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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188301284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-01
- Tag 1883-01-28
-
Monat
1883-01
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1883
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Kedactisu uud Lrprdltiol» Jvhauuesgaije 33. Sprechkünsten ster Nedaction: Bormillags 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. PIU tu -iuckg-bc em,,ei-,,tier M-nuicru>t« mach! ftch t>e -ickacliou »>chl »cibmelich. «uuahme »er für »ie nächstfolgende Nummer bestimmte» Inserate au Wochentagen bi» S Nbr Nachmittags, an L onn- und Festtagen früh bis .0 Uhr. 3» sten Filialen für 3ns.-Ännahme: Ltto klemm, Ilniverniätsstraße 21, Louis Lüsche, Kalharinciistraße 18, p. nur bis Uhr. tlMM und T<mtdM Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. A»flage 17,^50. 3ib,nnrmr»>Isprris vierlclj. 1'/, Klk. inet. Briiigerlohn 5 Ml., du--!, die Pest bezogen 6 Mk. Jede einzclne Kummer 20 Ps. Velcgv>»plar 10 Ps. Gebühre» sur Extrabeilagen olnir Postbeförberung 2,0 Mk. «nl Postbcivrderung 48 Mk. Inserate sigespaltcno Pctitzeile 20 Pf. Größere Schritten laut unserem Preis verzeichnis!. Tabellar isctfer Sav nach HSHerem Tarif, licelamen unler dem Utstüctionsstrich die Lpaitzcile 50 P>. Inserate sind stets an kne ^rpevitio» zu senden. — Radalt wird man gegeben. Hahluug prLeilUnna.tU'il, oder durch Post- nachnadme. .V» 28. -ÄLt- --Lr-st- Sonntag den 28. Januar 1883 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. OcLeMchc Sitzung »er Stidtoerordneleu 8 Mittwoch, am rri. Januar A88», Abends «V, Uhr I z Aborn-, 15 Ellern-, : Nuhhohauction. Montag, den LN. ^«uar «»., sollen von Bormittag« f h«, man den 9 Uhr an im Forstreviere Eonnewitz auf dem Mtttelwald- im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Wahl eines Mitgliedes aus dem Stadtverordneten- Collegium in den gemischten Schulausschuß. II. Bericht des Ockoiiomie-. Finanz - und VersassungSaus- schusseS über Ueberlassung eines TracteS der Reitzen- bainer Chaussee zur daucruden Unterhaltung und freien Verfügung, sowie dessen Cinslurung in die Stadtflur Leipzig. III. Bericht des Bau-, Ockonomie- und Finanzausschußes über ein Abkommen mit Herrn Heinrich Boigt über Ueberlassung bez. Erwerb von Areal an der Harkortstraße und Pleißengasse. IV. Bericht deS Bau-, Finanz- und OekonomieauSschusseS über die Erbauung eines neuen Ralhhauses. Eventuell: V. Bericht deS SchulausschusseS über: n. die Rückäußerung des Rathes aus den Antrag, die Ausnahme drr Privat- casse der Alumnen in das Budget betr.; d. Anschaffung einer Kröttlinger'schcn dynamo-elektrischen Maschine für die Realschule I. O. VI. Bericht des OekouomieauSschusies über: a. die Conten: 16 (Rittergut Taucha), 17 (Rittergut GraSdors mit Gradeseld und Porlitz). 18 (Rittergut Cuunerrdors mit Panitzsch), 20 (Klostcrgut Connewitz), 2t (Gut Thon berg). 23 (Rittergut Stötteritz untern ThetlS) und 28 (Steinbruck bei Grasdorf) deS HauShaltplaneS pro 1883; b. Conto 14 (Margall) Abtheilung l der Ein nahmen und Abtheilung ll und III der Ausgaben de« Budgets pro 1883; o. die Regulirung deS ThomaSkirch- hoseS und Fortsetzung der Fahrstraße an der AuSmüu- dung der südwestlichen Ecke teS ThomaskirchhoseS von der Schul straße bis zur Prvmenadenringslraße; ck. lieber nähme von auSgesübrten Pflasterarbeitcn seftens der Pscrdeeisenbahugesellschast aus die Stadt. Hoh-Auclion. sVrettag, de« v. Februar e. solle« von Vormittag» S Uhr an auf dem Mittelwaldschlage in >bt^. 