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WWAkMWg Tageblatt . ^SÄLr^SLSf' Lull 75. Jahrg Donnerstag, den S. Oktober 1922 s Mielenoerzeichntss« A«e sind sofort im Mlekelnsaungsaml« zeichnis nicht «inreicht, hak nach dl den Aue, am 3. Oktober 1922 «uch«.) festgesetzt. Die Aaste und die Serichtsschreibereien (einschließlich des Srundbuchamls) werden für den Mood un- andere»/ gegen zwei auf Begünstigung, drei^stu^ weg«. Unterlassen« der Anzeige angeklagt. O gang Dietrich aus Erfurt und Burg Saaleck, ist üon dem Prozeß , der Mordaffäre Rathenau abgetr. El« amerikanische Slot« zur vstkrffe. reinigten Staaten im Orient hinzu KLÄLLMNUL k -ir 'H> tk kl Um das Umlagegetreide. Der Nalhenan-Prozeh L di« Ein» WWWWM hr- lN Gr» ft in « i M»! für lag; Vom 0. Oktober 1922 ad wird die DeschSflszeit auf '/.S Ahr »orm. bi« 1 Ahr «ach«, «m von 2 — S Ahr ««ch«. (Sonnabrn», durchgehend von ' «8 Ahr »orm. di« '/,» Ahr Verkehr mit dem Publikum, dringliche Sachen ausgenommen), nachmittags 4 Uhr (Sonnabends nachm. I Uhr) geschlossen. Amlsgertcht Aue, den 2. Oktober IS22. t abzugeben. Wer al» Louseigentümer bi» 10. Oktober 1V22 da» Der- ... ,, , dem Gesetz«.Geld- oder Kastslrafe zu erwarten. Aue, am 3. Oktober IS22. Der Dat »er «ad». Die Sitiuuumg Thwzten«. Paris, S. Ott. Di« Frandsen setzen große Hoffnungen auf di, .Konferenz -er Generäle, die heute in Mudania am '"M»«am«« «lammentrift. Ma» D sich dach darüber klar, daß tiertf ndert . t ilbere Witz: »rae der inenl Ücht< Le« tlles zur can, bett Der Waffenstillstand. ' In dem Augenblick, da im Orient die Hochspannung erreicht zu sein schien, und jeden Augenblick der Kampf Mischen den Eng ländern und Türken entbrennen konnte, hat Kemal ganz über raschend sich zurückgezogen und ist mit den Griechen, seinen eigent- lichen Hegnern, einen Waffenstillstand eingegangen. In Der- folg dessen Haben die Lürken die Gegend unmittelbar nm Tschanak geräumt, während man von englischen Truppenbewegungen noch nicht« hört. Im Gegenteil scheint das britische Oberkommando seine KampfomLeveitungeu weiter fortzusetzen und dadurch auch die Griechen zu ermutigen, sich zu einem stärkeren Widerstand zu rüsten für den Fall, daß in den beginnenden Verhandlungen von Mudaniä die Türken unerträgliche Forderungen erheben sollten. Was Kemal Pascha veranlaßte, in einem so gefährlichen Ausmaß dem Drängen Englands entgegenzukommen, kann von Deutschland au», das infolge de» Dalutastande« grnckezu «Kur Nachrichten- Llockade unterliegt, nicht Fvurtetlt werden. Au vermuten ist, daß Franklin Bouillon vermittelnd eingegriffen und dem türkischen Heerführer genügende Garantie» und Kompensationen geboten hat. In den kriegerffchen Auseinandersetzungen ist damit eine Mem- paHe «inyttreten; di» Türken «erden zu erweisen hoben, ob str auf dem diplomatischen Feld fähig sind, ihre kriegerischen Erfolge zu sichern und in dem Maß« zu erweitern, wie es ihr« nationalen Lebensnotwendig!« strn verlangen. Bockau. OeffeuNiche Gemeinderalssitzung Donnerstag, »0« ». Oktober, ab«nd» 7 Ahr im Schulzimmer Ar. nachdem -er Preis.bereit» auf war. Zn^laedeffim «ar «in« er» eise der Reichsaetretdestell« unter d SHUbchSrden in Schwarzenberg, -er Etaai»d ü. städtischen Behörden in Schneeberg, Lbßnitz, Reustädtel, Grünhqin, sowie der Finakzämler in Aue und Schwarzenberg. Berlin, 3. Okt. Das Verfahren gegen Kapitiinlouckant Wolf gang Dietrich aus Erfurt und den Schriftsteller Hans Stein, Burg Saaleck, ist üon dem Prozeß gegen bis übrigen Angeklagten bei der Mordaffäre Rathenau abgetrennt worden. Der Termin zur Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof g-g»n M-trich und-Steimtst aus den 24. Oktober anbesoinnt. , »«»etaeavr«» ta-lchiuzi. «»jeiLN'ft«»): I» «lEl«. Wd« «mm 12 «M. mä^a«, und SiellenzeMh« 10 Md., °»«>rrli loMK., im r«u du d-lix so Md.. « Md., m NÄ-»aal dt, PeMMeSo Md., mmdtrv so Md. vckxUo «r. irres. - Be»«t»»«-«r».»»»1»i «ue, Srm«b. «r. 70. Es wecke« aubrckrm veröstenilicht: Die Bekanntmachungen der Sladträfe zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Iohamtgeorgenstadt. Verlag L. M. Gärtner, Aue» Srzgeb. 