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MHMN U MgeNatt LsZsss Mtv Anzeiger W«t«lt«mis.»tsch8st«st.,v»« d«» B»t«n, ^^<m«P°st°nst°lt««g««nmnn. Woe » kl « tt für Slchopa« und Amnea-Ud Anzeigenpreise: Die 4» mm breite Millimeterzeil« 7 Pfg.; di» V3 mm breit« MillimeterzeUr im LertteU LS Pfgu Rachlaßstafstt 8 Ziffer» und Nachwel»gck>ühr 2L Pfg »uzSgl. Port» »«» ^ifch-pnuerLagebtatt und Anzeiger" ist da» zur «erSstenUichung der amtlichen «etannlmachungen der AmtSdauptmaunfchaft Flöha und de« Stadtral» »u Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «l» ^HLlt di« amtliche» Bekanntmachungen de« Finanzamt«« Zschopau — Bankkont«»: ErzgebtrgischeHandelSbaiä r. V. »^ b. H.Zschopau «emeindcgirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leiprtg Nr 438»«— Fernsprüher Nr. 7lL Zeitz«« Mr die Ort«: «rumhermerddorf, Waldkirch«», Biirniche», Hahndorf, wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Vornan, Dtttmann«dorf, Witzfchdarf, Scharfenstri», Schlößchen Porschendor» N«. 1- 8»« 18. I «,«,««,« 1988 198. Iaiuesa—s Was wirb in FrankreiG? Die VolkSfront Regierung Cyautemps zurü«getreten Auch die zweite Volkssrontregierung in Frankreich Hai nunmehr abgewirtschaftet. Nach einer dramatischen Nachtsitzung in der Pariser Kammer überreichte Minister präsident Ehautemps dem Präsidenten der Republik -rin Rücktrittsgesuch. Präsident Lebrun nahm am Frei, rg sofort Verhandlungen über die Neubildung der Re- -iicrung auf und empfing dem Herkommen nach zunächst den Senatspräsidenten und den Kammerpräsidenten Herriot. Präsident Lebrun empfing dann nochmals ChautcmpS zu einer Besprechung und bat ihn um Neubildung der Regierung. Chantemps lehnte aber ab unter Hinweis darauf, daß durch die Ereignisse in der Kammer seine Bemühmw-u vo„ vornherein behindert sein würden, Ministerpräsident Chantemps sErich Zander, Archiv, M.) Obwohl die Krise der Negierung Chantemps schon den ganzen Donnerstag über bestand, glaubte man in parlamentarischen Kreisen doch, daß ein Bruch vermieden werden könne. Aber in der nächtlichen Kammersitzung verschärfte sich die Spannung zwischen' der Negierung und den Kommunisten derart, daß Chantemps nach einem vergeblichen Versuch, durch einen Appell an das Parla ment die Einigkeit über die Finanzmaßnahmen der Ne gierung herbeizufiihren, seinen Rücktritt anbot, der da durch notwendig wurde, daß die im Kabinett sitzenden sozialistischen Minister ihre Aemter zur Verfügung stellten. Wie überraschend der Negiernngsrücktritt kam, wird ans der Tatsache ersichtlich, daß Staatsminister Läon Blnm im entscheidenden Augenblick gar nicht mehr in der Kammer war und erst aus dem Bett geholt werden mußte. Als er von der Verschärfung der Lage erfuhr, richteie er an Chantemps ein Schreiben, in dem er den Rücktritt der sozialistischen Minister mit dem Ausdruck des Bedauerns, daß es den Sozialisten nicht mehr mög lich sei, die Volksfrontmehrheit aufrechtzuerhalten, an- zeigte. Entscheidend für den Rücktritt der sozialistischen Mi nister war wohl weniger der äußere Anlaß, nämlich der Streit nm die Einführung oder Nichteinführung der Devisenkontrolle, als vielmehr die Erkenntnis, daß ein Zusammenarbeiten mit den Kommunisten, die durch die Verschärfung der Arbeitskonflikte starke Unruhe ins Land gebracht haben, nicht mehr möglich sei. So benutzte Ministerpräsident Chantemps die Erklärung des kommu nistischen Vertreters in der Kammer über Stimmenthal tung seiner Partei, um mit den Söldlingen Moskaus end lich Schluß zu machen. 