28«. de« Burgauer Forstrevier« in der Leutzsch« Gottge m der Nähe Le« Leutzscher Pfarrholze« gegen die übliche Anzahlung: r Raum»,. Eickeii-Nutzscheite, 53 Raumm. Eichen-, 5 Raumm. Buchen-, 8 Raumm. Ahorn-, 10 Raumm. Eschen-, 12 Raumm. Rüstern- und 7 Raumm. Ellern-Brennfcheite; ferner von >/,I1 Uhr an gegen sofortige Baarzahluna am neuen Schützen- Hause, aus der früheren Seeburgschen Wiese: 1 Pappel- und l Äkazien-Nutzklotz, 13 Stück Rüster» Lchirrhölzer, 40 - « Schirrstangon, 60 » » Hebebäunre, 70 - Faulbaum.Reifstangea, . 16 Raumm. Eichen-Brennscheite, 2 » - Rollen, 1 » ENern-Rollea, 12 - Wciden-Rolleu, 4 Abraum- und 50 Laughaufe» und unter den öffentlich ii» Termine ausgehangenen Be-! dingungen meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: Früh 9 Uhr aus dem Mittrlwatd- schlage in Abth. 25». und '/,ll Uhr auf der Seeburg'schen Wiese. Leipzig, am 26. Januar 1883. DeS Rath» Aorsl-Depnta tto«. Erledigt hat sich unsere Bekanntmachung vom 28. August vorig» Jahre«, den Weber Karl Gustav Ahle betreffend, durch Ermittelung de« Auscnthalte» desselben. Leipzig, den 21- Januar l883. Der Rath der Stadt Leipzig. Armeu-Amt. Ludwig-Wols. Sahr. Städtische Zhrtdildungstchllle für Rädchen. Anmeldungen neuer Schülerinnen nimmt der Unterzeichnete TonnerStag. »en 1. »nd Freitag. den 2. Februar, von U> bis 12 und von 2 bis 4 Uhr i« Direktorialst«»» b« l. Bürgerschule für Knaben entgegen. Junge Mädchen, welche aus der Volksschule entlassen sind, werden in entsprechende Elasten ausgenommen, wenn sie eine Vorbildung besitzen, wie sie die Leipziger Volksschulen in ihren 1. oder 2. Elasten gewähren. Bei der Anmeldung ist die letzte Schule« nsur mitzubriogen. Weitere Auskunft ertheilt C Reim», Direktor. Bekanntmachung für Sie Herren Vormünder. Die bei dem Unterzeichneten Amtsgericht in Pflicht stehenden Herren Vormünder werden hiermit veranlaßt, die wegen ibrer Pfleaebesohleae» zu erstwtenRn Erziehmi^Skrichte längsten« bl« znm anher einznreichen. Formulare zu diesen Berichten sind in de« LmtSgerschtsgrbSud«, Zimmer Rr. 79, 94 und 107 zu erhalten. Bet der Ausfüllung der gedachten Erziehung-. Berichte ist aber neben vollständiger Beantwortung der vorgedrucktr» Fragen »och weiter, »nd zwar a. bei ehelich geborenen Pflegebeiohlenen der volle Name, Stand, letzte Wohnort nnd da« Todesjahr de« verstorbene» Vaters anzugeben. h. bei «»ehelich Geborenen die Worte beizufügen: „unehelich geboren . Auch wollen die Herren Vormünder etwa eintretend« WohanngS» Veränderungen hier zur Anzeige bringen. Leipzig, den 9 Deceml-er 1882. stüntglichrt Amtsgericht, LbttzellMtg V. MannSseld. 15 Rüstern-, 8 Linden-, 1 Eschen-, 3 Apfelbaum- und 2 Maßbolder- R»«klh«e sowie 20 Eichen-, 10 Rüstern- und 80 Eschrn-Sehirrhülzer und 1 Meter lindene Rutzföhette unter den und gegen bietend verlaust werde» Zusammenkunft: aus dem Holzschlage in der bonue- witzer Linie. Leipzig, am 15. Januar 1883. DeS RathS Forst-Deputation. ^ ^ Meiner Monarchie unterziehen zu lassen Ich benutze gern diesen ^ republikanischen Tendenzen» . Euere Heiligkelt auss Neue Mciner peljoulichcu Ergeben Papste- betreffen.