7«raspr«ch«r, «»« St, 0«SM» (Amt Au,) 440, Sch»«,S«rg 1», S-War»«»»«r» 1». Drahtanschrift, WolkSfreun» Aueerzgedirg»^' UnStlandUr Schriftsllck« 2b«nimmt bi« SchripleUmig d«tn« D«°atwa»dma, —, UnUrdnchw««, de» LeschilU- -«mMdschaftlHtU«, in ««. «Nh. Schn«d«r, »»d Schwar«nb«g. anderen auf eine Aoußerung Kern», dir «r im Ve srterung bei» Movdplan«, gsgenüber Fischer mrd nach zu Tillrssen getan hat. ' Die § »klage äegen di« 13 AngUlagten lautet gegen den «tuen AngEaa^n auf Mord, gegen ficken Angeklagte auf «Bechilte zum Washington, 3. Okt. Nach einer Meldung der „Chicago Tribuke" aus Washington soll H ug hes Griechenland und der Türkei, sowie, den anderen beteiligten Mächten in einer Note die Auffassung det Vereinigten Staaten von der Krisis im nahen Orient dargelegt haben, Man nehme an, daß Bouillon diese Note Kemal überbracht HM, Gegenüber verschiedenartigen -Morschlägen, die auf ein tärisches Eingreifen der. Vereinigten Sraatrn im Orient hinzisM, wurde gestern.inanzj Bobk, . Regierung, Ke ih*^A»sicht über den Minderheitenschutz und über V» Freiheit der Meerengen ausgesprochen hat, wird weiterhin die am«» rikanischm Interessen beschützen. vor einiger Zeit in Berlin, 3. Olt. Da» Reichsministerium hat die Beratung über die Erhöhung der Preis« sür das «rst« Drittel des Umlage- getr,U>»- fortgesetzt. Der vom Reichsminister sür Ernährung und Landwirtschaft vorgelegte Gesetzentwurf, in welchem etwa eine Der- -rrtsvchung <trs Preises für das erste Umlage«ittel vorgesehen ist, wurde angenommen. Der Gesetzentwurf wird noch heute dem Reichs-. rat und dem Reichswirtschaftsrat zugehen. Gleichzeitig mit der Senshmiaunc -er Gesetzesvorlage stimmte da» Kabinett dem Antrag des Reicher'-nährungsministerium» zu auf Erhöhung der Ab gabepreis« der Reichsgetreidestell«. Das von dieser abgegebene Getreide s«tzt sich etwa zu gleichen Teil«» aus Inlands- ui« Auslarcksgetreide zusammen. Das Auslandsgetreide hat nach d«m ursprünglich«» Stand der fremden Valuten in den letzten Monaten «in« außerordentlich« Preissteigerung erfahr«». Ausländischer Weizen kostet« zur Zett der Verhandlungen über da» '>' Reichsgctrridegesctz und diejttzt geltrndsn Abgabepreise 10—20 V00 Mark, heut« fast 84000 Md«, nassem -er Preis.bereit- auf >3 000 Mark und höher hebltche Sttigeryn« der ... , . , allen Umständen unvermeidlich. Dementsprechend muß auch der kreis für Markenibra« erhöht ««voen. Di« Erh^ung >ird jckoch nicht vor Ablauf -ieses Monat» eintreden und voraus» sichtlich üb« «in« Verdoppelung nicht wesentlich hinausgehen. Da -je EchShung -es Brotpreise» «in« schwere Belastung der minder« noch große Schwierigkeiten zu überwinden sein wer» den, ehe der Frieden im Orient als gesichert gelten kann. Einige vom Quai d'Orsay inspirierte Blätter verkünden in großen Ueber- schriften, »daß die englischen Delegierten auf der Konferenz Befehl erhalten haben, der Auffassung der französischen und italienischen De» legierten beizutreten". ' Et Kemal besteht auf Thrazien. Pari«, 3. Okt. Nach einer Havasmeldung aus Smyrna verlau tet, daß General Ismet Pascha den Auftrag habe, in Mudania die sofortige Räumung Thraziens und die Festsetzung der Grenzen, sowie sie im Jahre 1916 bestanden, zu verlangen. Kerner wird er fordern, daß die alliierteyTr.uppen nur eine vorläufige