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Dresdner Nachrichten : 17.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187307175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-07
- Tag 1873-07-17
-
Monat
1873-07
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1873
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«a,liq fr«, > d«r Sjvrdtnon l«. Ld-a. ni««>t»»ret» »ieneliLtl« ltch «>ü durch dt« Dost »s «gr. «u-elit« Aumm-rn l 5!gr. iüiftugc: «l.oso Ercmpl. IUr die Ritckgade ringe» jandier Mimnicripir MLii.l i-ch die lürdaate» «ilht verbindlich.' Inseraten-Annrdme and» iuiriSi ll.»»«u»i«iu u»<> Voui»e in Hamduia. «1er- »n, Wien, Leiplig. Basel, Breslau. Frautfurt a. M. — Ruit. iii Berlin, Leipzig. Wien. Hami-nrg, ßrankjurl a. R., Mün chen — V.tuba L 0o. in grankfnrt a. M. — Ir. v»i«e in ikbemnt». — lir- »V. Lnütte. ltuliior ch La, tn Parti. «»»kd»»««kn- 88?^» angeieo «LLMüLSL TliUbintt für Uiiterhaitnng und Geschästsvcrkchr. , Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepskh Ä Reichardt in Presden. Verantwortl. Redatteur: Julius tltkchardl. i Udr.rvnnwa» ^»««Ml^lL Ulir. I« Itulkadl: -rate lUosler» Miss- ü btt Lld. S Ukr. Der Raum einer ein »altiaen -Sctii-eile lonet IS Psn >L>» tir Zciic - Ngr. Line Barantie inr dot nächiitoainc iLriaiel- «,n der Inserate wird nicht gegeben. ilubwärtige Siunonren- blnslrage „an »n- unbe- kanrnen Firmen u. Per sonen inffrirc» wir > nr gegen P.aimmerando- Habinng durch Bri-s- murlen oder Poiteini Inn:, u Lliben lvsle» >>., Ngr. «uewartge können die Zatziuna auch * »ns eine DreidnerJirntL an -ctse», Tie Etz». Nr71W7 Dresden, Donnerstag, 17. Juli 1873. HR'f- 'P r g ' H-st' Nkitret rctcur: l)r. Iniil Idle-«-«>>. Für daö Feuilleton: k»n<I«vix n»rtuit»ni». Politisches. Käme Bismarck jetzt nach Wien, wer «eist, ob ihm nicht seiten der Deutschösterreicher ein so sympathischer Empfang bereitet würde, wie man ihn vor Kurzem kaum für möglich gehalten hatte! Die Politik gegen diellebergriffe und Machtgelüste der Römlinge, dH Bismarck cingeschlagcn hat und conseguent sesthält, hat ihm den Schimmer des „Drachentödters" um das Haupt gestochten und die ser Glanz leuchtet vielen Oesterreichern in einein Augenblicks um so bestechender, da ihr eigener Kultusminister v. Stremayr sich immer tiefer in die Netze der Jesuiten verstrickt. Die Mastregelung der Lehrer war nur der Beginn zu immer weitergehcnden Liebesdiensten gegen die Römlinge. Das; die Lehrer ihrer „Fachvereine" zur Wahr ung ihrer Interessen, ihrer Weiterbildung wie ihrer StandeSwürde dringend in einem Lande bedürfen, wo der Herr Ortspfarrer auf manchen Dörfern noch das liebe Herrgott! ist, entgeht dem öster reichischen Cultusminister. Zugegeben, dast sich einzelne Lehrer zum Spielball in den Händen politischer Parteien mißbrauchen ließe», deshalb ist der Lehrerstand noch lange nicht die „revoltirende niedere Pädagogik", der nach den Hetzartikeln der Jesuitenblätter der Dau men auf'S Auge zu halten wäre Der Kampf mit dem Ultramon tanismus ist für Oesterreich weit mehr eine Lebensfrage als für Deutschland. Bei jeder Concession, die den Prätensionen Roms ge macht wird, erwacht die Erinnerung an die traurige EoneordatSzeit, unter deren Druck Oesterreich mehr gelitten hat, als Preußen unter der Herrschaft der Schulregulative. Ohne die Unterstützung durch den Reichskanzler Graf Andrassy wäre es undenkbar, daß