^d« durch dw repub^ ^^^inen und sur>« ^ verfich-ru. gez. 2S,lhcli». ocn mu» , o»»t,„l>ken lebt also z. o- u-»'» gcgengez. v. Bismarck, tvelchen «ine grökerc Auzahl Äathe Besprechung I A" vie Regierung de« deutschen Rc>, . Seitenblicke aus dieser Interpellationen t.eßcn, Nch da>m^^re»°u^ ^ Oesterreich und Rußland P^jtil lönnte im I ^^seuthaÜ de« russischen Ministers des Aus'wär ebrochen und da« Rotz ^ .^,-,r unsere Gewobn-I^^^, Herrn v. Gier«, i» Wien ivirs >n i> » poii — well I Kreisen iiatüriich lebhaft besprechen. .len' rungea hett und Seine Heiligkeit den Papst Leo XIll. * Zur Lage wird mi« auS Berlin geschrieben: „Ter ! heilen würde da« msoseru werden. Für unsere eine Abweichung dringen, össentllch >m Termin auSgebangenen Bedingungen > Ruches da« unbedingteste vertrauen bab^ die Übliche Anzahlung an Ort und Stelle meist- > wir noch niemals d.e geringste Veranlassung geya - diese« Bertrauen zu beklagen. Seltsamerweise hat es nur geordneten Windthorst, nämUch vr. 3örq. einmal versucht, den auswärtigen Politik zu mciilcr» bekannten AuSspruck z» «ns dem ln «btbei. slung 41 de». M. Hatholische Vürgerschule. Oster» 1883 sind diejenige» Linder drr Schule zuzusühre«, welche b>S zum 1. April lausenden Jahre- das sechste Lebensjahr erfüllt haben; auch werden auf Wunsch der Eltern oder Erzieher solche Kinder ausgenommen, die mit dem 30. Juni diese- JahrrS ihr sechstes Lebensjahr vollenden. Anmeldungen haben Montag, den 29., DicaStag. den 30. Januar, nachmittags von 2 bis 4 Uhr, und Mittwoch, den 31. Januar, vor- mittag- von 8 bis 12 Uhr, in der Expedition de- Unterzeichneten, Rudolfstraße 7, HI., zu erfolgen. Bon den auszunehmenden Kindern, welche in der hiesigen katho lischen Pfarrkirche gelaust worden sind, ist nur der Jmpsichein, von den übrigen aber sind bat Tauf- oder GeburtSzeugaiß »nd der Impfschein vorzulegen. Leipzig, den 14. Januar 1883. ' I. LSdmanu, Direktor. Hoh-Auctiou. Bon den ans dem Nanntznf» Anrstrevtere aufbereitrtea Hölzern sollen Dnnnerhan. den 8. Fedrnar d«. A«„ »«« vnrmitt«, 10 Utzr an 10 eichene Klötzer, 34—62 am stark, 4—S « lang, °r? ^ s.! 173 . »eichet vrennknüppll »nd gack», ^ ^ bL Wllhdrt.!^"^ ! «reanrrtfi« 1S6.5 . »eiche« / v Lm harte Stöcke» sowie Mnnta,. de« 12. Februar, «Sensal» van V,1« Uhr Varmittag» a» 94 70 Hdrt. ficht. Stangen, 3—7 cm stark, 3—7 w lang, 2 65 - » - 8—-10 - - 6—9 - - 4 km Harle Brennscheite. 175 . weich« Brennknüppel und Zacken, 47.5 Wllhdrt. weiches Brennreisig und ^ 81 kieferne Langhausen.! meistbietend »egen sofortige lm Slafthafe „Stadt Leipzig" ln Rannhaf zu bewirkende Bezahlung und unter den vorher bekannt zu gebende» Bedingungen versteigert werden, känigl. Aarstreuiamt Wurzen und kinigl. Revier»erwaltuug Raunhas, am 11. Januar 1882. Bach mann. Leuthold. Nichtamtlicher Thetl. Unsere auswärtige Politik. In einer der letzten Reichrtag-sitzungen wurde von den Vertretern verschiedener Parteien tm Reichstage, darunter auch desonder» von Windthorst. da« Recht betont, auch über die auswärtige Politik ein Urtheil abzugeben, gleichviel ob bisher von dtesem Recht der entsprechende Gebrauch gemacht worden sei oder nicht. Windthorst dachte dabei offenbar an jenen Vorfall, der vor längerer Zeit im Reichstag geschehen ist, und welcher einen gesellschaftlichen Bruch de« Reichs kanzler» mit