Maßnahme im Hinblick auf die anschließende türkische Besetzung sein solle und daß die notwendigen Vorkehrungen von den Alliierten getroffen würden, um die Deportationen türkischer Staatsangehöriger aus Thrazien im Laufe der Räumung durch die Griechen zu ver hindern. ' . , ' ' Ohue Rußland kein« Lösung. Mockau, 3. Okt. In der „Isvestija" schreibt Radek: Man be merkt, eine Stimmungsänderung der englischen Presse, die sich nicht mehr der Einladung Rußlands zur Ostkonferenz widersetzt. Frankreichs Stellung war bisher unklar. Frankreich kann auf der Nichtzulassung Rußlands entscheidend nicht beharren, da dies die Beziehungen zur Angoraregierung komplizieren würde. Die Sow jetregierung kann der Entscheidung der Alliierten ruhig ent- gegenseyen, da ohne sie die Frage unlösbar ist. Die Note der Sowjetregierung vertritt die Lebensintereffen des werktätigen Rußland» und findet tiefsten Widerhall der Massen des russischen Bottes. , Ludendorff über de« Orientkonflikt. Paris, 3. Okt. „Chicago Tribune" berichtet über Erklärungen, die Geneval.Ludendorff gegenüber dem deutschen Großindustriellen Rechberk, dem «he-maligen Adjutanten -es Kronprinzen, über die militärische Lage im Orient abgegeben hat. Ludendorf erklärte, daß er bereits vor einem Johr« England gowa-rnt un erklärt habe, Griechenland werde Kemal niemals besiegen können, da seine Armer zahlenmäßig nicht ausreiche. Was einen eventuellen englisch-türkischen Krieg betrifft, so hält Ludendorff einen mili tärischen Erfolg Englands gegen die Türkei für sehr unwahr scheinlich, da die englischen Truppen nicht nur gegen die Truppen Kemals, sondern auch gegen die ganze Bevölkerung eines sehr ausgsdehnten Gebietes den Kampf aufnehmen müßten, wozu mindestens zwei Millionen Mann erforderlich wären. Er beAweifelt aber, ob England in -er Lage sei, eine solche Heeres macht nach dem Orient entsenden zu können. Des weiteren meint Ludendorff, daß die englische Weltherrschaft bereits damals den ersten Stoß erhielt, als Lloyd George sich in Verhandlungen mit den Bolschewisten einließ und diesen Zeit gab, den Aufruhr inner halb der Mohammedaner gegen England zu organisieren. England befinde sich jetzt in einer sehr schwierigen Lage. Wolle es Kon stantinopel verteidigen, so blote es den Bolschewisten einen weiteren Agitationsskoff, indem sie England als einen Feind des Islam» hinstellen könnten. Gebe es dagegen Konstantinopel auf, so würden die russischen Emmissär« mit dem Schlagwort arbeiten. Laß die Schwäch« Englands gegenüber einem entschlossenen Hmldeln der mohammedanischen West nunmehr erwiesen sei. Ludendorff vergleicht den enalisch-türkischen Kampf mit einem Stierkamvf. Der englische Bulle renne stets gegen das rote Ä-ch: an, das ihm von dem bolschewistischen Torrero vovgehalten werde, anstatt gegen den eigentlichen Urheber -er Propaganda, die Sovjetrivgvung, zu kämpfen. arheit angestellt, mit -sm Ergebnis, daß bei der Mehrzahl d« Betriebe (bei fast 88 v. H.I) die Produktion zurückgegangen ist, während sie nur bei 8 v. H. gleich blieb und bei 4 v. H. sich er höhte, was im letzteren Falle, wie ausdrücklich festgeftellt wurde, -jedoch zum weitaus größten Teil -auf die Einführung neuer Arbeits methoden zurückzuführen war. In Frankreich ging infolge der Verkürzung der Arbeitszeit die avbeitstägliche Leistung beispicls- weise »er Bergarbeiter von 721 Einheiten (1912) auf 448 (1929) zurück. Im gleichen Zeitraum war eine Abnahme der Leistungen in den französischen Eifenbahnwerkstätten um 2S—39 Prozem statistisch imchweisbar. Der Ausfall der Kohlenförderung in Eng land infolge der Arbeitsverkürzung wird mit einer Abnahme von durchschnittlich 4b Millionen Tonnen nicht zu hoch