100 Francs ----- 8,LS Mark Durch die französische Regierungskrise ist wieder neue Unsicherheit in die Währung Frankreichs getragen worden. Durch die Schließung der Devisenbörse wurde der Devisenhandcl in Paris zunächst ausgesetzt. Am Frei-- tag notierten 100 Francs - 8,28 RM. Der Brotpreis in Paris wurde wieder um 10 Centimes heraufgesetzt, so daß das Kilo Brot ab Montag 2 Francs 70 kosten wird. * Regierung und ReHenregFerung Der Rücktritt der zwetzdu Vo'ksstwnlr-gieruna in Frankreich ha« Wiebe, einmal deutlich gezeigt, daß es nicht weither tst mt« de, gepriesenen „Demokratie", um deren Schutz sich der Drei-Mächte-Bund, den die Ver einigten Staaten, England und Frankreich darstellen, so überaus große Mühe gibt, und die sie als größte Sicher heit für die Währung und das Geld ansehen. Diese bei de» Demokratievcrfcchter sind im Verein mit Frankreich bereit, alles eii" ' '.cn, und wenn nötig, für das „demo kratische Shste i kämpfen. In Hicw York und in London hat n . her die französische Krise mit größter Besorgnis beobachtet und noch in den letzten Stunden dem Ministerpräsidenten dringend ans Herz gelegt, doch ja ein Auseinanderfallen der gelobten Volksfront zu ver meiden, um nicht das zwischen den drei demokratischen Staaten geschlossene Währungsabkommen in Ge fahr zu bringen. Es hat sich aber gezeigt, daß die vielgepriesene „De mokratie" in Frankreich ein Kind mit zwei Köpfen ist. Einer demokratischen Gruppe steht eine andere gegenüber, die gerade das entgegengesetzte Prinzip verkündet. Diese Tatsache hat die entscheidende Kammersitzung, die dem Rücktritt der Negierung Chantemps vorausging, enthüllt. Es hat sich gezeigt, daß es in Frankreich eine Negie rung und eine Nebenregierung gibt. Die Negierung macht in Demokratie und die Nebenregierung schwimmt längst in kommunistisch-bolschewistischem Fahr wasser und tarnt sich nur demokratisch. Diese Neben regierung bilden in Frankreich die roten Gewerk schaften mit ihrem Oberhäuptling Jouhaux. Die Gewerkschafts-Nebenregterung, die ihre Richtlinien von Moskau bezieht, ist die Urheberin der schweren Arbeitskonflikte, mit denen die Regierung Chantemps in immer wachsendem Maße zu kämpfen hatte. Den Gewerkschaften ist die Pause in der Durchfüh rung der marxistisch-radikalen Gesetzgebung, die die Re gierung Chantemps eingelegt hatte, zu lang gewesen. Sie fordert Fortsetzung der Wirtschafts- und Sozial experimente, wenn auch die Negierung Blum schon darau gescheitert ist. Wie auch immer die neue Negierung aussieht, di« beiden Gruppen innerhalb der französischen Politik blei ben bestehen: hier eine sogenannte demokratische Negie rung und dort eine marxistisch-bolschewistische Gcwerk- schaftsdiktatnr. Der Nachfolger Chantemps wird di« Gegensätze vielleicht überbrücken können, indem er Kom promisse schließt, aber er wird dadurch die Krise Höch« sie ns a u f s ch.i e b e n, nicht aufhalten. Dies« Krise wird so lange dauern, bis endlich Kräfte aus dem französischen Volke erstehen, die stärker sind als die so genannte Demokratie und der mit dem Bolschewismus verbündete Marxismus. ZWslsnWk FremWfkbesB Deutschland grützt Dr. StojadinoMch Die Neichshauptstadt beherbergt in ihren Mauern den jugoslawischen Ministerpräsidenten und Außenminister Dr. Milan S t o j a d i n o w tts ch, der in Erwiderung des Besuches des Reichsautzcnministers in Belgrad zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Deutschland gekom men ist. In seiner Begleitung befinden sich der Kabi nettschef Dr. Protitsch und der Attachö im Außen ministerium Dr. Azabag h lisch. Die jugoslawischen Gäste nahmen im Hotel Adlon Wohnung. Eine Abcnd- tasel, die der Reichsautzenminister Freiherr von Neurath im „Haus des Reichspräsidenten" gibt, ist die erste offi zielle Begrützung der jugoslawischen Gäste. Dr. Stoja- dinowitfch wird dann in den nächsten Tagen mit den maß- gebenden politischen Stellen über politische und wirtschaft liche Fragen Besprechungen haben, und er wird sich weiter aus eigener Anschauung ein Bild von den Leistungen und dem gewaltigen Wiederaufbauwerk des neuen Deutschland verschaffen. Bei der Gelegenheit sei noch einmal daran erinnert, daß der Besuch des Neichsaußenministers Freiherr von Neurath in Belgrad einen freundschaftlichen Meinungs