dem Centrum und umgekehrt zur Folge hatte. E« handelte sich um die Verlegung der Zollgrenze der Unterelbe. Windthorst hatte sich gegen diese Maßregel aus gesprochen unter Anführung von Beispielen au« Hannover und dadurch einen Artikel der „Nordd. Allgem. Zettg." her vorgerufen, welcher ihm den wenig schmeichelhaften Titel eine« Anwalt« de« Auslandes anhestete. Seit jener Zeit ist e» mit der Bewilligung der Ansprüche de« Eentrum« nicht mehr vorwärts gegangen, die Unterhandlungen haben schließ lich gestockt und stehen wir etwa aus demselben Puncte al« zu der Zeit, da der Versuch begann» eilten wockus vivoucki mit der Curie zu vereinbaren. Wenn Windthorst sich aus sein Recht beruft, die aus wärtige Politik in den Bereich seiner parlamentarischen Thätigleit zu ziehen, so kann man auch mit Sicherheit darauf rechnen, daß er demnächst sein Recht gebrauchen wird. Da« erinnert uns daran, daß vor einigen Wochen davon die Rede war, daß es dem Reichskanzler nicht unwillkommen sein werde, wenn sich für ihn ein Anlaß darböte, sich über vie auswärtige ^ in solchem Falle aber für derartige , geeignete Persönlich den Reichskanzler Über die auswärtige Politik stellt, so ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß er au- eignem Antrieh« und mit ganz speciellen Hintergedanken fragt. E« liegen augenblicklich so viele und so verwickelte Fragen ans dem Gebiet der auswärtigen Politik vor. daß Windt horst nur in da« bereit stehende Füllhorn hinein z» greisen braucht» aber mau kann Zehn gegen Ein» wetten» daß alle seine Fragen in irgend einer nahen Beziehung zur kirchenpolitischen Frage stehen werden. Die Nächstliegende Frage ist die Uber da« Berhältniß Rußland» zur römckchen Curie im Hinblick aus die gegenwärtige Lage der katholische« Kirche in Preußen. Bei den verschlungenen Pfaden, welch« die vatikanische Politik wandelt, wäre e« sehr wobl denkbar, daß der FürstvrimaS von Ungarn, Timor, mit seiner neu- lichen Philippika gegen da« kirchenfeindliche Deutschland etwa die gleichen Dienste für den Vatikan geleistet hätte, wie ein ein Parteigenosse deS Ad der baverische Abgeordnete Reichskanzler wegen scmcr er jenen daß^Fre^ T>e der'Wiener Osl'iciösen, weiche klar besage«, daß au eine aus wärtige politische Scparatactwn Oesterreich Ungarns ebne Einverstäudniß mit dem Verbündeten Deutschland uiw: gedacht werden könne, hat hier sekr angenebm bernbri. Mm, hält daS für eine bündige Versicherung der österr, nbnchcn Bundes' treue nach Berlin hin und für emcu verständlichen Wmk des Grasen Kalnoky an den ankommende» russischen Gast, ibn von unnützen SprengungSversuchcn der austro,deutschen Allianz abzuhalten. „Geben Sic sich keine Mnbe!" lanlel der Will- komuienSgruß snr Herrn v. GierS. Ww glauben wobl. daß bekannten u Iprua Z . ^ z Abgeordneten Jörg erhaben I . . ^ trotzdem versuchen wird, mit dem 'östcrreichisch-unga- thurmhochuber d-nBerst.che.^d-^^ g^ ^ srclUchse.t-I^^., Munster auch andere Frage», die Teu.schtaud nicht dem sehr ' geändert, denn die Freundschaft mtl Rutzlaiid l^^ berühren, zu bespreche»^ und halten es nicht für zu- sind natürlich Wandlungen, die sich Zeiten, m allzu fern war. chnlick unabhängig von dem Abgeordneten Jorg voiftogcu I zwischen dem ö„crre,chlsch ungar, abcn an dem Tage^ als ib»> die Bcrstchcrung von der ^lmr w zu Stande läme, ,o würtl „öbe der russischen Freundschaft gegeben wurde war ''"uä „ttschcn Kreisen nur angenebm Peru L« Bermuthe» L Abgeordnete.. Jörg v°r 'anden We . 