der Unter- richtSminister eine so unglückselige Richtung einschlüge. Bereits machen sich in den liberalen Kreisen Oesterreichs manche Summen, hörbar, die eine Ersetzung Andrassy's durch Beust herbeiseufzen. Selbst entschiedene Gegner Beust'S denken über seine Leistungen milder als sonst. Wenn ein allmächtiger Mann, wie Andrassy, sich nur durch fortgesetzte Nachgiebigkeiten gegen die Römlinge halten kann, so leuchten Beust's Verdienste in dem siegreichen, wenn auch langwierigen Kampfe gegen die Römlinge um so Heller. Ueberhaupt sehen die freisinnigeren Elemente unter den Deutsch-Oesterreichcrn dem künftigen Reichsrathe gar nicht mit besonderem Vertrauen ent gegen. Die Czechen haben sich entschlossen, denselben zu beschicken. Damit sind die schönen Tage, wo dieHerrenDeutsch-Liberalen unter sich allein waren, vorüber. Nationale Kämpfe und kirchliche Strei tigkeiten werden der Reichsvertretung kaum Zeit zur politischen 'Freiheitsarbeit lassen. Don Fortentwickelung der Verfassung ist keine Rede mehr; die Verfassungspartei wird Mühe haben, das Staatsgrundgesetz zu venheidigen gegen Rückschritte, zu denen sich Czechen, Feudale, Römlinge und — ein liberaler Cultusminister die Hände reichen. Di« Bismarck'sche Kirchenpolitik erleichtert auch die Anglicder- ung des neuen ReichSlandcs Elsaß-Lothringen. Tic Besseren unter unseren neuen Reichsbrüdern empfinden eine tiefe Scham über das schmähliche Ueberwuchern des UltramontaniLmus in dem angebete- ten Frankreich. Es entsteht eine gewisse Bitterkeit gegen das frühere Vaterland — die Uebergangsstufe zu einer gerechteren Beurlhcclung des neuen. Den Franzosen ist — feinfühlend wie sie sind — diese Schwenkung nicht entgangen. Ihnen behagt die ruhige und sich der neuen Ordnung der Dinge fügende Denkart der Elsässer ganz und gar nicht und sie sind mit Liebkosungen, wie Verräther und dcrgl., nicht sparsam gegen die wegen ihrer Treue bisher vergötterten Elsässer. Der Jammer in Spanien nimmt immer mehr überhand. Fort während versichert der Diktator Pi y Margall, er werde energisch handeln, und wie eine außer den Schienen gerochene Loeomotive, die sich immer tiefer in die sandige Böschung wühlt, verpufft er alle Kraft an unrichtiger Stelle. Die allgemeine Staalsauslösung greift tiefer und weiter um sich. Die Depeschen sprechen so deutlich, dast eine Erläuterung nur die scharfen Umrisse der dortigen Zerrüttung verwischen würde. Die geheimnistvolle Reise des österreichischen Kaisers nach München hat eine Auflösung voll familiärer Herzlichkeit gefunden: Franz Joseph wollte als guter Vater den erst.» Geburtstag, den keine liebe älteste Tochter Gisela außer dem elterlichen Hause feierte, mit ihr verleben. Auch der Kriegsfall der „Leitha" ist erledigt und aufgeklärt. Dieses Kriegsschiff sollte, um Strommessungen und Correcturen der Flußkarten zu bewirken, soweit als möglich strom aufwärts fahren. In Wien hatte man geglaubt, es werde höchstens bis Linz kommen; die Donau hatte jedoch ungewöhnlichcs Hoch wasser und so dampfte der kühne Kapitän sogar bis Straubing. Ueber Bismarck flattern fortwährend SensationSentcn in der Luft herum. Es wird ihm hartnäckig in die Schuhe geschoben: er ibolle partout regierender Fürst in Deutschland werden. Zuerst habe er das Herzogthum Lauenburg auf'S Korn genommen und ihm mit kluger Berechnung die eigcuthümliche Sonderstellung gegeben, für die gar kein