich gehört hätten, jetzt aber von Mandschnkuo beansprucht würden, da sie auf der mendschnrischcn Seite des Amurflusses liegen. Neue G enzverletzungen Nach den lctzteu Berichten aus Hsinking entwickelt sich die Lage auf dem Amur infolge der ununterbrochenen sowjctrussischcn Ucbergrisfc und Provokationen immer ernster. Fünf sowjctrussische Kanonenboote sind erneut iu mandschurisches Hoheitsgebiet eingedrungcn und kreu zen in der Nähe der zu Maudschukuo gehörigen Insel Kanchatzu lScnuufa). Es sollen jetzt sogar insgesamt 50 (!) sowjetrussjschc KricgSfahrzcuge zusammengezogen sein. Es soll sich dabei um zehn 1000-Tonnen-Fahrzeuge handeln, die mit vier l2-Zentimeter-Geschützen bestückt sind, ferner zehn 200-Tonnen-Kanonenboote und 30 Patrouillenboote. In Tokio ist man bemüht, trotz der sowjetrussischen Drohungen die Ruhe zu bewahren und einer weiteren Verschärfung der Lage nach Möglichkeit entgegenzuwirken. Hohe Ordensauszeichnungen für die LHK -Prasidenien Geschenk der Neichsregierung für den Generalsekretär der IHK. Der Führer und Reichskanzler hat dem amtierenden Präsidenten der zur Zeit in Berlin tagenden Internatio nalen Handelskammer, Herrn Dr. Frederik Hendrik Fen- teuer van V l i s s i n g c n, sowie dem zu seinem Nach folger als Präsident der Internationalen Handelskammer gewählten Herrn Thomas John Watson das Berdicnst- kreuz des Ordens vom Deutschen Adler mit dem Stern verliehen. Die Ordcnsauszeichnungcn wurden den Ge nannten durch den Präsidenten des Rcichsbaukdirektori- ums, Dr. Schacht, überreicht. Dem Generalsekretär der Internationalen Handels kammer, Herrn Pierre Vassen r, wurde als Ge schenk der Neichsregierung ein wertvoller Kunstgegenstand aus der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Berlin über- reickt. Die Delegierten zum 9. Kongreß der Internationa len Handelskammer folgten am Donnerstag einer Ein ladung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, zu einem Sommerfest der Neichsregierung auf der Pfaueninsel. An der Sette füh render Persönlichkeiten aller Zweige des deutschen öffent lichen Lebens erhielten die 1600 Wirtschaftsvertreter aus vierzig Staaten der Erde auf dieser festlichen Veranstal tung Gelegenheit, abseits aller Erörterungen über die Dinge der Wirtschaft in engere persönliche Fühlungnahme mit den deutschen Gastgebern zu kommen und in zwang loser Geselligkeit Stunden des Frohsinns und der Freude zu verleben. * Ministerpräsident Generaloberst Göring und Frau Göring empfingen am Mittwochabend die Führer der Auslandsdclegationen des IX. Kongresses der Inter nationalen Handelskammer mit ihren Damen im Char lottenburger Schloß. Englische FmikänOr in Bellin Berlin, 1. Juli. Die Vertreter der englischen Front kämpfer, die am NeichSkriegertag in Kassel teilgenommen haben nnd jetzt in der Reichshauptstadt weilen, wurden am Donnerstag im Berliner Rathaus empfangen. Der Führer der englischen Frontkümpferdelegation, Captain FyerS, führte in einer kurzen Ansprache aus, daß er und seine Kameraden noch ganz unter dem Eindruck der machtvollen Tagung in Kassel und den unvergeßlichen Beweisen der Kameradschaft und der Verständigung, die sie dort empfangen hätten, stün den. „Wir glauben an die große Mission der ehemaligen Frontkämpfer für den Frieden nnd den Aufbau des neuen Europas durch den Frieden." Es komme darauf an, dem Nein des bösen Willens ein stärkeres Ja des guten Willens, der Propaganda der Zerstörung und der unterirdischen Kriegshetze eine stärkere Propaganda des Aufbaues und des aufrichtigen Friedenswillens entgegenzuftellen.