6e»te noch Mitalied de« deutsche» Reichstags wäre, uw ehedem dann würde er vielleicht die Gelegenheit wabrnehmen, ^ sich über den Besuch deS Herrn u tü.er« ,n Wien auS- I um Gier« in Wien auS- damit eine größere Wirkung zu deS natürlich ohne erziele», als mit seinem ers d«S Reichskanzler« zu stören. ^ ^ LS rst jetzt wieder still geworden Von der ^1.» ReichSkanzl-rS. sich im Reichstage Über d.e auswär„ze Pel>t>k zu äußern und doch würden Nur gern aus seinem Munde etwas darüber hören, wie er heule über die orientalisch e denkt ob nicht vielleicht durch die englische Expedition aypten eine Verschiebung der Lag- eingctreten ist. die zu ? L: »nd wäre i aae in einem Lingrifs von Seiten Deutschland» und wäre es auck vur zu si«m diplomatischen Anlaß bieten könnte. Tw egyp- »rt Pläk^Aarein zu reden, weil dabei eine dein m- tetncktionalett Verkehr dienende Wasserstraße in Bctrach, kommt, «l« Fürst Bismarck sein geflügeltes Wort von den Knoche» de« poinnierschen Musketiers sprach, die lbm zu werthvoll schienen, al« daß er sie wegen der orientalischen Frage in Gefahr bringen möchte, damals war die allgemeine Benutzung de« SuezcaiialS noä, nickt de», Zwcft'cl unterworfen und doch betonte er schon damals das Interesse, welches auch Deutschland an der freien Benutzung solcher Wasserstraße» habe. Di« Conserenz, welche am 18. August vorigen Jahres u» Therapia ihre letzte Sitzung abhiclt, ist stelS und wohl auch nicht ganz mit unrecht belächelt worden, aber sie könnte doch noch einmal wieder ausleben zu einer Zeit, in welcher England an eine derartige Wieder erweckung der Abgestorbenen gar nicht mehr denkt. Noch eine ander« auswärtige Angelegenheit beschäftigt die allgemeine Aufmerksamkeit in Deutschland, aber diese ist so c»,psinklichcr Natur, daß man eS vermeidet, von ihr öffentlich zu sprechen. Diese Mühewaltung hat der Statthalter von Elsaß-Lothringen dem Reichskanzler abgenouimcn. indem er neulich bei der Eröffnung des elsaß-lothringische» Landeöausschustes das Programm der Protestler, welches auf ^protodlstüm ot sction" lautet, in schwungvoller Rede bekämpfte. Tic Rebe deS Statthalters war zwar mehr ei» HerzenSerguß. als eine politische Auseinandersetzung, aber sie hat ihre Wirkung auch al« solcher aethan. Wir sind hiernach nicht in der Lage zu wünschen, daß der Abgeordnete Windthorst demnächst im Reichstage von seinem Reckt Gebrauch mache, den Kanzler über die auswärtige Politik zu interpelliren. Vorläufig liegen die Dinge so, daß entweder die Verwickelungen, welche noch der Lösung harren, nn« z« fern liegen oder daß durch eine Mittheilung über die Absichten der Negierung da« vielverschlungcnc Gewebe der auswärtigen Politik nur in Verwirrung oder in eine unwill kommene Spannung gebracht werden könnte. Wir sind so unconstitutivnrll. die Leitung der auswärtige» Politik de« deutschen Reichs nach wie vor der bewährten Leitung deS Reichskanzlers vertrauensvoll zu überlaste» und ihn nur in dem Fall darüber mit Fragen zu behelligen, wenn er selbst diesen Wunsch hegen sollte Leipzig, 28. Januar 1883. * Die „Norddeutsche Allge m eineZeitung" ist m den Stand gesetzt, den Teil deS Schreibens zu veröffent lichen, welche« Se. Majestät