begreiflicher Grund vorlag. Dann habe er nach dem Tode des jetzigen Herzogs von Braunschweig sich den dortigen Herzogsmantel um die Schultern knüpfen wollen. Gegen diese neue Vetterschaft aber hätten sich mißnuithig alle regierenden Fürslen- häupter Deutschlands erklärt. Nun trachte Bismarck darnach, Her zog von Elsaß-Lothringen zu werden. Preußen sei es nicht einver- leibt, einein anderen Fürstenhaus«' habe mau eS nicht geben wollen, Republik dürfe es nicht werden, und die Regierung durch Bundcs- rath und Reichstag habe ihre großen Schattenseiten. Bismarck aber sei ganz der Mann, mit den dortigen Schwierigkeiten fertig zu wer den. Wir glauben es gern, dast cs keinen besseren Grenzwächter gegen Frankreich geben würde, als den Otio Bismarck, Herzog von Elsaß Lothringen; aber ob der Mann, der jetzt in Varzin damit be schäftigt ist, den Ertrag seiner Rittergüter durch eine intensivere Landivirthschaft zu heben, diesen hochfliegendcn Planen ernstlich nachhängt, dazu möchten wir denn doch ein Fragezeichen machen, das sich wegen seiner Größe in Wien weltausstellen lassen könnte. Locales und Sächsisches. — Dem HandlungSreiseirden Eduard Heinrich Pohley aus Altenburg ist für die mit muthiger Entschloffenheit und eigener Lebensgefahr ausgeführte Rettung zweier Kinder vom Tode des Er trinkens die Lebensrettungsmedaille in Silber mit der Erlaubnis; zum Tragen am weißen Bande verliehen worden. — Am Montag 'Nachmittag 5 Uhr bis gegen 7 Uhr fand im StadtvcrordnötensitzungSjaale seitens der Armenvcrsorgungsbehörde eine Plenarsitzung statt, in welcher Stadtrath Teucher, der Borftand dieser Behörde, sich nach geschäftlichen Berichten von seinem Amte, welches auf Herrn Stadtrath Kunze übergeht, und von den versam melten Mitgliedern der ArmeuversorgungSbehorde feierlich verab schiedete. Er betonte, daß er seinen ihm lieb gewesenen WirkungS- überhaupt alle mögliche Vorsicht gebraucht. Lbschon trotz alledem Gefahren immer mit Pulversprengungen verbunden bleiben, so ist doch bis jetzt Alles gut abgelaufcn, auch der ganz nahe Schwendler- sche Glassalon vollständig verschont geblieben. — Nach den neuesten ärztlichen Anzeigen bis incl. 14. Juli beträgt die Gesammtzahl der in den kgl. Gerichtsämtern Dresden und Döhlen vorgekommenen Choleracrkrcuikungen 247, von denen 66, d. i. nahezu 05 Proeent, einen tödtlichen Verlauf nahmen. — Dem L. Tnbl. schreibt man aus Gotha, 11. Juli: Für die ersten Tage dcSAugusl sind hier 5000Mann angemeldet,welche, von der Lccupation befreit, hier durchkommen und auf dem Bahn hofe verpflegt werden sollen. Ta die Verpflegung fast ausschließlich in anderthalb Liter Kaffee pro Manu bestehen soll, so glauben wir nicht fehlzuralhen, wenn wir die Ankömmlinge für Glieder des 12. kreis, em er 7 Jahre lang o gelegen ungern verlasse un danke ^üwm c^dern d^tL^r allen Armcnvorftehern Armerrpstegern Armenärzten rc.sm chre>hm ^ ^ s^,. ci„ solches Quantum jener edlen Flüssigkeit zu ver- reichüch gewahrte llrrterstutzung. Nachdem Herr Pa,tor Cchrey dce ^ ^ diesmal in wahrhaft liberalen Rationen den braven Verdienste des Herrn c-I-rdlrath Teucher mrtrvurtrgsn Worten ge- ^gedacht ist. Der launige Verfasser dieser Nachricht scheint pr.csen, wurde der Ver,ammlung Herr »tadtrath Kunze als neuer „jcht zu wissen daß das 12. Armeecorps bei der Lccupation nicht Vorstand vorgestellt. Letzterer begrüßte die Männer seines neuen Wirkungskreises