geschätzt. Zu wiederholten Malen erklärte der Arbeitsminister im Zusammenhang« mit diesen und anderen ähnlichen Feststellungen, daß der sogen. Achtstundentag für England bei weiterer Einführung ruinös wirken müßte. In den Niederlanden zeigte die Verkürzung der wöchentlich-rn Arbeitszeit von 60 auf 4b Stunden eine Verringernm« der Produktton, di« auf 1S Prozent errechnet wurde. Aehnliche Resultate ergaben sich in Schweden, wo nach Mitteilung gut in formierter Kreise die Arbettsverkürzung keineswegs Lie erhoffte Steigerung der Leistungsfähigkeit der Arbeiterschaft gezeitigt, viel- mehr einen beträchtlichen Erzsugungsrückgang und eine allgemeine Steigerung -er Produktionskosten gebracht habe. Umfangreiche Be- rechnungen über die Wirkung der Einführung des Achtstundentages auf die Seeschiffahrt haben in Norwegen zu dem Ergebnis ge- führt, daß die Kosten seiner endgültigen Einführung den Wert -er gesamten norwegischen Handesflottr vor dem Kriege um ungefähr 15 Prozent übersteigen würden. Wenn der Achtstundentag überhaupt ein Ideal ist, so stt er eine, da».seine Zett hat und haben muß, soll seine Verwirklichung nicht zu einer Geißel der Menschheit werden. Hindenburg über Deutschland, Zukunft. Hmmover, 3. Ott. An seinem 75. Geburtstage hatte Hinden burg in seinem Hause z-cchlreiche Freunde und Bekannte um sich versammelt. In zwangloser Unterhaltung in seinem Arbeits zimmer führte Hindenburg u. a. aus: „Es ist schön, daß Sie an mich alten Mann auch noch denken. Drei Viertelstchrhundert ist eine nette Spanne Zeit, in der man viel erlebt und die große Zeit eines Volkes gesehen hat. Diese große Zeit muß wieder kommen. Deutschland kann nicht immer in Schimpf und Schande bleiben. Auf die Güte unserer Nachbarn darf man aller dings nicht vertrauen, sondern Deutschland muß sich selbst helfen, dann wird ihm auch Gott helfen. Große Männer müssen wiedertommen und Taten vollbracht werden. Mit Redens arten ist noch keine Nation groß geworden. Dor allem ober müssen wir Männer haben, die außenpolitische Moments richtig auszuwerten verstehen." Auf «ine Zwischenfvag« erwidert« -der Feldmarschall: „Allerdtm t es sehr schwer, durchzukoinment aber es kann auch' sehr s . Stach 180« z. B. haben wi» nur sechs Jahre dazu Ueber seinen, kürzlichen Auf ¬ enthalt in Bayern erzählte der Feldmarschall mit sichtlicher Fr«ud-e: „Ich habe mich in Bayern Mr gut erholt und «eschen, daß ich auch noch Berge steigen kann. Ich bin auf die Jagd gegangen, hab« Gemsen geschossen urd im übrigen mich erbarlt an dem herr lichen vaterländischen Geist des bayerischen Volkes. Ich hab' au» Bayern die Gewißheit mitgenommen, -aß Bayern zum Reich hält, und die Behauptung, daß Bayern von uns absallen wove, ist eine Verleumdung." El« Lande-verratsprozeß. i München, 3. Okt. Vor dem Dottsgericht begann heute der Prozeß gegen den früheren Privatsekretär Eisners, Felix Sechen» bach, den Herausgeber einer Berliner Korrespondenz Dr. Gar gas und den Chefredakteur Karl Lemke wegen Landesverrates. Die Verhandlung,We mehrere Tage in Anspruch nehmen dürste, wird unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt. Aus der Anklage schrift wird bekannt, daß Fechenbach schon zu Lebzeiten Lis» ners oder nach dessen Tode im Ministerium des Aeußern in den Besitz geheimer Dokumente gelangte, u. a. eines Memorandums des Reichsministers Eiberger vom September 1914. Im April 1919 händigte Fechenbach in München je eine Abschrift dieser geheimen Dokumente dem Vertreter de» ihm al» deutschfeindlich bekannten „Journal de Genche" und dem Vertreter der Pariser Zeitung „Jour nal", dem Journalisten Rege Payet aus zu dem Zweck, daß letzterer diese Dykumente unter ausdrücklicher Berufung