der Kaiser um die Weil,nachts-1 zeit an den Papst gerichtet hat. Das officiöse Blatt macht von dieser Ermächtigung um so lieber Gebrauch, als die Ar- tikel der „Germania" und verschiedener Blätter -mverer fällig, daß auck Gras Osten-Sacken, der desi f»irte russische M»usterpräsident, sowie der Fürst Urusosf gegenwärtig in Wien anwesend ist. Wenn eine Berci»barniig über die Donau- garischen nnd bei» russischen ürkc daS auch in unseren politischen Kreisen nur angenebm berühren. Gegenstand der selben soll auch die Unlorredung des Fürsten Bismarck mit dein Großsürslen NicolauS gewesen sein, bei welcher andern sali« der hiesige Botschafter, Herr v. Sabuross, nickt zu gegen gewesen wäre. Jedensalls wird der Wiener Besuch diesmal unseren Osficiösen keine» Anlaß bieten, „Krieg in Sicht" zu predigen." * lieber den vorstehend erwähnten Besuch des Herrn v. GierS in Wienwird osficiöSauS Berlin geschrieben: „Für dieNeuig- keitsjäger bietet der Wiener Aufenthalt des Herrn v. Gier« biö jetzt nur Enttäuschungen, und dieselben dilrsvcu auck Wohl ungcsckwächt sortvauern, so lange der russische Minister in der österreichischen Hauptstadt verweilt. Es muß auch bei dieser Gelegenheit wieder betont werden, daß. wer sich von der Auslandsreise deS Herrn von GierS einen epochemachen den Einstuß aus Pen Entwickelungsgang der europäischen von einer gänzlich unzittresfcn- Prämissen ausgeht» in tvelchen die heutige internationale Lage wurzelt. An die Stelle des ehemaligen Dreikaiserverhältnistes, welches die liefe FnedenSfchnsucht der Völker nur bis zu einem ge wissen Grade zu stillen vermochte, ist die deutsch österreichische Allianz, an die Stelle des labilen das stabile Gleichgewicht getreten. Letzteres hat sich der Ausrcchtcrbaltung »»d Festigung der internationalen Interessengemeinschaft bei verschiedenen Gelegenheiten so förderlich erwiesen, das; sowobl in Berlin als in Wien eine noch engere Berknüpsmig des Bündniß- gcsügeS für wünschenüwcrtk eracklct wird. Herrn v. Gier« ist diese Sachlage auf daS Genaueste bekannt, und seine Con- screnzen mit den politischen Größen der österreichischen Kaiserstadt dürften ihn, falls dies etwa nötlng gewesen sein sollte, in der Erkennlnlß nur bestärkt habe», tag die Pflege »ud Entwickelung deS sreundnachbarlichen Berhälinisses Ruß lands zu Oesterreich nur unter der Voraussetzung vollster, rückhaltloser Acccplirung des mittel europäischen Kaiscrbunke« und der sich aus diesem Faclum ergebenden allgemeinen politischen Consequenzcn möglich ist. Gelingt es Herrn v. GierS. die maßgebenden Petersburger Kreise mit dieser Erkcmltniß zu durchtränkeu, so kann auch Rußland wieder alS cvnstantc positive Zahlengröße in den Berechnungen und Ablimchungcn der europäischen Politik auftrcten und Geltung erlangen. Aber auch nur dann." * Die Drohung der „Germania", daß demnächst, wenn die Regierung den kirchciipolilischeu Anträgen deS Ccntrumö nicht Statt gebe. „Kalasiropben" cintreten müssen, wird in Berliner parlamentarischen Kreise» vielfach commentirt. Man hält eü für vollständig ausgeschlossen, daß die Führer dev Ceiitrnms ci»trcte»dcn Falls die Politik deS passiven Widerstandes ausgeben und aclivc Widersetzlich keit gegen die Regierung predigen würden. Man neigt siä' vielmehr der Ansicht zu, daß eventuell der Erzbischof von Köln, der in