herzlich und bat um ihre Unterstützung für die Zeit seiner nunmehrigen Thätigkeit. — Vorgestern Abend feierte man im Saale der „Societät" in Neustadt das fünsundzwanzigjährigc Tienstjubiläum der sächsisch böhmischen Staatseisenbahu - Lecomotivfülner, der Herren Hohlfelö seit 12 Jahren bereits Locomolivsührer-VormamO, Goldsriedrich, Müller, Richter und Wohlan. Den Saal schmückte ein Tableau mit dem geflügelten Rad und den in Silbcrkranzen gemalten Na men der Jubilare. Unter den etwa 200 Anwesenden war eine große Zahl von Obcrbeamten der StaatSeisenbahnen, die Herren Obcr- inspectoren Mieth undFalkenstcin :c., zu bemerken, während wir trotz des seltenen Festes keinen der höchsten Vorgesetzten zu erblicken ver mochten. Mancher Freund der Jubilare ist in der langen Zeit des Dienstes und der Anstrengung schlafen gegangen und andere waren dienstlich von der Theilnahme abgehalten. Von auswärtigen Be amten waren von der böhmischen Nordbahn die Herren Mucha und Nesser erschienen Es war ein seltenes Fest, nicht sowohl seiner fünf Jubilare wegen, mehr noch weil es Männer in froher Ver einigung verband, die aus den gefährlichen Dampfrossen so lauge Jahre täglich mit Einsetzung des »igeneu Lebens dcchingebraust sind, die mit Ruhe und Unerschrockenheit in der ganzen langen Zeit etwa 20 Millionen Menschen durch 870,000 Meilen geführt, der Fahrzeit nach die Reise um unsere ganze Erde wohl 160 Mal gemacht haben. Die schwere Verantwortlichkeit ihres Standes, das Bewußtsein, daß bei ihrer Thätigkeit ein an sich kleines Versehen den Tod Hunderter nach sich ziehen kann und zugleich der Gedanke, daß sie fortwährend auf einem Krater stehen, den tückische Mächte jeden Augenblick öffnen können, macht den Dienst der braven Män ner zu einem der schwersten. Doch aber standen sie vorgestern Abend noch in ganzer Rüstigkeit an der festlichen Tafel und hatten das Glück, in vollen Zügen die Achtung und Liebe der Berussgcnosscn und ihrer Vorgesetzten genießen zu können. Aus deu verschiedenen Orten Sachsens kamen telegraphische Glückwünsche und Grüße. Aus Geithain, aus Tharandt zwei, aus Narsdorf, aus Görlitz vier, aus Freiberg zwei, aus Chemnitz, Earolinenrhal, Bautzen, Hanau und vom Telegraphen-Büreau des hiesigen böhmischen Bahnhofs. Während der Tafel erklangen zahlreiche Toaste und herrschte ein fröhlicher, lebendiger Geist. Die Jubilare erhielten, in herzlicher Ansprache, begrüßt von dem älteren Jubilar-Collegen Herrn Sachse, von den sämmtlichen Collegcn jeder einen Ring mit Diamänten und Widmung und Herr Hohlfeld als Vormann erhielt noch von seinem Stationspersonale einen Siegelring und ein schönes Album, die ! Photographien von 15 Beamten enthaltend. Herr Führer Gaube gegrüßte in poetischer Form sein« Kameraden. Weitere Toaste ^ galten dem geliebten LanoeSvater, der EnenbahnL'ieneraldirection, I ausgebracht von den Führern Bär und Gaube. Eine Ansprache des Redacteur Trobiich, die im zweiten Theile humoristisch gehalten I war und von eurer Bahnfahrt nach dem Monde handelte, fand un- j getheilten Beifall. Die Ho reu Hohiselv und Richter rankten ge führt für sich und ihre Mitzubilare! Die Feier ward mit einem schwungvollen Tänzchen beicyloffeii. Einen Wunsch wird jeder der Festtheilnehmer innig empfunden haben und zwar den, daß diese Männer, die so viele Jahre glückliche Führer der Züge gewesen, ihrer Thätigkeit noch lange erhalten bleiben