austausch zwischen beiden Staaten herbeigeführt hat, der durch die Berliner Besprechungen Dr. Stojadinowitschs noch fortgesetzt wird. Eine enge Freundschaft verbindet den jugoslawischen Ministerpräsidenten mit Ministerprä sident Generaloberst Göring. Beide Männer werden in Berlin verschiedentlich Gelegenheit nehmen, sich zu unterhalten. Die Freundschaft Göring-Stojadinowftsch wurde geschlossen, als Hermann Göring im Jahre 1934 nach dem Attentat auf König Alexander von Jugoslawien in Belgrad weilte. Mit den Staatsmännern deS Deutschen Reiches be grüßt auch das gesamte deutsche Volk den jugoslawischen Ministerpräsidenten als aufrichtigen Freund des neuen Reiches, den es als klugen Staatsmann und Wegbereiter für den Frieden und die Zusammenarbeit in Europa schätzen und kennengelernt hat. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn wir der festen Erwartung Ausdruck geben, daß die Berliner Besprechungen die deutsch-jugoslawische Freund schaft noch vertiefen und die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten weiter fördern werden. „Beweis wahrer Friedenspolitik" Bctgr«» Aker den B«liucr Besuch Stojadinowitschs Tas Zemralblatt der Partei des Ministerpräsidenten Dr. Swjadinowitsch, „Samouprava", veröffentlicht unter der Ueberschrift „Der Berliner Besuch" einen Leitartikel, der in Belgrader politischen Kreisen stärkste Beachtung findet Das Blatt schreibt u. a.: Obgleich der Besuch in eilt-- Li-'»« e'n Akt der internationalen Höflichkeit sei, so se« diese Reise doch ein sichtbarer und beredter Beweis dasü< daß dir Bziehungen zwischen Deutschland und Jugo- slawien sich immer weiter bessern und vertiefen. Diese Besserung der Beziehungen zwischen zwei Ländern, die durch ihre Wirlschaftsstruftur gegenseitig aufeinander an- gewiesen sind, sei ein natürlicher Ausdruck der gemeinsamen Interessen und Stimmungen des deutschen und jugoslawischen Volkes, die von jeher turch gegenseitige Achtung verbunden waren. Das Deutschland Hitlers habe gleich das größte Ver ständnis für die konstruktive Friedenspolitik Jugoslawiens an den Tag gelegt und habe seinerseits die Initiative ergriffen, mit gewissen Vorurteilen auszu- räumen, die bis dahin das Zustandekommen einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Jugoslawien erschwerten. Der Güteraustausch sei aufgelebt, und schon heute stelle Deutschland einen sehr wich tigen Faktor auf dem jugoslawischen Markt dar, während Jugoslawien seinerseits in Deutschland sehr vorteilhafte Märkte für seine Erzeugnisse gefunden habe. Die Politik, die Dr. Swjadinowitsch begonnen habe, zeichne sich dadurch aus, daß sie offen, aufrichtig und real ist. Er sei ein Gegner aller Blocks und zwischenstaatlichen Ver schwörungen und setze sich in seiner Tätigkeit das doppelte Ziel: erstens Festigung des Friedens in der Welt, zweitens weitgehendste wirtschaftliche Stärkung Jugoslawiens. Dr. Milan Ttojadinowitsch. lScherl-Bilvarchiv-Wagenborg.) Indem Dr. Swjadinowitsch Herrn von Neurath und Deutschland seinen Besuch erwidert, gibt er einen neuen Beweis dafür, datz er fest entschlossen ist. nicht nur mit allen Nachbarn Jugoslawiens, sondern auch mit den großen Nationen unseres Kontinents eine wahre Frie- denspolttik zu betreiben. Deutswwnd uno Jugoslawien haben so viel« ge meinsame Interessen im heutigen Enropa, daß dieser Deutschlaudbcsuch unseres Ministerpräsidenten der Vertiefu.ntz. der deutsch-jugoslawischen Freundschaft und nützlichen Zusammenarbeit nur zugute kommen kann, waS auch zum Frommen des allgemeinen europäischen Frie dens sein wird. ,, Beck vom Führer empfangen Der Führerund Reichskanzler empfing den auf der Durchreise in Berlin anwesenden polnisch-, Außenminister Beck, der vom polnischen Botschafter in Berlin, Lipski, begleitet war, zu einer längeren Unter haltung, an der auch Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, teilnahm.