aus Fechenbachs Ver mittlung sofor^in den genannten Zeitungen veröffentliche, was Payet ' dr Berliner Agentur eine» in Kelte RychriAen^-arüber/'ob in Deutschland, insbesondere^r - Bayern, dem Versailler Vertrag zuwiderlaufende Bestrebungen im Gange wären. Diese Nachrichten übermittelte Ggrga» auch gegen Be zahlung unmittelbar den „Times", ferner dem Vertreter eines ameri kanischen Pressebüros. Gargas stellte in ganz Deutschland Agenten an, zu denen auch die Angeklagten Fechenbach und Lemke gehörten. Fechenbach hat gewußt, daß durch die Veröffentlichungen nicht nur dem Deutschen Reiche, sondern auch Bayern Schaden erwachsen könne. Fechenbach und Lemke setzten die Berichterstattung fort, trotzdem sie davon Kenntnis erhalten hatten, daß Gargas ein Spion war. Beim Verhör erklärte Fechenbach, er habe als Politiker gehandelt und werde seine Handlungsweise auch verantworten. Ueber seine Bezieh ungen zu Eisner äußerte er sich dahin, daß er keine selbständigen Handlungen vorgenommen habe, sondern lediglich der Privatsekretär Eisners gewesen sei. Achtstundentag und Mettproduktion. W. W. Der nach dem -wertezerstörenden Kriege auf -er ganzen Evde emsetzende scharfe Konkurrenzkampf um die wirtschaftlich« Macht fordert dringend eine möglichst schnelle Steigerung der Pro duktion. Sie wäre am sichersten und rationellsten durch zweck entsprechende Verlängerung -er Arbeitszeit zu erzielen gewesen. Di« Strömungen der Zeit stehen indes diesen Bestrebungen ent gegen. Die schon 187« von L. Brentano in seiner Schrift „Ueber pas Verhältnis von Arbeitslohn und Arbeitszeit und, Arbeits- jtistung" -argelogte Theorie von -er notwendigen Verkürzung der Arbeitszeit stück trotz -er vielen von berufener Seite day^en vor- gebrachten Gründe selbst in jenen Ländern ein lebhafte» Echo, in denen das Arbeitszeitproblem noch nicht wie im zermürbten Deutschland als unantastbare Errungenschaft anzufehen ist. Welchen Schaden die einheitliche Durchführung der Achtstuickenarbeitrzeit unserer hart um ihr Dasein ringenden Wirtschaft zufügt, und welche Dköglichkeiten eine in den verschiedenen Fabrikationszweigen und Betrieben zweckentsprechend verlängert« Arbeitzeit inbezug auf die dringerck notwendige Erhöhung unserer wirtschaftlichen Potenz bietet, das ist von einsichtigen Volkswirten immer und immer wieder gepredigt worden, so auch von verantwortungsbewußten Sozialisten wie Mqx Schippel, Julius Kaliski und Cohen-Rouß. Es ist nun Mr die unparteiische Beurteilung -es vielumstrittenen Problems von Wert, di« Auswirkung der Achtsttmdentheorie in ein zelnen außerdeutschen Ländern zu verfolgen. Es liegen darüber ein« Reihe Zahlen vor. So wurden in den Verein ten Vor dem Staatsaerichtchof in Leipzig Prozeß gegen die 13 jungen Leute begonnen, dir rm ? r"»ov^wrd beteiligt ge- wesen sein sollen. Unter den Angeklagten befinden sich u. a. der Etu-ent Techow, dessen Bruder, Ler Student Günther, sowie der Student Stelnb « ck aus Dresden, -er Bankbeamte v. Salo mon aus Frankfurt, Ler Kaufmann Werker Boß au» Berlin und -er Schriftsteller Stein au, Biug Saateck. Nach -en ange» tellten Ermittlungen steht es die Anklagebehörde als erwieftn an, mß der Mord an Rathenau au» fanatischen AnttsemMpnm» Mrd n dem Wahne begangen worden ist, daß Lurch die^Ayt «ine Er- ckmig -er Arbeiterschaft und nach deren Nisdevwe s-tztmg einer «cht-E ' werden könne. In dies ' Nr. 233 PU ti« au.««dmltlLL nlchMuod« Ilimi»« »le ronnINv - Uhr"l» dm Kaupt-plaem- PM«. «do »««ichr PU dN tlüpiadm« dn Anulem m» »«msckkt«»««» L«e sdwi« an bMlmMn St,»« Mr» »I« «»d ntÄstr tl« RltllMld«r dm»Fer», lpncher a»fe«eed«iim »i>drl,«n.—Für Mlckgabe un»» Imel «i»»rl<>»dlrr Sckr>kkl»ck» übernimmt di, SgrtplMw-