mögen, noch lange mit gewohnter sicherer Hand Tausende aus dem gefährlichen Wege zu den erwünschten Zielen bringen und fern von jeder Leibes- und Lebensgefahr bleiben mögen. — Eine immerhin gefährliche Arbeit hat sich seit einigen Ta gen in der Nähe des Zwingers nöthig gemacyt. Man ist dort beim Grabenziehen für die neue Wasserleitung aus bedeutende Hindernisse, auf alle Festungsmauern gestoßen, die eine Stärke vo» ca. 2 Meter haben und dadurch, daß sie durch den verhärteten Kalkansguß rurgc- imin fest geworden «sind, sich dem schnellen Forlschreitcn der Arbeite» entgegenstellen. Der Meißel ist gar nicht im Stande, durchzudringen, und mußte man daher wieder, wie bei den Grnndarbciten am Hof theaterbaue, zur Sprengung vcrschreitcn. Wie dort, so leitet auch hier Herr Steinsetzmcister Werner smr. diese Sprengungsarbeiten mit größter Umsicht und allem Geschick und hat schon seit einigen Tagen mit Hilfe des Pulvers die Steinmassrn mit bestem Erfolg zertheilt. Die Sprengungen werden — um möglichst der Gefährdung von Menschen auSznwcicheir — in den Morgenstunden von 5 bis 7 Uhr vorgcnommen, auch dann dabei betheiligt ist. — Als ein Beispiel von Fabrikordnungen, welche im Schön burgischen den Socialdemotraten zahlreiche Anhänger gewinnen, kann eine noch bestehende Crirmnilschauer vom Jahre 1870 gelten, in welcher cs unter Andcrm heißt: „Bei vorkommenden Stockungen, wie z. B. Kriegözeitcn, kann der Arbeiter für seine Arbeit oder Waare nur dann Lohn beanspruchen, wenn Geld vorhanden ist." — Ein zur Zeit hier cruflMlicher Kaufmann aus Wien hat vorgestern Mittag auf dem Appartement einesßhiesigcn Hotels ein Portemonnaie mit 2 Stück Tausendguldcnnotcn, 8 oder 0 Stück Hundertguldrnnoten, 2 Stück Fünszigguldennoten und ungefähr 50 Stück Einguldennoten, ferner eine Brillantbusennadcl im Werthe von 6—700 Gulden, und 2 Brillant-Ehemiscttcnknöpfe im Werrhe von 1000 Gulden liegen lassen und als er nach kurzer Zeit dahin zurückgekehrt ist, um das vergessene Täschchen zu holen, dasselbe nicht mehr vorgefunden. — Gestern Nachmittag in der 5. Stunde ging ein scheu ge wordenes Pferd, welches vor einem nagelneuen sogen. Amerikaner gespannt war, durch. Es kam in der Richtung von der Großen- hainerstraße, bog um den Schlesischen Bahnhof herum nach der An- tonstraße und rannte hierbei so heftig an einen aus der Straße aus gestellten Kandelaber, daß der Kutscher vom Bocke fiel und über fahren wurde. Nachdem das Pferd ziemlich bis zur Quer-Allee ge kommen war, stieß es mit dcmBorderwagen an einen aus der Straße stehenden Kohlenwagen, infolgedessen der Amerikaner arg beschädigt wurde, das Pferd aber auch zum Stehen gebracht werden konnte. Der »achgckommene Kutscher schien nur leicht am Kopfe verletzt und führte hierauf das an den Hinterfüßen beschädigte Pferd an de- Hand nach Hanse. Der Wagen wurde durch Dienstnränner nach gebracht. — In den Zwingeranlagen ist vorgestern Abend ein Herr, der sich dorlsclbst mit einer Frauensperson, deren zufälligeBekannlschaft er an demselben Abend gemacht hatte, erging, von derselben um sein wohlgesülltes Portemonnaie bestohlen worden. Die Person soll ruf der Polizei, wohin sie nach Entdeckung des Diebstahls geführt wurde, als eine alte Bekannte erkannt worden sein, die auf gleiche Weise schon früher solche Diebstähle ausgesührt hat. — Gestern Vormittag ist Uebigau gegenüber wieder eine Leiche eines