letzter Zeit immer ungenirler vom AuSlande ! au« seine Diöcesc regiert, zurückkehren werte, um die cvnser- vative Regierung vor die peinliche Allcrnalive zu stellen, denselben zu verhaften. Daß damit ein vollständiger Bruch in den diplomatischen Verhandlungen mit dom Baliran und eine Rückkehr deS Ccntrumö in die alte Oppoiilionsstelluug verbunden wäre, ist klar. Während das Centn«»: hier die Tactik der Drohungen befolgt. lassen die römischen Organe der Curie lockende Rufe mit Aussicht ans einen kirchenpolitischen Friede» erschalle». Cs werten alt' Mittel versucht, um den Staat aus den Weg nach Canossa zu dränge». Wir hegen noch immer das Ver traue» auch zu der conservatwen Regierung. bewnders so lange Fürst Bismarck an ibrer Spitze licbl, daß cs tabin iiinimcrmebr kommen wird. Die „Norkdenkichc Allgemeine" - . ... . ^ ^ „Berlin, den 22. Tccember 1882. Euerer Heiligkeit danke Ich für das Schreiben, welches Sie unter » n ^ Mich gerichtet und erwidere von Herzen das Wohl- ^ ^ Mich zu erkennen geben. Dasselbe I beftürkt Mich m der Hoffnung, daß Euere Heiligkeit aus der Be ^ ulxr die Herstellung und die Wirk- ^ilmdtichaft empfinden, einen neuen Beweggrund Entgegenkommen Meiner Regie, dw «irderbesetzung der Mehrzahl der Bischos-sitze cr- mSglicht Hot. durch nae entsprechende Annäherung zu erwidern Ä ^ ei"e solche, wen» sic aus Rm Gebiete 7.^'"^^''''''!'^" P-Usäad«. noch mehr im ^ntereffe der katholüchen Kirche, al- in dem des Staates Ladkaen L "" zur Besetzung d^im K°LLs entstandenen «acanzen bieten würde. Wenn Ich aus eine», Ent. ... konnte, daß die Bereitwilligkeit zur Annäheruna en.e Reichstagsabgeordneter, der auf Veranlassung der Regierung I U können, solche «e -r.n» I, 7^ «unanve de« Kampfes zum Schutze streitiae,- ^ »sorderlich waren, ohne sür inedl.^.L'gen daucL m dem Landtage ^ im Reichstage eine Interpellation stellt. Sine andere Anfrage könnte die gegenwärtig. Lage de«, ao.hwendig zu se,w e7°.'r'wttHri^Um Er^güng die katholische Kirche „unter dem Joche der »iigei.chle», daS katholische Gewissen verletzenden Gesetze st uszt", während der russische Kaiser seinen Frieden mit der Kirche gemacht habe. Das ossiciöse Organ bezeichnet diese Knndgebuiig mit Reckt als tendenziös und die Tbatsache entstellend. Tie Frage errege bei un« „einiges Aussehen" und wird olnic Zweifel „des Weiteren besprochen" werten. — I» dem Hirtenbriefe Simor'S heißt cS wörtlich: „Ist es etwa, um Anderes nicht zu erwähnen, nickt unter Gotte- Schutz geschehen, gaß gerade in den Tagen, die ick m Rom verlebt, der Kaiser der Russen durch ein mil dem l>. Sluhie abgeschlossenes Uebereinkommen den Frieden mit der Kirche und »>>t seine» katho lischen Unterthanen in seinem Reiche wiederherslcllte? Um so auf fallender und bedauerlicher ist cs, daß die katholische Kirche »» deutschen Reiche noch immer aller Rechte beraubt, unter dem Joche der ungerechten, daS satholische Gewissen verletzenden Gesetze seufzt, durch diese Gesetze und andere Mittel so sehr gebeugt wird, daß noch jetzt die Priester nur deshalb vor die Gerichte geschlevvt und bestraft werden, weil sie gegen den Willen der bürgerlichen Be hörden das Mcßopser gebracht oder daS Allelbeiligste gespendet oder Tobte begraben haben. Es gereicht der Geistlichkeit jener Gegenden
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