unbckannten jungen Mannes angeschwommen. Der Leichnam ist dunkel bellcivet gewesen und sollen die Hände desselben Spuren zeigen, die vermuthen lassen, daß der Tcdce bei Lebzeiten das Schuh macherhandwerk belrieben hat. — Wir kommen aus dem MilitaribuS gar nicht heraus; kaum haben wir unseren Rüffel wegen der Lohnerhöhung der Feldwebel re. weg, da ist gleich wieder ein neues Schreiben da. Manches Schrei ben gelangt in unsere Redaction, ober so ecmsus wie dieses ist wohl schwerlich noch eins da. So viel wir herausbekommen, dreht sich'S darum, daß die Vicefeidweücl ein silbernes Portepee bekommen sol len und daß die Portepeefähnriche OsfizierSioafien tragen. Darob er bost sich der Briefjchreiber stark; warum? bas müssen wir dem Scharfsinn unserer Leier überlassen. — In leister Zeit sind mehrfach falsche italienische Banknoten a 50 Lire der „Banca Nanonalc" vorgekommen. Die Falnficat« sind als der „CreazioncLuglio 1866" angehörend marrirt und lassen sich an dem Papier, welches weißer, leichter und körniger als das zu den echten Noten verwendete ist, erkennen. Ferner sind die Buch staben, insbesondere die in den beiden Tellerchen, viel «roher, auch befinden sich die beiden Worte „Banca Nazionale" im W-stserdrucke nicht ans einem dunkleren Grunde, wie dieses bei den echten Noten der Fall ist. — Daö „Kntl'oliscl'e Kirebenblatt zunachü n:r Sachsen" er widert auf die Bcinerttingeii Dresdener Blätter betreffs der Ver kündigung dcö umeblbarkcltedogmao „in allen katholischen Kirchen in Sachsen" Folgender-: „Die amtliche und rormellc Verkündig ung des Dogmas, bestebungdwciic der Decrete des valicanis-l en (soneilg von der Ilm'chlbarkeit, Ist in Sacksten untciblieocu, weil dieselbe aut die bcwufftcn Hinteririskc st!e>; in knner Weise ist die Verfassung verletzt worden; weil das teniglichc Ministerium der Cu'.tus cS iani Grund dcS Mandare vom 0>. stcl-ruar !8.'7s ab geleimt bat. auf Ertbeiluna des königliche!! Piacetö bestigUch kei amtlichen und formellen Promulaatio» dcö Unfeylbarkcilödogmai angltragcn, in infolge denen die Promulgation unterblieben ! Genau diesem Standpunkte, trägt unsere Rost; in Nr. 27 Rech nung, indem sie erwälmt, daff das Eultlisiuinistcrlum seine Er i laubniß zur Piiblieation nicht gegeben babe. Wenn wir mm aber bemerkten, daß das Dogma der Unfcbldatteit „ . .. ^ - - - - - .weiter bemerkten, daß das Dogma dci umcbidarkeit in eine» alle Vocsiast angewandt. Es werden aus das 2 Ellen t,cf gebohrte ^erkundet worden iei. so bat eö damit ebenfalls Sprengloch eine Anzahl Schwellen kreuz und guer gelegt, mnReißig ! seine volle Richtigkeit. In dein gemeinsamen Hüte »schreiben dci bedccktHnd so daS Empor schnellen der Steine abgedämpst; trotzdem s)mlffk'cn Büch iste v^ aber sahen schnellen Aufsicht, auch sind Warnungstafeln und rothe Fahnen cruSgesteckt, > Schreiben wandte sich an alle katholischen Gewissen der gesamnh »nd o das Empor ebneiien der Steme abgedämpft; trcmdem dem,eben Bn-boie von Mwa aus, wnrre cac> vom vancanncver g,.-„ mir «im-r aroscrr Stein l»'o i, R> Ellen i» die 0-mlie Oüiieil beschlossene und rcck'tökra'lig Verkündigte Dogma von tci .her, Mi cmc-r grotzc>r^tcnibls,u >>'s-UstN u> du Hol,e -eüken deutscher Zunge verkündet, erklär' a. .Lies gcffchicht nainrlrch unter sortwahrerrdcr poli- rlrchcr gläubigen Annabrne vorgclegt. Dieses hirtenamtlichk
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